Mit Pomade bezahlt den Franzosen sein König,
Wir kriegens alle Woche bei Heller und Pfennig.
Kotz Mohren, Blitz und Kreuz-Sackerment,
Wer kriegt so prompt wie der Preuße sein Traktament.
volkstümliche Ballade zw. 1813-1836
Georg Wilhelm Heinrich Häring aka Wilibald Alexis
Georg Wilhelm Heinrich Häring aka Wilibald Alexis
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DER HALLER HELLER
Die Gründung der königlichen Münzstätte in Schwäbisch Hall wird dem
Stauferkaiser Friedrich I. Barbarossa (1122-1190) zugeschrieben. Seinen
Geldbedarf deckte der Kaiser durch die Prägung eigenen Geldes. Dieser
"Heller" (= Haller Pfennig), eine kleine Münze aus dünnem Silberblech,
erreichte rasch eine weite Verbreitung. Grund hierfür war die schlechtere
Qualität, denn aus dem Einschmelzen und Umprägen älterer Münzen ließen
sich gute Profite machen.
Die riesige Hellerproduktion brachte Schwäbisch Hall eine wirtschaftliche
Hochblüte. Die Bedeutung der Münze für die Stadt zeigt sich darin, dass die
Schultheißen schon auf den frühesten Siegeln drei Heller in ihrem Wappen
führten, eine Darstellung, aus der sich das heutige Stadtwappen entwickelte.
Nach 1300 begann der Niedergang des Hellers, der nun auch andernorts
geprägt wurde. Es kam zu einer immer rascheren Verschlechterung. Am
Ende des 14. Jahrhunderts war die Münze zur kleinsten Einheit innerhalb
eines komplizierten Währungssystems herabgesunken. In dieser Zeit endete
auch die Prägung von Hellern in Schwäbisch Hall.
www.schwaebischhall.de
Der Heller (eigentlich Haller) ist eine frühere deutsche Kupfermünze vom
Wert eines halben Pfennigs, benannt nach der Stadt Hall in Schwaben
(heute: Schwäbisch Hall),wo etwa ab 1228 silberne Pfennige (Häller
Pfennige) geprägt wurden. Die Heller wurden allmählich so verschlechtert,
dass sie aufhörten, Silbermünze zu sein. Man unterschied weiße, rote und
schwarze Heller; auf den Reichsthaler rechnete man 576 Heller. In
Kurhessen wurde der Silbergroschen in 12 Heller eingeteilt, so dass der
Heller dem preußischen Pfennig gleich war. Dreiheller waren kupferne 1
1/2-Pfennigstücke, die im Sachsen-Gothaischen geprägt wurden.
Ein Heller entsprach in etwa 1/2 Pfenning und hatte
um 900 eine Kaufkraft von 5 Hühnern oder etwa 160 g. Getreide.
Anhand unseres Umrechnungskurses eine Kaufkraft von ca. 15 Euro.
http://www.mittelalter-server.de
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AUF HELLER & PFENNIG
Heller und Pfennig waren über lange Zeit sehr gebräuchliche Münzen von
überschaubarem Wert. Wer also etwas auf Heller und Pfennig zurückzahlt,
nimmt es wirklich sehr genau und bleibt nicht das Geringste schuldig.
Dabei war der Heller ursprünglich eine gute, wenn auch kleine Silbermünze,
die seit Beginn des 13. Jahrhunderts unters Volk gebracht wurde. Heller hieß
das Ding, weil es vor allem in der Reichsmünzstätte (Schwäbisch) Hall
geprägt wurde. Gerade im süd- und westdeutschen Raum verdrängte der
kleine Heller im Alltag den größeren und schwereren Pfennig, mit dem sich
Kleinigkeiten nur schlecht bezahlen ließen. Im Laufe der Zeit verringerten die
Münzherren den Silbergehalt dieser Münze zum eigenen Vorteil immer
weiter, so dass spätestens im unruhigen 17. Jahrhundert (30-jähriger Krieg)
der Heller keine Silbermünze mehr war, wie die rötliche Färbung auch
unverkennbar verriet.
Noch älter als der Heller ist der Pfennig, der schon im 8./9. Jahrhundert
auftaucht. In den ersten Jahrhunderten seines Daseins war der Pfennig kein
Klimpergeld, sondern eine recht wertvolle Münze, die es in vielen
verschiedenen regionalen Ausprägungen gab. Der hohe Wert des Pfennigs
war im Alltag aber ein Problem. Wie etwas mit einem Pfennig bezahlen, das
nur einen drittel Pfennig wert war? Daher kamen bald kleinere Münzen mit
steigendem Kupferanteil wie der Heller auf. Aber auch vor dem Pfennig
machte die Münzverschlechterung nicht halt. Ähnlich dem Heller war er
Ende des 17. Jahrhunderts zur vergleichsweise wertlosen Kupfermünze
verkommen.
Immerhin hat sich der Pfennig im deutschsprachigen Raum länger gehalten
als der Heller. Während die Münzreform von 1873 den Heller aus dem
Deutschen Reich verbannte, war er in Österreich-Ungarn immerhin noch bis
1925 im Umlauf.
www.redensarten.net
http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelgeschichte/d-66214345.html