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Sonntag, 30. März 2014

Ein Witz (zum Zweiten)



EIN WITZ




Im Wald verbreitet sich das Gerücht, der Bär führe eine Todesliste. 
Die Tiere bekommen Angst.
Irgendwann hat die Maus genug. " Ich gehe einfach zu ihm hin und frage ihn!"
Gesagt, getan.
Die Maus geht los, findet den Bären, schluckt zweimal und fragt: " Sag mal, Bär, man sagt, du hättest eine Todesliste?" Der Bär runzelt die Stirn, stockt, denkt nach und antwortet schließlich: "Eine Todesliste? Hmmm. Ach ja, eine Todesliste. Ja. Hab ich."
Die Maus zuckt erschrocken zusammen, aber zwingt sich noch eine Frage, die entscheidende, zu stellen: "Stehe ich auf dieser Liste?" Wieder stockt der Bär, sucht in seinen Taschen nach der besagten Liste, liest, findet nichts, guckt auf die Rückseite und murmelt schließlich: "Du? Ja."
Zwei Wochen später ist die Maus tot.
Die Panik unter der Waldbevölkerung wächst.
Schließlich hat der Fuchs das Warten satt und beschließt selbst mit dem Bären zu reden. 
Gesagt, getan.
Der Fuchs findet den Bären, nimmt allen seinen Mut zusammen und fragt ihn: "Du, Bär, gibt es diese Todesliste?" Der Bär stutzt, ein kurzer Seufzer entfährt ihm, er guckt auf seinen Zettel und er antwortet schließlich mit einem kurzen "Ja".
"Und stehe ich auf dieser Liste?" fragt der todesmutige Fuchs und nach kurzem, mißmutigem Blick auf seinen Zettel antwortet der Bär  mit einem leisen "Ja".
Zwei Wochen später ist der Fuchs tot.
Genauso ergeht es dem Wolf und dem Marder und dem Reh und dem Hasen und dem Maulwurf und dem .
Die Panik im Wald wächst ins Unermeßliche bis es, schlußendlich, die Amsel nicht länger aushält und todesmutig eine Konfrontation mit dem Bären wagt. Sie fliegt eine Weile, sichtet den Bären und landet im knappen Sturzflug direkt vor seinen dicken Füssen. "Du, Bär, stimmt es, dass du eine Todesliste führst?" fragt sie atemlos. Der Bär nickt. Die Amsel, nun schon jenseits der üblichen Ängstlichkeit, stellt ihre nächste Frage: " Und stehe ich auf dieser Liste?" Der Bär nickt, nach einem knappen Blick auf seinen nun schon arg zerfledderten Zettel. 
Die Amsel atmet tief ein und aus und dann sagt sie: "Noch eine, letze Frage. Könntest Du mich bitte von der Liste streichen?"
"O.k." antwortet der Bär.


Samstag, 8. März 2014

Eine Tirade - Die Addams Familie


EINE ERSCHROCKENE TIRADE

Mein neuestes Steckenpferd möchte ich: "folkloristisches Politizieren" nennen, etwas, dass nicht wirklich neu ist, sich aber momentan zu einer Art Volksportbewegung auszuwachsen scheint.

Da wird, im Namen der Meinungsfreiheit, Andersmeinenden, grundherztief empört, das eigene betonierte Demokratieverständnis um die Ohren und vors Maul gehauen. Übrigens in beide Richtungen. 
Über Wörter, Witze, Wandbilder werden Todesurteile gesprochen, um Gehirne vor der Gefährdung durch eigene durchdachte Entscheidungen zu schützen. 
Wir lassen denken! Wir lassen sprechen! Ein massgeschneidertes Vokabular für den verunsicherten Bürger wird verordnet und dankbar entgegengenommen. Abweichungen vom wohlsituierten Konsens werden an die nächste buntbemalte Wand gestellt und mit Hilfe von selbstgerechtem, aus der Angst falsch zu liegen, geborenem Verbalkot beschossen. 
Und dabei ist jede häßliche Verbalinjurie erlaubt. Humanistisches Liebgehabe solange es den eigenen, eng gefassten, weil nicht selbst überprüften Vorstellungen entspricht, aber wenn nicht, dann WEHE! 

Sind wir alle blöd geworden oder waren wir es immer schon und haben uns nur nicht getraut, unseren Denkmüll bei jeder Gelegenheit über die Leute zu schippen?

Stellt man Fragen zur Zusammensetzung der Protestierenden auf dem Maidan, läßt die Unterstellung man wäre ein Liebhaber Putinscher Großrusslandpolitik nicht lange auf sich warten. 
Niemand hindert uns, Herrn Sarrazin einen bigotten Statistikenverdreher und hysterischen  Überfremdungpaniker zu nennen, aber wenn er dies bei einem öffentlichen Auftritt unter Beweis stellen will, schreit man so lange dazwischen, bis er sich mit selbstgerechtem "Seht ihr, ich sag's ja"-Lächeln zurücklehnen kann.
Die alte Mohrenstrasse bereitet einigen Mitbürgern seelische Pein, also weg damit, der hochvereherte Nelson Mandela soll nun als Ersatzname herhalten.
Frau  Lewitscharoff mißbraucht in Dresden eine harmlose Theaterveranstaltung, um ihre bedauerlichen alttestamentarischen, ganz offensichtlich aus tiefen inneren Nöten konstruierten und von jedem wissenschaftlichem Unterbau freien Thesen in die Ohren der Zuhörer zu blasen. Bedauerlich. Traurig für sie. Aber muß sie deshalb aus der menschlichen Gemeinschaft ausgeschlossen werden? Insbesondere, wenn gleichzeitig der Oberhirte der weltgrößten reaktionären Vereinigung, nur durch seine Vorliebe für das einfache Leben, urplötzlich die Aura des fortschrittlichen Hoffnungsträgers um die alten Schultern gelegt bekommt?

