Donnerstag, 11. August 2011

Elliott Erwitt



Colorado 1955
"Für mich ist Photographie, die Kunst der Beobachtung. Es geht darum etwas Interessantes an einem gewöhnlichen Ort zu finden...Ich habe festgestellt, das hat wenig mit den Dingen zu tun, die du siehst und alles mit der Art wie du sie siehst."

”To me, photography is an art of observation. It’s about finding something interesting in an ordinary place… I’ve found it has little to do with the things you see and everything to do with the way you see them.”


New York 1956
Paris 1928, Elio Romano Ervitz, wird als Kind russisch-jüdischer Emigranten geboren. 1938 flieht die Familie, auf dem letzten Schif, das das freie Frankreich verläßt, in die USA. Zuerst leben sie in New York, dann, zwei Jahre später, nach der Trennung der Eltern, zieht Elio mit dem Vater nach Los Angeles, wo er seinen Namen zu Elliott Erwitt ändert. Der schüchterner Aussenseiter wird "ein hingebungsvoller Beobachter von Menschen."

"Schüchternheit hat geholfen, mich zum Photographen zu machen. In der Oberschule habe ich entdeckt, dass die Kamera dich in Situationen bringt, wo du nicht wirklich dazu gehörst. Dann waren es Abschlussfeiern; jetzt, ist es das Weisse Haus oder die Hinterzimmer des Kremls."

"Shyness helped make me a photographer. In high school I discovered that a camera gets you into situations where you don't really belong. Then it was proms; now, it's the White House or the back rooms of the Kremlin."

East Hampton, New York 1981
"Es geht darum, auf das zu reagieren, was du siehst, hoffentlich ohne Vorurteile. Du kannst überall Bilder finden. Man muss Dinge nur bemerken und organisieren. Du musst dich für das, was um dich herum ist, interessieren, und dir muss etwas an der Menschheit liegen, und an der menschlichen Komödie."

“It’s about reacting to what you see, hopefully without preconception. You can find pictures anywhere. It’s simply a matter of noticing things and organizing them. You just have to care about what’s around you and have a concern with humanity and the human comedy.”

1950 wird er, während des Korea-Krieges eingezogen. Seine Einheit ist in Frankreich stationiert, wo Elliott das Leben in den Barracken photographiert.

Frankreich
Edward Steichen, Roy Stryker und Robert Capa geben ihm erste Arbeitsmöglichkeiten, außerhalb der Hochzeits-und Porträtphotographie, mit der er sich Ende der Vierziger Jahre sein Geld verdient. 1953 wird er Mitglied der Magnum Photoagentur.

New York Dance School 1977. Teil einer Serie über Kinder der Oberschicht.
"Der wichtigste Rat für Photographen ist: Focus und da sein."

"The most important advice to photographers is f:8 and be there."

Dieser Spruch wird wechselweise den verschiedensten Photographen zugeordnet. Mir hat er sehr gefallen und Erwitts Bilder haben oft einen ähnlichen subtilen Witz - so kriegt ihn heute halt Herr Erwitt.

Second Avenue New York 1951

Erwitt war z.B. bei dem als "Küchendebatte" berühmt gewordenen Treffen zwischen Nikita Chruschtschow und Richard Nixon, anläßlich der Eröffnung einer Amerikanischen Technik Ausstellung in Moskau, 1959, anwesend. Erwitt, der fließend Russisch sprach, erzählte: Es war lächerlich: Nixon sagte: "Wir sind reicher als ihr", und Chruschtschow antwortete: " Wir holen auf und werden euch übertreffen." Das war das Niveau der Debatte. Irgendwann wurde Nixon so irritierend, dass ich dachte, ich hörte wie Chruschtschow in Russisch sagte: " Geh fick meine Grossmutter."

Eine Kurzgeschichte in drei Bildern, Mexiko 1973:






Oder hier, gespiegelte Wirklichkeit, sein wohl berühmtestes Bild.

Santa Monica Kalifornien 1955.
Aber auch dieses:

???

Salvador Felipe Jacinto Dalí i Domènech, Marqués de Púbol - Die Drei Lebensalter

Alter, Jugend, Kindheit – die drei Altersstufen 1940. Dali verwendet Doppelbilder, um die allegorischen Gesichter von Alter, Jugend und Kindheit zu schaffen. In den Öffnungen, die gleichzeitig die Gesichter darstellen, kann man einen flüchtigen Blick von Port Uigat erhaschen. Die Idee für diese Öffnungen hat Dali von den alten Bögen in den Ruinen von Ampurias. Der gesenkte Kopf der Gestalt auf der linken Seite stellt gleichzeitig die Augen des Alters dar. Der Rest dieser Gestalt bildet die Nase und den Mund. Mund und Nase der Jugend werden von dem Rücken von Dalis Kindermädchen gebildet Die Augen erscheinen in den einzeln stehenden Häusern von Cadaques. Eine Fischerfrau, die ein Netz flickt, bildet das kaum erkennbare Gesicht der Jugend.

