Griechenland ist pleite und was tut es? Es unternimmt Razzien gegen illegale Einwanderer. Texas richtet einen geistig behinderten Mann hin und begründet es mit einer Figur aus dem Steinbeck-Roman "Von Mäusen und Menschen". Mitt Romney fährt nach Israel und schmaddert verbale Unterstützung für einen Erstschlag gegen Iran in den Äther. Der Mann, der in Colorado zwölf Kinobesucher niedergemetzelt hat, verkleidet sich dafür als waffenstarrende Comic-Figur, ein anderer Mann erschießt Sikhs, weil er sie für Muslims hält. Ein ehemaliger Geschäftsführer von Lehman Brothers verteidigt sein Jahresgehalt von 484 Millionen vor einem Kongressausschuss mit der Qualität seiner Arbeit.
"Wenn es hart auf hart kommt, diese ... zivilisierten Leute, fressen einander. Sieh, ich bin kein Monster, ich bin nur meiner Zeit voraus."
"When the chips are down, these... these civilized people, they'll eat
each other. See, I'm not a monster. I'm just ahead of the curve." The Dark Knight 2008
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Was sind das für Zeiten, woEin Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen istWeil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!B. Brecht "An die Nachgeborenen"
Was Sind das für Zeiten
Da ist ein Ort zwischen Reihen junger Bäume wo das Gras bergauf wächst.
und die alte Revolutions-Strasse in Schatten endet
nah einem Treffpunkt von den Verfolgten aufgegeben
die in jene Schatten verschwanden.
Dort bin ich Pilze sammeln gegangen am Abgrund der Angst, aber täuscht euch nicht
dies ist kein russsches Gedicht, dies ist nicht irgendwo anders, sondern hier,
unser Land sich der eigenen Wahrheit und Angst nähernd
der eigenen Art Menschen verschwinden zu lassen
Ich werde euch nicht sagen wo der Ort ist, das dunkle Netz der Bäume
das den unbezeichneten Streifen von Licht trifft-
Kreuzungen voller Gespenster, Paradies faulender Blätter:
Ich weiß schon, wer es kaufen, verkaufen, verschwinden lassen will.
Und ich werde euch nicht sagen wo es ist, also warum sage ich euch
überhaupt etwas? Weil ihr noch zuhört, weil man, damit ihr zuhört,
in Zeiten wie diesen,
über Bäume reden muss.
Toter Baum 2007 (Carpinteria, CA)© All Rights Reserved
What Kind of Times Are These
There's a place between two stands of trees where the grass grows uphill
and the old revolutionary road breaks off into shadows
near a meeting-house abandoned by the persecuted
who disappeared into those shadows.
I've walked there picking mushrooms at the edge of dread, but don't be fooled
this isn't a Russian poem, this is not somewhere else but here,
our country moving closer to its own truth and dread,
its own ways of making people disappear.
I won't tell you where the place is, the dark mesh of the woods
meeting the unmarked strip of light—
ghost-ridden crossroads, leafmold paradise:
I know already who wants to buy it, sell it, make it disappear.
And I won't tell you where it is, so why do I tell you
anything? Because you still listen, because in times like these
to have you listen at all, it's necessary
to talk about trees.
Trotzdem: Liebe. Und Kinder. Und Himmel. Und Meer. Und auch Wörter. Und eben auch Bäume.
AntwortenLöschen...Aus dem Getöse der Autos, den Schreien der Sirenen und den kurvenheulenden Bahnen steigt leise und fast unhörbar, ein Gedanke in die Welt, der neu und alt zugleich ist: der nämlich, dass sich die Seele nicht töten läßt. Daß sie derer spottet, die sie auf Flaschen ziehen wollen. Die sie registrieren wollen. Dies ist vielleicht eine seelenlose Zeit. Aber es ist eine, die die Seele sucht.
AntwortenLöschenNun ist ein alter Baum ein Stückchen Leben. Er beruhigt. Er erinnert. Er setzt das sinnlos heraufgeschraubte Tempo herab, mit dem man unter großem Geklapper am Ort bleibt...
