Dienstag, 19. November 2013

Windstille und dann nicht mehr




Vincent Van Gogh  
See-Landschaft bei Saintes Maries de la Mer 1888


MEERES STILLE
  
Tiefe Stille herrscht im Wasser,
Ohne Regung ruht das Meer,
Und bekümmert sieht der Schiffer
Glatte Fläche ringsumher.
Keine Luft von keiner Seite!
Todesstille fürchterlich!
In der ungeheuern Weite
Reget keine Welle sich.

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GLÜCKLICHE FAHRT
Die Nebel zerreißen,
Der Himmel ist helle,
Und Äolus löset
Das ängstliche Band.
Es säuseln die Winde,
Es rührt sich der Schiffer.
Geschwinde! Geschwinde!
Es teilt sich die Welle,
Es naht sich die Ferne;
Schon seh ich das Land!
Johann Wolfgang von Goethe
1796 in Schillers Musenalmanach erschienen

Willem Van de Velde the Younger
1664 Die holländische Flotte in Guinea


 

3 Kommentare:

  1. Wie Du ein Thema in Deinen Blog nimmst, ist auch eine Art von Kunst.
    Da gibt es einzelne - vielleicht bereits bekannte - Informationen, die jede für sich Gedanken und Emotionen auslösen kann, und da gibt es die Wahrnehmung deren Folge, die klug und behutsam in das Darunter lenkt. Vom Mittelbaren ins Unmittelbare.

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  2. Oder einfach Spinner? Ist aber sehr vergnüglich! Auch wegen der Reaktionen, aber auch an und für sich. Oft wie eine Überraschungsreise.

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