Was ist mit uns los? Wir fordern Multikulturalismus, Toleranz und Offenheit, aber sobald sie uns in der Auseinandersetzung mit unangenehmen Zeitgenossen abgefordert wird, knicken wir ein und schreien nach nach der Meinungspolizei.
 
Demokratie und wirkliche Akzeptanz sind anstrengend, ungemütlich und fordern unablässige Selbstbefragung, sprich eine Streitkultur, uns hier in Deutschland, geht es relativ gut, wir könnten uns das leisten, wenn wir willens wären, uns der Mühe zu unterziehen. 

Was ist mit uns los?

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CHARLES ADDAMS
1912 - 1988

"Normal ist eine Illusion. Was für die Spinne normal ist, ist Chaos für die Fliege."

“Normal is an illusion. What is normal for the spider is chaos for the fly.”


"Plötzlich habe ich das grässliche Bedürfnis fröhlich zu sein."
"Nun, einfach aufprobieren und gucken wie sie passt."

Warum es keine mehr gibt.
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Mohr: Das Wort ist bereits im Althochdeutschen des 8. Jahrhunderts in der Form mōr belegt. Ursprünglich bezeichnete es, gleich wie später im Mittelhochdeutschen (in der Form mōr oder mōre) einen Mauren. Der Begriff Maure selbst stammt vom Griechischen μαῦρος, was so viel wie „schwarz, dunkel, dunkelhäutig, dunkelhaarig“ bedeutet.

Die Mohrenstraße wurde nach Afrikanern benannt, die im 18. Jahrhundert im preußischen Heer als Musiker dienten und deren Kaserne hier stand. Es wird vermutet, dass der Schokoladenhersteller Sarotti zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen Mohren als Markenzeichen zu verwenden begann, weil der Stammsitz der Firma in der Mohrenstraße lag. (Beide Zitate: Wiki)


Dienstag, 10. Dezember 2013

WITZ


Im Wald herrscht neuerdings Angst, ein böses Gerücht macht die Runde: der Bär hätte eine Todesliste geschrieben. Die Angst wächst, wird unerträglich.

Endlich geht, all ihren Mut zusammennehmend, die Maus zum Bären und fragt zitternd: 

"Du, Bär, man sagt, du hättest eine Todesliste, stimmt das?"
Der Bär antwortet: "Todesliste? Todesliste? Ja."
Die Maus stellt ihre nächste Frage mit dünner, zitternder Stimme: "Du Bär, stehe ich auf dieser Todesliste?"
Der Bär antwortet: "Du? Du? Hmmm" Er blickt auf ein zerknittertes Stück Papier: "Du? hmm, ja".
Drei Tage danach ist die Maus tot. 


Kurze Zeit später wagt es der Fuchs und geht zum Bären.

Auch er fragt: "Du, Bär, man sagt, du hättest eine Todesliste, stimmt das?"
Der Bär denkt kurz nach:  "Todesliste? Todesliste? Ja."
Der Fuchs stellt todesmutig die unausweichliche, nächste Frage: "Du Bär, und stehe ich auf dieser Todesliste?"
Der Bär antwortet nach kurzem Nachdenken: "
Du? Du? Hmmm.", wirft wieder einen Blick auf das zerknitterte Blatt, und grummelt schließlich: "Du? hmm, ja".  
Drei Tage danach ist der Fuchs tot.

Genauso ergeht es dem Maulwurf, dem Hirsch, dem Wolf, dem Luchs und dem Löwen.

Da faßt sich schließlich die Amsel ein Herz, fliegt zum Bären und fragt ihn:
"Du Bär, stehe ich auch auf deiner Todesliste?
Der Bär antwortete: "
Du? hmm, hmm, hmm, du bist die Amsel, hmm. Ja".
Da sagt die Amsel: "Könntest du mich vielleicht streichen?".
Der Bär nickt, nimmt seinen Stift und streicht den Namen Amsel durch. 


 

Sonntag, 25. August 2013

Horoskope und solcher Mist


Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als Eure Schulweisheit sich erträumen lässt. 
Aus: Hamlet von William Shakespeare

Das ist eines der schnell herbeigezerrten Zitate, die auch scheinbar vernünftige Menschen nutzen, bzw. mißbrauchen, um ihren irrationalen Glauben (wobei sie Glauben gern als den neuesten Stand der nur noch nicht akzeptierten "Wissenschaft" verbrämen) an Astrologie, chinesische Tierkreiszeichen, indianische Baumhoroskope, Haarwäschen in Abhängigkeit von der Mondphase, Tarotaussagen über den günstigsten Zeitpunkt für Hochzeiten oder das nächste Großreinemachen, Handlinieninformationen über die zu erwartende Anzahl des Nachwuchses und ähnlichen Mumpitz, zu untermauern.


Ich, und circa 580 000 000 andere Menschen (580 Millionen bei einer geschätzen Weltbevölkerungszahl von 7.000.000.000 = sieben Milliarden) sind nun also Jungfrauen, was nichts, aber auch gar nichts mit dem Zustand unseres Hymens, aber angeblich alles mit der Konstellation der Sterne zum Zeitpunkt unserer Geburt und ihrer jetzigen Aufstellung zu tun hat, die, so wird behauptet, unsere charakterliche Veranlagung, die Wahrscheinlichkeit unseres zufriedenen oder unzufriedenen Gemütszustandes in den nächsten vierzehn Tagen; und überhaupt unser Wesen in genauester Weise bestimmen soll. Quatsch. Quatsch. und noch ein drittes Quatsch.

