Ostersonntag ist der ranghöchste Feiertag im christlichen Kirchenjahr, das Fest der Auferstehung Jesu Christi, der Tag an dem das Fasten gebrochen wird, ihm folgt als kleines Extra der Ostermontag.
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Nach dem Sabbat kamen in der Morgendämmerung des ersten Tages der Woche Maria aus Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen. Plötzlich entstand ein gewaltiges Erdbeben; denn ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat an das Grab, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. Seine Gestalt leuchtete wie ein Blitz und sein Gewand war weiß wie Schnee. Die Wächter begannen vor Angst zu zittern und fielen wie tot zu Boden. Der Engel aber sagte zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht euch die Stelle an, wo er lag. Dann geht schnell zu seinen Jüngern und sagt ihnen: Er ist von den Toten auferstanden. Er geht euch voraus nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen. Ich habe es euch gesagt. Sogleich verließen sie das Grab und eilten voll Furcht und großer Freude zu seinen Jüngern, um ihnen die Botschaft zu verkünden.
Plötzlich kam ihnen Jesus entgegen und sagte: Seid gegrüßt! Sie gingen auf ihn zu, warfen sich vor ihm nieder und umfassten seine Füße.
Da sagte Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen und dort werden sie mich sehen.
Matthäus 28
Dieric Bouts 1420-1475 Auferstehung |
Paulus, der patriachalische Mistkerl lässt die Frauen einfach mal kurz weg. Er ist wirklich eine der unsympathischsten Figuren in der Bibel. Er strahlt den unangenehmen, fanatischen Glauben eines Proselyten aus. „Ich war böse und bin jetzt gut und deshalb ist jeder, der nicht so denkt wie ich verdammt.“ Wie ein ehemaliger Raucher, der hasserfüllt auf jeden losgeht, der seine neugefundene „Freiheit“ von Rauch nicht teilen mag, leise hüstelnd und die Febreze-Flasche im Anschlag. Frauen- und sexfeindlich, voll Hass auf seine ehemaligen Glaubensgenossen, besserwisserisch und manipulativ - wären da die herrlichen Worte über die Liebe nicht- trotzdem den mag ich nicht.
Denn vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen habe: Christus ist für unsere Sünden gestorben, gemäß der Schrift,
und ist begraben worden. Er ist am dritten Tag auferweckt worden, gemäß der Schrift, und erschien dem Kephas, dann den Zwölf.
Danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern zugleich; die meisten von ihnen sind noch am Leben, einige sind entschlafen.
Danach erschien er dem Jakobus, dann allen Aposteln.
Als Letztem von allen erschien er auch mir, dem Unerwarteten, der «Missgeburt».“ Paulus / Korinther 15
Bernardo Daddi (ca. 1280 – 1348) Paulus |
Ein Filmtipp: "Das 1. Evangelium - Matthäus" von Pier Paolo Pasolini, ein ganz wunderbarer schwarz-weiß gedrehter Film mit sizilianischen Laiendarstellern. Bestürzend und belustigend realistisch und das in größter Theatralisierung der Bildsprache. Tonino Delli Colli war der Kameramann, wie auch bei vielen Filmen von Fellini. Sergio Leone und Dino Risi.
Pasolini sagte über Jesus: „Nichts scheint mir gegensätzlicher zur modernen Welt als jene Christusfigur: sanft im Herzen, aber nie im Denken“.
Es ist schön und interessant, deine Erläuterungen und Kommentare zum Thema Ostern zu lesen. Es erzeugt in mir ein heimatliches Gefühl, obwohl ich eher den Osterhasen denn Jesus Christus mit diesen Feiertagen verbinde... Und ich sage mir, das müsstest du dir mal merken... Meine Befürchtung ist aber, wenn du mich in einem halben Jahr danach fragen würdest, habe ich das meiste vergessen. Es ist wichtig für mich, doch der persönliche Bezug fehlt... Es gehört zu mir, doch kenne ich es nicht... Es berührt mich, ohne mich zu treffen...
AntwortenLöschenich verstehe, was Du sagst, aber viele dieser Dinge sind so tief in unser Unterbewusstsein eingegraben, dass sie uns färben, verfärben, ohne dass wir es bemerken. Und für mich war es spannend mal rumzugucken, was hinter dem bunte Eiersuchen steckt.
AntwortenLöschenMir geht es so ähnlich. Ich möchte das schon wissen, aber wirklich tief berührt mich die Geschichte nicht. Vieles reimt sich für mich nicht zusammen. Die Bibel soll im Laufe der Zeit ja oft umgeschrieben, "angepaßt", worden sein. Spannend wäre zu wissen, wie es wirklich war. Für mich hat Ostern mit Kindheitserinnerungen zu tun: toben auf der Wiese, Blumen, endlich Kniestrümpfe anziehen dürfen.Und natürlich die Rituale wie Eier auspusten, bemalen, verstecken und suchen.Das hat man mit anderen zusammen gemacht, mit den Eltern, im Kindergarten... Das war das Schönste an Ostern.
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