Mittwoch, 18. Dezember 2013

Der Hobbit Teil 2


A ELBERETH GITHONIEL!

A Elbereth Gilthoniel
silivren penna míriel
o menel aglar elenath!
Na-chaered palan-díriel
o galadhremmin ennorath,
Fanuilos, le linnathon
nef aear, sí nef aearon!

Oh Elbereth Sternenentfacherin,
weiß-funkelnd wie Juwelen senkt sich
der Glanz der Sterne vom Himmel!
In weite Ferne habe ich geschaut
von den baumbestandenen Landen Mittelerdes,
zu Euch, Fanuilos, will ich singen
diesseits der See, hier diesseits des Meeres!

Zugegeben ich bin Science Fiction Freak der altmodischen Art und eigentlich dem Phantasy-Genre gar nicht zugeneigt, aber bei Tolkien gelten andere Regeln. 

Zugegeben, mich hat der Herr der Ringe Rausch mit achtzehn Jahren überwältigt, durch die Bücher, und ich bin unter erpresserischem Druck in den ersten der Ringe Filme gegangen worden und fand den dann auch ziemlich blöde. Aber ich denke, dass Jackson von Film zu Film besser wird, mutiger, spielerischer, weniger "heilig", unsentimentaler. (Erinnere mich noch mit Schaudern an die Weichzeichnerbilder von Frau Blanchett als Galadriel und dazu ihr "hoher" Ton.)

Zugegeben, Tolkien war ein patriotischer Bürger des Britischen Empires, und sein Rassismus und sein Frauenzerrbild sind schwer zu ertragen. (Gottseidank tut Jackson einiges, um dagegen zu steuern.)

Zugegeben, als ich mit dem dritten Buch, Der Rückkehr des Königs, beinahe durch war, habe ich es für zwei Wochen auf einen Schrank gelegt, weil ich das Ende des Leseabenteuers irgendwie noch hinauszögern wollte. 

Zugegeben, ich habe sogar die 200 Seiten Anhänge Wort für Wort durchgelesen und das Silmarillion und alles, was ich zum Thema in die Hände kriegte, nur den Hobbit nicht. Merkwürdig.

Zugegeben, so ein Film ist ein bisschen wie ein gutes Trinkgelage, viel, fast zu viel, aber gerade noch am Suff vorbei. 

Zugegeben, Ich bin froh, dass ich Elijah Wood nicht mehr in die tränenfeuchten Glubschaugen schauen muß, der hat mir fast die ganze Herr der Ringe Trilogie versaut, wenn da nicht noch Samwise (Sean Astin) gewesen wäre und, natürlich, Sir Ian.

Zugegeben, Teil 1 der Hobbit-Trilogie war ein wenig behäbig, aber dieser ist es nicht!

Der Hobbit - The Desolation of Smaug oder verdeutscht: Die Einöde des Smaug, aber der englische Titel klingt nicht nur schöner, er ist auch zweideutiger, weil desolation außer Verwüstung halt auch Trostlosigkeit heißt, und ein trostloser Drache rührt mich. Ewig liegt er in dem Berg und hat keine Feinde mehr, rein gar niemanden zum Töten, wenn das nicht trostlos ist. Er wirkt geradezu euphorisch, wenn er endlich wieder loslegen kann.
 
Martin Freeman ist perfekt als Bilbo, er sieht aus wie Hobbits beschrieben werden, häuslich, unprätentiös, beständig, genussfreudig (obwohl diesmal deutlich weniger gegessen wurde,) und dann ganz unerwartet und ihn selbst überraschend mutig. Und was der sich für merkwürdige kleine Details ausdenkt, 140 Varianten von Verwirrung und er denkt auch mit den Händen. Und im Januar kommt auch noch Sherlock, die dritte Staffel. Jucheh! Herr Cumberbatch spricht hier übrigens den Drachen, bisschen dick aufgetragen vielleicht, aber es ist halt auch ein grandioser Drache. Und die Zwerge sind großartig. Das muß eine Mühe sein, die Größenunterschiede in den schnellen personenreichen Szenen halbwegs genau einzuhalten.
Und wie Peter Jackson Räume szenisch einsetzt: Erst der Drache in einem Riesensaal voller Säulen, so dass sich seine Größe erst ganz langsam herstellt. Kurz später eine schnelle präzise Ork-Elben Schlacht in einer kleinen Küche. Dann eine Zwergenschmiede mit voll mittelalterlicher Hochtechnologie und immer kleine Winkel und Ecken an die der Drache nicht rankommt. Wunderbar.
Jeder Ort, den die Wanderer besuchen, hat seine spezifische und Sinn machende Architektur und dauernd sieht man feine nebensächliche Details, die diese Welten voller, runder machen. 

Mein Lieblingssatz: "Papa, warum kommen Zwerge aus unserer Toilette?"

Es war ein Vergnügen.


2 Kommentare:

  1. Sobald mein Husten vorbei ist - wenn er denn je wieder aufhört - werde ich mir den Hobbit ansehen. Und dann den Medicus. Vor fast 30 Jahren war das mein absolutes Lieblingsbuch. Eines von denen, die ich mir gebunden kaufen musste, da es in den festen Buchbestand aufgenommen wurde. Die Ringefilme habe ich bestimmt 3x gesehen und jedes Mal war ich wieder traurig, dass die Geschichte ein Ende haben musste.
    Ich freue mich riesig auf die dritte Sherlock-Staffel. Cumberbatch ist einfach ein wunderbarer Schauspieler. Star Trek habe ich mir auch 2x ansehen müssen (aber ich bin bekennender Star-Trek-Fan). GsD habe ich einen Sohn, der genau diese Leidenschaften teilt und mich gerne ins Kino begleitet. Aber ich gehe auch alleine, damit habe ich kein Problem. Allerdings ist es schön, wenn ich mich anschließend mit jemanden über das Gesehene unterhalten kann.
    Liebe Grüße von Elvira


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  2. Ich gehe mit meiner Mutter. Mein Kind steht nicht auf solche Filme.

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