Diese Trilogie ist Teil eines Riesen-Werkes von Isaac Asimov, dass beginnend mit den Robotergeschichten und -romanen, den Imperiumsromanen und kulminierend in der Foundation-Trilogie, eine fiktive Zukunft der Menschheit für die nächsten 25 000 Jahre entwirft.
Im
ersten Roman, in dem Daneel Olivaw, der Roboter geschaffen wird "Der Mann von drüben" / "The Caves of Steel",
erfährt der Leser, dass New York seit 3.300 Jahren existiert. Da New
York im 17.Jahrhundert gegründet wurde, findet die Geschichte also um das Jahr 5.000
unserer Zeitrechnung statt. Im letzten Band "Die Rückkehr zur Erde" /
"Foundation and Earth" teilt Daneel Golan Trevize mit, dass er seit
20.000 Jahren existiert. Das Treffen der beiden findet also ungefähr im
Jahr 25.000 statt. (Quelle: Wiki)
Nebenbei: die arabische Übersetzung der Trilogie trägt den Titel Al-Qaida, was soviel wie Fundament, Basis oder im militärischen Sinne Stützpunkt heißt.
Ich liebe Bücher die phantastische Welten erschaffen und sie, wenn auch vielleicht fremd und seltsam, so doch in sich stimmig und reichhaltig werden lassen. Ich muß diese Welten glauben können, innerhalb ihrer Regeln und Gesetze, dann bin ich bereit zu versinken und mitzuphantasieren. "Herr der Ringe" mochte ich auch wegen seiner unglaublich detaillreichen Anhänge und Karten, und auch wenn der britisch-koloniale Rassismus von Tolkien unüberlesbar ist, so kann er halt doch wunderbare Geschichten erfinden.
Isaac Asimov, er sieht herrlich amerikanisch aus für einen in Russland geborenen Juden, oder?
Asimov war Humanist und Rationalist, und wie weit er sich auch in Raum und Zeit fortbewegt, das spürt man in jedem seiner Bücher.
Er entwarf Möglichkeiten, trieb Trends heutiger Entwicklungen bis in ihr denkbares zukünftiges Extrem, er entwickelte lange, sehr lange Handlungsstränge mit unzähligen Figuren, aber im Zentrum gibt er mir immer einige seltsame, schräge Gestalten, Menschen oder auch Roboter, mit denen ich mitlaufen und die ich mögen kann.
Nirgends ein Alien, nur Menschen, die sich zu fremdartigen Wesen entwickelt haben. Keine sinnlosen Weltraumschlachten mit grandiosen Superwaffen und lahmen Helden. Aber dafür weitergesponnene Erfindungen auf der Basis heutiger (Er starb 1992.) wissenschaftlicher Erkenntnisse - der Mann war immerhin studierter Chemiker und hat auch massig populärwissenschaftliche Bücher geschrieben. Übrigens auch sehr schöne und verständliche für Kinder.
Man muß nur achtgeben, dass man genug Zeit hat, wenn man mit diesen Büchern anfängt, sie sind sehr dick und sehr spannend und nächtelang durchzulesen, hat Wirkung auf die Konzentration tagsüber, wie wir alle wissen.
Daneel Olivaw |
Zum Kennenlernen: seine, nach eigener Aussage, Lieblingsgeschichte:
Die Letzte Frage - The Last Question
(Uber den deutschen Titel "Wenn die Sterne verlöschen" möchte ich lieber nichts sagen.)
Die letzte Frage
wurde halb zum Scherz das erste Mal am 21. Mai 2061 gestellt, zu einer Zeit,
als die Menschheit zum erstenmal einen Schritt auf das Licht zu machte. Bei
Whisky mit Soda war um fünf Dollar gewettet worden; die Frage tauchte dabei als
Ergebnis auf, und es trug sich wie folgt zu:
Alexander Adell
und Bertram Lupov gehörten zu den treu ergebenen Bedienungsleuten von Multivac.
Soweit es Menschen möglich war, wußten sie, was sich hinter der kalten,
klickenden. leuchtenden Stirnfläche des riesenhaften Computers befand.
Kilometer und Kilometer von Stirnfläche. Sie hatten zumindest eine schwache
Vorstellung vom Übersichtsplan der Relais und Schaltkreise, der schon seit
langem über den Punkt hinaus war, an dem sich ein einzelner Mensch noch einen
deutlichen Begriff vom Ganzen machen konnte.
Multivac
regulierte und korrigierte sich selbst. Das mußte er, weil ihn kein Mensch mehr
schnell oder auch nur angemessen genug einstellen und korrigieren konnte. --
Adell und Lupov bedienten also den Riesen nur leichthin und oberflächlich, doch
so gut es Menschen eben konnten. Sie fütterten ihn mit Daten, richteten die
Fragen nach seinen Erfordernissen ein und übersetzten die Antworten, die
ausgegeben wurden. Sie und die anderen Mitarbeiter hatten sicherlich das Recht,
teilzuhaben an der Herrlichkeit des Multivac.
