Sonntag, 31. Juli 2011

Four Lions - Ein toller Film

Fünf Männer, in Großbritannien, Omar, der Anführer, Feisal, Waj, Hassan und Barry, sie wollen den Heiligen Krieg kämpfen, bezeichnen sich selbst als Mudjahedin und es ist ihr voller Ernst. 
Sie sind auch ganz gewöhnliche Arbeitnehmer des 20. Jahrhunderts, sie lieben Popsongs und ihre Kinder und große Brüste, haben Datschen und Handys. Und, und das ist wieder einmal auffällig, sie sehen auch so aus. 

Wie oft ärgere ich mich, weil in deutschen Filmen und Fernsehserien, die Schauspieler eben auch oft wie Schauspieler aussehen. Ich weiß, dass klingt blöd, ist aber doch so gemeint. Ich glaube denen nicht, dass sie Wachmänner, Postboten oder Lebensmittelverkäufer sind, sie wirken verkleidet und sozial bemüht. Stellt euch nur "Ganz oder gar nicht" (The Full Monty) vor, wenn es in der Hoffnung auf Publikumserfolg in Deutschland besetzt worden wäre, oder "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" oder " Mit Pauken und Trompeten" (Brassed off). Bloß nicht häßlich, nicht ausländisch, nicht verquer, wenn alt dann gut erhalten, immer schön im fiktiven deutschen Durchschnitt bleiben. Hierzu auch die Rede des Schauspielers Pierre Sanoussi Bliss auf dem Integrationsgipfel 2006 bei Angela Merkel!


Die fünf stürzen sich in den Djihad, stürzen, stolpern, fallen auf die Fresse, hauen sich gegenseitig in die selbige, diskutieren, streiten, planen, verwerfen, scheitern, liegen schon wieder auf der Nase und geben nicht auf. Eine Groteske, politisch inkorrekt bis zum Äußersten, liebevoll und letztendlich tragisch. 
Ich empfehle die Originalversion mit Untertiteln, die reden nämlich auch so schön und glaubwürdig, obwohl alles bis zum Irrwitz überzogen ist.


Regie: Christopher Morris
Buch: Christopher Morris und Simon Blackwell

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