Mittwoch, 10. August 2011

Bilderrätsel


Die Auflösung ist eine Paraphrase eines Epigramms von Wilhelm Müller.
Lösung folgt morgen im Kommentar.

Dienstag, 9. August 2011

e.e. cummings - grashüpfer - grasshopper


r-e-f-p-ü-h-s-a-g-r


r-p-ü-f-a-s-a-g-r
      der
wäh)rend w(ir  gucke) n
aufjetztfe
        PFEGÜRHAS
                     derndsich (zu
 mDER) : Ƨ
           pri
              !ng:

T                                         an
                       k)
oMnEnD                        .gRrEaPsFhÜ)
                          umzu
neug (wer) e (d) ord (en) net
,grashüpfer;


grashüpfer,der, während wir gucken, jetzt sich auffedernd zum - springt, ankommend, um, neugeordnet, zu werden, grashüpfer.




r-p-o-p-h-e-s-s-a-g-r



r-p-o-p-h-e-s-s-a-g-r
     who
a)s  w(e  loo) k
upnowgath
    PPEGORHASS
                    eringint (o-
aThe) :l
         eA
           !p:
S                                      a
                 (r
rIvInG                 .gRrEaPsPhOs)
                     to
rea (be) rran (com) gi (e) ngly
,grasshopper;





grasshopper, who, as we look, now upgathering into - leaps, arriving to become, rearrangingly, grasshopper.
 

Samson Teil 3 - "and now for something completely different"


Ogden Nash
 
Samson der Kämpfer

Vorm Sitzen wird das Bad gefühlt,
Ich spüre was man Staunen nennt,
Dass, was die Finger nicht mal kühlt
Ist eiskalt für das Fundament. 


Samson Agonistes

I test my bath before I sit, 
And I'm always moved to wonderment 
That what chills the finger not a bit 
Is so frigid upon the fundament.
Du bist nur einmal jung, aber unreif kannst du ewig sein!



Montag, 8. August 2011

Samson Teil 2 - Der erste Selbstmordattentäter

Als Nachtrag zu Teil 1: links sieht man den Kieferknochen eines Esels - mit einem solchen erschlug Samson 1000 Philister.

Die nun folgenden Ereignisse haben sich wahrscheinlich während Simsons zwanzigjährigen "Richtertätigkeit" zugetragen. Wobei die Richter des Tanach nicht nur juristische, sondern auch politisch-militärische Führer waren, einer Stadt oder eines der zwölf Stämme Israels.

