Die Geschichte des Fernsehens in Deutschland
Ganz vorneweg: Ich habe die Wallace Filme geliebt, überdreht, theatrig, kindergruselig und durchschaubar. Sie wurden oft um 20.15 Uhr gezeigt, nach der Tagesschau am Samstag, oder als Spätfilm nach dem Wort zum Sonntag. In Zeiten ohne Videorecorder war Fernsehen eine streng geregelte Angelegenheit. Am Samstag Nachmittag Professor Flimmrich für Märchenfilme, oft russische, das Ostsandmännchen am Abend und, wenn man Eltern hatte, die Westfernsehen zuliessen und nicht gerade in Sachsen wohnte, von 18.00 bis 19.00 Uhr halbstündige Vorabendserien wie "Maxwell Smart - Immer, wenn er Pillen nahm..." Und am Sonnabend halt der Samstagsfilm.
"Hier spricht Edgar Wallace" dann Schüsse, Blutflecken und schrille Musik. Die meisten Filme an die ich mich erinnere in Schwarz-Weiß und mit schattigen schrägen Einstellungen, viel Nebel, weil die Handlung ja in England, meist in London, stattfand und dort war es bekanntermaßen oft nebelig. Gedreht wurde übrigens in Deutschland.
Die Schauspieler schauspielerten was das Zeug hielt. Keiner war auch nur ansatzweise natürlich. Eddie Arendt, Karin Dor, Elisabeth Flickenschildt mit dem Wahnsinn in der Stimme, Klaus Kinski, Pinkas Braun mit dem Wahnsinn im Auge. Ödipuskomplexe die Menge und nordische Sexbomben mit Hartplastikfrisuren, Blacky Fuchsberger oder Heinz Drache als kühle, heute würde man coole sagen, Komissare. Logik war unnötig. Spannung enorm. Humor sicher.
Blacky Fuchsberger & Klaus Kinski
Der Herrensitz Marks Priory war schon zur Zeit der Sachsen gegründet worden, und der Westturm hatte ein hohes Alter. Die anderen Teile des Gebäudes stammten aus den verschiedensten Zeiten. Lord Willie Lebanon, der Herr von Marks Priory, ärgerte sich über das Haus, obwohl ihn der Aufenthalt hier in gewisser Weise beruhigte. Dr. Amersham hielt es für ein Gefängnis, in dem er eine unangenehme Pflicht zu erfüllen hatte, und nur Lady Lebanon sah darin den Stammsitz ihres uralten Geschlechts. Lady Lebanon war schlank und nicht allzu groß, aber ihre tadellose Figur wirkte weder klein noch unbedeutend. Das reiche, schwarze Haar, das dem feingeschnittenen Gesicht einen reizvollen Rahmen gab, trug sie in der Mitte gescheitelt. Von Zeit zu Zeit leuchteten ihre dunklen Augen auf und verrieten einen fanatischen Charakter, obwohl sie sonst in ihrem Wesen fest, kühl und klar war. Immer schien sie sich bewußt zu sein, daß sie als Aristokratin die Pflicht hatte, zu repräsentieren; der Geist der neuen Zeit hatte sie nicht berührt. Sie hatte einen Vetter geheiratet und war erfüllt von der Bedeutung des alten Geschlechts der Lebanon. Ihr Sohn Willie fand wenig Freude an dem Leben, das er auf Marks Priory führen mußte, und langweilte sich. Obwohl er verhältnismäßig schwächlich war, hatte er mit Erfolg die Militärakademie in Sandhurst besucht. Darauf tat er als Leutnant zwei Jahre Dienst in Indien, was einen sehr guten Einfluß auf seinen Gesundheitszustand hatte. Schließlich bekam er jedoch einen schweren Fieberanfall und wurde dadurch etwas nervös und unruhig. Lady Lebanon erzählte das ihren Gästen, wenn sie sich überhaupt zu einer Erklärung herbeiließ. Unvoreingenommene Beobachter hätten vielleicht einen anderen Grund für die Nervosität des Lords finden können.Edgar Wallace: Das indische Tuch - Kapitel 3
Ins Deutsche übertragen von Hans Herdegen
Der Grüne Bogenschütze
Der ganze Film
Trailer Das Indische Tuch & Der Frosch mit der Maske
Wikipediaseite von Alfred Vohrer, dem wohl stilbestimmendsten Regisseur der Edgar Wallace Reihe http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Vohrer
Ein Bonbon:
Talkshow 1977 "Je später der Abend" Reinhard Münchenhagen und Klaus Kinski als Gast
https://www.youtube.com/watch?v=HskcRzUGcuU
"Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund" ist der Titel der Autobiographie Klaus Kinskis, die heute, nachdem seine Tochter seinen Mißbrauch an ihr veröffentlicht hat, einen sehr bitteren Beigeschmack bekommen hat.
Eine verliebte Ballade für ein Madchen namens Yssabeau
Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund,ich schrie mir schon die Lungen wund
nach deinem weißen Leib, du Weib.
Im Klee, da hat der Mai ein Bett gemacht,
da blüht ein schöner Zeitvertreib
mit deinem Leib die lange Nacht.
Da will ich sein im tiefen Tal.
Dein Nachtgebet und auch dein Sterngemahl.
Im tiefen Erdbeertal, im schwarzen Haar,
da schlief ich manches Sommerjahr
bei dir und schlief doch nie zuviel.
Ich habe jetzt ein rotes Tier im Blut,
das macht mir wieder frohen Mut.
Komm her, ich weiß ein schönes Spiel
im dunklen Tal, im Muschelgrund…
Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund!
Die graue Welt macht keine Freude mehr,
ich gab den schönsten Sommer her,
und dir hat’s auch kein Glück gebracht;
hast nur den roten Mund noch aufgespart,
für mich so tief im Haar verwahrt…
Ich such ihn schon die lange Nacht
im Wintertal, im Aschengrund…
Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund.
Im Wintertal, im schwarzen Erdbeerkraut,
da hat der Schnee sein Nest gebaut
und fragt nicht, wo die Liebe sei.
Ich habe doch das rote Tier so tief
erfahren, als ich bei dir schlief.
Wär nur der Winter erst vorbei
und wieder grün der Wiesengrund!
… ich bin so wild nach deinem Erdbeermund!
Paul Zech