Dienstag, 6. März 2012

TÜRKIS - für J.


WIKI SAGT:

Cyan bezeichnet einen am Übergang von Blau zu Grün liegenden Farbton. Sie ist
alltagssprachlich auch unter den Namen Türkis, Aquamarin und Blaugrün bekannt, jedoch sind die so bezeichnete Farbtöne nicht in allen Nuancen mit Cyan deckungsgleich.

Türkis bezeichnet also einen nicht einheitlich definierten Farbton, der zwischen Grün und Blau liegend empfunden wird.

Licht mit dieser Eigenschaft kann auch als Körperfarbe remittiert sein.
Körperfarbe, auch Gegenstandsfarbe, ist der Farbreiz, der von Objekten (feste, flüssige, gasförmige) ausgeht, die Umgebungslicht reflektieren.

Der Farbton trennt die Gruppe des Blaugrün (wie Eisgrün oder Seegrün) vom Grünblau (wie Eisblau, Cyanblau, Türkisblau oder Aquamarin).
Türkis in der eisigen Tönung wird als die kälteste aller Farben empfunden. Diese Farbe wird im Meeres- oder Gletschereis gefunden, es ist der Schatten der kalten Regionen: Eisblau.

Der Grenzfall zwischen Grün und Blau, das Türkis, ist in seiner Zuordnung vom individuellen Empfinden abhängig.

Der Name leitet sich von der Farbe des Halbedelsteins Türkis ab. 


Am Anfang des 13. Jahrhunderts kam die französische Bezeichnung Turkoys für den, bis dahin Kalláïnos (blau und grün schillernd), lateinisch Callaina oder später Kallait genannten Halbedelstein auf, die sich ab dem frühen 15. Jahrhundert in die Bezeichnung pierre turquoise wandelte und übersetzt „türkischer Stein“ bedeutet. Diese Wortschöpfung beruht jedoch auf einem Missverständnis, denn Türkis wurde damals lediglich aus dem Gebiet des heutigen Iran in dieTürkei importiert und dort gehandelt.


Poesie

Frägst du mich im Rätselspiele,
Wer die zarte lichte Fei,
Die sich drei Kleinoden gleiche
Und ein Strahl doch selber sei?
Ob ich's rate? Ob ich fehle?
Liebchen, pfiffig war ich nie,
Doch in meiner tiefsten Seele
Hallt es: das ist Poesie!

Jener Strahl, der, Licht und Flamme,
Keiner Farbe zugetan,
Und doch, über alles gleitend
Tausend Farben zündet an,
Jedes Recht und keines Eigen. -
Die Kleinode nenn' ich dir:
Den Türkis, den Amethysten,
Und der Perle edle Zier.

Poesie gleicht dem Türkise,
Dessen frommes Auge bricht,
Wenn verborgner Säure Brodem
Nahte seinem reinen Licht;
Dessen Ursprung keiner kündet,
Der wie Himmelsgabe kam,
Und des Himmels milde Bläue
Sich zum milden Zeichen nahm.

Und sie gleicht dem Amethysten,
Der sein veilchenblau Gewand
Läßt zu schnödem Grau erblassen
An des Ungetreuen Hand;
Der, gemeinen Götzen frönend,
Sinkt zu niedren Steines Art,
Und nur Einer Flamme dienend
Seinen edlen Glanz bewahrt;

Gleicht der Perle auch, der zarten,
Am Gesunden tauig klar,
Aber saugend, was da Krankes
In geheimsten Adern war;
Sahst du niemals ihre Schimmer
Grünlich, wie ein modernd Tuch?
Eine Perle bleibt es immer,
Aber die ein Siecher trug.

Und du lächelst meiner Lösung,
Flüsterst wie ein Widerhall:
Poesie gleicht dem Pokale
Aus venedischem Kristall;
Gift hinein - und schwirrend singt er
Schwanenliedes Melodie,
Dann in tausend Trümmer klirrend,
Und hin ist die Poesie!


Annette von Droste-Hülshoff

Aztekische oder Mixtecische Maske, Türkis, Maske des Quetzalcoatl

Die heiligen drei Könige
Legende

Einst als am Saum der Wüsten sich
auftat die Hand des Herrn
wie eine Frucht, die sommerlich
verkündet ihren Kern,
da war ein Wunder: Fern
erkannten und begrüßten sich
drei Könige und ein Stern.
Drei Könige von Unterwegs
und der Stern Überall,
die zogen alle (überlegs!)
so rechts ein Rex und links ein Rex
zu einem stillen Stall.
Was brachten die nicht alles mit
zum Stall von Bethlehem!
Weithin erklirrte jeder Schritt,
und der auf einem Rappen ritt,
saß samten und bequem.

Und der zu seiner Rechten ging,
der war ein goldner Mann,
und der zu seiner Linken fing
mit Schwung und Schwing
und Klang und Kling
aus einem runden Silberding,
das wiegend und in Ringen hing,
ganz blau zu rauchen an.

Da lachte der Stern Überall
so seltsam über sie,
und lief voraus und stand am Stall
und sagte zu Marie:
Da bring ich eine Wanderschaft
aus vieler Fremde her.
Drei Könige mit Magenkraft,
von Gold und Topas schwer
und dunkel, tumb und heidenhaft, -
erschrick mir nicht zu sehr.

Sie haben alle drei zuhaus
zwölf Töchter, keinen Sohn,
so bitten sie sich deinen aus
als Sonne ihres Himmelblaus
und Trost für ihren Thron.
Doch musst du nicht gleich glauben: bloß
ein Funkelfürst und Heidenscheich
sei deines Sohnes Los.
Bedenk, der Weg ist groß.
Sie wandern lange, Hirten gleich,
inzwischen fällt ihr reifes Reich
weiß Gott wem in den Schoß.

Und während hier, wie Westwind warm,
der Ochs ihr Ohr umschnaubt,
sind sie vielleicht schon alle arm
und so wie ohne Haupt.

Drum mach mit deinem Lächeln licht
die Wirrnis, die sie sind,
und wende du dein Angesicht
nach Aufgang und dein Kind;
dort liegt in blauen Linien,
was jeder dir verließ:
Smaragda und Rubinien
und die Tale von Türkis.

Rainer Maria Rilke


Blau ist die Farbe des Wassers, der Seen und der Meere. Dabei ist Wasser eigentlich farblos. Erst in mächtigeren Schichten erscheint es blau - nicht nur weil der Wasserspiegel das Blau des Himmels reflektiert. Je länger der Weg ist, den ein Lichtstrahl durch Wasser zurücklegt, desto mehr rote und auch grüne Anteile des Lichtspektrums werden "geschluckt", Blau wird dagegen zurückgeworfen. Je tiefer das Wasser, desto dunkler das Blau. Und umgekehrt: je dunkler das Blau, desto tiefer und unergründlicher erscheint es uns.

http://www.blau-so-blau.de




2 Kommentare:

  1. In der DDR war TÜRKIS die Farbe einer Wand in Eisdielen. Auch Bikinis waren TÜRKIS. Kann das wirklich sein, dass dieser eigenartige Farbton für mich erst nach dem Fall der Mauer in der Natur vorkam?

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  2. Nadja Engelbrecht
    J.? wer ist J.? das ist für mich, stimmt's johanna? excellent! danke! ich liebe türkis, es enthält alle wasser und himmel dieser welt und leuchtet sogar im dunkeln... hab feinen tag und blogge ja weiter!!! LG!

    Gabriele Bigott-Kleinert
    Schönes Rilke-Gedicht.

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