Gewiss, der Mond hat Einfluss auf das Wasser auf unserem Planeten. Warum? Weil zwischen der Erde und dem Mond und übrigens auch zwischen der Sonne und der Erde Gravitationskräfte wirken, nachweisbare, wissenschaftlich untersuchbare Anziehungskräfte.
Hat der Mond also auch Einfluss auf Fruchtwasser und die Hirn-und Rückenmarksflüssigkeit? Möglicherweise, aber auch der wäre physikalisch zu untersuchen und wahrscheinlich zu vernachlässigen. Aber warum sich der Mühe unterziehen Ursachenforschung zu betreiben, wenn man es doch so leicht gemacht bekommt mit esoterischem Gewaber? So bin ich, ich kann nicht anders, frag die Sterne.
Ich gestehe ein, dass auch ich sinnlosen Aberglauben folge: Pfennige zu finden, versetzt mich in Glückszustände, sie werden dreimal bespuckt und dann über die linke Schulter für den nächsten glücklichen Finder weggeworfen, beim Stolpern mit dem linken Fuß, zwingt mich mein Kinderglauben zum Zurückgehen auf den Stolperpunkt. Aber, und dieses Aber ist wesentlich, ich weiss doch in jedem Moment, dass ich glaube, was nicht stimmt. Deshalb Aber - Glaube. Es ist Unsinn, ABER ich GLAUBE es. Oder? Es ist ein Spiel, dass ich mit mir selber spiele, und ist für niemanden unterhaltsam oder wichtig als für mich.

Es macht mich wütend, wenn ich halbgegarten mystischen Quark als Offenheit für die Wunder der Welt serviert bekomme. Es macht mich auch wütend, wenn Leute ihre Nationalität, Herkunft, Geschlechtszugehörigkeit, sexuellen Präferenz oder eben Sternenkonstellation, also ihre ihnen bei der Geburt mitgegebene, und also geschenkte Voreinstellung, als Beweis ihrer tieferen Empfindsamkeit, größeren Glaubhaftigkeit, wahreren Erdverbundenheit, kurz ihrer Überlegenheit benutzen. Nicht alle Frauen sind a priori  ... als alle Männer, nicht alle Schwulen sind ... als alle Heterosexuelle, nicht alle Indianer sind tiefer im Verbund mit Mutter Erde als alle Friseure in Cincinatti, nicht alle Jungfrauen sind ordnungsliebend und die meisten Zwilling sind auch keine Zwillinge, nichts ist immer und bei allen einfach besser. Die Wahrheit ist, lästigerweise, immer konkret! Wir sind verschieden, damit müssen wir uns abfinden, ob ein bestimmter Punkt in einem von uns besser oder schlechter ist, als in einem anderen, läßt sich nur in konkreten Situationen herausfinden.
Meine Hoffnung für den morgigen Tag und das, was ich tue, um sie wahr werden zu lassen, muß gegen gesellschaftliche Gegebenheiten, soziale Vorurteile und meine eigene Verfassung gewinnen, also laßt wenigstens die weitentfernten und zutiefst uninteressierten Sterne aus der Sache raus. Es ist hart genug wie es ist.

Dame auf dem Rücken liegend?

Stephen Fry hat, als er gefragt wurde, welches Sternzeichen er denn sein würde, wenn er sein eigenes Sternkreiszeichen wählen könnte, geantwortet:
Skepsis. Ich bin ein echter Skeptiker, geboren unter dem edlen Zeichen der Skepsis, dem Zeichen des Menschen, der absolut und ohne Einschränkungen weiß, dass Astrologie, der mistigste Mistes ist, den es je gab. Es ist eine sinnloser Irrglaube, der nicht einmal den Vorteil hat, ein harmloses Vergnügen  zu sein. Es ist schädliche Langeweile.  Schädlich für den menschlichen Geist, schädlich für die Würde und den Zauber des wirklichen Universums und die wirkliche Kraft des Geistes, selbst zu denken. Ich hasse Astrologie mit einer Intensität, die fast erschreckend ist. 

Apropos Mumpitz: Wiki schreibt:
Mit Mumpitz war ab dem 17. Jahrhundert eine Schreckgestalt oder auch Vogelscheuche gemeint. Das Wort leitet sich ursprünglich von „Mummelputz“ und „Mombotz“ ab und verbindet die beiden Wörter vermummen und (hessisch) Boz oder Butzemann (eine Kinderschreckfigur). Beim Mumpitz handelt es sich um eine Schreckgestalt für Toren.
Der Begriff erschien dann auf der Berliner Börse seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts für „erschreckende Gerüchte“ oder „schwindelhaftes Gerede“.

Freitag, 16. August 2013

Mittwoch, 14. August 2013

Gary Larson - Die Andere Seite - The Far Side


GARY LARSON geboren am 14. August 1950, litt als Kind unter einer schweren Monsterphobie, was seinen älteren Bruder dazu verführte, sich im Kleiderschrank zu verstecken und wenn Gary im Bett lag und das Licht ausgemacht worden war, unter Ächzen und Grunzen daraus hervorzubrechen. Die Spätfolgen sehen wir hier.
 
"Ein Katzenmörder? Ist das das Gesicht eines Katzenmörders?
Katzenerschrecker vielleicht. Aber hey - wer ist das nicht?"

Der blaue Vogel des Glücks schon lange nicht mehr Teil seines Lebens,
bekam Ted Besuch vom Huhn der Depression.

Katzenfuter


Nach vielen Jahren ehelichen Glücks, begann die Stimmung 
im Haushalt der Kents angespannt zu werden.

Die Evolution des Strichmännchens

Von den Anderson-Brüdern hat niemand jemals wieder etwas gehört.
 
"Anthropologen! Anthropologen!"