 St. Gereons Kirche Köln Samson trägt das Tor der Stadt

Simson ging hin gen Gaza und sah daselbst eine Hure und kam zu ihr. Da sagten die Philister: Harre; morgen, wenn's licht wird, wollen wir ihn erwürgen. Simson aber lag bis Mitternacht. Da stand er auf zu Mitternacht und ergriff beide Türen an der Stadt Tor samt den Pfosten und hob sie aus mit den Riegeln und legte sie auf seine Schultern und trug sie hinauf auf die Höhe des Berges vor Hebron. Heute Sexskandal, damals weiterer Beweis des Auserwähltseins durch den HERREN - haben sich die Zeiten etwa geändert? Die Hure aus Gaza wird die einzige seiner drei Frauen sein, die ihn nicht verrät. Nachdem er das Stadttor abgeladen hat, geht er, vermutlich um sich abzukühlen an einen Bach, und verliebt sich dort in eine Frau namens Delilah. Wiederum eine Philisterin (!) und schon ihr Name hätte ihn warnen sollen, er bedeutet nämlich, je nachdem wo man nachschaut: charakterschwach, arm, vom hebräischen Stamm „dal“: Andere Erklärungsversuche bringen den Namen in Verbindung mit  „dala“ oder „dalal“ was so viel bedeutet wie „Flirt“ bzw. „Verwöhnung“ oder sogar "(eine die) schwächte oder entwurzelte". Über diese Delila erfahren wir nichts als die detaillierten Schritte ihres Verrates und die Summe für die sie zur Verräterin wird: von jedem der fünf Führer der Philister (fünf Städte Gaza, Ashkelon, Ashdod, Ekron und Gath - fünf Führer) erhält sie 1100 Silberlinge, macht 5500 Silberlinge. Keine kleine Summe, wenn man in Richter 17 liest: Micha aber sprach zu ihm: Bleibe bei mir, du sollst mein Vater und mein Priester sein; ich will dir jährlich zehn Silberlinge und deine Kleidung und Nahrung geben. Und der Levit ging hin.
Und von nun an wird die Geschichte immer sonderbarer, Delila soll für die Philister von Samson das Geheimnis seiner Stärke liegt und man kann ihre Vorgehensweise schwerlich unauffällig nennen. Und Delila sprach zu Simson: Sage mir doch, worin deine große Kraft sei und womit man dich binden möge, daß man dich zwinge?
Er lügt, sie bindet ihn nachts, er zerreisst am Morgen womit sie ihn gebunden hat, sie beklagt sich ob seiner Lügen. Dreimal dieser Tanz. Seine Lügen werden zunehmend offensichtlicher, Wenn du mir die sieben Locken meines Hauptes zusammenflöchtest mit einem Gewebe und heftetest sie mit dem Nagel ein. Er muss also wissen, was sie vorhat und spielt trotzdem mit.
Jacob Matham 1613
Und dann: Da sie ihn aber drängte mit ihren Worten alle Tage und ihn zerplagte, ward seine Seele matt bis an den Tod, und er sagte ihr sein ganzes Herz und sprach zu ihr: Es ist nie ein Schermesser auf mein Haupt gekommen; denn ich bin ein Geweihter Gottes von Mutterleibe an. Wenn man mich schöre, so wiche meine Kraft von mir, daß ich schwach würde und wie alle anderen Menschen. Erträgt er den Verrat nicht mehr und gibt auf? Hofft er darauf, dass sie nun, da er sich völlig in ihre Hände begeben hat, das Geld zurückgeben und den Verrat verweigern wird?  
Nichts dergleichen, er schläft in ihrem Schoße ein, das ist, wenn er um das Risiko weiß, ein ungeheurer Akt des wider alle Vernunft hoffenden Vertrauens. Sie kassiert zuerst das Geld und ruft dann jemanden, dass er ihm die sieben Locken seines Hauptes abschöre und fing an ihn zu zwingen; da war seine Kraft von ihm gewichen.
Lovis Corinth 1912 Der geblendete Samson
Jetzt geht es Schlag auf Schlag: ihm werden die Augen ausgestochen, er wird angekettet und muss Zwangsarbeit leisten.
Aber die Haare wachsen nach! Die Kraft kommt wieder! Die Philister feiern ein Dankfest, 3000 sind es wieder, Samson soll spielen (Leier?), ein Knabe führt den Blinden herbei, er spielt, steht dabei zwischen zwei Säulen, spricht ein letztes Gebet und: er faßte die zwei Mittelsäulen, auf welche das Haus gesetzt war und darauf es sich hielt, eine in seine rechte und die andere in seine linke Hand, und sprach: Meine Seele sterbe mit den Philistern! und neigte sich kräftig. Da fiel das Haus auf die Fürsten und auf alles Volk, das darin war, daß der Toten mehr waren, die in seinem Tod starben, denn die bei seinem Leben starben.
Er zertrümmert sich mitsamt den Philistern.
Wir nennen so etwas Selbstmordattentat, andere nennen es den Märtyrertod.
PHILISTER ÜBER DIR, SAMSON! 

Die Samson Option: Der Begriff entstand in den 60er Jahren. Er bezog sich auf die Drohung eines atomaren Gegenschlages von Seiten Israels, sollte die Existenz des Staates in Gefahr sein, und schloß die mögliche Vernichtung des eigenen Landes mit ein.
Die israelische Atom-Bombe gilt im Lande als letzte Option, sollte die vollständige Vernichtung Israels drohen. Allerdings gibt die Regierung nicht offiziell zu, dass Israel Atomwaffen besitzt. Umfassender wird der Begriff auch gebraucht für Israels Atom-Programm.
dazu: The Samson Option: Israel's Nuclear Arsenal and American Foreign Policy von Seymour Hersh

