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Mittwoch, 26. Oktober 2022

Eine Berliner Flaniermeile

In London gibt es lebendige, pulsierende, unterhaltsame Fußgängerzonen, autofreie Bereiche in der Innenstadt, wie Convent Garden oder Neal Street. Sie sind entweder dicht an dicht gefüllt mit Läden oder eine gut geplante Mischung von Cafes, Läden, Museen, Theatern und vielen unterschiedlichen Strassenkünstlern. Menschen, Londoner und Auswärtige schlendern, essen, trinken, kaufen ein, geben viel zu viel Geld aus und amüsieren sich trotzdem. In Paris gibt es solche Gegenden, auch in Florenz und anderswo.

Berlin wollte sowas auch haben. Dazu wurde die Friedrichstrasse zwischen Französischer und Leipziger Strasse vom Senat, ganauer von der Bürgermeisterin und Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz Bettina Jarrasch zur autofreien Zone erklärt. Die Berliner Verkehrssenatorin Frau Jarasch jubelte öffentlich über das beglückende Gefühl, dass diese Flaniermeile in den Flanierenden auslöste. Leider fuhren mittendurch sehr schnelle Fahrradfahrer und außenherum war wenig Unterhaltsames zu finden. Es schien, als wollte man das Gefühl haben, ohne die Arbeit leisten zu wollen. Die Idee wollte man übernehmen, aber nicht die nötige Infrastruktur dafür schaffen. 

Das Ergebnis? Ein menchenleerer, häßlicher Strassenabschnitt, der niemanden erfreut. Und schon gar nicht irgendjemanden anlockt.

Das Quartier 206 ist fast unbenutzt, das riesige ehemalige "Haus der Russischen Kultur" ebenfalls, das Lafayette läuft soso, dann gibt es noch einen kanadischer Fritten Shop, ein Einstein Cafe, ein paar mittelinteressante Läden und jede Menge deprimierende Ödnis, unbequeme Bänke und in ihrer Häßlichkeit kaum zu übertreffende Glasschaukästen vervollkommnen das Ensemble. What the fuck? Wer will hier sein? Und warum sollte er hier sein wollen? Oder sie?

Nach heftiger Kritik wurde jetzt umgedacht. Die Radfahrer werden nun in die Charlottenstrasse umgeleitet und die Markgrafenstrasse darf den gesamten Autoverkehr inclusive der vielen Touristenbusse abfangen. Juche!

 
 Die Flaniermeile am Sonntag, den 16. 10. 2022 um 14:08 Uhr bei 25°.

FLANIEREN: ohne ein bestimmtes Ziel langsam umherschlendern, um andere zu sehen und sich sehen zu lassen, sagt Wiki. Aber warum sollte ich hier herumlaufen? Keiner ist da, der mich sieht, nichts Interessantes ist da zum Ansehen. Und zwischendurch versuchen immer wieder, einige rasende Radler mich zu töten. Gut, die sind weg, wenn die Charlottenstrasse sie übernimmt, aber dadurch wird die Friedrichstrasse leider auch nicht interessanter.

Ich bin unbedingt für eine starke Verminderung des Automobilverkehrs. Bin dafür SUVs für Menschen, die nicht durch unzugängliches Gelände manövrieren müssen, ganz zu verbieten, den Nahverkehr intensiv zu fördern. Ich habe selbst kein Auto mehr und auch, wenn ich selbst nicht Fahrrad fahre, bin ich froh, dass es jetzt so viele andere tun. (Auch wenn einige Idioten sehr aggressiv und unachtsam fahren.) Aber autofreie Strassen müssen eine neue, andere interessante Aufgabe übernehmen, oder? Vielleicht muss das Konzept STADT und VERKEHR neu gedacht werden? Den Nahverkehr weiter ausbauen, die Bahn hin und wieder pünktlich sein lassen, Autofahren für alle, die nicht wirklich darauf angewiesen sind, wie z.B. Pendler, sehr, sehr teuer machen. Meine Freundin sagt, Kapitalismus und echter Klimaschutz schließen einander aus, der eine existiert durch ständiges Produzieren von immer mehr, das gekauft werden oder vernichtet werden muß. (ZARA muß 11 Kollektionen im Jahr anbieten.), der andere verlangt, braucht Einschränkung, Weniger. Wer wird gewinnen, ich befürchte ...

 
Die Flaniermeile am Dienstag, den 18. 10. 2022 um 16:11 Uhr bei 17°
 
NEUESTE ENTWICKLUNG!
 

