Möbeldesign, wie schön das klingt.
Ich stelle mir vor, wie ein junger ehrgeiziger Träumender eines Tages entscheidet, Möbel entwerfen zu wollen. Chippendale*, Corbusier, Charles Eames, das Bauhaus - die Liste seiner Idole ist lang. Er studiert, viele Jahre lang, Architektur oder Design, vielleicht lernt er erstmal das Tischlerhandwerk. Er zeigt Talent, wird bei einer großen Möbelfirma angestellt. Sein Traum ist wahr geworden.
Wiki sagt: Möbeldesign umfasst die räumliche Gestaltung unterschiedlichster
Einrichtungsgegenstände. Die Intention eines Möbeldesigners ist, das
gesamte Mobiliar nach funktionalen, ästhetischen und benutzertauglichen Aspekten zu
entwerfen. Eingebettet in einen künstlerischen Rahmen richtet sich diese
Design-Disziplin nach zeitlichen Themen und Trends.
Heute war ich in vier Möbelhäusern, eines davon hieß SKONTO - Ihr Möbeldiscounter mit Tiefpreisgarantie, welch ein Grauen begrüßte mich, und die anderen waren desgleichen. Ich würde so weit gehen zu behaupten, dass ich, vergleichsweise, bei IKEA das Gefühl hatte, mich im Paradies zu befinden. Ja, so weit. Und einen schwedischen Hot-Dog gab es dort immerhin auch, und manchmal Holz anstatt Plastik und nicht alle Sofas waren BUNT.
Horror, Schrecken, Panik!
Was ist unserem jungen Träumer angetan worden? Wer zwingt ihn, diese Albträume hervorzubringen? Was machen diese Möbelmonster mit den Menschen, die sie täglich ansehen, auf ihnen sitzen, in ihnen schlafen, an ihnen essen.
Robinson zimmert einen Stuhl
Ich lehre schwer die ungeübten Hände,
Die von nichts wissen. Und mein Mund ward stumm,
Als ob Erinnerung ihm langsam schwände.
Ich hab ein Ding, behindert, schief und krumm,
Gebaut und muß an ihm nun meine Zunge lehren,
Die "Stuhl" sagt. Mit dem kindlichen, erstaunten Klang.
Und meine glückbetäubten Hände ehren
Sich in dem ersten Werk. Ein Tun gelang
Von Grund: ich sitze. (Und das ist fast, wie
Dies einmal war, sehr früh: ich bog die Knie.)
Die von nichts wissen. Und mein Mund ward stumm,
Als ob Erinnerung ihm langsam schwände.
Ich hab ein Ding, behindert, schief und krumm,
Gebaut und muß an ihm nun meine Zunge lehren,
Die "Stuhl" sagt. Mit dem kindlichen, erstaunten Klang.
Und meine glückbetäubten Hände ehren
Sich in dem ersten Werk. Ein Tun gelang
Von Grund: ich sitze. (Und das ist fast, wie
Dies einmal war, sehr früh: ich bog die Knie.)
Marie Louise Weissmann 1899-1929
* Da gibt es eine wunderbare Geschichte von Roald Dahl "Des Pfarrers Freude" zum Thema.