"Die Borgia waren die erste moderne Familie" sagt Tom Fontana, der Drehbuch-Autor, der viel recherchiert und sich lange mit "Entdeckungen von Historikern" beschäftigt haben soll.
Also meine ist anders - Gott sei Dank!
Viel Locken, Backenknochen, Brüste und Sixpacks, noch mehr Renaissance! schreiendes Szenenbild und ganz schicke neuangefertigte gebügelte Kostüme. Auch das Volk hat sich für die Aufzeichnung in die Feiertagsklamotten geworfen. Eine schöne saubere Zeit muss das gewesen sein.
Das ganze ähnelt einem Krippenspiel der katholischen Amateurtheatergruppe Unter-Ammergau, nur mit mehr sexähnlichem Rumgewälze als üblich, und dass eben alle Apostel italienische Namen haben.
Leider fallen die wenigen Schauspieler unter den vielen niedlichen südländisch aussehenden Laien nur wenig ins Gewicht.
Und die Dialoge!
„Es ist heiß heute.“
„Ja, letztes Jahr, 1498, war es kühler, Deine Schwester Lucrezia, die Tochter des Papstes, soll ja demnächst heiraten, habe ich gehört, mein lieber Cesare?“
Worauf sich Cesare entweder das Hemd vom Leibe reißt, um sich eine Runde zu peitschen, oder dem Frager ein oder mehrere Körperteile mit dem Degen absäbelt.
Übrigens, aus dem Handbuch für TV-Darsteller Kategorie B: Hauchen macht sexy und Backenmuskeln anspannen wirkt männlich.
Pinturicchio, (wahrscheinlich Lucrezia Borgia) als Heilige Katharina, wahrscheinlich Ende des 15 Jh. |
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