John Milton "Samson Agonistes" ein dramatisches Gedicht 1671
Hier "findet  man eine frühneuzeitliche Aktualisierung im Geiste des Puritanismus... Samson stilisiert sich hier gleichsam zu einem Sprengkörper: Jeder gegnerische Angriff ist für Samson begrüßenswert, denn er wird ihn zur Explosion bringen und den Angreifer mit in die Luft jagen; für den Gegner hingegen ist jeder Angriff auf Samson kontraproduktiv, denn er wird Samson nützen und dem Angreifer schaden....
Der Schluss des Dramas ist in diesem Sinne pure diskursive Beschönigung von
Samsons selbstmörderischem Massenmord. Sie gibt sich im dramatischen Diskurs
als allgemein und ethisch, ist aber in der Textwirklichkeit einseitig und politisch.
Man darf von einer Ironie der Geschichte sprechen: Milton produziert zur glei-
chen Zeit, als Blaise Pascal auf dem Kontinent vor dem Missbrauch der Religion
für barbarische Untaten warnt, ein politisch-philosophisches Drama, das einen
religiös motivierten Selbst- und Massenmörder verherrlicht."
Aus: Arata Takeda Skizze einer ›anderen‹ Kulturgeschichte des Selbstmordattentats

Max Liebermann

Peter Paul Rubens 1609-10

Lucas Cranach der Jüngere 1537

Lucas Cranach der Ältere

Guercino 1654

Gerrit van-Honthorst 1615

Alexandre Cabanel 1878


Sonntag, 7. August 2011

Samson Teil 1 - Eselsbacken, Klaus Nomi und Michelangelo

 
Und die Kinder Israel taten fürder übel vor dem HERRN; und der HERR gab sie in die Hände der Philister vierzig Jahre. Richter Kapitel 13
Manoah aus Zora und sein namenloses Weib waren kinderlos, da erschien eines Tages dem Weib ein Engel des Herren und verkündete ihr: Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, fügte aber hinzu: unter zwei Bedingungen: erstens während der Schwangerschaft keinen Alkohol und immer schön koscher essen und dem Kind nie, dass heisst niemals die Haare schneiden! Und das Weib gebar einen Sohn und hieß ihn Simson.
Samson oder Schimschon oder Simson ist hebräisch ‏ שמשון‎ „von der Sonne“; auch „Diener Gottes“, oder  „Kleine Sonne“ bzw. „Sönnchen“.
Lukas Cranach der Ältere 1520-25

Größerer Zeitsprung und Simson verliebt sich ausgerechnet in eine Philisterin, also eine Schickse, natürlich sehr zum Ärger seiner Eltern. Er läßt sich aber von ihren Einwänden (die sind doch alle unbeschnitten etc.) nicht abhalten und schleppt sie zum Antrittsbesuch. Auf dem Weg begegnet er einem wilden Löwen. Und der Geist des HERRN geriet über ihn, und er zerriß ihn, wie man ein Böcklein zerreißt, und hatte doch gar nichts in seiner Hand. Kein Wort davon zu seinen Eltern, die offensichtlich nichts bemerkt hatten. Das Treffen mit Zukünftiger und Schwiegereltern verläuft günstig und beim nächsten Besuch sieht er neben dem Weg den Kadaver des Löwen. Und siehe, da war ein Bienenschwarm in dem Leibe des Löwen und Honig. Und er nahm ihn in seine Hand und aß davon unterwegs. Die Eltern kriegen auch was, aber wieder ohne Angabe der Quelle.
Der Junge war offensichtlich ein Geheimniskrämer und liebte demzufolge auch lustige Rätsel auf deren Lösung keiner kommen kann, denn nun begann Simson mit den Hochzeitsvorbereitungen und sie, also die Philister, sprich seine Schwiegereltern, gaben ihm dreißig Gesellen, die bei ihm sein sollten. Simson aber sprach zu ihnen: Ich will euch ein Rätsel aufgeben. Wenn ihr mir das erratet und trefft diese
Franz von Stuck, „Samson. Der Kampf mit dem Löwen” um 18
sieben Tage der Hochzeit, so will ich euch dreißig Hemden geben und dreißig Feierkleider. Könnt ihrs aber nicht erraten, so sollt ihr mir dreißig Hemden und dreißig Feierkleider geben. Und sie sprachen zu ihm: Gib dein Rätsel auf; laß uns hören! Er sprach zu ihnen: Speise ging von dem Fresser und Süßigkeit von dem Starken. Und sie konnten in drei Tagen das Rätsel nicht erraten. Ist auch kein Wunder, der Sinn ist völlig unverständlich. So ein Spaßvogel. Am siebenten Tage sprachen sie zu Simsons Weibe: Überrede deinen Mann, daß er uns sage das Rätsel, oder wir werden dich und deines Vaters Haus mit Feuer verbrennen. Habt ihr uns hierher geladen, daß ihr uns arm macht? Oder nicht? Ich finde das sind philistinisch mafiöse Umgangsformen.
Die Frau hat Angst, trickst Samson aus, er sagt ihr die Lösung des Rätsels, die dreissig Männer triumphieren, Simson ist sauer. Wenn ihr nicht hättet mit meinem Kalb gepflügt, ihr hättet mein Rätsel nicht getroffen. So weit, so harmlos, aber weil es sich bei Simson um einen Gottgeweihten handelt, kann es nicht dabei bleiben, nein, es muß ausarten und das tut es:
Und der Geist des HERRN geriet über ihn, und er ging hinab gen Askalon und schlug dreißig Mann unter ihnen und nahm ihr Gewand und gab Feierkleider denen, die das Rätsel erraten hatten. Und dann ging er nach Hause zu seinen Eltern. Aber Simsons Weib ward einem seiner Gesellen gegeben, der ihm zugehörte. Das hat sie nun davon.

