Eine kurze Vorwarnung für die nächste Zeit: ich liebe Weihnachten! Ich weiss, das ist nicht trendy, nicht schick, nicht modern, aber ich liebe es. Nicht den Einkaufszwang, nicht niedliche kleine Plastikrentiere und getöpferte Weihnachtsmänner, nicht Volksmusikverbände, die zarte heimelige Lieder mit gefühlsimitiertem Timbre über kaufrauschgetränkte Märkte schmieren. Aber:
Es ist ein Ros entsprungen
Aus einer Wurzel zart.
Wie uns die Alten sungen,
Aus Jesse kam die Art Und hat ein Blümlein bracht,
Mitten im kalten Winter,
Wohl zu der halben Nacht.
Das Röslein das ich meine,
Davon Jesaia sagt:
Maria ist's, die Reine,
Die uns das Blümlein bracht.
Aus Gottes ew'gen Rat
Hat sie ein Kind geboren
Wohl zu der halben Nacht.
Das Bümelein so kleine,
Das duftet uns so süß,
Mit seinem hellen Scheine
Vertreibt's die Finsternis.
Wahr' Mensch und wahrer Gott,
Hilf uns aus allem Leide,
Rettet von Sünd' und Tod.
O Jesu, bis zum Scheiden
Aus diesem Jammertal
Laß Dein Hilf uns geleiten
Hin in den Freudensaal,
In Deines Vaters Reich,
Da wir Dich ewig loben.
Das ist schön. Und dabei bin ich nicht mal ein bißchen religiös. Aber ich liebe diese Geschichte, von dem Mann der sich einer Frau verlobt, die plötzlich schwanger ist, ohne sein Zutun, und er will sie verlassen und bringt es nicht über sich. Die Reise auf dem Esel, der Horror des Kindermordes, von dem die künftige Kleinfamilie nichts weiss, der Stall und die Schafshirten, die sich freuen, zusammen mit Ochs, Esel und Schaf. Die drei verwirrten Könige, die auf eine Ahnung hin weit reisen, um zu einer Geburt zu gratulieren. Gibt es schöneres Bild für Hoffnung? Heute hat mir eine Bekannte, die Krankenschwester werden will, von der ersten Geburt erzählt, bei der sie heute anwesend war - ein Wunder, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ironie greift nicht. Postdramatisch? Von wegen!
Von der Freundlichkeit der Welt
Auf die Erde voller kaltem Wind
Kamt ihr alle als ein nacktes Kind.
Frierend lagt ihr ohne alle Hab
Als ein Weib euch eine Windel gab.
Keiner schrie euch, ihr wart nicht begehrt
Und man holte euch nicht im Gefaehrt.
Hier auf Erden wart ihr unbekannt
Als ein Mann euch einst nahm an der Hand.
Von der Erde voller kaltem Wind
Geht ihr all bedeckt mit Schorf und Grind.
Fast ein jeder hat die Welt geliebt,
Wenn man ihm zwei Hände Erde gibt.
"Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden ihm den Namen Immanuel geben», das heißt übersetzt: Gott mit uns."
Ich liebe es, mit meiner kleinen Nichte den Baum zu schmücken. Nicht ästhetisch durchgeplant, sondern bunt, solang bis kein Grün mehr zu sehen ist.
Ich liebe die Erinnerung an viele vergangene Weihnachten, an Menschen, die nicht mehr anwesend seien werden, und die Freude an den Anderen, die hinzugekommen sind.
Es ist ein Ros entsprungen
Aus einer Wurzel zart.
Wie uns die Alten sungen,
Aus Jesse kam die Art Und hat ein Blümlein bracht,
Mitten im kalten Winter,
Wohl zu der halben Nacht.
Das Röslein das ich meine,
Davon Jesaia sagt:
Maria ist's, die Reine,
Die uns das Blümlein bracht.
Aus Gottes ew'gen Rat
Hat sie ein Kind geboren
Wohl zu der halben Nacht.
Das Bümelein so kleine,
Das duftet uns so süß,
Mit seinem hellen Scheine
Vertreibt's die Finsternis.
Wahr' Mensch und wahrer Gott,
Hilf uns aus allem Leide,
Rettet von Sünd' und Tod.
