Donnerstag, 2. Juni 2011

Vatertag ist genauso blöd wie Muttertag


Warum gibt es so viele blödsinnige Feiertage?
Ich bin unbedingt für viel arbeitsfreie Zeit für alle, aber könnten wir uns nicht ein paar intelligentere Ausreden dafür einfallen lassen? 
Heute ehren wir Dich, weil Du eine Frau - ein Mann - eine Mutter - ein Kind bist? Was für ein Quatsch!
5 Männer, die mit Bollerwagen und Birkenzweigen dem Alkoholkoma entgegenstolpern, lösen, zumindest bei mr nur wenig feierliche Gefühle aus. Und der Muttertag, ursprünglich gedacht, als ein Tag des Protestes gegen den Krieg, dem die Söhne von Müttern zum Opfer fallen, wurde zum allgemeinen Liebesmütterchenehrentag, der übrigens in Deutschland vom Verband "Deutscher Blumengeschäftsinhaber" 1922/23 heftig propagiert wurde, von der gebärträchtigen Belastung dieses Tages in der NS Zeit gar nicht zu reden.

Hitzefrei war toll, es kam überraschend und wie ein herrliches Geschenk. 

Ein Tag, an dem man sich nicht waschen muss. Oder einer, an dem kein Fernsehsender sendet. Oder einer, an dem jeder selbst entscheidet, was er feiern möchte.
Oder wie bei der Lotterie, es wird ein Thema gezogen und wir müssen uns überlegen, was wir nun wie feiern. Keiner kann vorher einkaufen, als gäbe es niemals wieder die Gelegenheit. Geschenke müssen improvisiert werden. Und weil es eine Überraschung ist, kann vielleicht wirklich Feierlaune aufkommen.

Der Tag der lustigsten Frisur!
Der Tag, an dem wir mindestens mit 7 fremden Menschen 5 Minuten reden müssen.
Der Tag, an dem sich die Bundesbahn für Misswirtschaft und generelle Unfähigkeit entschuldigt und in den Zügen Kaffee und Kuchen von lächelnden Angestellten ausschenken lässt.
Ein türkischer Tag in Deutschland und entsprechend ein deutscher Tag in der Türkei, 
In den USA hätten sie dann einen mexikanischen Tag und vice versa.
Für Sylvia, einen Tag an dem alle eine halbe Stunde in den Himmel gucken.
Für Ötti, den Tag des Kinderreimes, jeder erinnert sich an seinen liebsten und trägt ihn einem Kind vor.
Nur her mit den Vorschlägen!

Und zur Feier des heutigen Unfeiertages ein bisschen Werbung aus der guten alten Zeit, als wir noch nicht wussten, was politisch korrekt ist:

Männer sind besser als Frauen!

Es ist schön ein Mädchen im Haus zu haben.

Zeig ihr das es eine Männerwelt ist

2 Kommentare:

  1. Ein Tag des Schwindelns. Die Chance,heimlich doch mal die Wirkung einer Echtaussage zu testen.

    AntwortenLöschen
  2. Das höchstzuvergebene Adjektiv meines Sprachgebrauchs ist "bezaubernd". Ich vergebe es für Dinge, Ideen, Taten, die den Zauber aufbauen zum Lächeln zu bringen, zu inspirieren und der schnöden Wirklichkeit Momente abzutrotzen, die nicht mehr in ihrem Besitz sind.
    In diesem Sinne, Deine Idee für "meinen" Feiertag ist bezaubernd.
    Allein die Vorstellung wieviele Blicke einander fremder Menschen sich begegnen würden in der Betrachtung der Sterne rechtfertigt die Vergebung dieses Adjektives. Ebenso, wie das Ziel ihrer Blicke.
    Etwas ähnliches passiert übrigens manchmal in manchen Städten, in Jena zum Beispiel. 2009, im Jahr der Astronomie, schaltete die Stadt einen Großteil ihrer Beleuchtung ab (http://www.tls-tautenburg.de/jena.html)um die Lichtverschmutzung zu reduzieren und eine bessere Sternenbeobachtung vor Ort zu ermöglichen. Die Sternwarte rückte mit zwei mobilen Teleskopen aus. Das nennt sich "Bordsteinastronomie" und führt in der Regel zu erstaunt faszinierten Gesichtern bei Passanten, die plötzlich die Hügelketten auf dem Mond sehen können.

    Übrigens glaube ich, dass die Flashmobs so eine Art ziviler Ungehorsam sind gegen feste Daten und funktionsgebundene Feiertage.
    Mir würde ein Tag gefallen, an dem alle ihr Schlafzeug anbehalten, den ganzen Tag.
    Oder einen Tag an dem jeder mit Straßenkreide sein eigenes Kunstwerk überall hinmalen darf, wo man auf Bürgersteigen und in Fußgängerzonen noch Platz findet. Oder einen Feiertag, an dem jeder einen Brief an einen Unbekannten schreibt und ihn dann in einen Hauspostkasten seiner Wahl werfen kann.

    AntwortenLöschen