Jahrzehnte
hindurch hatte Multivac geholfen. die Schiffe zu entwerfen und die Flugbahnen
zu berechnen, mit deren Hilfe der Mensch Mond, Mars und Venus erreicht hatte.
aber die dürftigen Rohstoffquellen der Erde reichten dann nicht mehr aus, die
Schiffe zu versorgen. Die langen Reisen zehrten zuviel Energie auf. Die Erde
verwertete ihre Kohle, ihr Uran immer rationeller, aber beides war nur begrenzt
vorhanden.
Multivac lernte
jedoch langsam, tiefere Fragen gründlicher zu beantworten, und am 14. Mai 2061
wurde Wirklichkeit, was nur Theorie gewesen war.
Die Sonnenenergie
wurde gespeichert, umgewandelt und vom gesamten Planeten direkt verwendet. Die
ganze Erde löschte brennende Kohle, hielt die Spaltung des Urans an und legte
den Schalter um, der alles an eine kleine Station anschloß, die einen
Durchmesser von eineinhalb Kilometern hatte und in halber Mondentfernung die
Erde umkreiste. Die ganze Erde lief nun mit Sonnenkraft.
Sieben Tage
hatten nicht genügt, um der Herrlichkeit etwas von ihrem Glanz zu nehmen, und
Adell und Lupov war es schließlich gelungen, der öffentlichen Veranstaltung zu
entfliehen und sich in der Stille der unterirdischen Zimmer zu treffen, wo sie
niemand suchen würde, wo Teile des mächtigen, eingegrabenen Körpers von
Multivac zu sehen waren. Multivac war ohne Bedienung, lief vor sich hin,
sortierte mit zufriedenem Klicken Daten und hatte die Ruhepause auch verdient.
Die Jungs waren ganz dieser Meinung. Sie hatten eigentlich nicht die Absicht
gehabt, sie zu stören.
Sie hatten eine
Flasche mitgebracht und wollten sich im Augenblick nur gemeinsam mit Hilfe der
Flasche entspannen.
"Verblüffend,
wenn man es sich überlegt", sagte Adell. Sein breites Gesicht zeigte
Spuren von Müdigkeit, und er rührte mit einem Glasstab langsam sein Getränk um
und sah sich die Eiswürfel an, die sich schwerfällig streiften. "Die ganze
Energie, die wir wahrscheinlich immer frei verwenden können. Wenn wir wollen,
können wir genug Energie abzapfen, um die ganze Erde zu einem großen Tropfen
von flüssigem Eisen zusammenzuschmelzen. und uns würde die Energie nie fehlen,
die dabei verbraucht würde. All die Energie, die wir nur brauchen können. für
immer und ewig."
Lupov legte den
Kopf zur Seite. Das machte er aus Angewohnheit immer, wenn er widersprechen
wollte, und jetzt wollte er widersprechen, zum Teil auch, weil er Gläser und
Eis hatte tragen müssen.
"Für immer
und ewig nicht", sagte er.
"Ach, zum
Teufel, beinahe für immer. Bis sich die Sonne erschöpft, Bert."
"Das ist nicht
für immer."
"Also schön.
Milliarden von Jahren. Vielleicht zwanzig Milliarden. Bist du zufrieden?"
Lupov fuhr sich
mit den Fingern durch das sich lichtende Haar, als wolle er sich davon
überzeugen, daß noch welches vorhanden war und nippte leicht an seinem Getränk
-- "Zwanzig Milliarden Jahre ist nicht für immer und ewig."
"Na, solange
wir leben, wird sie wohl reichen."
"Kohle und
Uran aber auch."
"Na schön,
aber jetzt können wir jedes einzelne Raumschiff an die Sonnenstation dranhägen,
und es kann eine Millon mal zum Pluto und zurück ohne Treibstoffsorgen. Mit
Kohle und Uran schaffst du das nicht. Kannst ja Multivac fragen, wenn du mir
nicht glaubst."
"Da brauch'
ich Multivac nicht zu fragen. Ich weiß das."
"Dann hör
auf damit, das schlechtzumachen, was Multivac für uns getan hat", sagte
Adell und wurde wütend. "Hat's schon gutgemacht."
"Wer
streitet es denn ab? Ich sage nur, daß die Sonne nicht ewig reicht. Mehr sag'
ich gar nicht. Für zwanzig Milliarden Jahre sind wir in Sicherheit. Aber was
dann?" Lupov streckte seinem Gegenüber einen leicht zitternden Zeigefinger
entgegen, "Und sag bloß nicht, daß wir dann auf eine andere Sonne
umschalten."
Eine Weile
herrschte Ruhe. Adell führe nur gelegentlich sein Glas an die Lippen, und Lupov
fielen langsam die Augen zu.
Dann riß Lupov
die Augen auf. "Du denkst dir doch, daß wir auf eine, andere Sonne
umschalten, wenn unsere fertig ist?"
"Ich denke
gar nichts."
"Klar denkst
du das. Du bist schwach in Logik, das ist das Problem mit dir. Du bist wie der
Kerl in der Geschichte, der plötzlich von einem Regenguß überrscht wurde, in
ein Wäldchen rannte und sich unter einen Baum stellte. Weißt du, er machte sich
keine Sorgen, weil er meinte, wenn ein Baum ganz durchnäßt wäre, würde er sich
einfach unter einen anderen stellen."
