Sonntag, 3. Juli 2011

SOMMER - In Erinnerung


Giuseppe Arcimboldo Sommer

Giuseppe Arcimboldo Sommer Detail
Für alle, die bei 10° Celsius und ekligem Dauerregen, eine Vision des Sommers herbeisehnen.

Giuseppe Arcimboldo, um 1526 im unter habsburgischer Herrschaft stehenden Mailand  geboren, arbeitete den größten Teil seines erwachsenen Lebens als "Hauskonterfetter", dass heisst Hofporträtmaler, des habsburgischen Hofes in Wien und Prag. Außerdem war er Bühnenbildner, Ingeneur, Architekt und Organisator von Festen (Partyplaner).

Kaiser Ferdinand I. holte ihn 1562 nach Wien, Kaiser Maximilian II. ernannte ihn zum Hofmaler und schickte ihn nach Prag, um einen riesigen Festumzug mit mythologischen Themen zu gestalten und der höchstmerkwürdige Kaiser Rudolf II. ernannte ihn 1592, nach seiner Pensionierung, zum Conte Palatino (Pfalzgrafen).
Er gilt als Manierist, in einer Zeit der politischen und religiöden Umbrüche, im Zwischenland von scheidender Renaissance und aufkommendem Barock, begann er als Gestalter von Glasfenstern für den Mailänder Dom, Gestalter von Fresken, Kopist und konventioneller Porträtmaler. Es scheint die Meinung vieler Kunstgeschichtler zu sein, dass, wäre er dabei geblieben, sein Werk heute wohl mehr oder weniger der Vergessenheit anheim gefallen wäre. Aber um 1564/65 änderte sich sein Stil und er schuf "Die vier Jahreszeiten" und "Die vier Elemente", es folgten Porträts des Kaisers Maximilian aus Meeresfrüchten, Rudolf geblümt, der Büchermann, einer aus Hühnern und andere phantastische Enigmen. Nach seinem Tod für einige Jahrhunderte nahezu aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden, hat ihn das 20. Jahrhundert wiederentdeckt und die Surrealisten hatten ihre Freude an ihm.

Giuseppe Arcimboldo Sommer
Giuseppe Arcimboldo Sommer
Giuseppe Arcimboldo Sommer
Giuseppe Arcimboldo Frühling und Sommer
Ferdinand I. hatte einen Wahlspruch, ideal für jede Art von Diktator : „Es soll Gerechtigkeit geschehen, und gehe die Welt darüber zugrunde.“

Umkehrbilder, sind Bilder in denen das Gesicht erst sichtbar wird, wenn man sie auf den Kopf stellt. Hier "Der Gemüsemann".




1 Kommentar:

  1. Respekt vor der Kunstfertigkeit und Verrrücktheit.
    Aber - die Freiheit darf sich ein Betrachter nehmen - ich fand diese Bilder schon immer eklig. Massen von aneinandergequetschten Rüben und Pflaumen im Gesicht oder als Gesicht - mir fallen da eher unfreundliche Assoziationen ein.
    Und
    Ja, Sommer ist Schwüle,Überfluss, Sattheit. Aber auch Luft, Weite, Wind, Sonne, Wasser, Nacktsein, Freisein.

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