Alle Zeichnungen © Gary Larson

Sonntag, 14. Juli 2013

Aufsatz - Eine Gedichtsinterpretation


Ich hatte einst ein schönes Vaterland


Ich hatte einst ein schönes Vaterland.
Der Eichenbaum
wuchs dort so hoch, die Veilchen nickten sanft -
es war ein Traum.

Und als ich nun ins ferne Ausland kam,
da war ein Mädchen zauberschön
und blond von Haar zu seh'n.
Es war ein Traum.

Das küßte mich auf deutsch und sprach auf deutsch
(man glaubt es kaum,
wie gut es klang) das Wort: "Ich liebe dich" -
es war ein Traum.

Heinrich Heine 1832

Den folgenden Text hat eine Freundin in einem Bibliotheksbuch gefunden und 
mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Ich halte ihn für echt, auch weil 
ich in einem Fernsehbeitrag gesehen habe, wie Mitbürger die Frage: "Wie lange dauerte der 30-jährige Krieg?", kurz überdachten und dann "3 bis 5 Jahre?" in die Kamera schickten. Es ist eine Gedichtsinterpretation, der Aufsatz einer Schülerin der 12. Klasse.

Deutsch Klausur II 

Das Gedicht von Heinrich Heine wirkt sehr ruhig auf mich. Es handelt sich um 
ein Gedicht mit Deutschland. Wie schön es doch einst war. Das Gedicht trägt 
den Namen „Ich hatte einst ein schönes Vaterland“ und wurde von Heinrich Heine verfasst. Es stammt aus dem Jahre 1933. Das Thema beruht auf das vergangene Deutschland. Ein Land zum Leben. Es ist ein zeitgeschichtliches Gedicht. 
Man könnte es auch als politisches Gedicht interpretieren. Das Gedicht ist sehr gelassen. Es kommt verliebt und sehr ruhig herüber. Es schwärmt von dem damaligen Deutschland. Das Gedicht entstand vor dem zweiten Weltkrieg und inmitten des Kalten Krieges. Heine denkt an die Zeit zurück, wo Frieden in Deutschland herrschte. Die Sehnsucht nach dem Alten kommt an und dies 
ändert sich auch bis zum Schluss des Gedichts nicht. Er teilt seine Gedanken den Menschen mit. Daraus schließt sich, dass es sich zum Teil um Gedankenlyrik handelt. Der andere Teil ergibt sich aus dem Fakt, dass er vom alten schönen Deutschland spricht. So ist der andere Teil Erlebnislyrik, da er es ja erlebt hatte. Das Gedicht besteht aus zwei Strophen mit jeweils vier Versen. Außerdem besitzt es eine Überschrift. Die Strophen sind im Hausreim geschrieben worden, wobei in der zweiten Strophe der Vers eins sich nicht reimt mit dem dritten Vers. Innerhalb der zweiten Strophe existiert ein Binnenreim. Dies in dem Vers eins. Beides reimt sich auf „deutsch“. Die zweite Strophe beinhaltet noch eine Besonderheit. Der zweite und die Hälfte des dritten Verses sind eingeklammert. Dies geschah wohl, um den darauffolgenden Satz zu verdeutlichen. In diesem sagt er aus, dass Deutschland sagt, dass es die Menschen, insbesondere Heine liebt. Auch spielt 
der Eichbaum eine wieder eine große Rolle. Das Symbol Deutschlands. Heinrich Heine ist 1831 nach Paris gegangen. Um Ruhe zu finden. Das Gedicht hat er 
1833 verfasst. Es ist also sein persönlicher Rückblick auf Deutschland. So hat er sein Vaterland in Erinnerung behalten. So will er es wohl auch wieder sehen.
Deutschland ist Heines Heimatland. Er ist 1797 in Düsseldorf geboren und in Deutschland zur Schule gegangen. Er hat gesehen, wie sich Deutschland immer wieder gewandelt hat. 1831 dann seine Emigration nach Frankreich. Er ist stolz 
ein Deutscher zu sein, wobei er nicht das deutsche Politiksystem unterstützt. 
Er war immer Gegner der Politik und hat auch Schreibverbote bekommen, 
die ihn letztendlich aus Deutschland vertrieben. Er wurde auch in Frankreich beigesetzt, was darauf schließen lässt, dass er nicht wieder nach Deutschland 
zog, wobei er Hamburg zwei mal besucht hatte. Dabei fand er aber sein Deutschland nicht wieder.
Die Zeit um 1930 war die Zeit im Kalten Krieg. Die Spannungen in Europa waren sehr groß. 1933 letztendlich wurden die ersten Konzentrationslager gebaut. In Dachau entstand das erste. Dieses war für Priester und Bischöfe gedacht. Von da an und aufwärts begann das Regiem von Adolf Hitler. Dies hat Heine von außen verfolgt. Auch das zeigt ihm, wie schön Deutschland in seiner Jugendzeit war. 
Beim ersten Lesen fiel mir sofort das verliebte in seinen Versen auf. Als sehne er sich zurück zu seinem Geburtsland. Das Land, in dem er aufgewachsen ist, wo er gelebt hat, in das er sich verliebt hat. Beim zweiten lesen fiel mir dann auf wie bedrückt er doch klingt. Voller Trauer und Kummer.
Er liebte Deutschland und konnte es nicht vergessen und dies drückte er in den Gedichten nach 1931 aus. 

Für den Text ein Dankeschön an B.D.
 
Noch eine Interpretation des Heine-Gedichtes, diesmal von Mascha Kaleko: 
 
Emigranten-Monolog

Ich hatte einst ein schönes Vaterland -
So sang schon der Flüchtling Heine.
Das seine stand am Rheine,
Das meine auf märkischem Sand.