"Versteh'
schon", sagte Adell. "Brauchst nicht zu schreien. Wenn die Sonne
fertig ist, werden die anderen Sterne auch weg sein."
"Das werden
sie sein, verdammt noch mal". murmelte Lupov. "Es fing alles mit der
kosmischen Urexplosion an, was immer das auch gewesen war, und wird zu einem
Ende kommen, wenn die Sterne verlöschen. Manche verlöschen schneller als
andere. Zum Teufel. die Riesen überdauern nicht einmal hundert Millonen Jahre.
Die Sonne wird zwanzig Millarden Jahre überdauern, und die Zwerge vielleicht
alles in allem hundert Millarden. Aber nehmen wir eine Billion Jahre, und alles
wird finster sein. Ganz einfach, die Entropie muß das Maximum erreichen."
"Über
Entropie weiß ich ganz genau Bescheid", sagte Adell, der sich nichts
nachsagen lassen wollte.
"Den Teufel
weißt du."
"Ich weiß
soviel wie du."
"Dann weißt
du, daß eines Tages alles erschöpft sein wird."
"Na schön.
Und wer behauptet das Gegenteil?"
"Du, du
armseliger Tropf. Du hast gesagt, wir haben all die Energie, die wir brauchen;
für immer und ewig hast du gesagt."
Jetzt war es
Adell, der widersprach. "Vielleicht können wir eines Tages wieder was
aufbauen", sagte er.
"Niemals."
"Warum
nicht? Eines Tages."
"Frag
Multivac."
"Niemals."
"Frag doch
Multivac. Du traust dich ja nicht. Fünf Dollar darauf, daß es nicht gemacht
werden kann."
Adell war gerade
betrunken genug, es zu versuchen, und nüchtern genug, die notwendigen Symbole
und Vorgänge in eine Frage zu fassen, die, in Worten ausgedrückt, etwa so
ausgesehen hätte: wird die Menschheit eines Tages fähig sein, ohne den
Netto-Aufwand an Energie der Sonne wieder volle Jugendkraft zu geben, nachdem
sie an Altersschwäche eingegangen war?
Oder vielleicht
konnte man es einfach ausdrücken: wie kann das Netto-Maß der Entropie des
Universums in großem Umfang herabgesetzt werden?
Multivac
verstummte völlig. Das schwache Glitzern der Lampen verlosch, und die fernen
Geräusche klickender Relais erstarb.
Eben als die
erschrockenen Techniker kaum noch den Atem anhalten konnten, kam plötzlich
Leben in den Fernschreiber, der an diesen Teil von Multivac angeschlossen war.
Fünf Wörter wurden ausgedruckt: Daten unzureichend für sinnvolle Antwort.
"Mit der
Wette ist's nichts", flüsterte Lupov. Sie machten sich rasch aus dem
Staub.
Am nächsten
Morgen litten die beiden unter bohrendem Kopfschmerz und pelzigem Mund und
hatten den Vorfall vergessen.
--------------------------------------------------------------------------------
Jerrodd,
Jerrodine und Jerrodette I und II sahen zu, wie sich das sternenübersäte Bild
auf der Sichtscheibe änderte, als die Reise durch den Hyperraum nach ihrem
nichtzeitlichen Ablauf beendet war. Auf einmal wich die gleichmäßige Staubwolke
von Sternen der Vorherrschaft einer einzelnen, hellen Marmorscheibe, die in der
Mitte erschien.
"Das ist
X-23", sagte Jerrodd voller Zuversicht. Die schmalen Hände verkrampften
sich hinter seinem Rücken, bis sich die Knöchel weiß abzeichneten.
Die kleinen
Jerrodettes, beides Mädchen, hatten zum ersten Mal in ihrem Leben eine Reise
durch den Hyperraum erlebt und waren auf Grund der vorübergehenden Empfindung,
daß sich Inneres und Äußeres verkehre, etwas befangen. Sie unterdrück- ten ihr
Kichern, tobten wie wild um ihre Mutter herum und kreischten: "Wir haben
X-23 erreicht -- wir haben X-23 erreicht -- wir haben..."
"Ruhig.
Kinder", sagte Jerrodine scharf. "Bist du sicher, Jerrodd?"
"Was soll
ich denn sonst sein?" fragte Jerrodd und blickte zu dem unscheinbaren
Metallwulst gleich unter der Decke hinauf. Er lief die ganze Länge des Zimmers
entlang und verschwand auf beiden Seiten durch die Wände. Er war so lang wie
das Schiff.
Jerrodd wußte
über den dicken Metallstab eigentlich nur, daß mann ihn Microvac nannte, daß
man ihm, wenn man wollte. Fragen stellen konnte, daß er, auch wenn man das
nicht tat, die Aufgabe hatte, das Schiff zu einem vorbestimmten Ziel zu leiten,
die Energie der verschiedenen untergalaktischen Kraftwerke aufzunehmen und die
Gleichungen für die Sprünge durch den Hyperraum zu berechnen.
Jerrodd und seine
Famile brauchten nur abzuwarten, sie lebten in dem bequemen Wohnteil des
Schiffs.
