Noch am vorigen Sonntag wanderte ich bei wunderbaren fünfundzwanzig Grad Celsius, mein vorsorglich angezogenes wärmendes Unterhemd murmelnd verfluchend, schwitzend durch sonnenüberflutete Heilbronner Strassen.
Gestern und heute waren dieselben Gehwege kalt, nass, bleigrau und johanna - unfreundlich. Das es unterschiedliche Jahreszeiten gibt, ist mir bekannt, aber der Plötzlichkeit des Wechsels fühle ich mich nicht gewachsen. Auf der Bühne liebe ich harte Brüche, nur beim Wetter hätte ich es lieber weicher, vorhersehbarer. So, dass ich mich vorbereiten kann. Regen, kalter Wind. Feuchtigkeit, die sich langsam aber unaufhaltbar durch auftragende und unkleidsame Schutzschichten in Richtung meiner nicht mehr taufrischen Knochen vorarbeiten, empfinde ich als Aggressoren. Herbst muß sein und er hat seine eigene gloriose Schönheit, aber vielleicht könnte er sich etwas mehr meinem Tempo anpassen?
Im Regen 1882
Sämann im Regen 1888
alle Bilder © Vincent van Gogh
KLVK: Kunst Lebt Von Kontrasten; aber vielleicht ist das falsch und man sollte,was man mag, die weicheren Übergänge ausprobieren...
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