Samstag, 23. April 2011

Weisst du wieviel Sterne stehen?

Eins meiner Lieblings-Schlaflieder, auch wenn ich jahrelang befürchtete, man würde im Schlaf Nägel über mir ausschütten (anstatt Gewürz-Nelken), und ich die Einschränkung, dass ich nur geweckt würde, wenn Gott will, immer leicht beunruhigend fand. Übrigens von Brahms vertont.

Guten Abend, gut' Nacht
Mit Rosen bedacht
Mit Näglein besteckt
Schlüpf unter die Deck'
Morgen früh, wenn Gott will
Wirst du wieder geweckt
Morgen früh, wenn Gott will
Wirst du wieder geweckt

Erste Strophe eines Volksliedes aus "Des Knaben Wunderhorn"

Egon Schiele Mutter und Kind

Hartes Bild, oder? Und noch ein Kinderschlaflied, weil ich es so lang nicht mehr gehört habe.

Weisst du wieviel Sterne stehen

an dem blauen Himmelszelt?

Weißt du wieviel Wolken gehen

weithin über alle Welt?

Gott, der Herr, hat sie gezählet,

daß ihm auch nicht eines fehlet,

an der ganzen großen Zahl,

an der ganzen großen Zahl.

Weißt du wieviel Mücklein spielen

in der hellen Sonnenglut?

Wieviel Fischlein auch sich kühlen

in der hellen Wasserflut?

Gott, der Herr, rief sie mit Namen,

daß sie all' ins Leben kamen

Daß sie nun so fröhlich sind

Daß sie nun so fröhlich sind.

Weißt du wieviel Kinder schlafen,

heute nacht im Bettelein?

Weißt du wieviel Träume kommen

zu den müden Kinderlein?

Gott, der Herr, hat sie gezählet,

daß ihm auch nicht eines fehlet,

kennt auch dich und hat dich lieb,

kennt auch dich und hat dich lieb.

Weißt du, wieviel Kinder frühe

stehn aus ihrem Bettlein auf,

Daß sie ohne Sorg und Mühe

fröhlich sind im Tageslauf?

Gott im Himmel hat an allen

seine Lust, sein Wohlgefallen,

Kennt auch dich und hat dich lieb.

Kennt auch dich und hat dich lieb.

Text: Wilhelm Hey 1837 Musik: Volksweise

Gustav Klimt Mutter und Kind

3 Kommentare:

  1. Wahrscheinlich ist es Zufall, vielleicht Intuition... aber es ist ein guter Zeitpunkt für "Weisst du wieviel Sterne stehen".
    Es sind die Tage der Lyriden...
    Vor fast 2700 Jahren beobachtete man in China, dass Sterne wie Regen vom Himmel fielen.
    Es sind aber eigentlich keine Sterne, es ist ein Meteorstrom, der an uns vorbei zieht. In manchen Jahren sogar sehr nah. Dann verzeichnet man für wenige Minuten bis zu 300 Sternschnuppen. Da bleiben keine Wünsche offen.
    Dieses Jahr darf man mit 15-20 "fallenden Sternen" pro Stunde rechnen... noch zwei Tage lang lohnt es sich nach Westen zum Sternbild der Leier zu schauen.
    Ich setz' mich jetzt jedenfalls auf's Rad, fahre aus der Lichtverschmutzung und jage Wünsche...

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  2. Hallali! Mögen sie sich fangen lassen.

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  3. Ötti schrieb:
    Die Bilder.
    Nur eine Scrollbewegung mit dem Zeigefinger. Der Wechsel ist bestürzend wie das wirkliche Leben.
    SCHIELE: Harte Linien. Unruhe. Blicke. Wissen. Harm. Angst. Handlos. Körpernähe kuschelt nicht. Hüllen. Trotzdem viel Schutzliebe unter der Eckigkeit. Alleinsein. Was ist mit dem Kindervater. Liebe gegen eine Bedrohung.
    KLIMT: Weiche Linien. Flächen. Ruhe. Geschlossene Lider in Innigkeit. Lieblich. Konfliktlos. In der Erotik zwischen Mutter und Kind ist die Erotik zum Kindervater bewahrt. Haut. Hände. Angstfrei.
    ( Schade, dass Klimt, der das Dekorative aus seiner Wesenssicht herleitet, durch die zahllosen Postkarten und Poster seine Kostbarkeit einbüßt.)

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