Jemand hatte
Jerrodd einmal erzäht, daß das "AC" am Ende von "Microvac"
im alten Englisch die Äbkürzung für "Analogcomputer" gewesen war,
aber er war dabei, selbst das zu vergessen.
Jerrodine blickte
mit feuchten Äugen zur Sichtscheibe. "Ich kann mir nicht helfen, mir
kommt's komisch vor, die Erde zu verlassen."
"Warum, um
Himmels willen?" wollte Jerrodd wissen. "Dort hatten wir nichts. Auf
X-23 werden wir alles haben. Du wirst nicht allein sein. Du brauchst kein
Pionier sein. Auf dem Planeten gibt es schon über eine Million Leute. Mein
Gott, unsere Urenkel werden sich nach neuen Welten umsehen, weil X-23
überbevölkert sein wird." Er schwieg nachdenklich und fuhr dann fort:
"Ich sag' dir, so wie sich das Geschlecht vermehrt, ist es ein Glück, daß
die Computer interstellars Reisen gelöst haben."
"Weiß
ich", sagte Jerrodine kläglich.
Jerodette I sagte
schnell: "Unser Microvac ist der beste Microvac in der Welt."
"Glaub ich
auch", sagt Jerrodd und zauste ihr das Haar.
Es war wirklich
ein gutes Gefühl, einen eigenen Microvac zu haben, und Jerrodd war froh, seiner
Generation anzugehören und keiner anderen. Als sein Vater jung war, gab es nur
Computer, die riesige Anlagen waren. Jeder einzelne bedeckte mehr als hundertfünfzig
Quadratkilometer Land. Pro Planet gab es nur einen. Planetarische ACs nannte
man sie. Tausend Jahre lang waren sie ständig gewachsen, und dann kam ganz
plötzlich die Verfeinerung. An die Stelle von Transistoren traten
Molekuarröhren, so daß selbst der größte planetarische AC nur halb soviel Platz
wie ein Raumschiff einnahm.
Jerrod erlebte
ein Hochgefühl, wie es immer über ihn kam, wenn er daran dachte, daß sein
eigener Microvac um ein Vielfaches komplizierter als der alte und primtive
Multivac war, der die Sonne gezähmt hatte, und daß er fast so kompliziert wie
der planetarische AC der Erde (der größte) war, der das Problem des Reisens
durch den Hyperraum gelöst und Fahrten zu den Sternen ermöglicht hatte.
"So viele
Sterne, so viele Planeten", seufzt Jerrodine, in Gedanken vertieft.
"Ich kann mir denken, so wie es jetzt um uns steht, werden Familien für
immer und ewig zu neuen Planeten aufbrechen."
"Nicht für
immer", sagte Jerrodd mit einem Lächeln. "Irgendwann wird alles
aufhören aber erst nach Milliarden von Jahren. Nach vielen Milliarden. Weißt
du, selbst die Sterne verlöschen einmal. Die Entropie muß zunehmen."
"Was ist
Entropie, Daddy?" gellte Jerrodette II.
"Meine
kleine Süße, Entropie ist einfach ein Wort, das das Maß bezeichnet, in dem das
Universum sich erschöpft. Weißt du, alles erschöpft sich, wie dein kleiner
Funksprechroboter, erinnerst du dich?"
"Kannst du
nicht einfach eine neue Kraftzelle reintun, wie in meinen Roboter?"
"Die Sterne
sind eben die Kraftzellen, Liebling, Wenn die weg sind, dann gibt's keine
Kraftzellen mehr."
Jerrodette I
stieß sofort ein Geheul aus. "Laß sie das nicht tun, Daddy. Laß die Sterne
nicht verlöschen."
"Schau, was
du wieder angestellt hast", flüsterte die erzürnte Jerrodine.
"Wie konnte
ich denn wissen, daß es sie erschrecken würde?" flüsterte Jerrodd zurück.
"Frag den
Microvac", jammerte Jerrodette I. "Frag ihn, wie man die Sterne
wieder anmachen kann."
"Mach
nur", sagte Jerrodine. "Das wird sie beruhigen." (Jerrodette II
fing auch schon an zu weinen.)
Jerrodd zuckte
mit den Schultern. "Schon gut, ihr Süßen. Ich frag' Microvac. Macht euch
keine Sorgen, er wird's uns sagen."
Er fragte den
Microvac und fügte rasch hinzu: "Druck die Antwort aus."
Jerrodd nahm den
Streifen dünnen Cellufilms in die hohlen Hände und sagte fröhlich: "Schaut
mal, der Microvac sagt, daß er sich um alles kümmern wird, wenn es an der Zeit
ist. Macht euch also keine Gedanken."
Jerrodine sagte:
"Und jetzt ist's Zeit fürs Bett, Kinder. Wir werden bald in unserer neuen
Heimat sein."
Jerrodd las noch
einmal die Worte auf dem Cellufilm, bevor er ihn vernichtete: Daten
unzureichend für sinnvolle Antwort.
Er zuckte mit den
Schultern und blickte auf die Sichtscheibe, X-23 war nahe.
