Dienstag, 8. März 2011

Frauentag


„Im Einvernehmen mit den klassenbewussten politischen und gewerkschaftlichen Organisationen des Proletariats in ihrem Lande veranstalten die sozialistischen Frauen aller Länder jedes Jahr einen Frauentag, der in erster Linie der Agitation für das Frauenwahlrecht dient. […] Der Frauentag muß einen internationalen Charakter tragen und ist sorgfältig vorzubereiten.“ (aus dem Beschlussantrag der Zweiten Internationale Sozialistische Frauenkonferenz 27.8. 1910 in Kopenhagen)

Heute heisst dieser Tag offiziell: "Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden". Schön, dass man uns mit dem Weltfrieden zusammenpackt, da fühle ich mich in guter Gesellschaft. Gott sei Dank gibt es mehr Frauen als Weltfrieden.

Der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen findet übrigens am 25.11. statt. Und nach dem Kollabieren der UdSSR wurde in Armenien der Frauentag abgeschafft und durch den 7. April, den "Tag der Schönheit und Mutterschaft" ersetzt.

22 Prozent beträgt der Unterschied der Bruttoeinkommen zwischen Männern und Frauen in Deutschland durchschnittlich. (Online-Umfrage der Internetseite www.frauenlohnspiegel.de. Die Internetseite, listet die Löhne und Gehälter in 130 Berufen auf. An der Umfrage beteiligten sich rund 68.000 Beschäftigte.)

Frauen in den USA verdienten im Jahr 2008 nur 77 Cents für jeden Dollar den ein Mann verdiente. Die Zahl sinkt auf 68% bei schwarzen Amerikanerinnen und auf  58% bei Latinos.

Im EU-Durchschnitt verdienen Frauen ca. 17.5 % weniger als Männer.

Aufgrund der niedrigeren Löhne und Gehälter beziehen Frauen im Ruhestand auch niedrigere Renten und haben ein größeres Armutsrisiko im Alter.

Um die Existenz des geschlechtsspezifischen Lohngefälles in das Licht der Öffentlichkeit zu rücken, hat die Europäische Kommission den europaweiten Equal Pay Day (EEPD), am 15. April, ausgerufen, der ab jetzt jährlich stattfinden wird. (Europäische Komission für Beschäftigung, Soziales und Integration)

Da können wir ja fast täglich feiern, feiern dass wir Frauen sind, dass wir weniger verdienen, dass vielen von uns Gewalt angetan wird, dass es uns gibt. Weil, wenn es uns nicht gäbe, wäre gar niemand zum Feiern da! Ich gratuliere mir und allen anderen Frauen zu unsere Existenz!
Einer der vielen Gründe sich über das Verschwinden der DDR zu freuen, ist die Tatsache, dass es im März außer Nelken und Gerbera mit Draht im Stil, nun auch andere Blumen zu kaufen gibt.



http://www.unric.org/de/internationale-tage-und-jahre

2 Kommentare:

  1. Ötti schrieb: Gratuliere, liebe Hanna, auch, dass es Dich Frau gibt, und zu Deinem Artikel. Wichtige Fakten und Gedanken, präzise formuliert. Knapp, gewitzt, böse, weiblich. Klasse!
    ( Rosa Nelken auf Draht bringen mich immer noch zum Schütteln, lösen die Assoziationskette aus, die über BGL-Sekt im Sitzungszimmer zu Cafés voller besoffener Frauen führt. )

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  2. Bei IBM ist es seit 1934 festgeschriebene Firmen-Politik, daß Frauen und Männer gleich verdienen. Wer hätte das gedacht.

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