Donnerstag, 22. November 2012

Beam me up, Scotty!


Ich bin heute 1100 Kilometer gefahren, um einer Bauprobe, die nicht mehr als 60 Minuten dauerte, beizuwohnen. Die Bauprobe lief prima. Aber es waren halt doch mehr als eintausend Kilometer hand-, augen- und fußgefahren. Ach, wenn man doch wählen könnte zwischen, heute ganz langsam von A nach B, auf dass man alles, aber auch alles betrachten, riechen, anfassen, bequatschen kann und morgen, ein Griff an das metallene Gerät an der Brusttasche und man wird in Lichtgeschwindigkeitseile von hier nach da teleportiert. Star treck oder verdeutscht Raumschiff Enterprise hat mir diese Vision in den Kopf gepflanzt. Wer erinnert sich nicht?

"Der Weltraum. Unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2200. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise, das mit seiner 400 Mann starken Besatzung fünf Jahre lang unterwegs ist, um neue Welten zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Viele Lichtjahre von der Erde entfernt dringt die Enterprise in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat."


Männer in nicht wirklich kleidsamen hautengen Overalls fliegen durch unbekannte Galaxien und treffen dabei, natürlich, auf fremde Zivilisationen, die oft aus 70er-Jahre gemäßen supersexy Amazonen mit blauem Lidschatten und angsteinflößenden Oberweiten bestehen. Aber, und das Aber ist wichtig, das naive, manchmal fast lächerliche Bestreben nach Amusement ist gepaart, gleichwertig gepaart, mit einem ebenso naiven, aber nichtsdestotrotz erstaunlichen Humanismus. Rassismus ist nichtexistent, ignoranter Patriotismus ebenso. Schwarz und Weiß küssen sich zum ersten Mal im amerikanischen Fernsehen, ehemals verhasste Japaner und Russen arbeiten in leitenden Positionen auf dem Raumschiff und verstandgesteuerte Vulcanier haben oft Recht. Kapitän Kirk, alias William Shatner, unentwegt gegen das Kostüm mit seinem Gewicht kämpfend, war der weiße, aber angreifbare Mittelpunkt der Geschichten.


Die Besatzung: Schwarz, Japanisch, Russisch, Vulkanisch, Amerikanisch und alle in den gleichen unkleidsamen Uniformen

Gene Roddenberry war ein Visionär, nur halt einer, der 1964 versucht hat mit Hilfe einer Science Fiction Serie im amerikanischen Fernsehen, den einfachen und doch scheinbar unverständlichen Gedanken, zu vermitteln: “We hold these truths to be self-evident, that all men are created equal that they are endowed by their Creator with certain unalienable Rights, that among these are Life, Liberty and the pursuit of Happiness." oder verdeutscht: "Wir halten diese Wahrheiten für selbstverständlich, dass alle Menschen gleich erschaffen wurden, daß sie von ihrem Schöpfer mit gewissen unveräußerlichen Rechten begabt wurden, worunter sind Leben, Freiheit und das Streben nach Glück."

Zitat: Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika



Mister Mitt Romney & Freunde, mögen Sie es hören und verstehen.

"Wenn Spock so etwas hat, wie eine Seele, bin ich für sie verantwortlich, wie für meine eigene." Kaptain Kirk

4 Kommentare:

  1. Du hast jetzt nicht gedacht, dass ich DAZU nüscht kommentiere, oder? ;)

    Ja, beamen... oh ja beamen... oft gewünscht, ersehnt, gewollt... ABER solange das No-teleportation theorem nicht gelöst wurde würde ich es lieber nicht machen wollen. :)
    Man muss ja nicht nur jedes Teilchen erfassen, sondern auch seine Bewegung... und solange man da gewissermaßen "schätzt" kommt eine modifizierte Kopie von mir irgendwo heraus. Und wir haben keinen Vulkanier in der Hinterhand zu dem man guten Gewissens sagen kann: "Schätzen Sie!".

    http://en.wikipedia.org/wiki/No_teleportation_theorem

    Gene Roddenberry... fraglos einer meiner Lieblingshumanisten.
    In einer Zeit, in der Filme eher der Devise "Aliens greifen Amerikaner an, Amerikaner kloppen zurück und retten die Welt" folgten erschuf Roddenberry eine Erdgesellschaft und schickte ein Raumschiff auf eine Forschungsmission... to explore strange new worlds, to seek out new life and new civilizations, to boldly go where no man has gone before.

    ... übrigens: mein Lieblings-Wake-up-call:

    http://www.youtube.com/watch?v=1U0lcfQhZv8

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  2. Gott sei Dank, auf Dich ist Verlass. und es gibt ein Teleportations-Theorem, großartig. Die Fliege läßt grüßen!

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  3. Uhhhh ja... in einem meiner Stücke hier werden mir rote Fingernägel geklebt. Die halten erstaunlich viel Gefummel an Kollegen und ähnlichen Blödsinn aus - aber zum Schluss muss man sie halt wieder 'runterreißen von den eigenen Nägeln. Dabei macht ihre Klebefolie ein wirklich Horrorfilm taugliches Geräusch... und ich denke JEDES MAL an die Szene, wenn Jeff Goldblum seine Fingernägel los wird...uaaahhhh....

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  4. uaaahhhh.... und davor, wenn er Überschläge übt an der Stange. Und die Szene mit den Zähnen?

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