Wir alle hatten einst ein (siehe oben!)
Das fraß die Pest, das ist im Sturm zerstoben.
O Röslein auf der Heide,
Dich brach die Kraftdurchfreude.

Die Nachtigallen werden stumm,
Sahn sich nach sicherm Wohnsitz um.
Und nur die Geier schreien
Hoch über Gräberreihen.

Das wird nie wieder, wie es war,
Wenn es auch anders wird.
Auch, wenn das liebe Glöcklein tönt,
Auch wenn kein Schwert mehr klirrt.

Mir ist zuweilen so, als ob
Das Herz in mir zerbrach.
Ich habe manchmal Heimweh.
Ich weiß nur nicht, wonach . . .


Mittwoch, 20. März 2013

FRÜHLINGSANFANG


FRÜHLINGSANFANG ???!

Der neue Papst spricht über eine arme Kirche.

©AFP/Reuters

Frau Holle ist in der manischen Phase.



Ich hatte gestern, zum ersten Mal in 14 Tagen, alle Schauspieler auf der Probe.



Sonntag, 13. Januar 2013

Ein Treppenwitz



EIN TREPPENWITZ ...

Variante 1:
Ein junger Mann hilft einer sehr alten Frau über die verkehrsreiche Strasse. Tirilli, es war eine gute Fee. " Du warst gut zu mir, deshalb hast Du jetzt drei Wünsche frei!" Der junge Mann denkt nach. " Ich wäre gern reich, berühmt und hätte gern eine wunderschöne Frau." Pling! Der Mann liegt in einem kostbaren Bett, eine wunderschöne Frau liegt neben ihm. Sie erwacht , schaut ihn lächelnd an und sagt: "Ferdinand, fahren wir nun nach Sarajevo oder nicht?"


Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau Sophie kurz vor dem Attentat. Dieses führte zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges, Sarajevo, 28.06.1914
Variante 2 von Mireille Adieu:
das war immer einer meiner lieblingswitze, ein bisschen anders erzählt. niemand versteht, wieso ich darüber jedesmal vor lachen umkippen könnte, wenn der in meinem witz sagt: ich würde gern eine bedeutende rolle in der weltgeschichte spielen und dann öffnet sich die tür, der kammerdiener kommt rein und sagt: herr erzherzog, ihre kutsche nach sarajevo ist vorgefahren.

Gavrilo Princip erschießt Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau am 28.Juni 1914
 Karl Kraus zum Tode des Erzherzogs "Franz Ferdinand und die Talente":

"...Franz Ferdinand war die Hoffnung dieses Staats für alle, die noch glaubten, daß im Vorland des großen Chaos ein geordnetes Staatsleben durchzusetzen sei. Kein Hamlet, der, wär' er hinaufgelangt, unfehlbar sich höchst königlich bewährt hätte; sondern Fortinbras selbst. Aber wenn selbst Fortinbras fällt, muß etwas faul auch außerhalb des Staates sein.
Nicht, daß er die Hoffnung der sogenannten Reaktion, aber daß er die Furcht des Fortschritts war, und daß sein Leben wie ein Schatten auf der abscheulichen Heiterkeit dieses Staatswesens lag, sichert seinem Andenken etwas von dem Respekt,..."


Am 28. Juni 1914 wurden der österreichisch-ungarische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau bei einem Besuch der bosnischen Hauptstadt Sarajevo von einem neunzehnjährigen Studenten erschossen. Mit dem Attentat wollten die von Rußland unterstützten serbischen Panslawisten ihre Forderung nach einem von Österreich-Ungarn unabhängigen serbischen Nationalstaat unterstreichen. (Wiki)
 

Dienstag, 16. Oktober 2012

Ohne Unterdrückung keine guten Witze?


Ich liebe Witze. Ich erzähle gern welche und höre guten Witzeerzählern gern zu. 
Im Idealfall werfen sich zwei die Bälle so elegant und leicht zu, dass über lange Zeit das Lachen verzögert, gestaut wird, der Atem flattert, die Wangenmuskeln schmerzen, die Bauchdecke zittert, aber zu der ersehnten Befreiung kann nicht kommen, weil gleich die nächste Pointe naht. Sehr seltener Fall, meist werden Witze nur wie Granaten ins Gespräch geworfen und dann mildes Dankeslachen eilig eingestrichen. 
Ich trage Witze, die ich liebe, manchmal wie ein Bittsteller von Zuhörer zu Zuhörer ... und bist Du nicht willig, dann brauch ich Gewalt...

Übrigens scheinen mir Diktaturen, ein fruchtbarerer Nährboden für gute Witze zu sein, mit dem Nachteil, dass mancher für das Erzählen eines solchen ins Gefängnis gekommen ist oder Schlimmeres. 
Je größer die Not, je absoluter die Unterdrückung, je absurder die offensichtlich verlogenen öffentlichen Behauptungen, desto klarer, radikaler, widerständiger der Humor. 
Oder wenigstens muß eine Wut da sein, ein Zorn, eine Verzweiflung über irgendetwas Existentielles. In meiner Zeit im Krankenhaus habe ich manchmal irrwitzige Witze gehört - von Todkranken.  
Oder ist mein Sinn für Humor verzerrt? Denn jeder Versuch meinerseits deutsche Comedy, selbst der Name ist unkomisch, anzuschauen, führt zu heftigen Depressionseinbrüchen und Gewaltphantasien. Den Fernseher zertrümmern, diese Leute zwingen, sich ihren Mist jahrelang selbst anzuschauen...
Pessimist: Schlimmer gehts nicht... Optimist: Doch! 