O Jesu, bis zum Scheiden
Aus diesem Jammertal
Laß Dein Hilf uns geleiten
Hin in den Freudensaal,
In Deines Vaters Reich,
Da wir Dich ewig loben.
Das ist schön. Und dabei bin ich nicht mal ein bißchen religiös. Aber ich liebe diese Geschichte, von dem Mann der sich einer Frau verlobt, die plötzlich schwanger ist, ohne sein Zutun, und er will sie verlassen und bringt es nicht über sich. Die Reise auf dem Esel, der Horror des Kindermordes, von dem die künftige Kleinfamilie nichts weiss, der Stall und die Schafshirten, die sich freuen, zusammen mit Ochs, Esel und Schaf. Die drei verwirrten Könige, die auf eine Ahnung hin weit reisen, um zu einer Geburt zu gratulieren. Gibt es schöneres Bild für Hoffnung? Heute hat mir eine Bekannte, die Krankenschwester werden will, von der ersten Geburt erzählt, bei der sie heute anwesend war - ein Wunder, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ironie greift nicht. Postdramatisch? Von wegen!
Von der Freundlichkeit der Welt
Auf die Erde voller kaltem Wind
Kamt ihr alle als ein nacktes Kind.
Frierend lagt ihr ohne alle Hab
Als ein Weib euch eine Windel gab.
Keiner schrie euch, ihr wart nicht begehrt
Und man holte euch nicht im Gefaehrt.
Hier auf Erden wart ihr unbekannt
Als ein Mann euch einst nahm an der Hand.
Von der Erde voller kaltem Wind
Geht ihr all bedeckt mit Schorf und Grind.
Fast ein jeder hat die Welt geliebt,
Wenn man ihm zwei Hände Erde gibt.
"Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden ihm den Namen Immanuel geben», das heißt übersetzt: Gott mit uns."
Ich liebe es, mit meiner kleinen Nichte den Baum zu schmücken. Nicht ästhetisch durchgeplant, sondern bunt, solang bis kein Grün mehr zu sehen ist.
Ich liebe die Erinnerung an viele vergangene Weihnachten, an Menschen, die nicht mehr anwesend seien werden, und die Freude an den Anderen, die hinzugekommen sind.
Ich liebe es, jedes Jahr einmal genau das gleiche Essen zu essen. Mir das Hirn über das richtige, erfreuende Geschenk zu zermartern und mich auf Geschenke zu freuen.
Und dann am 27. ist Schluss damit. Das liebe ich auch.
Marcus Melzwig:
AntwortenLöschengeht mir auch so ähnlich. obwohl ich das nicht immer zeigen kann. auch mir selbst nicht.
Johanna Schall
Ja, es ist peinlich, nicht wahr? Uncool!
Marcus Melzwig
als Kind ist man eher bereit (das) zu genießen. da werden stress und Anspannung noch als Neugier und Vorfreude wahrgenommen - nicht nur zu weihnachten! Ich versuch das diesmal auch ;)
Johanna Schall
Viel Glück und Frohe Weihnacht!
Vincent Wolfsteiner
Weihnachten muß als ordentlich kitschige Komödie inszeniert werden ... aber kitschige Komödie war halt noch nie leicht ... :)
Martin Baucks
J. eigentlich zum Erbrechen,...scheußliches Männerbild...
Simone Henke
genau das thema hatte ich gestern abend mit einer freundin; wie wichtig rituale dabei sind, aber die traurigkeit über die konstellationen. abläufe kann man beibehalten, aber duch trennungen von familien sind die eltern weihnachten nicht mehr beieinander; haben neue familien. kinder 'wandern' von einem zum andern und irgendwas geht an der weihnachtsromantik verloren. hab ich in meinem bekanntenkreis erschreckend oft...schade
Katharina Palm Weihnachten...jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa, Chanukka ist aber auch eine ganz schöne Geschichte und das Fest mit Kerzen, viel Essen und Geschenken für die Kinder, noch schöner ist es, dass es meist sehr eng zusammen liegt, sich manchmal sogar überscheidet, am Allerschönsten ist aber....beides zu feiern!