Susanne Mertens und Philmon Ghirmai, Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Berlin:„Die Friedrichstraße bleibt dauerhaft autofrei. Gut so! Bettina Jarasch folgt dem überwiegenden Wunsch der Nutzer*innen. Sie führt eine sach- und bürger*innenorientierte Politik fort, statt den lauten Stimmen zu folgen, die die Autostadt konservieren wollen. Vier von fünf Befragten sprechen sich für die dauerhafte Sperrung der Friedrichstraße für den motorisierten Verkehr aus. Die Umgestaltung bietet insbesondere Fußgänger*innen mehr Raum und Sicherheit. Der angekündigte Gestaltungswettbewerb des gesamten Areals bis zum Gendarmenmarkt wird die Grundlage für einen fairen Interessenausgleich schaffen. Im Rahmen dessen wird auch der Radverkehr von neuen und größeren Lösungen profitieren."

 Die Flaniermeile am Dienstag, den 25. 10. 22 um 15:54 Uhr bei 17°

ODER:

Bordsteine sollen weichen

Mit einem Gestaltungswettbewerb wolle man unter anderem mehr Grün oder Sitzgelegenheiten ermöglichen, so Jarasch. Auch die Bordsteine könnten entfernt werden, sodass der gesamte Bereich ebenerdig sei. Der Radverkehr werde in die Charlottenstraße verlegt.

Die solle aber auch prinzipiell für Autos befahrbar bleiben, um dort die Parkhäuser erreichen zu können. Nach den Vorstellungen der Verkehrssenatorin sollte der gesamte Stadtraum auch im Umfeld der Friedrichstraße mitgedacht und mit einer italienischen Piazza vergleichbar werden. Durch das geänderte Einkaufsverhalten kämen die Menschen nur noch dann zum Shoppen in die Stadt, wenn sie sich dort auch wohlfühlen.

... Die Einzelhändler in der Friedrichstraße hatten Jarasch zufolge schon vor dem Beginn des Feldversuchs wirtschaftliche Probleme. Deshalb müsse man zusätzliche Kunden anziehen."

  Die Flaniermeile am Samstag, den 22.10. 22 um 10:57 bei 17°

https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/fuer-die-neue-fahrradstrasse-in-mitte-wird-eine-verbindung-fuer-autos-zerstueckelt-charlottenstrasse-almut-neumann-friedrichstrasse-li.277969 

https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2022/05/berlin-mitte-friedrichstrasse-piazza-jarasch-verkehr-fussgaenger-radfahrer.html

Freitag, 12. Juli 2019

Mein Manifest - In Erwägung

In Erwägung, dass dies hier peinlich wirken kann, erkläre ich, dass ich immer noch auf unser Überleben in einer gerechteren Welt hoffe.

Ein Manifest ist, so sagt es Wiki, eine öffentliche Erklärung von Zielen und Absichten, dies ist meines.
Vor Kurzem habe ich einen Artikel gelesen: Cripping up – "Was problematisch daran ist, wenn Schauspieler ohne Behinderung Rollen mit Behinderung spielen" von Georg Kasch.
Cripping Up

Ich habe meine Verwirrung über die Gedanken, die dort notiert waren, auf Facebook zur Diskussion gestellt. 160 Kommentare folgten. Manche sehr klar, einige nicht so. Ich bin immer noch verwirrt, aber weiß jetzt besser warum. Eine seltene Erfahrung.

Zum Thema. In fast allen Diskussionen der letzten Zeit erlebe ich eine immer minutiöser formulierte Verteidigung immer enger gesteckter Grenzen von immer kleiner definierten Gruppen. Fast jeder ist gegen fast jeden. Aggressive Unversöhnlichkeit bei eigentlich, so würde ich meinen, ähnlichen angestrebten Zielen. Identität statt Solidarität. Rechthaberei statt gemeinsamer Suche nach Lösungen. Wenig Fragen, viele unerschütterliche Antworten.
 

In Erwägung, dass es akute, lebensbedrohliche Probleme gibt, die uns alle töten werden, wenn wir keine Lösung für sie finden. Probleme mit dem Klima, mit der abrupt veränderten Zusammensetzung unserer Gesellschaft, mit unseren erhofften ökonomischen Aussichten, mit der wachsenden Unversöhnlichkeit zwischen Links und Rechts und dem vagen Raum dazwischen, ja, sogar ganz persönliche Probleme mit dem Theater, das gerade im Nirgendwo zwischen Repräsentanz und altbekanntem Spiel verschwiemelt wankelt.