--------------------------------------------------------------------------------
VJ-23X von Lameth
starrte in die schwarzen Tiefen der dreidimensionalen kleinen Karte der
Milchstraße und sagte: "Ich frage mich, ob es nicht lächerlich ist, sich
solche Sorgen wegen der Sache zu machen."
MQ-I7J von Nicron
schüttelte den Kopf. "Ich glaube nicht, Du weißt, daß die Milchstraße bei
der jetzigen Geschwindigkeit der Ausbreitung in fünf Jahren voll sein
wird."
Beide waren
anscheinend Anfang zwanzig beide waren groß und von vollendeter Gestalt.
"Trotzdem",
sagte VJ-23X, "zögerte ich, dem Galaktischen Rat einen pessimistischen
Bericht zu unterbreiten."
"Ich würde
gar keinen anderen Bericht in Betracht ziehen. Rüttle sie ein wenig auf. Wir
müssen sie aufrütteln."
VJ-23X seufzte.
"Der Raum ist unendlich. Hundert Milliarden Milchstraßen gibt es, die in
Besitz genommen werden können. Und mehr."
"Hundert
Milliarden ist nicht unendlich, und mit der Zeit werden es immer weniger. Denk
nach! Vor zwanzigtausend Jahren löste die Menschheit zum erstenmal das Problem,
wie man sich die Energie der Sterne zunutze machen kann, und ein paar
Jahrhunderte später wurden interstellare Reisen möglich. Die Menschheit
brauchte eine Million Jahre, um eine kleine Welt zu fülen, und dann nur
fünfzehntausend, um den Rest der Milchstraße zu füllen -- Jetzt verdoppelt sich
die Bevölkerung alle zehn Jahre..."
VJ-23X unterbrach
ihn. "Das haben wir der Unsterblichkeit zu verdanken."
"Sehr gut.
Es gibt Unsterblichkeit, und wir müssen sie miteinbeziehen. Ich gebe zu, daß
diese Unsterblichkeit auch ihre Schattenseiten hat. Der Galaktische AC hat
viele Probleme für uns gelöst, aber in der Lösung der Frage, wie Alter und Tod
zu überwinden seien, hat er all die anderen Lösungen übertroffen."
"Ich nehme
aber an, daß du dennoch das Leben nicht aufgeben willst?"
"Ganz und
gar nicht", stieß MQ-17J hervor und wurde sofort leiser. "Noch nicht.
Ich bin auf keinen Fall alt genug. Wie alt bist du?"
"Zweihundertdreiundzwanzig.
Und du?"
"Ich bin
noch unter zweihundert. -- Um aber zu meinem Punkt zurückzukommen. Die Bevölkerung
verdoppelt sich alle zehn Jahre. Sobald diese Milchstraße voll ist, werden wir
die nächste in zehn Jahren gefüllt haben. Noch zehn Jahre, und wir werden zwei
weitere gefüllt haben. Nach einem Jahrzhnt vier weitere. In hundert Jahren
werden wir tausend Galaxien gefüllt haben. In tausend Jahren eine Million
Milchstraßen. In zehntausend Jahren das ganze bekannte Universum. Und dann
was?"
VJ-23X sagte:
"Als Nebenfrage erhebt sich das Transportproblem. Ich frage mich, wieviel
Sonnenkrafteinheiten gebraucht werden, um eine Galaxie von Personen von einer
Milchstraße zur nächsten zu schaffen."
"Ein guter
Einwand. Die Menschheit verbraucht pro Jahr schon zwei
Sonnenkrafteinheiten."
"Das meiste
bleibt ungenutzt. Schließlich strahlt unsere Milchstraße allein schon tausend
Einheiten Sonnenkraft pro Jahr aus, und wir verwenden nur zvei davon."
"Zugegeben,
aber selbst bei hundertprozentiger Effektivität schieben wir das Ende nur auf.
Unser Energiebedarf steigt in geometrischer Reihe sogar noch schneller als
unsere Bevölkerung an. Noch bevor uns die Milchstraßen ausgehen, wird uns die
Energie ausgehen. Ein guter Einwand. Ein sehr guter Einwand."
"Wir werden
einfach aus interstellarem Gas neue Sterne bauen müssen."
"Oder aus
Wärme, die sich verteilt hat?" fragte MQ-17J spöttisch.
"Vielleicht
gibt es einen Weg, die Entropie umzukehren. Wir sollten den Galaktischen AC
fragen."
VJ-23X war es
eigentlich nicht ernst damit, aber MQ-17J zog seinen AC-Anschluß aus der Tasche
und legte ihn vor sich auf den Tisch.
"Ich habe
beinahe Lust dazu", sagte er. "Das Menschengeschlecht wird dem eines
Tages ins Gesicht sehen müssen."
Er warf einen
melancholischen Blick auf seinen kleinen AC-Anschluß. Er war nur fünf
Kubikzentimeter groß und stellte für sich allein genommen nichts dar, war aber
über den Hyperraum mit dem großen Galaktischen AC verbunden, der der gesamten
Menschheit diente.