Dieser Geist des Herren hat ein sehr sensibles Gefühl dafür, wann er "überkommt" und ist auch praktisch als Entschuldigung gegenüber etwaigen Vorwürfen von Seiten der Bewohner des völlig unbeteiligten Askalon.  

Ein paar Tage später hat Simson den Fakt, dass er seine Frau nach dem Wutausbruch sitzengelassen hat, völlig vergessen und will sie mit einem Ziegenböcklein überraschen. Sein Fast-Schwiegervater läßt ihn nicht in ihr Zimmer, weil sie ja schon anderweitig vergeben ist, bietet aber seine jüngere Tochter als Ersatz an. Simson fällt daraufhin plötzlich ein, dass er die Philister überhaupt haßt: Ich habe einmal eine gerechte Sache wider die Philister; ich will euch Schaden tun. Er fängt 300 Füchse und, entweder zündet er ihre Schwänze an und läßt sie dann durch die Felder und Ölbaumpflanzungen der Philister rennen, oder er reißt ihnen die Schwänze aus und legt sie brennend aus. Die Philister erhalten auf ihre berechtigte Frage: warum, die Antwort: darum daß er (der Schwiegervater in spe) ihm sein Weib genommen und seinem Freunde gegeben hat. Scheinbar sind die Philister sehr einsichtige Leute, denn sie gehen nun ihrerseits zu dem Mann mit den Töchtern und verbrennen sie. Das passt Simson aber nun auch nicht und er haut sie hart an Schultern und an Lenden. Geht weg und schmollt.
Guido Reni 16. Jht (Ups! 1610/11). Siegreicher Samson
Jetzt haben die Philister die Schnauze voll und ziehen gegen Juda.
Aber die von Juda sprachen: Warum seid ihr wider uns heraufgezogen? Sie antworteten: Wir sind heraufgekommen, Simson zu binden, daß wir mit ihm tun, wie er uns getan hat. Da also ziehen dann dreitausend Mann von Juda hinab zu Simson: Weißt du nicht, daß die Philister über uns herrschen? Warum hast du denn das an uns getan? Er sprach zu ihnen: Wie sie mir getan haben, so habe ich ihnen wieder getan. Sie sprachen zu ihm: Wir sind herabgekommen, dich zu binden und in der Philister Hände zu geben. Gesagt, getan. Und da er kam bis gen Lehi, jauchzten die Philister ihm entgegen. Aber der Geist Gottes geriet über ihn, und die Stricke an seinen Armen wurden wie Fäden, die das Feuer versengt hat, daß die Bande an seinen Händen zerschmolzen. Und er fand einen frischen Eselskinnbacken; da reckte er seine Hand aus und nahm ihn und schlug damit tausend Mann. Und Simson sprach: Da liegen sie bei Haufen; durch eines Esels Kinnbacken habe ich tausend Mann geschlagen. ... Und er richtete Israel zu der Philister Zeit zwanzig Jahre.
Von Cellini gegossen, nach einem Bozetto Michelangelos Samson und die zwei Philister

Der Mann scheint mir als Richter zwar völlig ungeeignet, aber das bin nur ich.

Victor Mature, der Samson in einem dieser Hollywood Monumentalfilme spielte, weigerte sich die Szene mit dem Löwen zu spielen. Als man ihm gut zuredete und den Löwen als alt, lieb und zahnlos beschrieb, antwortete er:
Ich möcht auch nicht zu Tode gemummelt werden.











Klaus Nomi singt "Mon coeur s'ouvre à ta voix" from Camille Saint-Saëns' opera Samson & Dalila (schlechte Tonqualität):
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Die Callas singt die gleiche Arie:
http://www.youtube.com/watch?v=U_WALGjOnn8