Dieses Lied habe ich heute gehört.
Es geht ein dunkle Wolk herein.
Mich deucht, es wird ein Regen sein,
ein Regen aus den Wolken,
wohl in das grüne Gras.
Mich deucht, es wird ein Regen sein,
ein Regen aus den Wolken,
wohl in das grüne Gras.
Und kommst du, liebe Sonn, nit bald,
so weset alls im grünen Wald,
und all die müden Blumen,
die haben müden Tod.
so weset alls im grünen Wald,
und all die müden Blumen,
die haben müden Tod.
Es geht eine dunkle Wolk herein;
Es soll und muss geschieden sein.
Ade, feins Lieb, dein Scheiden
Macht mir das Herze schwer.
Es soll und muss geschieden sein.
Ade, feins Lieb, dein Scheiden
Macht mir das Herze schwer.
Ein trauriges Lied, schmerzvoll und resigniert beklagt es den nahenden Abschied
von der Liebsten als unabwendbar.
Zu Hause fand ich die ursprüngliche Fassung.
Ein junger Schnitter verführt und schwängert ein Mädchen, zieht sich durch die
Zahlung von zehn Talern aus der Verantwortung und singt ein recht herzloses Lied
über diese Eroberung, während er mit anderen Männern trinkt.
Schwangere Frau - Jacques Fabien Gautier d'Agoty 1710-81 |
bayerischen Benediktinerpaters Johannes Werlin aus dem Kloster Seeon.
Es geht eine dunkle Wolk herein;
Es soll und muss geschieden sein.
Ade, feins Lieb, dein Scheiden
Macht mir das Herze schwer.
Die dritte Strophe stammt, bis auf die letzte Zeile, einem mährischen Wanderlied
Text der Niederschrift nach einer noch älteren Quelle
um 1630
um 1630
Es geht ein dunkels Wölklein herein.
Mich dunkt, es wird ein Regelein sein,
ein Regelein aus den Wolken,
wohl in das grüne Gras.
Ja regnet es sehr, so werden wir naß,
bei meinem Buhlen wär mir wol baß,
bei meinem Buhlen alleine,
bei der Herzallerliebsten mein.
Ja scheinet die Sonn, so werden wir trucken
Bei meinem Buhlen so wäre gut schmucken,
bei meinem Buhlen alleine,
in seim Schlafkämmerlein.
Wann G’sellen zu Nacht auf der Gassen gahn,
braun’s Annelein an dem Laden tut stahn.
„Ach, Annelein, bist du drinnen?
Steh auf und laß mich ein!“
„Ich stehe nicht auf und laß dich nicht ein,
mein Türelein muß verschlossen sein,
mein Türelein ist verschlossen.
Der Riegel, der ist für.“
Ich weiß nicht, was der dem Maidlein verhieß,
dass es den Riegel dannen stieß.
Sie stieß ihn an eine Ecke,
sie ließ den Knaben ein.
„Ach Annelein, laß mich zu dir ein!
Aufs Jahr will ich dein eigen sein.
Dein eigen will ich bleiben,
das glaub mir sicher zwar.“
„Du verheißt mir viel und haltest mir wenig
und gibest mir weder Heller noch Pfennig,
dann nur ein guldine Hauben,
die ich nicht tragen darf.“
„Ein guldine Hauben, ein perlene Schnur,
damit bind du dein Härlein zu.“
„Mein Härelein darf keins binden,
muß allezeit fliegen lahn.“
„So stehe ich auf, mach mich darvon.
So musst du nun in Trauren stahn.
In Trauren muß ich doch dich lassen.
Tut dir im Herzen weh.“
„Zeuchst du dahin und lassest mich hie,
was lassest du mir zur Letze hie?
Ein Kindelein in der Wiegen
In eim gelbkrausen Haar.“
Da griff er in sein Säckelein weiß,
und gab ihr zehen Taler mit Fleiß
„Nimm hin wohl für deine Ehre,
die du verschlafen hast!“
Wer ist der uns das Liedlein sang:
Ein junger Schnitter ist er genannt.
Er sange wohl in der Ernte
Bei Met und kühlem Wein.
Mich dunkt, es wird ein Regelein sein,
ein Regelein aus den Wolken,
wohl in das grüne Gras.
Ja regnet es sehr, so werden wir naß,
bei meinem Buhlen wär mir wol baß,
bei meinem Buhlen alleine,
bei der Herzallerliebsten mein.
Ja scheinet die Sonn, so werden wir trucken
Bei meinem Buhlen so wäre gut schmucken,
bei meinem Buhlen alleine,
in seim Schlafkämmerlein.
Wann G’sellen zu Nacht auf der Gassen gahn,
braun’s Annelein an dem Laden tut stahn.
„Ach, Annelein, bist du drinnen?
Steh auf und laß mich ein!“
„Ich stehe nicht auf und laß dich nicht ein,
mein Türelein muß verschlossen sein,
mein Türelein ist verschlossen.
Der Riegel, der ist für.“
Ich weiß nicht, was der dem Maidlein verhieß,
dass es den Riegel dannen stieß.
Sie stieß ihn an eine Ecke,
sie ließ den Knaben ein.
„Ach Annelein, laß mich zu dir ein!
Aufs Jahr will ich dein eigen sein.
Dein eigen will ich bleiben,
das glaub mir sicher zwar.“
„Du verheißt mir viel und haltest mir wenig
und gibest mir weder Heller noch Pfennig,
dann nur ein guldine Hauben,
die ich nicht tragen darf.“
„Ein guldine Hauben, ein perlene Schnur,
damit bind du dein Härlein zu.“
„Mein Härelein darf keins binden,
muß allezeit fliegen lahn.“
„So stehe ich auf, mach mich darvon.
So musst du nun in Trauren stahn.
In Trauren muß ich doch dich lassen.
Tut dir im Herzen weh.“
„Zeuchst du dahin und lassest mich hie,
was lassest du mir zur Letze hie?
Ein Kindelein in der Wiegen
In eim gelbkrausen Haar.“
Da griff er in sein Säckelein weiß,
und gab ihr zehen Taler mit Fleiß
„Nimm hin wohl für deine Ehre,
die du verschlafen hast!“
Wer ist der uns das Liedlein sang:
Ein junger Schnitter ist er genannt.
Er sange wohl in der Ernte
Bei Met und kühlem Wein.
Spätere & bekanntere Fassung:
Es geht ein dunkele Wolk herein.
Mich deucht, es wird ein Regen sein,
ein Regen aus den Wolken,
wohl in das grüne Gras.
Mich deucht, es wird ein Regen sein,
ein Regen aus den Wolken,
wohl in das grüne Gras.
Und kommst du, liebe Sonn, nit bald,
so weset alls im grünen Wald,
und all die müden Blumen,
die haben müden Tod.
so weset alls im grünen Wald,
und all die müden Blumen,
die haben müden Tod.
Hans Breuer im Zupfgeigenhansel Darmstadt 1909.
Es geht eine dunkle Wolk herein;
Es soll und muss geschieden sein.
Ade, feins Lieb, dein Scheiden
Macht mir das Herze schwer.
Die dritte Strophe stammt, bis auf die letzte Zeile, einem mährischen Wanderlied
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