BAKER - MILLER PINK
Aus: "ROSA MACHT RUHIG" Artikel von URSULA EICHENBERGER in DAS MAGAZIN 2010
Zelle 301 in der Sicherheitsabteilung des Gefängnisses Pfäffikon ZH ist für besonders aggressive Häftlinge vorgesehen, «für Insassen mit einem hohen Mass an Gewaltbereitschaft, mit einem extremen Fluchtrisiko oder mit schweren psychischen Störungen», wie Gefängnisleiter René Meier erklärt. In dieser schweizweit einzigartigen Abteilung eines Untersuchungsgefängnisses sucht man vergebens nach beweglichen Teilen, und die schweren Doppeltüren werden erst dann geöffnet, wenn dahinter eine Grup- pe von drei Aufsehern bereitsteht. Die Insassen betreten die Zelle nur in T-Shirt und Hose; im extremsten Fall werden sie zu ihrem Selbstschutz in Handschellen gelegt, an der Öse wenige Zentimeter über dem Boden festgemacht und unter Beobachtung eines Aufsehers gestellt. «Dann bleibt nur noch, mit dem Kopf gegen die Wand zu schlagen, was mit Schaumgummi verhindert werden kann», erklärt René Meier. «Ansonsten ist es vollkommen unmöglich, in dieser Zelle etwas zu beschädigen oder aber sich selbst zu verletzen.» Die ehemalige Deckenbeleuchtung wurde abmontiert, der Raum wird durch eine Lichtquelle erhellt, die sich zwischen den beiden schweren Zellentüren befindet. Die Spülung für die Toilette und ein kleiner Wasserhahn sind in die Zellenwand eingelassen. Wer sich beruhigt, bekommt eine unzerreissbare Matratze und eine Wolldecke nachgeliefert. Mehr als fünf Tage verbringt niemand in Zelle 301. Die meisten Aufenthalte sind aber deutlich kürzer, «denn hier drin beruhigen sich alle sehr schnell», sagt René Meier. «Wir haben mit dem Cool Down Pink in den letzten zwei Jahren gute Erfahrungen gemacht.» Nie sei es in dieser Zeit zu Aggressionen gegen Aufseher gekommen, wenn diese die kleine Klappe öffnen und das Tablett mit Essen in die Zelle schieben; nie zu einem Angriff auf das Betreuungspersonal, wenn sie die Insassen zum Duschen abholen; und weder Boden noch Wände seien jemals mit Fäkalien beschmutzt worden, «wie dies bei uns sonst sehr oft der Fall ist», sagt Meier.
Zelle in einem amerikanischen Militärstützpunkt bereitgestellt von Dr. Schauss
Dr. Alexander Schauss vom American Institute for Biosocial Research, auf Grund von dessen Untersuchungen in den siebziger Jahren, es zu den Versuchen mit pinkfarbenen Gefängnis- und Ausnüchterungszellen kam, sagte : "Selbst wenn eine Person absichtlich versucht, in der Gegenwart von Rosa böse oder aggressiv zu sein,
kann sie es nicht. Die Herzmuskeln können nicht schnell genug schlagen.
Es ist eine stark beruhigende Farbe, welche die Energie abzieht. Sogar
Farbenblinde können in rosaroten Räumen ruhig gestellt werden."
Baker-Miller Pink oder P-618 soll auch Stress abbauen und Hungergefühle reduzieren.
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© anna.k.o. // photography
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Die Fotos:
AntwortenLöschenDass ROSA so einsam und so unglücklich aussehen kann.
Der Text:
Ich les das zweimal mit der Hand vor dem Mund und kann es nicht glauben.
(ich muss immer noch ROSA sagen, weil PINK für mich ein geborgtes Wort wäre)