Montag, 9. Januar 2012

Birds of Amerika - Die Vögel Amerikas - James Audubon

 
"Aber Hoffnungen sind scheue Vögel weit entfernt, sogar von den besten Gewehren selten erreicht." Was für ein seltsames Bild, denn wären sie, die Hoffnungen, nur in Reichweite, könnte man sie leichter erschießen?
"But hopes are shy Birds flying at a great distance seldom reached by the best of Guns." James Audubon

John James La Forest Audubon, Ornithologe, geboren am 17.4.1785 in Les Cayes, Haiti; gestorben am 27.1.1851 in New York - in den dazwischen liegenden Jahren hat er Vögel gezeichnet, hunderte, angeblich alle Vögelarten (Nord-)Amerikas.

Wiki schreibt: Beim Malen der Vögel ging Audubon immer nach dem gleichen Schema vor: Zunächst schoss er die Tiere, wobei er sehr feines Schrot verwendete, um die Beschädigung der Körper möglichst gering zu halten, oder er verwendete Qualm, der die Tiere ersticken lassen sollte. Dann verwendete er Drähte, um die Kadaver in natürlich wirkenden Positionen zu fixieren und sie zu zeichnen. Mit dieser Anlehnung an die Natur hob Audubon sich von den übrigen naturwissenschaftlichen Zeichnern seiner Zeit ab. Aus einem Bericht, den der Forscher selbst über seine Arbeit verfasst hat, geht hervor, dass er am Tag mehr als 100 Vögel schoss.

"Birds of America" ist sein Meisterwerk, erschienen zwischen 1827 and 1838, in vier großen (98,5 mal 66,0 Zentimeter) Bänden mit
435 handkolorierte Tafeln, die Vögel lebensgroß, so dass kleinere Arten bequem herumzuflattern scheinen, die größeren aber ihre Hälse und Flügel sorgsam beugen, um auf die Buchseiten zu passen. Von den 200 gedruckten Büchern, existieren offiziell noch 120; 107 in öffentlichen Institutionen und 13 in Privatbesitz.

2010 erreichte eines der erhaltenen Exemplare bei einer Versteigerung den Rekordpreis von 11,5 Millionen $. Jetzt soll ein weiteres der "teuersten Bücher der Welt" von Sotheby's versteigert werden.









 Die Universität von Pittsburgh hat das gesamte Buch digitalisiert:


1 Kommentar:

  1. Gestern auf arte, ein Film über das Musee d'Orsay. Eine eigenartige Frau sagte in entsetzte Kindergesichter hinein, dass ein Maler erst viele tote Tiere malen müsse, ehe er lebende malen könne.

    Audobons Vögel sind schön. Sie sehen bewundert und geliebt aus. Wenn ich die Arbeitsweise erfahre, ist da ein Schauder wie in einem Krimi über nervenkranke Sexualmörder.

    Der erste Satz ist eigenartig schlüssig. Ist Hoffnung nicht in sich schon ein Widerspruch? Ist Hoffnung nicht da, wo keine Hoffnung mehr ist? Wäre sie greifbar, also eine reale Erwartung, würde sie schneller sterben können, eben wegen der Hoffnungslosigkeit.

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