Vermutlich am 14. Januar 1622 in Paris geboren, starb Herr Poquelin, und das ist gesichert, am 17. Januar 1673 ebenda. Es war kalt am Beginn und am Ende.
In den 51 Jahren dazwischen, hat er mit 10 die Mutter verloren, die Stiefmutter mit 15, ist mit seiner Großmutter oft ins Theater gegangen, hat eine Jesuitenschule besucht, bei seinem Vater eine Tapissierlehre gemacht, Jura studiert, wurde wegen Schulden ins Gefängnis geworfen, wo er sich möglicherweise die Lungen-Tuberkulose holte, die ihn später töten würde, hat ein Theater eröffnet, das nach nur zwei Jahren pleite ging, eine fahrende Truppe gegründet, ist 13 Jahre durch die Provinz getourt, um dann nach Paris zurückzukehren und Direktor der "Truppe des Königs" zu werden. Ach ja, er hat auch noch jede Menge Stücke geschrieben und fast täglich selbst als Schauspieler auf der Bühne gestanden. Und er hatte Frauengeschichten, wild und kompliziert.
Am 17.2. 1673 in der 4. Vorstellung seines letzten Stückes bricht er hustend und blutwürgend zusammen, spielte aber trotzdem zu Ende, bricht wieder zusammen, wird nach Hause geschafft und stirbt wenige Stunden später, ohne die letzte Ölung erhalten zu haben. Zwei Priester wollten nicht kommen, der dritte kam zu spät. Das Stück hieß "Le Malade Imaginaire" oder "Der Eingebildete Kranke".
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen