Dienstag, 23. Juli 2013

Burgund 7 - Gesichter auf Stein


In Kirchen in Burgund und in Bamberg, Gesichter in Stein geschlagen 
und geritzt, Gesichter, die ich wiedererkenne, ich habe sie gesehen - 
auf der Strasse im Vorübergehen, im Krankenbett vor Jahrzehnten als 
Krankenschwester oder manche auch im Fernsehen. Ihre Traurigkeit, 
ihr Ernst ist mir nicht fremd. Wir haben nur die Ironie dazu erfunden, 
die ultimative Waffe, Verteidigung ohne Angriff.

Missmut

Hoffnung

Schlechter Friseur


Angst

Ein Gespräch

Das ist mein liebstes Bild: Maria ist erschöpft, erst die lange Reise, 
und die auch noch hochschwanger, dann die Geburt und Hirten und Könige zu Besuch, jetzt kann sie nicht mehr.

Die Erinnerung eines Lächelns

Askese

"We are not amused", wir finden das gar nicht komisch, 
soll Königin Victoria von England gesagt haben.

-----------KUNIGUNDE-----------


Kunigunde, die Ehefrau Heinrich II. um 980 im heutigen Luxemburg oder auf der Burg Gleiberg bei Gießen geboren; gestorben 3. März wahrscheinlich 1033 in Kaufungen (Heinrich II. starb 1024)

Heinrich und Kunigunde blieben kinderlos, in jenen Zeiten sicheres Zeichen eines Gottesfluchs, also wurden Legenden geschaffen, um die Kinderlosigkeit in eine gottgenehme zu verwandeln.

Der göttliche Heiland sagte einst, daß sich in seiner heiligen Kirche solche 
Gläubige befinden werden, die sich um des Himmelreiches willen selbst beschnitten haben und setzte dann hinzu:
„Wer dies fassen kann, der fasse es.”
Er verstand unter diesen Worten das Gelübde oder Verlöbnis der beständigen Jungfräulichkeit. Die fleischlich gesinnten Menschen verstehen und fassen es freilich nicht, wie es Jünglinge und Jungfrauen, ja selbst Verehelichte geben 
könne, die den Freuden der Ehe entsagen, jede wohllüstige Regung des 
 Fleisches unterdrücken und wie Engel im Fleische leben können; aber wer 
 Jesum, den göttlichen Heiland und Herrn,vom Herzen liebt, wer Maria, die jungfräuliche Mutter, innig verehrt, der kann es schon fassen und sogar tun,
 wenn Gottes Gnade ruft. Unter denen, die den Heiland verstanden und seine Worte befolgt haben, befindet sich auch die heil. Kunigunde, des Grafen 
Siegfried von Luxemburg fromme Tochter. Sie war schön und verständig und 
hatte auch die besten Aussichten auf eine glänzende Versorgung; allein Jesus hatte ihr Herz schon im Besitz genommen, ihr frühzeitig die Eitelkeit der Welt gezeigt und ihren Willen auf das Himmlische gerichtet. Daher kam es, daß die fromme Jungfrau Kunigunde den Entschluß faßte, in steter Reinigkeit unter dem Schutze der jungfräulichen Mutter Maria als Jungfrau zu leben und zu sterben. 
— Ihr Vorsatz wurde auf eine harte Probe gestellt; denn eines Tages hielt der Bayernherzog Heinrich um ihre Hand an und ihre Eltern verlangten von ihr, den selben zu ehelichen. — Kunigunde erschrak sehr, allein als gute Tochter 
gehorchte sie den Eltern, indem sie die Hoffnung hegte, Jesus und Maria 
würden ihr beistehen, um ihren Entschluß dennoch auszuführen. — Ihre 
Hoffnung war nicht vergeblich. Vor der Hochzeitfeier entdeckte sie ihrem zukünftigen Gemahl das Verlangen ihres Herzens, immer jungfräulich zu leben 
und es gelang ihr mit Gottes Hilfe, den ohnehin gottesfürchtigen Herzog zu bewegen, daß er nicht bloß in ihr Begehren willigte, sondern mit ihr ebenfalls das Gelübde ablegte, bis zu Tode jungfräulich enthaltsam zu leben. Die heilige Ehe wurde geschlossen und zum Sinnbilde, wie sie fortan nur in Jesus ihre einzige Freude suchen und finden wollten, reichte Heinrich seiner Braut ein kostbares Kruzifix als Morgengabe. In heiliger, keuscher Liebe lebten die beiden Ehegatten wie Joseph und Maria, sie suchten nur Gott zu gefallen und sich zu heiligen. Der Lohn blieb nicht aus, Herzog Heinrich wurde im Jahr 1002 zum Kaiser von Deutschland gewählt und zu Mainz gekrönt, die Krönung der Kaiserin erfolgte
 ein Monat später zu Paderborn. Zwölf Jahre danach zogen sie nach Rom und empfingen aus den Händen des Papstes Benedikt VIII. die kaiserliche Krone. 
Quelle: Ökumenisches Heiligenlexikon

Wiki sagt: Nachdem Heinrich II. 1146, mehr als hundert Jahre nach seinem Tod, heiliggesprochen worden war, soll er es, so die Legende, nicht ertragen haben, dass nicht auch seine Frau verehrt wurde. Der Legende nach war Kunigunde, 
um in einem Gottesurteil ihre Unschuld bezüglich einer Anschuldigung wegen Ehebruchs zu beweisen, über glühende Pflugscharen gelaufen und unverletzt geblieben. Dies wurde als Zeichen ihrer Keuschheit und Heiligkeit angesehen.


Immer sind da die dienenden Fräuleins, Ammen, Dienstmägde deren Gesichter
mildes Interesse am Leid der Protagonistin zeigen. Es ist nicht ihr Leid, 
ihre Leben bleiben so schlecht oder so gut wie sie vorher waren.


Sonntag, 21. Juli 2013

Burgund 6 - Trauergruppe


Gruppe betrachtet den Leichnam von Jesus Christus
Circa 15. Jahrhundert

Der Tote hat seine Hand zufällig über der Stelle, wo üblicherweise der Bauchnabel zu finden ist. Hatte Jesus einen Bauchnabel? War Maria auch nach der Geburt noch Jungfrau? 
Wiki schreibt: Die immerwährende Jungfräulichkeit Marias (ἀειπαρθενεία aeipartheneía, von ἀέι "immer" und παρθενεία "Jungfrauschaft") ist ein Dogma der römisch-katholischen Kirche (und damit Bestandteil der Mariologie). Gemeint ist damit, dass Maria vor, bei und nach der Geburt Jesu Jungfrau war.



Man beachte die Frau ganz rechts. Mein Untertext für sie wäre: " Hm, interessant, das wird einen Wirbel geben."



Pietà

So seh ich, Jesus, deine Füße wieder,
die damals eines Jünglings Füße waren,
da ich sie bang entkleidete und wusch;
wie standen sie verwirrt in meinen Haaren
und wie ein weißes Wild im Dornenbusch.

So seh ich deine niegeliebten Glieder
zum erstenmal in dieser Liebesnacht.
Wir legten uns noch nie zusammen nieder,
und nun wird nur bewundert und gewacht.

Doch, siehe, deine Hände sind zerrissen:
Geliebter, nicht von mir, von meinen Bissen.
Dein Herz steht offen und man kann hinein:
das hätte dürfen nur mein Eingang sein.

Nun bist du müde, und dein müder Mund
hat keine Lust zu meinem wehen Munde - .
O Jesus, Jesus, wann war unsre Stunde?
Wie gehn wir beide wunderlich zugrund.

Aus: Neue Gedichte Paris, Mai/ Juni 1906

Ach, ist das schön - Maria Magdalena! 

Burgund 5 - Vézelay


Die Landschaft ist lieblich, die Hügel sanft, das Gras satt, die Heuhaufen riesig, auf einem Berg eine Kirche aus schwerem Sandstein, zu groß, zu arrogant, den Sandstein hat die Zeit gegraut, Moos läßt ihn fleckig erscheinen - drumherum viele unregelmäßige kleine und größere Häuser, in touristenorientierter Zeit voll mit Boutiquen und Läden für vezelaynische Zehenwärmer, Tassenuntersetzer und Topflappenhalter, aber die Häuser sind auch alle noch bewohnt. 
Das fällt mir hier in Burgund auf, was nicht einfällt, wird nicht abgerissen, es wird an-und umgebaut, aber das Alte bleibt ein Teil des Neuen und das macht, dass die Dörfer und Kleinstädte ihre lange Geschichte ganz organisch weiterleben. Es wurde hier schon lange gelebt, einst so, heute anders, aber beides gehört halt zusammen. Das Alte wird nicht auf Neu geputzt und das Neue protzt nicht mit Neon und Stahl.  