MQ-17J schwieg
und fragte sich, ob er eines Tages in seinem unsterblichen Leben dazu käme, den
Galaktischen AC zu sehen. Er befand sich auf einer eigenen kleinen Welt, ein
Spinnennetz von Kraftstrahlen, die die Materie hielten, in der Wellen von
Submesonen die Stelle der alten schwerfälligen Molekularröhren einnahmen. Man
wußte, daß der Galaktische AC trotz seiner fast ätherischen Arbeitsweise volle
dreihundert Meter Durchmesser aufwies.
MQ-17J fragte
plötzlich seinen AC-Anschluß: "Kann die Entropie jemals umgekehrt
werden?"
VJ-23X sah
überrascht aus und meinte sofort: "Ach, hör mal, ich wollte dich das nicht
wirklich fragen lassen."
"Warum
nicht?"
"Wir wissen
beide, daß die Entropie nicht umgekehrt werden kann. Man kann Rauch und Asche
nicht in einen Baum zurückverwandeln."
"Gibt es auf
eurer Welt Bäume?" fragte MQ-17J. Der Ton des Galaktischen AC ließ sie
erstaunt verstummen. Seine Stimme drang aus dem kleinen AC-Anschluß auf dem
Schreibtisch. Sie sagte: Die Daten reichen für eine sinnvolle Antwort nicht
aus.
VJ-23X sagte:
"Siehst du!"
Darauf wandten
sich die beiden Männer wieder der Frage des Berichts zu, den sie für den
Galaktischen Rat abfassen wollten.
--------------------------------------------------------------------------------
Zee Primes Geist
durchmaß die neue Milchstraße mit schwachem Interesse für die zahllosen
Sternwirbel, die sie sprenkelten. Er hatte sie noch nie zuvor gesehen. Ob er
wohl je alle sehen würde? So viele, jede mit ihrer Menschenfracht, -- aber eine
Fracht, die fast nur Leergewicht war. Immer mehr traf man den Kern der
Menscheit hier draußen im Raum.
Geister, nicht
Körper! Die unsterblichen Körper blieben auf den Planeten zurück, von einer
Ewigkeit zur anderen getragen. Manchmal erhoben sie sich zu körperlicher
Tätigkeit, doch wurde das seltener. Nur wenige neue Wesen entstanden, um sich
der unglaublich riesigen Menge anzuschließen, aber was machte das? Im Universum
war nur wenig Platz für neue Wesen.
Als Zee Prime auf
die zarten Ranken eines anderen Geistes stieß, wurde ihm das Träumen
vertrieben.
"Ich bin Zee
Prime", sagte Zee Prime. "Und du?"
"Ich bin Dee
Sub Wun, Deine Milchstraße?"
"Wir nennen
sie nur die Milchstraße. Und du?"
"Wir auch.
Alle Menschen nennen ihre Galaxie ihre Milchstraße und sonst nichts weiter.
Warum auch nicht?"
"Richtig. Da
sich alle Milchstraßen gleichen."
"Nicht alle
Milchstraßen. Aus einer bestimmten Galaxie muß die Menschheit stammen. Das
macht sie anders."
Zee Prime sagte:
"Aus welcher?"
"Kann ich
nicht sagen. Der Universal-AC müßte es wissen."
"Sollen wir
ihn fragen? Ich bin plötzlich neugierig."
Zee Primes
Wahrnehmungsvermögen weitete sich, bis selbst die Milchstraßen schrumpften und
vor einem viel größeten Hintergrund zu lose verstreutem Staub wurden. Viele
Hunderte Milliarden von ihnen, alle mit ihren unsterblichen Wesen. Sie alle
trugen ihre Fracht an Intelligenzen, deren Geister frei durch den Raum trieben.
Und doch war eine unter ihnen als ursprüngliche Galaxie einzigartig. Für eine
von ihnen hatte es in unbestimmter, ferner Vergangenheit eine Zeit gegeben, in
der sie die einzige Milchstraße war, die von Menschen bevölkert war.
Zee Prime packte
die Neugier, diese Milchstraße zu sehen, und er rief: "Universal-AC! Aus
welcher Milchstraße stammte die Menschheit?"
Der Universal-AC
hörte, da auf jeder Welt und durch den ganzen Raum seine Rezeptoren bereit
waren, und jeder Rezeptor führte durch den Hyperraum zu einem unbekannten
Punkt, an den sich der Universal-AC zurückgezogen hatte.
Zee Prime kannte
nur einen einzigen Menschen, dessen Gedanken bis in fühlbare Nähe zum
Universal-AC vorgedrungen waren, und der berichtete nur von einer glänzenden
Kugel, die einen Durchmesser von einem halben Meter hatte.
"Aber wie
kann die der ganze Universal-AC sein?" hatte Zee Prime gefragt.
"Das meiste
von ihm", war die Antwort gewesen, "befindet sich im Hyperraum.
Welche Form er dort hat, kann ich mir nicht vorstellen."
Niemand konnte
es, da, wie Zee Prime wußte, der Tag schon lang vergangen war, an dem Menschen
noch an der Herstellung eines Universal-AC beteiligt waren. Jeder Universal-AC
entwarf und formte seinen Nachfolger. Jeder sammelte in den Millionen Jahren
seines Daseins die notwendigen Daten, um einen besseren und komplizierteren,
fähigeren Nachfolger zu bauen, in dem sein eigener Vorrat an Daten und seine
Eigenart aufgehen konnten.