Sie sollen stehen bleiben, uns Schatten spenden und leben – gegen die Tollheit betriebsseliger Kleinbürger im Geist und im Amt.
Peter Panter
Vossische Zeitung, 10.12.1930, Nr. 288.
Über die Bäume des Paradieses
AntwortenLöschen"Und der Baum des ewigen Lebens, wie er in Erscheinung getreten ist durch den Willen Gottes, befindet sich im Norden des Paradieses, sodass er die Seelen der Reinen unsterblich mache, die hervorkommen werden aus den Gebilden der Armut zum Zeitpunkt der Vollendung des Äons. Die Farbe des Baumes des Lebens aber gleicht der Sonne. Und seine Zweige sind schön. Seine Blätter gleichen denen der Zypresse. Seine Frucht gleicht einem Bund von Weintrauben, wobei sie weiß ist. Seine Höhe geht hinauf bis in den Himmel.
Und neben ihm befindet sich der Baum der Erkenntnis, wobei er die Kraft Gottes hat. Seine Herrlichkeit gleicht dem Mond, wenn er sehr leuchtet. Und seine Zweige sind schön. Seine Blätter gleichen Feigenblättern. Seine Frucht gleicht guten, appetitanregenden Datteln. Dieser nun befindet sich im Norden des Paradieses, sodass er die Seelen aus dem Schlaf der Dämonen erwecke, damit sie zum Baum des Lebens kommen und von seiner Frucht essen und so die Mächte und ihre Engel verurteilen."
Diese wundervolle Poesie (Die Schrift ohne Titel / Über die Bäume des Paradieses) ist nicht in der Bibel zu lesen; sie wurde erst 1945 als Bestandteil der "Schriften von Nag Hammadi" (wieder-)gefunden, die im Nachhinein betrachtet als der wertvollste archäologische Fund aller Zeiten anzusehen sind, denn sie beinhalten mit dem Philippusevangelium (NHC II,3) das vergessene Wissen der Urchristen (Gnostiker = Wissende) und mit dem Thomas-Evangelium (NHC II,2) die wahre und ebenso vergessene Erkenntnis des Jesus von Nazareth – und damit den Schlüssel zur Überwindung der Erbsünde und der Verwirklichung des "Himmels auf Erden"! Doch beschäftigen wir uns zunächst mit den "Bäumen des Paradieses", die in der Genesis nicht näher beschrieben sind. "Apfelbäumchen" sind es nicht, aber auch die Zypresse (immergrüner Nadelbaum) und der Feigenbaum (Laubbaum, der seine Blätter im Winter abwirft) sind wiederum nur Symbole für etwas sehr viel Grundlegenderes. Wörtlich übersetzt aus dem Althebräischen heißt der Baum des (ewigen) Lebens "Baum, der Frucht ist und Frucht macht". Es gibt keinen Baum in der Natur, der gleichzeitig "Frucht ist und Frucht macht", aber der Geldkreislauf in einer Volkswirtschaft ist der Gewinn und macht wieder Gewinn! Der Baum der Erkenntnis ist eigentlich der "Baum, der Frucht macht". Das machen zwar viele Bäume in der Natur, aber von der Hypothese, dass es sich bei den "Pflanzen" in der Genesis um natürliche Gewächse handelt, können wir uns jetzt verabschieden. Der Baum der Erkenntnis (von Gut und Böse) ist der Zinsgeldverleih und seine "Frucht" ist der Zins, genauer: der Urzins (Silvio Gesell, 1916) bzw. die Liquiditäts(verzichts)prämie (John Maynard Keynes, 1935)!
Ab jetzt lassen sich alle anderen Bilder und Metaphern der originalen Heiligen Schrift (die Bibel nur bis Genesis 11,9), die nicht zum Zweck des Moralverkaufs gegenständlich-naiv uminterpretiert wurde, stringent und lückenlos erklären:
Die Rückkehr ins Paradies