VÉZELAY


Ein Haus, ein Vorhof und ein Baum - und sehr viel Zeit


Vézelay ist eine französische Gemeinde mit 447 Einwohnern im Département Yonne in der Burgund. Die größte Kirche des Ortes ist die Basilika Sainte-Marie-Madeleine, ursprünglich gebaut im romanischen Stil. Nach einem ersten Brand, 1120, der über tausend Pilger das Leben kostete, wurde sie im Stil der Frühgotik wiederaufgebaut, nach dem nächsten Brand war man schon in der Spätgotik angekommen. Die Bauzeit erstreckte sich also in etwa vom Jahr 1120 bis ins Jahr 1260. Immer blieb etwas Altes stehen und das "Neue" wurde hinzugefügt. Stilmix nennt man das heute. Hügel und Kirche von Vézelay zählen seit 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe.  
Quelle für die Zahlen - Wiki 

DIE BASILIKA SAINTE-MARIE-MADELEINE



„Kurz nach Fertigstellung des Langhauses erlebte Vézelay den Höhepunkt seiner Geschichte: Ostern 1146 ruft Bernhard von Clairvaux auf Geheiß Papst Eugens III. vor einer riesigen Menschenmenge, die die Kirche nicht fassen kann und sich daher auf dem Hang südlich der Kirche versammelt hat, im Beisein von König Ludwig VII., der Königin Eleonore von Aquitanien und der Großen des Reiches zum Zweiten Kreuzzug auf. Mehr als ein halbes Jahrhundert später, 1190, treffen sich in Vézelay die Könige Philippe-Auguste und Richard Löwenherz mit ihren Armeen zum Dritten Kreuzzug nach Palästina ... Vézelay wird nicht nur Sammelort der Pilger, sondern auch der Ritter aus ganz Europa. 1166 flüchtet hier Thomas Becket vor der Verfolgung des englischen Königs, der hl. Franziskus von Assissi gründet hier 1217 seine erste Niederlassung in Frankreich.“
Klaus Bußmann: Burgund





Zwischen den Bewohnern der Stadt und den "Betreibern" der Kirche und des ihr zugehörigen Klosters gab es immer wieder Schwierigkeiten, die Frondienste waren zu hart, die Steuererhöhungen für Neu- und Wiederaufbau zu hoch -
ein Reiseführer, der ganz offensichtlich von der katholischen Kirche lektoriert, und möglicherweise auch finanziert, wurde, beschreibt das so: " Aufgrund der andauernden Konflikte flüchtet Abt Ponce um 1155 mit seinen Mönchen zum König und bittet um Schutz. Die Bürger müssen auf ihre Gemeinschaft verzichten."
Sie werden verjagt und dann muß man auf sie verzichten, schöner kann man das nicht umschreiben.
Die katholische Kirche hat hier offensichtlich auch heute noch eine große Gegenwärtigkeit, zum Beispiel habe ich große Gruppen Halbwüchsiger in sehr kleidsamen Pfadfinderuniformen nach Vezelay wallfahren gesehen und die bekommen dann einen abschließenden Gruppengottesdienst geboten. Das geht wie am Fließband, eine Gruppe raus, die nächste rein. Erinnert mich ungut an die Fahnenappelle meiner DDR-Jugend.




MARIA AUS MAGDALA - Apostelin der Apostel - Die Namensgeberin der Kirche


...Und es begab sich darnach, daß er reiste durch Städte und Dörfer und predigte und verkündigte das Evangelium vom Reich Gottes; und die zwölf mit ihm, zwei dazu etliche Weiber, die er gesund hatte gemacht von den bösen Geistern und Krankheiten, nämlich Maria, die da Magdalena heißt, von welcher waren sieben Teufel ausgefahren... Lukas 8
Maria Magdalena ist die Schutzpatronin der Frauen, der Verführten, der reuigen Sünderinnen, der Schüler, Studenten und Gefangenen, der Winzer, Weinhändler, Handschuhmacher und Friseure. Und sie sie wird gegen Gewitter, Ungeziefer und Augenleiden angerufen. Was für eine Mischung! Um ihre Überreste, sprich Reliquien, wurde und wird hart gekämpft. 
Gute Reliquien machen zahlreiche Pilger und ergo gute Geschäfte. Insofern sind die magdalenischen Gebeine, die in der Krypta der Kirche lagern, lebenswichtig für die Ökonomie der Stadt und werden nicht öffentlich in Zweifel gestellt. Ob sie je nach Frankreich gekommen ist und wenn, wo sie gestorben und begraben wurde, ist Gegenstand vieler Bücher und wird hier nicht weiter kommentiert. Aber es wird behauptet, dass alle Splitter vom Kreuz Jesu zusammengenommen, ausreichen würden, die Berliner Mauer wieder herzustellen und es wird auch gesagt, dass ganze Regionen ihren wirtschaftlichen Aufschwung dem zufälligen, glücklichen Auffinden einzelner Teile berühmter Heiliger zu danken haben.

