To eat one's cake and have it too.
Eine wunderbare Redewendung. Man möchte seinen Kuchen essen, ihn aber auch haben oder behalten. Ihn Essen hieße, ihn dann nicht mehr zu haben und vice versa, der Stoff aus dem kleinere Tragödien entstehen.
Die Franzosen sagen dafür: vouloir le beurre et l'argent du beurre, was man mit: die Butter und das Geld für die Butter wollen, übersetzen könnte und Italiener wünschten: avere la botte piena e la moglie ubriaca - das Fass voll zu haben und die Frau betrunken und Spanier: querer estar en misa y en procesión - gleichzeitig bei der Messe und in der Prozession seien zu können.
Wir selbst hätten: wasch' mir den Pelz, aber mach mich nicht naß! zu bieten oder annähernd, Er will (am liebsten) auf zwei Hochzeiten (gleichzeitig) tanzen.
Ach, wie oft es mir so geht, ach, wenn man zwei Kuchen hätte! Aber dann würde man zwei Kuchen essen und wäre fett und unglücklich darüber, dass man keinen Kuchen mehr hat.
Dorothy Parker
Age Before Beauty. Pearls Before Swine.
Mrs. Dorothy Parker traf am Eingang zu einer Party auf eine sehr junge Debütantin, die ihr die Tür mit den süßen Worten: Alter geht vor Schönheit!" offenhielt. Sie erwiderte: "Und Perlen vor Säue!" und trat ein.
September 16, 1938 in The Spectator, eine Londoner Wochenzeitschrift
It is recorded that Mrs. Parker and a snooty debutante were both going
in to supper at a party: the debutante made elaborate way, saying
sweetly “Age before beauty, Mrs. Parker.” “And pearls before swine,”
said Mrs. Parker, sweeping in.
Matthew 7:6: Ihr sollt das Heiligtum nicht den Hunden
geben, und eure Perlen nicht vor die Säue werfen, auf daß sie dieselben
nicht zertreten mit ihren Füßen und sich wenden und euch zerreißen.
"Als das Telefon nicht klingelte, wusste ich, dass du es warst."
Mrs. Dorothy Parker, in Deutschland fast gänzlich unbekannt, war eine Dichterin großartiger "kleiner" Gedichte, eine Kurzgeschichtenschreiberin erster Güte, eine tolle aber grausame Theaterkritikerin und eine sehr unglückliche Frau mit einem schweren Alkohol- und Männerproblem und einer Zunge scharf wie ein Stilett.
Aus ihrem Nachruf, sie starb, viel zu spät (ihre Einschätzung), mit 73:
"Sie ist keine Emily Bronte oder Jane Austen, aber sie hat sich bemüht gut zu schreiben, und sie hat in das, was sie geschrieben hat, eine Stimme gelegt, einen Geisteszustand, eine Ära, einige Momente der menschlichen Erfahrung, die niemand sonst ausgedrückt hat." Edmund Wilson
"She is not Emily
Bronte or Jane Austen, but she has been at some pains to write well, and
she has put into what she has written a voice, a state of mind, an era,
a few moments of human experience that nobody else has conveyed." Edmund Wilson
Dorothy Parker
Hier habe ich noch ein paar feine Redewendungen bei Wiki gefunden:
∙ Aussehen wie ein Affe auf'm Schleifstein — unbequeme Fortbewegungsart, vor allem in Verbindung mit Fahrrädern. Abgeleitet vom dressierten Affen eines Scherenschleifers.
∙ Jemandem einen Bären aufbinden — Ihn anlügen oder ihm etwas vormachen. Vom altdeutschen Wort bar, was so viel wie Last oder Abgabe bedeutete.
∙ Ei der Daus!
∙ Der Drops ist noch nicht gelutscht
∙ Fisimatenten machen — Ausflüchte oder nichtige Einwände machen. Hierfür gibt es
mehrere Entstehungsvarianten. — Die häufig erwähnte Ableitung von
„visitez ma tente“, womit französische Soldaten einheimische Damen
ermunterten, in ihre Zelte zu kommen, ist unbelegt, ebenso die
angebliche Ausrede „j’ai visité ma tante“, d.h. ich habe meine Tante
besucht. Möglicherweise richtig ist die Herkunft von „visae patentes“, d.i.
geprüfte Patente, da zwischen Antrag und Bestätigung der Patente eine lange Zeitspanne verging.
∙ Unter aller Kanone — Die Zensurenskala in Lateinschulen nannte man „Canon“. Total verhauene Arbeiten wurden schlicht mit „sub omni canone“ (unterhalb des Maßstabs) gewertet, von den Schülern verballhornt.
∙ Der muss wohl mit dem Klammerbeutel gepudert sein! — Gemeint
ist der Beutel im Mehlkasten einer Mühle, der durch eine
klammerähnliche Vorrichtung geschüttelt wird, um die Kleie vom Mehl zu
trennen. Wenn der Mehlkasten während des Mahlens geöffnet wird, stäubt
das Mehl den Müller ein.
∙ Ach du grüne Neune! — Vermutlich zurückzuführen auf die Pik 9 im Kartenspiel, die beim Kartenlegen Unheil verhieß, klingt ähnlich wie Pittiplatschs "Ach du meine Nase!", nicht?
∙ Jemandem (nicht einmal) das Schwarze unter den Fingernägeln gönnen
∙ Da verließen sie ihn. Nach der Bibel Mt 26,56, wo es heißt: „da verließen ihn alle seine Jünger“