K. F. schrieb: Johanna, das können wir im Osten sozialisierten Menschen nicht wirklich verstehen, weil uns auch aus der eigenen Lebenserfahrung das "soziale Rollenspiel" so selbverständlich ist. Wir sind auch der Meinung, dass Kinderspiele, Spiele zur Aneignung von Sozialverhalten sind. Die aus Amerika herüberschwappenden Diskussionen (Kommunitarismus, Identitäre, Repräsentation) sind - bei einer Schulung in dialektischem Materialismus - zu verorten im Kampf bislang ausgegrenzter Minderheiten um Anteile am gesellschaftlichen Konsens. Du bist liberal-europäisch denkend, da spielt Empathie eine zentrale Rolle, auf der anderen Seite wird auch das schon als Übergriff / Cultural Appropiation zurückgewiesen. Es gibt bei den Kommunitaristen kein Als-Ob, sie definieren Spiel nicht als Spiel, sondern als Repräsentation vorhandener Strukturen. Da gibt es glaube keine Chance einer wirklichen Verständigung - zumal wir ja wirklich anerkennen müssen, dass der weisse Hegemon über Jahrhunderte ausgegrenzte Rassen oder Minderheiten oder Geschlechter nicht als Partnern auf Augenhöhe begegnet ist. Ganz schwieriges Thema...  


In Erwägung, dass es uns allen, die wir uns verschwommen oder widerwillig als "links" definieren, an die Kehle gehen wird, wenn die "Querfront der Verlierer" in rechtmäßigen Wahlen an die Macht kommt. Und das werden sie, wenn wir uns nicht in den Griff kriegen.
Wollen wir uns wirklich so kampflos, kopflos aufeinander, gegeneinander hetzen lassen?
 

In Erwägung, das es höchste Zeit ist, persönliche Verantwortung zu übernehmen, uns solidarisch zu verhalten, mit denen, die uns zumindest nicht unser Recht zu leben, wie wir wollen, gänzlich absprechen. 
Es gibt, auch unter uns, viele, die nach den einfachsten Lösungen suchen, nach den schrecklichen -  alle sollen raus, die anders sind, nicht weiß, nicht christlich, nicht heterosexuell, nicht irgendwas, was sie als "normal", so "wie es früher war" erkennen können. Weg mit den Irritationen. Weg mit denen, die meine Position, mein gewohntes Leben in Frage stellen. Weg mit ihnen. Wohin? Egal.


Nordkreuz
 

In Erwägung der enormen Probleme, für die wir bisher keine Lösung finden können - sollten wir nicht dringlichst nach unseren Gemeinsamkeiten suchen?
Wäre ich ein zynisches, manipulierendes Arschloch, würde es mich freuen, dass wir uns so leicht auseinander dividieren lassen. Das bin ich aber nicht.
 

In Erwägung, dass ich gerne lebe, wünschte ich, dass wir es besser ertragen würden, mit nervenden Widersprüchen zu leben, dass es uns wichtiger wäre, Gemeinsamkeiten zu finden, als einander besserwissend und selbstgerecht zu verurteilen. 
Ablehnung ist einfach. Bemühung um Verständnis kostet Mühe. Demut ist angebracht.

In Erwägung, dass es viele gibt, die mir mein Recht zu leben, wie ich es mag, absprechen, als ältere, jüdische Frau in einem nicht ökonomisch relevanten Beruf, aber auch euch, die ihr nicht der kranken Norm von ebenfalls verwirrten und nach leichten Antworten suchenden Mitbürgern, entsprecht. 

Lasst uns zuhören. Lasst uns, zu Gunsten der Zukunft, unsere banalen Widersprüche beiseite stellen und lasst uns darüber nachdenken, was wirklich wichtig ist, um unser aller Überleben zu ermöglichen.  


In Erwägung unsrer Schwäche machtet
Ihr Gesetze, die uns knechten solln.
Die Gesetze seien künftig nicht beachtet
In Erwägung, dass wir nicht mehr Knecht sein wolln.
    In Erwägung, dass ihr uns dann eben
    Mit Gewehren und Kanonen droht
    Haben wir beschlossen: nunmehr schlechtes Leben
    Mehr zu fürchten als den Tod.
b.b.

Mittwoch, 7. Juni 2017

Werbung für Magnum

Surreale Fernsehwerbung 2017.
Auf dem Arm einer irreal perfekt gestylten Frau landet ein Raubvogel. 
Sie wird in diesem Moment von einem ebenfalls äußerst adretten, 
selbstverständlich jungen, 
Mann angestarrt. 
Das Geheimnis der Frau,
sie leckt gern Magnum-Eis. 
Ein ganz spezielles mit Himbeercreme und Schokolade.
Muß ich das verstehen?
Ich mag Eis, nur hat das keinen Vogel je interessiert,
außer einer Taube, die mir einst auf den Kopf geschissen hat,
gerade als ich ein Eis aß.
Vor Jahren gab es einen Extra Drei Beitrag zu möglichen Werbeunterbrechungen bei der Erstaustrahlung von "Schindlers Liste".
Ein Zug hält in Ausschwitz, die eingepferchten Juden müssen aussteigen,
es regnet.
Schnitt. Werbung.
Frau in einer Badewanne,
Wenn es draußen stürmt und schneit,
Ich und mein Magnum. 


Montag, 5. Juni 2017

Ich schicke voraus: ich bemühe mich, niemanden in einer Weise anzusprechen, die ihn kränken könnte, und bin mir bewußt, dass meine weiße Haut mir vielerlei Vorteile verschafft, die ich mir nicht selbst verdient habe. Ich bin bereit, auf berechtigte Einwände hin, Worte aus meiner Umgangssprache zu entfernen. Ob für mich das Wort "Neger" ein Schimpfwort ist oder nicht, ist dabei nicht entscheidend, wenn Menschen mit einer dunkleren Haut, als es meine ist, dieses Wort als kränkend empfinden. Ganz klar.

Aber, in einem literarischen Werk oder einem Theaterstück muß, wenn es notwendig ist, der Gebrauch jeden Wortes erlaubt sein. 

Aber, rückwirkend Texte, die den Begriff literarisch verdienen, umzuschreiben oder zu zensieren, ist ahistorisch, d.h. die historischen Umstände und Entwicklungen mißachtend. 

Koltès "Der Kampf des Negers und der Hunde" wird auf Nachtkritik als "Kampf des N****s und der Hunde" betitelt. Was machen wir dann mit Langston Hughes wunderbarem Gedicht "Negro"?


I am a Negro:
Black as the night is black,
Black like the depths of my Africa.

Was mit Beyonces Liedtexten? 

My daddy Alabama, momma Louisiana
You mix that negro with that Creole, make a Texas bama


Oder dürfen nur Weiße auf der Bühne oder in einem Buch das Wort nicht benutzen, auch wenn es etwas Wichtiges erzählen würde? Wie wollen wir schreckliche Dinge künstlerisch verhandeln, Vergewaltigung, Mord, Inzest, Rassismus, Krieg, Hass, Verachtung, Vorurteile, Mißbrauch, Erniedrigung, wie wollen wir diese Gräßlichkeiten darstellen, verdichten ohne die Sprache der Täter einzubeziehen? Und in älteren Werken erfahren wir doch auch durch die vielleicht befremdende Sprache, wie sehr sich die Welt seitdem verändert hat, oder eben auch nicht.

http://www.deutschlandfunkkultur.de/kunstfreiheit-oder-rassismus-das-n-wort-polarisiert-das.2159.de.html?dram:article_id=387809 

In Claudia Bauers Inszenierung "89/90" verwendete ein Figur, die ein Rassist und Neonazi ist, das Wort "Neger". Es war Figurentext, nicht eine private Äußerung und illustrierte den latenten Rassismus in der untergehenden DDR. Für die zweite Aufführung im Rahmen des Theatertreffens verlangte der Intendant den Ersatz durch, ich kann es kaum glauben, "Beep". 
"Beep"? Im amerikanischen Fernsehen wurden sogenannte  Schmuddelwörter durch "Beep" übertönt, was ihre Wirkung nur verstärkte. "Beep"? What the beep!

An der Tür eines Museums in Bremen 2017: 

HINWEIS
MEHRERE WERKE IN DER
AUSSTELLUNG PROOF OF LIFE
KÖNNTEN IHR RELIGIÖSES
UND MORALISCHES EMPFIN-
DEN VERLETZEN.


Als Triggerwarnung bezeichnet man in Internetforen, die in der Selbsthilfe zum Beispiel bei posttraumatischen Belastungsstörungen dienen, einen Warnhinweis auf mögliche Auslösereize. (Wiki)

Stalin und die liquidierten Parteigänger, 1936/40

Ein Vergleichsbeispiel aus alter Zeit, kein Vergleich mit heutigen Umständen.

Zunächst wurde Stalins Parteigänger liquidiert, und dann nach und nach aus dem Bild entfernt. Schließlich steht Stalin allein am Tisch - in Farbe ausgemalt. (FAZ 2.2.2005)


 
Übrigens. Ich habe "Mein Kampf" gelesen, ein Buch, dass einst jeder deutsche Haushalt besaß, weil ich wissen wollte, wie solche Dreckspropaganda formuliert wurde und was dran war, wenn so viele behaupteten, sie hätten ja nix gewußt. Mir war beim Lesen kotzübel, aber es war wichtig für mich, es zu lesen. Und ja, Faschismus ist für mich ein Trigger, aber ich will, muß mich damit auseinandersetzen.

Donnerstag, 23. Juli 2015

Volksbüne - Castorf weg


Mein Bauch, ein immer sehr eigenwilliges Körperteil, hat, als der Hausherrenwechsel an der Volksbühne verkündet wurde, mit Grummeln reagiert. Mein Kopf bemühte sich, entspannt und "offen" zu bleiben. Jetzt hat ein Herr Guillaume Paoli formuliert, was mein Bauch grummelte.

http://berlinergazette.de/wegkuratierung-des-widerspenstigen/#.Va9sBDC00AQ.facebook

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http://www.berliner-kurier.de/leute/volksbuehnen-star-frank-castorf-trauerspiel-um-das-geschaeft-seines-vaters-------------------------------------,7169134,11619686.html 

Samstag, 1. März 2014

Political Correctness bei der Arbeit!


 Omnia vincit amor et nos cedamus amori
Vergil aus der Ekloge Nº 10

Gemalt 1602 für Marchese Vincenzo Giustiniani

 
BERLINER ZEITUNG 28.02.2014

Kunst unter Pädophilieverdacht

Caravaggios anstößiger Amor


Von INGEBORG RUTHE

Kunst unter Verdacht! Besorgte Sittenwächter verlangen, dass die Berliner Gemäldegalerie Alte Meister ihren weltberühmten „Amor als Sieger“ 1602 von Caravaggio gemalt, ins Depot verbannt - wegen der aktuellen Pädophilie-Debatte um den Fall Edathy.
Stopp dem Irrsinn! Soeben wird in der aktuellen, durch den Fall des Ex-Bundestagspolitikers Edathy ausgelösten – und gesellschaftlich auch dringend notwendigen! – Debatte über Kinderpornografie sozusagen das nackte Kind mit dem Bade ausgeschüttet.
Die Affäre des Politikers um verdächtige (Nackt-)Kinderfotos in seinem Besitz verlässt nämlich den gesellschaftspolitisch-moralischen, möglicherweise auch juristischen Raum, in den sie zweifellos gehört. Denn nun blasen Sittenwächter zum Gefecht wider die Kunst. Eine jahrhundertealte wohlgemerkt. Und sei es, als von der Kunstgeschichte längst als Weltkunsterbe geadelte Allegorie, als Gestalt unserer abendländischen Mythologie. Es geht um Amor, der in ungenierter Pose sagt: Ich bin der kleine Gott der großen Liebe. Meinem Pfeil kann keiner entkommen.

Offener Brief an die Galerie

Ein offener Brief an die Berliner Gemäldegalerie Alter Meister richtet allergrößte Bedenken gegen Caravaggios Meisterwerk „Amor als Sieger“, gemalt 1602 und schon seit der Erwerbung aus der Sammlung Giustiani 1815 ein weltberühmtes und vielbeneidetes Juwel der preußischen Museen. Das Bild soll nun, ginge es nach den Briefschreibern, wegen seiner „unnatürlichen und aufreizenden Position“ schleunigst von der Wand. Die „ausdrücklich obszöne Szene“ diene „zweifellos der Erregung des Betrachters“. Auch unter Rücksicht auf das Alter des „Modells“ sei dieses „künstlerische Produkt“ höchst verwerflich. Es könnten Pädophile ihre perversen Neigungen darauf projizieren.
Auf solch eine Idee kam nicht mal der prüde Kaiser Wilhelm, derweil er Realisten und Impressionisten „Rinnsteinkünstler“ schimpfte. Und nahm etwa die Barock-Epoche all ihre Putten-Bildnisse (auch in Kirchen) mit obszönen Hintergedanken auf? Kunst gerät unter Verdacht. So müssten nun gar alle Museen – von Dresden über Prag, Paris bis London – ihre Bildwerke mit nackten Kindern verbannen.

Kommentar:


Mittwoch, 24. April 2013

Der Bitterfelder Weg & Wolfgang Hilbig & Brigitte Reimann & Volker Braun & Heiner Müller


"In den großen Versammlungen 
der großen Männer

Dort vorne seh' ich sie sitzen 
hinter des Vaterlands Fahnen 
und ihre Brillen blitzen 
wenn sie forden und planen

Totenstille, nach dem scharfen Knall,
ein kurzes Ächzen, ein dumpfer Fall; schon tot, fiel einer wie 'n Sack nach vorn
… 
Ins Geschrei und in das Rasen 
peitschen meine Kugeln
...
Ja, meine ganze Welt, in der ich lebe  
zerschlüge ich am liebsten so, dass sie sich nimmermehr erhebe. 
Und dann baut' ich eine neue hier, 
doch - ich habe Durst; ich gehe lieber und trinke ein Bier. 

Wolfgang Hilbig
8.-Klasse-Abgänger, Boxer, Heizer, Dichter 

Manchmal, wenn ich mich an die DDR, an die harmlose Leichtigkeit meiner Kindheit, die gewöhnlichen und einzigartigen Verwirrungen der Pubertät und den Zorn und die Feigheit der jungen Erwachsenen in diesem bösen Kleinstaat erinnere, gerate ich an Dinge, von denen ich nicht glauben kann, dass irgendwer in, sagen wir, 50 oder 100 Jahren noch glauben mag, dass es sie wirklich gab. 
Der Bitterfelder Weg, nein, nicht die gleichnamige Strasse in Berlin-Rudow, sondern die Direktiven, was heißt Befehle, die unter Federführung von Walter Ulbricht für eine "neue sozialistische Kulturpolitik in der Deutschen Demokratischen Republik" am 24. April 1959 auf der Autorenkonferenz des Mitteldeutschen Verlages Halle (Saale) im Kulturpalast des Elektrochemischen Kombinates Bitterfeld verkündet wurden und davor bereits  auf dem V. Parteitag der Sozialistischen Einheitspartei angekündigt worden waren. 

"In Staat und Wirtschaft ist die Arbeiterklasse der DDR bereits Herr. Jetzt muss sie auch die Höhen der Kultur stürmen und von ihnen Besitz ergreifen" 
Walter Ulbricht auf dem V. Parteitag der SED 1958.

Greif zur Feder, Kumpel,
die sozialistische deutsche Nationalkultur braucht dich!



Bitterfeld - Wolfen 1957
Bundesarchiv Bild 183-50647-000

„Das Bitterfelder Programm, ‚Greif zur Feder, Kumpel‘, war ja ganz einsichtig, heraus kam eine Parodie, Domestizierung statt Klassenemanzipation. Auch eine ABM für erfolglose Schriftsteller“.
Heiner Müller, Autor des "Lohndrücker" und der "Weiberkomödie" (in Kollaboration mit seiner Frau Inge Müller)
 
Brigitte Reimanns Tagebuch-Notizen aus dem Kombinat Schwarze Pumpe, wo sie einen Zirkel "Schreibender Arbeiter leitete:

14.02.60
"Vorige Woche hat sich der Zirkel schreibender Arbeiter konstituiert. Von 20 Eingeladenen waren 4 erschienen; keine Potenzen nehme ich an. Nur der kleine Volker Braun, Abiturient und seit 4 Jahren in der Produktion, scheint begabt zu sein. Er erinnert mich an meinen Ulli-Bruder - in jeder Beziehung verspäteter Pubertant."  

Volker Braun war zur Bewährung in der Produktion, bevor er doch noch zum Studium zugelassen wurde.

Brigitte Reimann 
21. Juli 1933 in Burg bei Magdeburg
† 20. Februar 1973
13. 2. 61
 "Der Zirkelabend also... Ab Mitternacht war ich so wahnsinnig besoffen, daß ich nicht mehr mit Sicherheit weiß, was sich abgespielt hat...
Aber zuerst war alles schön und würdig und feierlich mit einer Art Kulturprogramm...
Daniel und ich saßen eine ganze Weile bei dem neuen Werkleiter...
Lissinsky hat eine verteufelte Manier - einfach unbeugsam ...Ein Typ, der mir absolut wesensfremd und ein bißchen unheimlich ist, vielleicht schon der Typ des Kommunisten von morgen.
...Die anderen Funktionäre gaben groß an mit ihren Kulturplänen - aber meine Brigade hat nicht einmal einen Frühstücksraum, sondern muß mit schwarzen Händen in der Halle essen. Man muß erstmal gewisse ökonomische Voraussetzungen schaffen, ehe man mit dem Bücherkarren anrollt."

6. 7. 65
 "Pumpe rüstet sich zum 10. Jahrestag, d. h. also zu Heldengesang und Hosianna für die Partei und zum freundlichen Vergessen aller Fehler, Irrtümer und Schwierigkeiten..."Das verstehen die Kumpel, so wollen es die Kumpel haben..." na, hoffentlich haut ihm ein Kumpel mal eins auf die Fresse...
In der allgemeinen Feststimmung zog die Partei auch uns Sünder wieder an ihren Busen. ...Wir kamen uns vor wie ihm Panoptikum zwischen diesen Parteispießern und ihren betulichen, netten und dümmlichen Frauen, die sich da durch die Empfänge neppen...
Das Merkwürdigste: sie freuten sich wirklich, sie entfalteten Familienleben und waren bereit, alles Vergangene ruhen zu lassen. Dieselbe Politik wie im Großen, bis W[alter]U[lbricht]: "Keine Reminiszenzen." Eine Haltung, die mich beinahe hilflos macht: man faßt in Gallert..."


31. 3. 66
"Was für eine Kluft zwischen Künstler und Publikum... Grotesk falsche Auffassung von Kunst, und wieder die Forderung nach gültigem soz. Menschenbild - unter dem sich aber keiner etwas vorstellen kann."

