Der deutsche Trickfilm Balance von Wolfgang und Christoph Lauenstein wird am 26. März 1990 mit einem Oscar als Bester animierter Kurzfilm ausgezeichnet.
Balance auf youtube
Sehr schöne Inhaltsbeschreibung von filmwerk.de
Fünf Gestalten
stehen auf einer Plattform mit dem Rücken zueinander. Eine macht den Schritt
nach vorn, die Plattform neigt sich durch die ungleichmäßige Belastung. Die
anderen reagieren sofort, treten ihrerseits einen Schritt vor. Die Balance
stellt sich wieder ein. Erneut wird das Gleichgewicht gestört, die anderen
ziehen nach. Sie geraten an den Rand der Plattform. Neugierig schauen sie in
den Abgrund. Die Gestalten werfen ihre Angeln aus. Die plötzliche Neigung der Plattform
zeigt an: einer war erfolgreich. Sie eilen in die entgegengesetzte Ecke, um dem
Fänger das Einholen der Beute zu
ermöglichen. Er hievt eine schwere
Truhe hoch. Der Zugang zur Truhe aber wird erst möglich, wenn der an ihr Interessierte
einen Schritt von ihr zurücktritt, um mit der Gleichgewichtsverlagerung den
Schatz auf dem dann schrägen Untergrund zum Rutschen zu bringen. Das Prinzip wird
von der Gruppe erkannt, akzeptiert und angewandt. Aus der Truhe dringt Musik,
und der Genuss des Musikhörens erschwert es, sich von der Truhe loszureißen, um
sie anderen zu überlassen. Es kommt zum Streit. Das Gleichgewicht ist nicht
mehr zu halten. Sie
stoßen sich gegenseitig von der Platte,
erst versehentlich, bald schon mit Absicht. Einer setzt sich durch, bleibt als einziger
übrig und steht, trotz der hergestellten Stabilität des Systems, vor einem unlösbaren
Problem: Die Truhe steht in der gegenüberliegenden Ecke, so dass ihn jede
seiner Bewegungen das Begehrte oder die eigene Existenz kosten würde.
Erinnert mich erstmal sehr an Becketts Quadrat + Floßetüde aus dem Pantomimeunterricht + Zug um Zug - Impro aus dem Grundlagenseminar. Denke also, kenn ich.
AntwortenLöschenKriegt aber doch durch diese Technik was ganz eigenartig Naives, und dadurch Bestürzendes.