Der Universal-AC
unterbrach Zee Primes schweifende Gedanken. Nicht durch Worte, sondern durch
Führung. Zee Primes Geist wurde in den blassen Ozean der Milchstraßen geführt,
und eine bestimmte vergrößerte sich so, daß Sterne zu erkennen waren.
Aus unendlicher
Ferne, aber unendlich klar kam ein Gedanke. "Die ursprüngliche
Milchstrasse des Menschen."
Im Grunde glich
sie allen anderen, und Zee Prime unterdrückte seine Enttäuschung.
Dee Sub Wun,
dessen Geist den anderen begleitet hatte, sagte plötzlich: "Und ist einer
dieser Sterne der ursprüngliche Stern des Menschen?"
Der Universal-AC
sagte: "Der ursprüngliche Stern des Menschen wurde zu einer Nova, er ist
jetzt ein weisser Zwerg."
"Sind die
Menschen dort gestorben?" fragte Zee Prime verblüfft und ohne
nachzudenken.
Der Universal-AC
sagte: "Wie immer in solchen Fällen wurde für ihre leiblichen Körper eine
neue Welt geschaffen."
"Ja, natürlich",
sagte Zee Prime, aber trotzdem überwältigte ihn das Gefühl, etwas verloren zu
haben. Sein Geist ließ die ursprüngliche Milchstraße des Menschen los, ließ sie
zurückspringen und zwischen den verschwommenen Pünktchen verschwinden. Er
wollte sie nie wieder sehen.
Dee Sub Wun
sagte: "Was ist los?"
"Die Sterne
sterben. Der ursprüngliche Stern ist tot."
"Sie müssen
alle sterben. Warum auch nicht?"
"Aber venn
alle Energie verschwunden ist, werden unsere Körper schließlich sterben, und du
und ich mit ihnen."
"Bis dahin
sind es noch Milliarden von Jahren."
"Ich möchte
aber, daß es selbst nach Milliarden von Jahren nicht geschieht, Universal-AC!
Wie viele Sterne können vor dem Sterben bewahrt werden?"
Belustigt sagte
Dee Sub Wun: "Du fragst, wie die Richtung der Entropie umgekehrt werden
kann."
Und der
Universal-AC antwortete: "Bis jetzt reichen die Daten noch immer nicht für
eine sinnvolle Antwort aus."
Zee Primes
Gedanken flohen zurück zu seiner eigenen Milchstraße. Kein weiterer Gedanke
beschäftige sich mit Dee Sub Wun, dessen Körper vielleicht in einer Milchstraße
wartete, die eine Billion Lichtjahre entfernt war, oder auf dem Stern neben dem
von Zee Prime. Es war gleich.
Zee Prime fing
traurig an, interstellaren Wasserstoff zu sammeln, aus dem er seinen eigenen
kleinen Stern bauen konnte. Wenn die Sterne eines Tages sterben mußten, so
konnten einige wenigstens noch gebaut werden.
--------------------------------------------------------------------------------
Der Mensch
bewegte die Gedanken in sich, und der Mensch war in geistiger Hinsicht eins. Er
bestand aus Billionen und Aberbillionen altersloser Körper, die jeder an seinem
Platz still und unzerstörbar ruhten, von vollkommenen Automaten versorgt, die
ebenso unzerstörbar waren, während sich die Geister der Körper freiwillig und
unterscheidbar ineinander verschmolzen.
Der Mensch sagte:
"Das Universum stirbt."
Der Mensch sah
sich die verblassenden Milchstraßen an. Die Riesensterne, die Verschwender,
waren schon seit langem verschwunden, in der dunkelsten aller dunklen
Vergangenheiten. Fast alle Sterne waren weiße Zwerge und dämmerten dem Ende
entgegen.
Zwischen den
Sternen waren aus Staub neue Sterne gebaut worden, einige durch natürliche
Vorgänge, andere durch den Menschen, und auch die schwanden. Weiße Zwerge
mochten noch ineinandergeschleudert werden, und mit den riesigen Kräften, die
dabei frei wurden, konnten neue Sterne gebaut werden, aber auf tausend
zerstörte weiße Zwerge kam nur ein Stern, und auch die würden ihr Ende finden.
Der Mensch sagte:
"Geleitet vom Kosmischen AC wird mit der Energie, die noch im Universum
ist, haushälterisch umgegangen, und sie wird noch für Milliarden von Jahren
reichen."
"Aber auch
so", sagte der Mensch, "wird schließlich alles ein Ende finden. Wie
haushälterisch auch mit ihr umgegangen wird, wie sie auch gestreckt wird,
verbrauchte Energie kann nicht wiedergebracht werden. Die Entropie muß
immerfort bis zu ihrem Höchstwert ansteigen."
Der Mensch sagte:
"Kann die Entropie nicht umgekehrt werden? Fragen wir den Kosmischen
AC."
Der Kosmische AC
umgab sie, jedoch nicht räumlich. Nicht ein Stück von ihm befand sich im Raum.