9. 8. 68
"Ich denke jetzt oft an früher, an die Zeit vor fünf oder zehn Jahren...Alles schmeckt nach Abschied.
...In den letzten Jahren sind die Gruben abgesoffen, die Tagebaue, zwischen denen die Betonbahn verläuft. Das Becken mit der Kohlentrübe ist vollgelaufen, ein fettig schwarzer See; damals ... sah man noch den Boden, die Birken und Sträucher, die nun längst ertrunken sind. Merkwürdig, wie man sein Herz an diese öde Landschaft gehängt hat, an diese unmögliche Stadt, an die Leute.
...Trotzdem - wenn ich denke, daß nur ein paar Blöcke in einer Sandwüste standen, als wir hierher kamen ... und das Kombinat ist ein riesiger Komplex (in dem so gut wie nichts funktioniert). Die Kohle geht zu Ende"


Aus Franziska Linkerhand, dem wundervollen Roman von Brigitte Reimann
 

„Herr Schafheutlin, ich möchte sie etwas fragen...“ Sie zögerte. Er war rot geworden. Sie suchte nach einer Umschreibung für die Frage, die ihr eben noch einfach erschienen war.

„Ob es genügt?“, fragte er zurück. „Was genügt?“

„Das hier – und alles.“ Sie stotterte ein wenig. „Wie Sie leben. Wie ein Tag vergeht, und der nächste, und ein Jahr...Ist es das, was Sie sich vorgestellt haben, als Sie anfingen?“

Er sah sie verständnislos an. „Wo? In Neustadt?“

„Ach nein“, sagte sie unglücklich, „In der Schule, oder noch früher, irgendwann, als Ihnen bewußt wurde, daß Sie jemand sind...daß Sie in die Welt gekommen sind und aus der Welt wieder weggehen werden, nach einem Leben, das sechzig oder siebzig Jahre dauert, falls nicht Krieg oder Krebs oder ein verrücktes Auto... also siebzig Jahre im Glücksfall. Und als Sie wußten, daß Ihnen ein Leben gehört: was wollten Sie daraus machen?“

Schafheutlin schwieg, er sträubte sich gegen ein Gespräch, das zu nichts führte, (wie) er dachte, Zeitvertreib für Leute von zwanzig Jahren. Franziska lehnte an der Spindtür; sie blickte ihm auf den Mund. „Sie gehen von einer falschen Vorraussetzung aus“, sagte Schafheutlin nach einer Weile, in trockenem Ton, dabei froh, weil sie wartete, “nämlich, daß irgend jemandem sein Leben gehört, wie ein Besitz, über den er beliebig verfügen kann, Sie existieren nicht für sich allein, sondern in einer Gesellschaft...für eine Gesellschaft, dürfen wir sagen, heute, seit wir uns einen Staat geschaffen haben, in dem es möglich, ja erforderlich ist, die persönlichen mit den gesellschaftlichen Interessen in Übereinstimmung zu bringen.“

„GeWi“, murmelte Franziska. Sie war enttäuscht. Er weicht aus, redet über Allgemeines, nicht von sich. „Das ist keine Antwort, das ist ein Programm.“


Am 21. Februar 2013 beginnt in Burg bei Magdeburg das Brigitte-Reimann-Jahr.  

Spiegel-Artikel zum Bitterfelder Weg:
http://einestages.spiegel.de/external/ShowTopicAlbumBackground/a28204/l5/l0/F.html 

Freitag, 25. Februar 2011

Das Volkstheater Rostock 2011 Vorschlag

Geschrieben circa 2003:

Aus Desinteresse und Ignoranz zum Tode verurteilt:
In Antwort auf einen Artikel von Professor Staszak

Ein recht bekannter und mit mir verwandter Dichter hat ein Lied geschrieben, für einen der gehängt werden soll:

„Jetzt kommt und seht, wie es ihm dreckig geht
Jetzt ist er wirklich, was man pleite nennt.
Die ihr als oberste Autorität
Nur eure schmierigen Gelder anerkennt
Seht, daß er euch nicht in die Grube fährt!“

