General Idi Amin Dada - Ein Selbstportrait
Dokumentarfilm von Barbet Schroeder - 1974
"Nach einem Jahrhundert der Kolonialherrschaft, laßt uns nicht vergessen, dass es ein teilweise deformiertes Bild unserer selbst ist, dass Idi Amin Dada uns zurückwirft."
Barbet Schroeder
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Seine Exzellenz Präsident auf Lebenszeit, Feldmarschall Al Hadji Dr. Idi Amin, Siegreiches Herz, Distinguished Service Order, Military Cross, König von Schottland, Herr aller Tiere der Erde und Fische der See, und Eroberer des Britischen Empires in Afrika im Allgemeinen und in Uganda im Besonderen
His Excellency President
for Life, Field Marshal Al Hadji Dr. Idi Amin, VC, DSO,
MC, King of Scotland, Lord of All the Beasts of the
Earth and Fishes of the Sea, and Conqueror of the
British Empire in Africa in General and Uganda in
Particular
GENERAL IDI AMIN DADA
Geboren um 1920. Im Krankenbett gestorben 2003.
Dritter Präsident von Uganda 1971-1979
Dritter Präsident von Uganda 1971-1979
Idi Amin mit einigen Orden
Die Zahl seiner Opfer kann nur geschätzt werden, die Zahl der Toten schwankt zwischen 100 000 und 500 000.
Wenn das Graben der Gräber ihm zu lange dauerte, warf man, auf seinen Befehl, die Leichen schon mal Krokodilen vor. In einer Szene des Filmes fährt der von der Schönheit der afrikanischen Tierwelt begeisterte General auf dem Nil und versucht mit lautem Klatschen in die Hände, Krokodile dazu zu bringen, sich zu bewegen. Als eins der Krokodile nicht reagiert, kann man spüren, wie er wütend wird, seine Augen erkalten.
Idi Amin war der Meinung, dass der Film eine Eloge an ihn werden würde und gab dem Team seine volle Unterstützung.
Barbet Schroeder und sein Team halten die Kamera "drauf", der General inszeniert "Ereignisse" - Militärparaden, enthusiastische Begrüßungsszenen, der Mann im Kreise seiner Kinder, ein Manöver, bei dem die Golan Höhen erobert werden - ein einzelner Hubschrauber und zwei Düsenjäger stellen dabei die ugandische Luftwaffe dar.
Und er redet, monologisiert. Barbet Schroeder läßt ihn, fragt selten, läßt Pausen stehen, bis der Mann weiterredet.
Als Amin den fertigen Film vor der Veröffentlichung ansah, verlangte er, dass dreieinhalb Minuten geschnitten werden müssten. Schroeder weigerte sich. Amin nahm 150 Franzosen, die in Uganda lebten, in "Schutzhaft". Schroeder entfernte das Gewünschte. 1979, nach dem Sturz des Generals, wurde der Film wieder auf volle Länge gebracht.
Ich muß gestehen, dass ich während des Filmes oft gelacht habe. So ein Lachen, bei dem der Atem nach innen geht, wie verschluckt.
Der Film hat mich aufgewühlt.
Der Film ist in mehreren Teilen auf youtube zu finden und auch als Stream im Netz. Leider scheint es keine deutsch untertitelte Fassung zu geben, also nur in englisch. Wobei das radebrechende Englisch des Generals, voller Wiederholungen und der irrsten grammatikalischen Konstruktionen, einen wichtigen Teil der Wirkung ausmacht.
Aus dem Tagesspiegel - interessanter Artikel zum Tode von Idi Amin - vom 18.08.2003
http://www.tagesspiegel.de/zeitung/wie-wurde-idi-amin-zum-schlaechter/440018.html
Die Zahl seiner Opfer kann nur geschätzt werden, die Zahl der Toten schwankt zwischen 100 000 und 500 000.
Wenn das Graben der Gräber ihm zu lange dauerte, warf man, auf seinen Befehl, die Leichen schon mal Krokodilen vor. In einer Szene des Filmes fährt der von der Schönheit der afrikanischen Tierwelt begeisterte General auf dem Nil und versucht mit lautem Klatschen in die Hände, Krokodile dazu zu bringen, sich zu bewegen. Als eins der Krokodile nicht reagiert, kann man spüren, wie er wütend wird, seine Augen erkalten.
Idi Amin war der Meinung, dass der Film eine Eloge an ihn werden würde und gab dem Team seine volle Unterstützung.
Barbet Schroeder und sein Team halten die Kamera "drauf", der General inszeniert "Ereignisse" - Militärparaden, enthusiastische Begrüßungsszenen, der Mann im Kreise seiner Kinder, ein Manöver, bei dem die Golan Höhen erobert werden - ein einzelner Hubschrauber und zwei Düsenjäger stellen dabei die ugandische Luftwaffe dar.
Und er redet, monologisiert. Barbet Schroeder läßt ihn, fragt selten, läßt Pausen stehen, bis der Mann weiterredet.
Als Amin den fertigen Film vor der Veröffentlichung ansah, verlangte er, dass dreieinhalb Minuten geschnitten werden müssten. Schroeder weigerte sich. Amin nahm 150 Franzosen, die in Uganda lebten, in "Schutzhaft". Schroeder entfernte das Gewünschte. 1979, nach dem Sturz des Generals, wurde der Film wieder auf volle Länge gebracht.
Ich muß gestehen, dass ich während des Filmes oft gelacht habe. So ein Lachen, bei dem der Atem nach innen geht, wie verschluckt.
Der Film hat mich aufgewühlt.
Der Film ist in mehreren Teilen auf youtube zu finden und auch als Stream im Netz. Leider scheint es keine deutsch untertitelte Fassung zu geben, also nur in englisch. Wobei das radebrechende Englisch des Generals, voller Wiederholungen und der irrsten grammatikalischen Konstruktionen, einen wichtigen Teil der Wirkung ausmacht.
Aus dem Tagesspiegel - interessanter Artikel zum Tode von Idi Amin - vom 18.08.2003
http://www.tagesspiegel.de/zeitung/wie-wurde-idi-amin-zum-schlaechter/440018.html