Johannes Vermeer
1666 - Die Malkunst
Vermeer vor einer Staffelei sitzend, von hinten zu sehen, die Hand mit dem Pinsel gestützt auf seinen Malstock, schaut auf eine junge Frau mit niedergeschlagenen Augen, im Kostüm der Muse der Geschichte Clio, erkennbar an Lorbeerkranz, der Trompete als Zeichen des Ruhmes und dem Buch in ihrem linken Arm. Er ist wohlhabend gekleidet, nur die Strümpfe sind verrutscht. Eine Karte der Niederlande mittig an der Wand, davor ein prächtiger Leuchter, links hängt ein Teil eines schweren Vorhanges theatralisch ins Bild und der Fußboden ist aus Marmorkacheln. Im Gemälde ist ein kleines Loch, darin hat Vermeer eine Nadel gesteckt und Fäden daran befestigt, um die Musterung des Bodens perspektivisch genau hinzukriegen. Dann ist da noch ein leerer Sessel für einen möglichen Betrachter und weiter hinten ein Tischchen bedeckt mit Papieren und einer großen Gipsmaske.
Auf dem Bild im Bild ist vorerst nur der Lorbeerkranz zu sehen.
Es soll Vermeers Lieblingsbild gewesen sein und seine Frau soll es nach seinem Tod an ihre Mutter "verliehen" haben, damit es nicht auch zur Schuldentilgung unter den Hammer geriete. Hat nicht geklappt und das Bild ging an einen holländischen Kunsthändler. Als der nun wieder starb, wurde es unter dem Titel: „Bildnis des Vermeer in einem Raum mit viel Beiwerk, von einer seltenen Schönheit, von ihm selbst gemalt“ weiterverkauft und so weiter, bis es im 18. Jahrhundert im Besitz eines niederländischen Diplomaten namens Baron van Swieten auftaucht, dann besaß es ein Sattler und der verkaufte es an einen Grafen Czernin, nunmehr aber als Gemälde von van Hoogh? In dieser Familie blieb es und wurde dann auch wieder als Vermeer erkannt, bis Adolf sein gieriges Auge darauf warf und er es kaufen ließ, heute gehört es Österreich, dem Land.