Donnerstag, 23. Juli 2015
K.I.Z. - Hurra, die Welt geht unter! - Ich erinnere mich.
Und wir singen im Atomschutzbunker:
Hurra, diese Welt geht unter!
Hurra, diese Welt geht unter!
Auf den Trümmern das Paradies
Eine orientalisch angehauchte Intro, es folgt eine postapokalyptische Hippie-Utopie in ungelenken, aber amüsanten Reimen. Der Text ein bisschen rührend ob seiner Naivität, aber Zynismus ist öder. Tja, naja, aber diese Stimme, die den Refrain singt.
Ich habe mir eine Hip Hop Platte gekauft, eine Platte mit deutschem Hip Hop, meine erste und wahrscheinlich einzige. Deutscher Hip Hop? Alle beteiligten Musiker könnten meine Kinder oder Enkel sein und sie sind alle sehr weiß. Aber die Melodien sind "catchy", sie fangen mein Ohr ein.
K.I.Z. ist eine deutsche Hip-Hop-Formation aus Berlin. Sie besteht aus den Rappern Tarek, Maxim, Nico und ihrem Diskjockey DJ Craft.... Der vermeintlichen Abkürzung K.I.Z. werden von der Band selbst oft unterschiedlichste Bedeutungen zugewiesen. Am häufigsten ist die Bezeichnung Kannibalen in Zivil. Weitere bekannte Namen sind Künstler in Zwangsjacken, Kriegsverbrecher im Zuchthaus, Karotten Ingwer und Zwiebel oder Kreuzritter in Zentralasien; unter anderem wird in den Liedern Rosenbusch feat. Rhymin Simon und Selbstjustiz von Klosterschüler im Zölibat gesprochen. Auf ihrer Myspace-Seite nennen sie sich zurzeit Kapitalismus ist Zauberhaft, sagt Wiki.
Henning May, der Sänger des Refrains, hat eine Stimme, die nicht zum Kindergesicht und schlenkrigen Jungskörper zu passen scheint. Ist es nur die Zufallswirkung verquerer Stimmbandkonstellation oder kennt der sehr junge Junge Qual? Im Video sieht es aus, als ob seine Stimme eigenständig aus ihm heraus singt.
Hurra, die Welt geht unter
https://www.youtube.com/watch?v=XTPGpBBwt1w
Und ich sitz schon wieder Barfuß am Klavier
Ich träume Liebeslieder und sing dabei von Dir
Und du und ich wir waren wunderlich
Nicht für mich
für die die es störte
wenn man uns Nachts hörte
Barfuß am Klavier
https://www.youtube.com/watch?v=tERRFWuYG48
Man ist nie wieder so großartig und großartig einsam, wie man es mit Anfang Zwanzig ist. Ich wußte alles, fühlte alles. Eine tolle Zeit, ich mag sie nicht wieder haben, aber gebe Acht, dass ich sie nicht vergesse, weil diese goldene Selbstgewissheit, nur bei starkem Wind und nur für Sekunden, den Blick auf die darunter bebende Panik freigibt.
So beginne ich, voll unerhörter Erwartungen, phantastisch-mäandernder Pläne, mit unerschöpflicher Energie, maßloser Selbstverliebtheit und der Verachtung jedweden Kompromisses. Natürlich folgen die zu erwartenden Kopfnüsse, Nackenschläge und Magentreffer, auch die aus dem toten Winkel, die ohne Ankündigung kommen und mich beinah in die Knie zwingen. Was macht’s, aufstehen, weiter laufen.
Und wenn ich dich dann frage, was du werden willst
Dann sagst du immer nur "Ich weiß nicht. Hauptsache nicht Mitte 30"
Hauptsache nicht Mitte 30
https://www.youtube.com/watch?v=35XR9H8bGqQ
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