Neulich war ich in einer Ausstellung des mir bis dahin völlig unbekannten
Künstlers, namens Otto Piene. Nicht die große Installation während
deren Aufbaus er verstarb, sondern eine Auswahl seiner Bilder und
Installationen in der Kunsthalle der Deutschen Bank Unter den Linden.
Der Mann machte in Licht. Er malte Licht. Und es leuchtete wirklich, ich
konnte Lichtwellen sehen/spüren.
Und heute in der Tate Britain Turner mit zusätzlicher Sonderausstellung
zu seinem Spätwerk. Im ersten Saal gleich Arbeiten von Olafur Eliasson
(So ein schöner Name!) zu Turner. Er hat Turners Gebrauch von Farbe
und Licht untersucht, indem alle Farbschattierungen, die er in einigen
seiner Bilder fand, genauestens in eine Reihe von abstrakten Farbstudien
übertrug.
"In den Turner Farbexperimenten habe ich Licht und Farbe in Turners
Arbeiten isoliert, um seinen Sinn für Vergänglichkeit von den begehrten
Objekten, die seine Bilder geworden sind, herauszufiltern. ... Die
schematische Anordnung der Farben auf runden Leinwänden schafft
ein Gefühl von Endlosigkeit und erlaubt es dem Betrachter das Kunst-
werk in einer dezentralisierten, meandernden Art aufzunehmen."
O. Eliasson
Und Gott sprach: Es werde Licht!
Und es ward Licht.
Und Gott sah, daß
das Licht gut war.
Da schied Gott das Licht von der Finsternis.Erstes Buch Mose
Ob es stimmt, das Goethe kurz vor seinem Tod nach "Mehr Licht!"
verlangt hat? "Wo viel Licht ist, ist starker Schatten", ist ja auch
von ihm, aus dem Götz.
Friede - Seebegräbnis
W. Turner 1842
Die Essenz von Turners Errungenschaft in den späten Jahren findet
man dort, wo das Subjekt sich in Raum und Licht auflöst, wie die
moderne Wissenschaft Masse in Energie umformt.
William Gaunt
man dort, wo das Subjekt sich in Raum und Licht auflöst, wie die
moderne Wissenschaft Masse in Energie umformt.
William Gaunt
Scharlachroter Sonnenuntergang
William Turner 1830-40
Schönes Wikizitat: Bis weit in die Neuzeit hinein war weitgehend unklar,
was Licht
tatsächlich ist. Man glaubte teilweise, dass die Helligkeit
den Raum
ohne Zeitverzögerung ausfüllt, und dass „Strahlen“ von den
Augen
ausgehen und die Umwelt beim Sehvorgang abtasten.
Es gab jedoch auch
schon seit der Antike Vorstellungen, nach denen das
Licht von der
Lichtquelle mit endlicher Geschwindigkeit ausgesendet wird.
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