Sonntag, 3. April 2011

Amsterdam - Jacques Brel

Nur soviel: Ich bin in Amsterdam! Eine wunderschoene grosse Kleinstadt. Surinamisches Essen ist "lekker", wie man hier sagt.



Jacques Brel - Amsterdam

Im Hafen Amsterdams
Singen die Seeleute von
Den Träumen, die sie umtreiben
Weit draußen auf See - vor Amsterdam
Im Hafen Amsterdams
Schlafen die Seeleute
Hingestreckt wie Standarten
Entlang trister Uferböschungen
Im Hafen Amsterdams
Sterben die Seeleute
Voll von Bier und Tragödien
Im ersten Morgenlicht
Aber im Hafen Amsterdams
Werden auch Seeleute geboren
In der brütenden Hitze
Ozeanischen Fernwehs

Im Hafen Amsterdams
Essen die Seeleute
Von viel zu weißen Tischdecken
Triefendnasse Fische
Sie zeigen euch Zähne
Wie gemacht das Glück zu knacken
Den Mond abzureißen
Und Taue zu fressen
Und er duftet der Kabeljau,
Bis ins Herz der Fritten,
Welche ihre grobschlächtigen Hände einladen,
Für einen Nachschlag wiederzukommen
Danach stehen sie lachend auf
In stürmischem Getöse
Machen ihren Hosenschlitz wieder zu
Und gehen rülpsend hinaus

Im Hafen Amsterdams
Tanzen die Seeleute
Und reiben ihre Leiber
an denen der Weiber
Sie tanzen und drehen sich
Wie hinausgeschleuderte Sonnen
Im quäkenden Klang
Eines ranzigen Akkordeons
Sie verrenken sich den Hals,
Um sich besser lachen zu hören
Bis urplötzlich
Das Akkordeon verhallt
Dann mit großer Geste
Und mit stolzem Blick
Kehren sie ihre batavische Herkunft
Heraus ins helle Licht

Im Hafen Amsterdams
Trinken die Seeleute
Und trinken und trinken
Und trinken immer wieder
Sie trinken auf das Wohl
Der Huren Amsterdams,
Hamburgs oder von anderswo
Schließlich trinken sie auf die Damen
Die ihnen ihren hübschen Körper feilbieten,
Die ihnen ihre Tugendhaftigkeit preisgeben,
Für eine goldene Münze
Und wenn sie genug gesoffen haben,
Pflanzen sie sich hin, die Nase zum Himmel
Gestreckt, schnäuzen sich gen Sternenzelt
Und pissen, so wie ich Tränen vergieße,
Auf die untreuen Weiber
Im Hafen Amsterdams
Im Hafen Amsterdams

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