Freitag, 3. August 2012

Hokusai Katsushika - 36 Ansichten des Berges Fuji



Bild und Abbild


21. Mai 2011, der Grimsvotn Vulkan, unter dem Vatnajokull Gletscher, etwa 
200 km östlich von Rejkjavik
AP Photo/Jon Gustafsson

Ich habe nach Malerei gesucht, die den Eindrücken, die in meinem Kopf/Bauch herumgeistern, diesen 10 Tagen voller merkwürdiger Farbmischungen, Schatten, Kontraste und fremdartigen Formen, nahe käme und war verblüfft, wie wenig Landschaftsmalerei ohne die primäre Anwesenheit von Menschlichem Tun in meiner Erinnerung abgelegt ist. Turner, ja, Die Tunisreise, zum Teil, was noch? Van Gogh nur beschränkt.

Einige der Bilder, die ich gesehen habe und die mir für Momente den Atem geraubt haben, würden auf Photopapier, Leinwand oder Papier gebannt, wie unmäßiger Kitsch wirken. Ein Sonnenuntergang in der Realität, ob in rose, orange oder tiefrot - Wow! - aber abgebildet, stellt sich dieses "Wow" nicht her, eher ein peinlich berührtes: "Ist ein bisschen zu viel, oder?" Als würde der Vorgang der Reproduktion, die Unschuld aus der Schönheit filtern. Das ist natürlich nur so lange wahr, bis ein großer Künstler sich der Angelegenheit annimmt. 
Eine Freundin hat mich auf Hokusai gebracht.
Japan ähnelt Island in manchem, es ist auch eine Insel, liegt auch an einer Bruchstelle tektonischer Platten (Island 2/Japan 4) und ist somit auch Ort starker vulkanischer Tätigkeit. Und wenn das so ganz andere Klima auch die Farben milder scheinen läßt, da ist eine Verwandtschaft, die mich überzeugt.
Hakusais Drucke versuchen gar nicht, natürlich zu wirken, er akzeptiert die Begrenzungen der Abbildbarkeit, fügt Abstraktion, Reduktion, Stilisierung hinzu und ich erkenne, was ich mit eigenen Augen gesehen habe, wieder.

36 Ansichten des Berges Fuji
富嶽三十六景 
Fugaku Sanjūroku-kei 
circa 1831
Hokusai Katsushika 
1760-1849








 Nicht aus der obigen Serie, aber auch seltsam wunderbar: Die Grosse Welle von Kanagawa



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