Am Hof des Barock ist der Intendant der Verwalter des Fundus, also der Kleiderkammer. Später bezeichnet der Titel berufene Steuereintreiber des Hofes, die ungeliebt von der unter der Steuerlast ächzenden Bevölkerung, durchs Land reisen, ihrem Herren das fürstliche Überleben zu sichern.
Und heute regiert der Intendant, ein Relikt feudaler Strukturen, als Fürst sein Theater. Doch ist er gleichzeitig Lakai städtischer Finanzherrscher, abhängig von der Milde oder Strenge der lokalen wirtschaftlichen Winde, Befrieder launischer orchestraler Sozialdespotie und Bittsteller der Gewerkschaften und ihrer Huld. Höfling und Fürst in Personalunion, das macht ihn zum Zwitterwesen mit im schlimmsten Fall schizophrenen Verhaltensmustern.
Es gibt ihn, der Titel leitet sich vom lateinischen intendere her: der der seine Aufmerksamkeit auf etwas richtet, in vielerlei Unterarten. Da wäre zum Beispiel: der im Hintergrund wirkende Herr im grauen Anzug; der Striese; der Künstler, der unter harschen Last fiskaler Forderungen beinahe zusammenzubrechen droht; der Segelkumpan des örtlichen Bürgermeisters; der joviale (vom römischen Gott Jovis/Jupiter) Künstlerversteher; der Ehemann der ersten Charakterspielerin; der Nicker, der keine unangenehmen Entscheidungen treffen mag; der Regisseur, der keine Zeit tum Intendieren hat; der Peymann und ...
Was tut er? Er antichambriert in der Stadt, dem Land, bei den Rotariern, der Handwerkskammer, beim Intendantengipfeltreffen. Er hat, im seltenen besten Fall, einen guten Verwaltungschef, der Theater mag, ich kenne auch welche, die nie ins Theater gehen, und und er leitet.
Der Idealfall: umgeben von eifrigen, belesenen und publikumsinteressierten Dramaturgen analysiert er die Interessenlagen der Bevölkerung, die Arbeitskapazitäten der Gewerke, die Entwicklung der Dramatik und die seines Ensembles, er hört zu, fördert, übergibt Verantwortungen, er lobt, guckt genau und kritisiert hart und sachlich - Moment, ist er Gott? Ja, fast. Oder jedenfalls ein Gott, der leider, leider die Zeit für die Erschaffung der Welt auf fünf Tage kürzen muss, Dodo, Giraffe, Känguruh und ähnliche Nebensachen werden besser auch weggelassen, ach ja, und das "Es werde Licht!", bitte nur in der gewerkschaftlich festgelegten Arbeitszeit, und könnten wir das Ganze nicht ein bißchen aufpeppen? Mit 'nem guten Soundtrack? Aber rechtefrei, kosten darf er nix. Wenn man sich Schauspieler aus Lehm backen könnte! Kantine anstatt Garten Eden und wehe einer isst vom Baum des Mitspracherechts. Raus, sieh doch wie Du in der Wildnis der Freischaffenheit klarkommst.
Und heute regiert der Intendant, ein Relikt feudaler Strukturen, als Fürst sein Theater. Doch ist er gleichzeitig Lakai städtischer Finanzherrscher, abhängig von der Milde oder Strenge der lokalen wirtschaftlichen Winde, Befrieder launischer orchestraler Sozialdespotie und Bittsteller der Gewerkschaften und ihrer Huld. Höfling und Fürst in Personalunion, das macht ihn zum Zwitterwesen mit im schlimmsten Fall schizophrenen Verhaltensmustern.
Es gibt ihn, der Titel leitet sich vom lateinischen intendere her: der der seine Aufmerksamkeit auf etwas richtet, in vielerlei Unterarten. Da wäre zum Beispiel: der im Hintergrund wirkende Herr im grauen Anzug; der Striese; der Künstler, der unter harschen Last fiskaler Forderungen beinahe zusammenzubrechen droht; der Segelkumpan des örtlichen Bürgermeisters; der joviale (vom römischen Gott Jovis/Jupiter) Künstlerversteher; der Ehemann der ersten Charakterspielerin; der Nicker, der keine unangenehmen Entscheidungen treffen mag; der Regisseur, der keine Zeit tum Intendieren hat; der Peymann und ...
Was tut er? Er antichambriert in der Stadt, dem Land, bei den Rotariern, der Handwerkskammer, beim Intendantengipfeltreffen. Er hat, im seltenen besten Fall, einen guten Verwaltungschef, der Theater mag, ich kenne auch welche, die nie ins Theater gehen, und und er leitet.
Der Idealfall: umgeben von eifrigen, belesenen und publikumsinteressierten Dramaturgen analysiert er die Interessenlagen der Bevölkerung, die Arbeitskapazitäten der Gewerke, die Entwicklung der Dramatik und die seines Ensembles, er hört zu, fördert, übergibt Verantwortungen, er lobt, guckt genau und kritisiert hart und sachlich - Moment, ist er Gott? Ja, fast. Oder jedenfalls ein Gott, der leider, leider die Zeit für die Erschaffung der Welt auf fünf Tage kürzen muss, Dodo, Giraffe, Känguruh und ähnliche Nebensachen werden besser auch weggelassen, ach ja, und das "Es werde Licht!", bitte nur in der gewerkschaftlich festgelegten Arbeitszeit, und könnten wir das Ganze nicht ein bißchen aufpeppen? Mit 'nem guten Soundtrack? Aber rechtefrei, kosten darf er nix. Wenn man sich Schauspieler aus Lehm backen könnte! Kantine anstatt Garten Eden und wehe einer isst vom Baum des Mitspracherechts. Raus, sieh doch wie Du in der Wildnis der Freischaffenheit klarkommst.
Charles M. Schulz Die Peanuts
http://www.jumpforward.de/berufe/8384/Intendant-in.html
Intendanten koordinieren die Arbeiten sämtlicher Betriebsbereiche, also des künstlerischen Bereichs und der Verwaltung, aber auch der Werkstätten, der Schneiderei und der Technik. Eine wesentliche Aufgabe ist die langfristige Erstellung des Spielplans unter Berücksichtigung des Etats, der technischen Gegebenheiten des Hauses und der Möglichkeiten des Ensembles. In ihre Entscheidungen zum Spielplan beziehen sie Vorschläge der Dramaturgen und Dramaturginnen sowie eigene Ideen mit ein. Die Spielplankonzeption stimmen sie mit anderen Führungskräften ab. Manche Intendanten und Intendantinnen übernehmen auch selbst Inszenierungen. Sie sind außerdem für eine solide Finanzplanung zuständig und entscheiden über die Freigabe von Geldern, beispielsweise für Neuinszenierungen. Im Bereich Personalführung gehören die Einstellung von Führungskräften, Künstlern, weiteren Fachleuten und das Verhandeln über Gagen und Vertragszeiträume zu ihren Aufgaben. Dabei arbeiten sie eng mit den Regisseuren und Regisseurinnen zusammen und versuchen, deren Personalwünsche weitgehend zu berücksichtigen. Auch die Öffentlichkeitsarbeit bzw. die Zusammenarbeit mit den Medien (Presse, Hörfunk, Fernsehen) fallen häufig in ihren Arbeitsbereich. Je nach Größe des Hauses bzw. je nach Regelungen und Dienstvertrag können einzelne Kompetenzen im Innenverhältnis an andere Fachkräfte delegiert sein. Die Außenvertretung des Hauses verbleibt jedoch beim Intendanten bzw. bei der Intendantin.