Montag, 6. August 2012

Frauen - Merida - Olympia


Heute habe ich einen netten Zeichentrickfilm gesehen. Nennt man das noch so? Animationsfilm ist wohl besser. Jedenfalls war er verblüffend in der Bildlichkeit, die Heldin, ein wildes Mädchen, hatte rote ebenfalls wilde Haare, und die wirkten, obwohl computergeneriert, sehr lebendig.
Aber darum geht es gar nicht, der Film hat als erste Pixar-Produktion eine weibliche Heldin, die, wie es das Genre verlangt, Widerstand leistet, durch Krisen geht und gereift aus ihnen hervorkommt. Sie rebelliert gegen die Vorstellungen ihrer Mutter von Weiblichkeit im allgemeinen und speziell die, ihre Zukunft betreffend. Harmlos, dachte ich. 
Der Abspann lief, ich stand auf und ein kopftuchbedecktes Mädchen, vielleicht zwölf Jahre alt, ging an mir vorbei, strahlend, schaute mich an und schenkte mir ein einverständigendes freches Zwinkern. Für sie war es wohl nicht nur nett.
Ich mußte an die drei Frauen der saudiarabischen Olympiamannschaft denken, mit Kopftuch und langem weiten Kleid, eine von ihnen schickte mit zartem Lächeln das Victory-Zeichen in die fernsehschauende Welt.

„Olympische Spiele sind ein Ausbund männlicher Athletik, und der Beifall der Frauen sind deren Lohn“ 
Baron Pierre de Coubertin, Gründer des Internationalen Olympischen Komitees

Wojdan Ali Seraj Abdulrahim Shaherkani bei der Eröffnungs Zeremonie (Reuters)

"...erst in diesem Jahr wurde der Traum von der vollen Beteiligung von Frauen an den Olympischen Spielen wahr. Noch 1996 gab es 26 Ländermannschaften, bei denen keine einzige Frau dabei war. 2008 waren es nur noch drei Staaten: Brunei, Katar und Saudi-Arabien" Frankfurter Rundschau 
 

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