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Als Hitlers Armee mehr und mehr Niederlagen einstecken mußte, fragte er seinen Astrologen, " Werde ich den Krieg verlieren?"
"Ja," sagte der Astrologe.
"Also werde ich sterben?" fragte Hitler.
"Ja."
"Wann werde ich sterben?"
"An einem jüdischen Feiertag."
"Aber an welchem?"
"Jeder Tag an dem Du stirbst, wird einer sein."  

Zwei Juden treffen sich in Warschau und der eine ißt parfümierte Seife, der andere fragt: "Moishe, warum ißt du Seife mit Duft?" Der antwortet: " Wenn sie mich schon zu Seife machen, soll sie wenigstens gut riechen."

In der DDR, eine Frau geht durchs Kaufhaus. Sie fragt eine Verkäuferin: "Sagen Sie mal,
haben Sie hier keine Schuhe ?" Die Verkäuferin antwortet: "Keine Schuhe gibt es
eine Etage tiefer, hier haben wir keine Hosen."


Arafat ist gestorben und steht vor der Himmelstür. Er ist natürlich schwer bewaffnet und trägt eine MP und eine Pistole. Arafat klopft an der Tür, Petrus öffnet.
Arafat: "Hallo, ich möchte hier rein!"
Petrus: "Geht nicht! Bewaffnet kommt hier keiner rein!"
Arafat riskiert einen Blick durch die Himmelstür und sieht einen großen, bärtigen
Mann auf einem hohen Stuhl sitzen, der eine großes Gewehr in der Hand hält."
Arafat: "Aber Petrus, der liebe Gott hat doch ein Gewehr, warum ich
dann nicht!"
Petrus: "Der ist eine Ausnahme. Und das nicht der liebe Gott, das ist Karl Marx, der wartet auf Erich Honecker!"

In der Eisenwarenhandlung:
"Haben Se Schrauben?"
"Nä."
"Haben Se Nägel?"
"Nä."
"Was haben Se denn?"
"Durchgehend geöffnet."
"Warum'n das?"
"Schloss is kaputt."


Wiki sagt: Als Witz bezeichnet man einen kurzen Text, der einen Sachverhalt so mitteilt, dass nach der ersten Darstellung unerwartet eine ganz andere Auffassung zutage tritt. Der plötzliche Positionswechsel (die Pointe) vermittelt die Einsicht, dass das Urteil über den Sachverhalt nicht zwingend einer einzigen Auffassung unterworfen ist. Die Öffnung zu anderen Auffassungen wird als befreiend empfunden. Die zunächst aufgebaute Beklemmung wegen eines vermeintlichen Problems löst sich in befreiendes Lachen auf. Das Gelächter der Zuhörer zeigt an, dass sie den Positionswechsel erkannt und mitvollzogen haben.

Der folgende Witz ist, einer großen Internet-Umfrage zufolge, jetzt der "witzigste" Witz der Welt:

Zwei Jäger sind im Wald unterwegs, als einer von beiden zusammenbricht. Der Atem steht still, die Augen sind glasig. Der andere ruft den Notarzt an, schildert die Situation und seine Befürchtung, dass der Freund tot sei. 
Der Arzt: "Jetzt beruhigen Sie sich. Zunächst müssen wir sicher sein, dass er tatsächlich tot ist." 
Darauf ist es eine Zeitlang still, dann ertönt ein Schuss, der Jäger meldet sich zurück: "Okay, und was jetzt?"

Freitag, 18. Mai 2012

Dummheit


Zwei Dinge sind unendlich, 
das Universum und die menschliche Dummheit, 
aber beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. 
Albert Einstein

William Hogarth. The Bench. Die Richter. c.1758

HYMNUS AN DIE DUMMHEIT
Dummheit, erhabene Göttin,
Unsere Patronin,
Die du auf goldenem Throne,
Auf niedriger Stirne die blitzende Krone,
Stumpfsinnig erhabenes Lächeln
Auf breitem, nichtssagendem Antlitz –
Königlich sitzest:
Siehe herab mit der Milde Miene
Auf deine treuen, dir nach-
Dummenden Kinder,
Verjage aus dem Land
Die Dichter und Künstler und Denker,
Unsere Verächter,
Vernichte die Bücher – Traumbuch und Rechenknecht,
Briefsteller und Lacherbsen verschonend,
Und wir bringen ein Eselchen dir,
Dein Lieblingstier,
Dein mildes, sanftes, ohrenaufsteigendes Lieblingstier.
Eine goldene Krippe dafür
Und ein purpurnes Laken von Disteln.

Peter Hille in "Peter Hille – der Bohemien von Schlachtensee"


DER DARWIN AWARD

   Im Geiste von Charles Darwin ehren die Darwin Awards Individuen, die unseren 
Gen-Pool schützen, indem sie das ultimate Opfer bringen, ihr eigenes Leben. Die Gewinner des Darwin Awards beseitigen sich selbst auf besonders 
 idiotische Art und Weise, und verbessern dadurch die Langzeit-Überlebenschance 
unserer Spezies.