Er war im Hyperraum und bestand aus etwas, was weder Materie noch Energie war.
Die Frage nach seiner Größe und Art hatte nach den Begriffen, die der Mensch
verstand, längst keinen Sinn mehr.
"Kosmischer
AC", sagte der Mensch, "wie kann die Enrropie umgekehrt werden?"
Der Kosmische AC
sagte: "Bis jetzt reichen die Daten noch immer nicht für eine sinnvolle
Antwort aus."
Der Mensch sagte:
"Sammle weitere Daten."
Der Kosmische AC
sagte: "Das werde ich tun. Ich tue es seit hundert milliarden Jahren.
Meinen Vorgängern und mir wurde diese Frage oft gestellt. Alle Daten, über die
ich verfüge, bleiben unzulänglich."
"Werden die
Daten einmal reichen", sagte der Mensch, "oder ist das Problem unter
allen denkbaren Umständen unlösbar?"
Der Kosmische AC
sagte: "Kein Problem ist unter allen denkbaren Umständen unlösbar."
Der Mensch sagte:
"Wann wirst du genug Daten haben, um die Frage zu beantworten?"
Der Kosmische AC
sagte: "Bis jetzt reichen die Daten noch immer nicht für eine sinnvolle
Antwort aus."
"Wirst du
weiter daran arbeiten?" fragte der Mensch.
Der Kosmische AC
sagte: "Werde ich."
Der Mensch sagte:
"Wir werden warten."
--------------------------------------------------------------------------------
Die Sterne und
Milchstraßen starben und erloschen, und der Raum wurde nach zehn Billionen
Jahren des Vergehens schwarz.
Der Mensch
verschmolz einer nach dem anderen mit dem AC. Jeder leibliche Körper verlor auf
eine Art seine geistige Identität, daß es irgendwie kein Verlust, sondern ein
Gewinn war.
Der letzte Geist
des Menschen hielt vor dem Verschmelzen inne, musterte einen Raum, der nichts
als den Rest eines letzten dunklen Sterns und unglaublich feine Materie
enthielt, die ganz zufällig durch die letzten Zuckungen vergehender Wärme
bewegt wurde, die sich asymptotisch dem absoluten Nullpunkt näherte.
Der Mensch sagte:
"AC, ist das das Ende? Kann dieses Chaos nicht noch einmal in ein
Universum umgekehrt werden? Kann das nicht gemacht werden?"
AC sagte:
"Bis jetzt reichen die Daten noch immer nicht für eine sinnvolle Antwort
aus."
Der letzte Geist
des Menschen verschmolz, und es gab nur AC -- und zwar im Hyperraum.
Materie und
Energie hatten ihr Ende gefunden, und mit ihnen Raum und Zeit. Selbst das AC
existierte nur wegen der einen letzten Frage, die es seit der Zeit nie
beantwortet hatte, als vor zehn Billionen Jahren ein halb betrunkener
Computerfachmann einem Computer die Frage gestellt hatte, der, verglichen mit
dem AC, viel weniger war als ein Mensch, verglichen mit dem Menschen.
Alle anderen
Fragen waren beantwortet worden, und bis diese letzte Frage nicht beantwortet
war, mochte das AC seine Bewußtheit nicht aufgeben.
Alle
zusammengetragenen Daten waren endgültig geworden. Es gab nichts mehr
zusammenzutragen.
Aber alle
zusammengetragenen Daten mußten noch vollständig miteinander in Beziehung
gesetzt werden und in alle möglichen Verhältnisse gebracht werden.
Damit wurde ein
zeitoser Zwischenraum zugebracht.
Und dann begab
sich, daß AC lernte, wie die Richtung der Entropie umgekehrt werden konnte.
Aber jetzt gab es keinen Menschen mehr, dem AC die Antwort auf die letzte Frage
mitteilen konnte. Es machte nichts. Die Antwort würde es durch ihr Beispiel
zeigen und auch dafür Sorge tragen.
Einen weiteren
zeitlosen Zwischenraum hindurch dachte AC nach, wie es am besten zu machen sei.
AC stellte sorgfältig einen Plan auf.
Die Bewußtheit
des AC umfaßte alles, was einst ein Universum gewesen war und schwebte über
dem, was jetzt Chaos war. Es mußte Schritt für Schritt getan werden.
Und AC sprach:
"Es werde Licht!"
Und es ward
Licht...
© Isaak Asimov
Fein. Mit meinen Tippfehlern kopiert... Und zwar mit allen...
AntwortenLöschenWäre mir lieber, wenn man den im Internet verfügbaren Text woanders kopieren würde, als ausgerechnet bei mir. Es war viel Arbeit, das damals (2000) von Hand abzuschreiben.
Sehr geehrter Herr oder sehr geehrte Frau Anonym! Sind Sie der Übersetzer, die Übersetzerin? Ich habe damals keinen Namen gefunden und trage ihn natürlich sofort nach, wenn Sie ihn mir mitteilen. Es tut mir leid, dass ich Ihre Arbeitbisher nicht würdigen konnte. Mit freundlichem & entschuldigendem Gruß, Johanna Schall.
AntwortenLöschen