In den letzten Wochen mußte ich nahezu täglich die widersprüchlichsten Meldungen über den Ort an dem ich arbeite lesen. „ Besucherzahlen- und Einnahmesteigerungen“; „Theaterneubau“; „Theaterneubau, aber kein Theaterensemble“; „Theaterensemble schon, aber nur für musikalische Produktionen“; „Kein Ensemble, nur die Philharmonie“.
Da ich nun mal einer derjenigen bin, die da unentwegt und in beschwingtem Tone zum Tode verurteilt werden sollen, hier mein wütender Protest:
Im Juli habe ich mit vielleicht 2000 anderen eine wunderbare Sommernachtstraumaufführung  des Volkstheater - Schauspielensembles auf der Freilichtbühne der IGA gesehen. Ist es euch egal, wenn ihr Shakespeare künftig nur noch in Hollywoodfilmform oder als tourneekompatible Billigproduktion sehen werdet?
Im letzten Winter haben hunderte Kinder den „Gestiefelten Kater“ bejubelt. Ist es euch egal, wenn sie dann wieder doch nur Fernsehen gucken können?
Im „Raub der Sabinerinnen“ habe ich Besucher so lachen gesehen, daß ihnen die Tränen über das Gesicht liefen und sie hatten nach einem Abend, prallgefüllt mit Schauspiellust und Schauspielkunst beim Verlassen des Theaters, die beseelten und heiteren Gesichter von beglückten Menschen.  Ja, ja, ich weiß, daß ist nur Komödie, aber ist es euch egal, ob es diesen Ort gibt, an dem ihr gemeinsam mit anderen und nicht nur über andere lachen könnt?
200 sechzehnjährige Schüler im „Urfaust“: „ Man, das Ist aber eine blöde Sprache“, Gekicher, Geraune, Geflüster und dann: „Der Mephisto ist aber cool!“„ Das Unglück vom Gretchen über die verlorene Liebe und das tote Kind kann ich verstehen.“ Da sind sie ganz aufmerksam und begreifen ganz viel und gelegentlich fließt auch eine Träne. Ist es euch egal, ob eure Kinder schöne Sprache klug gesprochen nirgendwo mehr hören können?
Ihr alle habt euch als Kinder mühelos in Prinzessinnen, Piraten und Indianer verwandeln können. Später ist dafür keine Zeit und es kommt einem wie so manches andere Kostbare abhanden und leider werden oft auch die Träume vernünftiger und kleiner, „man muß ja realistisch bleiben“. Wir Spieler sind berufsmäßige Träumer und Albträumer, allerdings hart arbeitende und nicht gerade überbezahlt. Ich habe es satt, daß über uns gesprochen und geschrieben und leider auch entschieden wird von Leuten, die keinen Traum haben(, als den, kein Risiko einzugehen). Wir sind nötige und nützliche Mitglieder dieser Stadtgemeinschaft, darauf bestehe ich, was nicht heißt, daß wir nicht noch besser werden sollten und können. Und wer da aus Kurzsichtigkeit, oder Pragmatismus, oder blanker Dummheit über uns die Todesstrafe verhängt, der muß auch wissen, daß er etwas Wunderbares tötet. Ist es euch egal?
Man könnte auch hintenran ein weiteres Zitat des obengenannten Dichters setzten.
„Man schlage ihnen ihre Fressen
Mit schweren Eisenhämmern ein.
Im übrigen will ich vergessen
Und bitte sie mir zu verzeihn.“
Aber das ginge wohl zu weit. Mit Gruß von Johanna Schall (Schauspieldirektorin am Volkstheater Rostock) mit der Bitte um Meinungsäußerungen.

Donnerstag, 24. Februar 2011

Das Volkstheater Rostock 2011

Geschrieben 2003 für das Volkstheater Rostock: 

Saulus wurde zum Paulus nachdem ihm Jesus in Damaskus erschienen war.
Und so muß auch ich heute meinen Namen ändern. Ihr könnt Egon zu mir sagen.
Denn, Ehre sei der Stadt Rostock, insbesondere ihrem Oberbürgermeister und den Vertretern der Bürgerschaft: Wir können heute unser neues Theater eröffnen. Seid ehrlich, ihr hättet es auch nicht mehr geglaubt!
Aber wahrlich, ich sage Euch, selig sind, die reinen Herzens sind und Wunder erwarten, denn sie werden geschehen. Hier ist der Beweis!
Also Schande über die Wankelmütigen im Glauben, die behauptet haben: das wird nie was, die Stadt will gar kein neues Theater, das sind nur leere Worte, unverschämte Lügen und Beschwichtigungen. Sie stehen jetzt beschämt vor der Herrlichkeit dieses Neubaus.
Die Versprechen sind erfüllet und das neue Theater ist da. Tut Buße und glaubt an die Worte eurer Volksvertreter!
Und so wollen wir uns und hier und heute bedanken! Danken, für das unerschütterliche Bemühen der Stadtverwaltung, die Hürden auf dem steinigen Weg zu diesem neuen Theater zu überwinden. Danken, für die standhafte Unterstützung der Politiker aller Parteien, ungeachtet ihrer Fraktionszugehörigkeit, bei dieser gewaltigen Bemühung und auch für ihr unbeirrbares Interesse an unserer Arbeit.. Wenn alle Bürger dieser Stadt so häufig ins Theater kämen, wie sie, wer bräuchte noch das Paradies!
Wir werden spielen, wie die Teufel. Wir werden euch mit unserer Arbeit die Hölle heiß machen. So daß ihr mit reinem Gewissen auf das sehen werdet, was ihr ermöglicht habt und sagen werdet: Es ist sehr gut. Und dann von euren Werken ausruhen könnt.
Danke!

Vorgestern hat man das Große Haus auf unbestimmte Zeit geschlossen, ohne Ausweichspielstätte, ganz "plötzlich"! Mein Zynismus von damals ist eine Harmlosigkeit geworden.