Regeln:
Der Preisträger muss aus dem Genpool ausscheiden, also sterben oder unfruchtbar werden. Es muss eine außergewöhnlich dumme Fehleinschätzung der Situation
 vorliegen. Der Preisträger muss sein Ausscheiden selbst verschuldet haben.
Der Preisträger muss zurechnungsfähig sein, Jugendliche unter 16 Jahren sind ausgeschlossen. Das Ereignis muss nachweislich stattgefunden haben. 
Notwendigerweise muß der Preis posthum verliehen werden.
Eine kleine Auswahl, zitiert aus dem Spiegel:

Der Fall
  # des Ballaststoff-Fundamentalisten im Sinai, der aufgrund einer Dauer-Diät aus Bohnen, Zwiebeln und Kraut derart viel Darmgas emittierte, daß der Sauerstoffgehalt in seiner röhrenartigen Wohnhöhle unter die Lebensgrenze sank - "mors per flatum", Tod durch Abwind, konstatiert der Obduktionsbericht;

# des Hot-dog-Diebes in St. Louis, der sein Beutegut zu sichern suchte, indem er es in einem Stück hinunterschlang - er starb den Bolustod, wie Mediziner es nennen, wenn einer an seinem letzten Bissen erstickt;

# des Opernsängers im Halbschlaf, der sich statt des frühmorgens klingelnden
   Telefons seinen daneben liegenden Revolver vom Nachttisch griff - zu dem Knall
        hörten die Nachbarn einen Wehlaut, der an Cavaradossis Schmerzensschreie
 (Tosca 2. Akt) erinnerte, doch bis die Sanitäter kamen, war er schon verblutet;

  # des Freiers, dem im Bordell die Manneskraft versagte, woraufhin er sich an den wirklich scharfen Miezen von Philadelphia versuchte - dies zumindest vermutet
 die Polizei, da sich der Mann vor seinem Tod im Löwengehege des örtlichen Zoos vollständig entkleidet hatte.

# Sie und viele Hundert andere, die das Mißgeschick entseelte, sind Titelanwärter in einem Wettbewerb, an dem allenfalls pietätlose Gemüter mit einem Hang zum Makaberwitz Gefallen finden - wer sonst könnte sich über Schicksale wie das jenes diarrhöisch geplagten Botanikers amüsieren, der sich über ein kalifornisches Naturschutz-Kliff ökosauber ins Meer zu lösen versuchte und dabei seiner Notdurft hinterherfiel?

Gesonderte Erwähnung im Bereich der urinalen Elektrokution verdient der polnische Wilddieb, der einen Fischteich unter Strom gesetzt hatte und sodann Wasserdrang verspürte; man fand ihn neben seinem Bruder dümpelnd, der offenbar in den Teich  gelaufen war, um ihn zu retten - auch er ein, wenngleich nicht unbedingt
zwingender Kandidat für den Award, der naturgemäß postum vergeben wird.

    Einzige Ausnahme sind die - nicht mehr zur Weitergabe ihrer Gene befähigten und damit reglementgemäß zur Award-Teilnahme berechtigten - Opfer einer Auto- Emaskulation, wie der Mediziner die Selbstkastration beim Manne nennt.

Nominiert hatte ihn der operierende Arzt, dem der Patient mit einem
    ballonartig angeschwollenen Hodensack ohne Testikel überstellt worden war.
  Dafür steckten in dem Skrotum, wie das Röntgenbild deutlich zeigte, 80 Metallklammern. Erklärung: Bei der Autoerotik am Treibriemen einer Bandsäge
hatte sich der Mann den Hodensack aufgerissen und das nach Verlust seiner Hoden entleerte Skrotum mit einem Bürohefter zugetackert.

Absolute Favoriten auf den ersten Platz des Darwin Awards 1997 aber sind
   die beiden Heavy-Metal-Fans, die via Ladefläche ihres Pickup-Trucks über den 2,70 Meter hohen Zaun um das Open-air-Konzert der Band "Metallica" steigen wollten.

  Ohne zu bemerken, daß es auf der anderen Seite zwölf Meter hinunterging, stieg der erste des derbe angesoffenen Duos über den Zaun; daß er auf halbem Wege
 mit seiner Jacke in einem Baum hängenblieb, empfand er aber keineswegs als Glücksfügung, weshalb er sich mit seinem Messer freischnitt - so fiel er auch die restlichen acht Meter, mitten hinein in spitzes Astwerk, das ihn schwer verletzte.

Den Tod fanden schließlich beide - der eine im, der andere unter dem Truck,
  der durch den Zaun geflogen kam: Der Freund, der den Verletzten mit einem am Pickup befestigten Seil emporziehen wollte, hatte den Rückwärtsgang eingelegt.
 


 

Sonntag, 6. Mai 2012

Ich sehe was, was du nicht siehst

Wiki sagt: Illusion und das ältere, heute ungebräuchliche und praktisch unbekannte Verb illudieren ist eine Ableitung vom lateinischen Verb illudere. Dieses wiederum ist eine Zusammensetzung des Verbs ludere für „spielen“ mit der lokalen Präposition "in".



Weinglass? Doppelprofil?

Lynceus des Türmers  
Türmerlied
 
Zum Sehen geboren,
Zum Schauen bestellt,
Dem Turme geschworen
Gefällt mir die Welt.

Ich blick' in die Ferne,
Ich seh' in der Näh'
Den Mond und die Sterne,
Den Wald und das Reh.

So seh' ich in allen
Die ewige Zier,
Und wie mir's gefallen,
Gefall' ich auch mir.

Ihr glücklichen Augen,
Was je ihr gesehn,
Es sei, wie es wolle,
Es war doch so schön!

Johann Wolfgang von Goethe



?

Wiki schreibt in etwa: Assimilation in psychophysiologischer Hinsicht wird definiert als die Angleichung eines neuen Bewusstseinsinhaltes an das in Bereitschaft stehende Material.



Seht ihr das weiße Gesicht links?
© Shigeo Fukuda

„Illusionen empfehlen sich dadurch, daß sie Unlustgefühle ersparen und uns an ihrer Statt Befriedigungen genießen lassen.“ Sigmund Freud



Gespräche

Freitag, 24. Februar 2012

Der Name und das Ding



René Magritte, Das ist keine Pfeife
Ein Eponym ist ein Begriff, der eine Sache mit einer namengebenden realen oder fiktiven Person (Namensgeber) oder einem Ort verbindet.

Der Raglanärmel: Benannt ist diese Ärmelform nach Lord Raglan (1788–1855). Die Bezeichnung tauchte erstmals um 1862 in der englischen Literatur auf. Lord Raglan hatte in der Schlacht von Waterloo einen Arm verloren und war Feldmarschall im Krimkrieg. Bei diesem Feldzug trug er einen Mantel, bei dem die Ärmel nicht an den Schultern angesetzt, sondern schräg an der Kragennaht befestigt waren, was ihm mit nur einem Arm das Anziehen des Mantels erleichterte.

Die Litfaßsäule: Ernst Theodor Amandus Litfaß (* 11 Februar 1816 in Berlin; † 27. Dezember 1874 in Wiesbaden) war Druckereibesitzer und Verleger. Er hat sich als Erfinder der nach ihm benannten Litfaßsäulen einen Namen als der „Säulenheilige“ gemacht. Für den unentgeltlichen Anschlag von 192 Kriegsdepeschen wurde er durch den Kronenorden mit den Insignien des roten Johanniterkreuzes ausgezeichnet.

Das Sandwich: Wahrscheinlich wurde das Sandwich nach John Montagu, dem vierten Earl of Sandwich, einem britischen Staatsmann und angeblich leidenschaftlichen Kartenspieler benannt, der der Legende nach 1762 während eines stundenlangen Cribbage-Spiels keine Zeit zum Essen fand. Montagu habe sich daraufhin das Essen in zwei Brotscheiben legen lassen, worauf ein Mitspieler ebenfalls ein „Brot wie Sandwich“ verlangt habe. 1765 wies ein Biograf Montagus diese Darstellung zurück und erklärte, es sei sehr viel wahrscheinlicher, dass er das Sandwich erfunden habe, um seine Arbeit am Schreibtisch nicht unterbrechen zu müssen. Das ursprüngliche Sandwich bestand einfach aus einer Scheibe gesalzenem Rindfleisch zwischen zwei Scheiben Toastbrot.

Pizza Margherita: Eines Tages hatte Italiens Königin Margherita von Savoyen (1851–1926) während ihres Urlaubs in der Sommerresidenz auf Sizilien Appetit auf eine Pizza. Diese galt aber als Arme-Leute-Gericht, weshalb die königlichen Köche, die alle französischen Leibgerichte und die Art ihrer Zubereitung kannten, damit überfordert waren. Sie riefen Rafaelo Esposito, der angeblich die beste Pizzeria in Neapel besaß. Er und seine Frau backten zu Ehren des Königshauses eine Pizza in den italienischen Nationalfarben mit Tomaten (rot), Mozzarella (weiß) und Basilikum (grün).

Verballhornung bezeichnet den (misslungenen) Versuch, einen Text zu verbessern, so dass das Resultat einen anderen Sinn ergibt. Dies erfolgt oft mutwillig zu parodistischen Zwecken Zwecken. Die Bezeichnung geht zurück auf den Lübecker Buchdrucker Johann Balhorn den Jüngeren († 1603), der 1586 eine Ausgabe des Lübecker Stadtrechts verlegte, die viele sinnentstellende Fehler enthielt. Der Historie zufolge soll er eine ältere Ausgabe überarbeitet haben, wonach jedoch mehr Fehler enthalten waren als vorher, weshalb verballhornen (seltener ballhornisieren) ursprünglich so viel wie verschlimmbessern bedeutete. Peinlich war dies besonders deshalb, weil andere Städte ebenfalls nach Lübecker Stadtrecht urteilten.
Man nimmt inzwischen an, dass die sinnentstellenden Änderungen nicht von Balhorn selbst, sondern von zwei Juristen des Stadtrates hineinredigiert wurden, denen bei der Übertragung vom Niederdeutschen ins Hochdeutsche Irrtümer und Missverständnisse unterlaufen seien.

Die Schrammelmusik: ist eine für Wien typische Musikgattung des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Sie gilt als Wiener Volksmusik.
Sie wurde nach den Musikern, Geigern und Komponisten Johann und Josef Schrammel benannt. 1878 gründeten sie mit dem Gitarristen Anton Strohmeyer in Wien ein kleines Ensemble, mit dem sie ein volkstümliches Repertoire mit Liedern und Märschen, Tänzen und Walzern darboten.

Die Silouhette: Étienne de Silhouette (* 1709; † 1776) war französischer Finanzminister unter Ludwig XV. Nach ihm sind Silhouetten benannt, da er zur Ausschmückung seines Schlosses Scherenschnitte anfertigen ließ, die das Budget weniger belasteten als etwa Ölgemälde.

Robinie: Carl von Linné, der die Gattung der Robinien (Robinia) erstmals wissenschaftlich veröffentlichte, benannte diese nach Jean Robin, dem Hofgärtner der französischen Könige Heinrich III., Heinrich IV. und Ludwig XIII.

Boykott: Der Begriff Boykott geht auf Charles Cunningham Boycott zurück, einen in Irland lebenden englischen Grundstücksverwalter, der durch eine durch die irische Landliga 1880 organisierte Aktion während des Land Wars unterlag und keine Pächter mehr fand.


Nicotin: auch Nikotin, benannt nach Jean Nicot. Nicot beschäftigte sich in Lissabon mit der Heilwirkung des Tabaks und schickte im Jahr 1561 Tabaksamen an den französischen Hof, was zur frühen Verbreitung des Tabaks in Frankreich führte. Der französische Botaniker Jacques Daléchamps gab der Pflanze deshalb 1586 den endgültigen Namen herba nicotiana.

Trambahn und Herr Benjamin Outram, Haribo und Hans Riegel, ein Süßwarenhersteller, Das Weckglas und Johann Carl Weck, die Dahlie und Andreas Dahl.
Quelle: Wiki