Drei (Frauen) hatten ständig Umgang mit dem Herrn: seine Mutter Maria, seine Schwester und Magdalena, die „seine Gefährtin“ genannt wird. Denn „Maria“, so heißt seine Schwester; und seine Mutter heißt so; und seine Gefährtin heißt so.
Nag-Hammadi-Codex II,3 Vers 32











DIE MYSTISCHE MÜHLE


Fast jede Säule ist mit Gleichnisbildern geschmückt, während langer Predigten sicher eine willkommene Ablenkung, wie Fernsehgucken beim Bügeln.


Säulenkapitell zw.1125 und 1140

Ein Mann im kurzen Gewand schüttet Korn in eine Mühle, während ein anderer, bekleidet mit einer weißen Toga, das Mehl auffängt. In der ersten Gestalt muss man Moses sehen; im Korn, das er in die Mühle schüttet, das Gesetz des Alten Testamentes, das er von Gott am Berg Sinai erhalten hat. In der Mühle, die das Korn mahlt, wird symbolisch Christus dargestellt (das Rad ist mit einem Kreuz bezeichnet). In dem Menschen, der das Korn auffängt, wird der Apostel Paulus gezeigt, und im Mehl selbst das Gesetz des Neuen Bundes, die neue Gerechtigkeit. Das Gesetz des Moses enthielt zwar die Wahrheit, aber es war eine verborgene Wahrheit, so verborgen wie das Mehl im Korn. Erst durch das Opfer Christi am Kreuz ist es in dieses Mehl verwandelt worden, das man in sich aufnehmen kann, indem man es zu Brot weiterverarbeitet: und das ist das neue Gesetz des Evangeliums Jesu Christi. (geo-reisecommunity)




Donnerstag, 18. Juli 2013

Burgund 4 - Details


Riesige Kirchen
Kleine Details
 

Gargoyle mit hockendem Zwerg
Die französische Bezeichnung für Wasserspeier ist Gargouille, ins Englische als Gargoyle übernommen, verwandt mit dem deutschen „gurgeln“.

Anstrengung - Säulen-Kapitell mit Kopf, der eine Säule trägt

Heilige mit Aktentasche

Flachköpfige Madonna mit besorgtem Kind


Der stand im Hof in einer Ecke, die Füße schon umwachsen.

...Nicht eine Hölle voll Schwefelgeschwele
harrt meines Todes mit Schrecken und Pein -
Eine Hölle wärs meiner fiebernden Seele,
jemals von dir vergessen zu sein ...

R.M. Rilke 

Opferung Isaaks - "Schreckengeweitete Augen"

Mein Volk

Der Fels wird morsch,
Dem ich entspringe
Und meine Gotteslieder singe ...
Jäh stürz ich vom Weg
Und riesele ganz in mir
Fernab, allein über Klagegestein
Dem Meer zu.
Hab mich so abgeströmt
Von meines Blutes
Mostvergorenheit.
Und immer, immer noch der Widerhall
In mir,
Wenn schauerlich gen Ost
Das morsche Felsgebein
Mein Volk
Zu Gott schreit.

Else Lasker-Schüler



Frommes Ehepaar, mit dem ich nicht gern Kaffee trinken würde.
 

Mittwoch, 17. Juli 2013

Burgund 3 - Ein Durcheinander



Eine kleine Reise

Wir beginnen in Dijon, der Hauptstadt, klein aber sehr fein. Einhundertfünfzigtausend Einwohner, kostenlose Elektroshuttlebusse in der Innenstadt, um den Autoverkehr zu reduzieren, viele Päläste und Palästchen aus hellem Sandstein mit kühlen Fassaden, Fachwerkhäuser, die sich schräg nach rechts und links würdig aneinanderlehnen, viele der Häuser sind gedeckt mit kunstvoll buntgeziegelten Dächern. Viel Leben, viele Bäckereien (Boulangerien), noch mehr Cafés und das mieseste Kunst-Museum, dass ich je besucht habe. Jeder burgundische Künstler, der mal Rubens, Tizian, Monet, Manet ... von fern gesehen hatte, malerte fröhlich drauflos und fand hier den Ort für seine Gemälde. Ich bin noch nie in zehn Minuten durch ein ganzes Museum gerast, aber diesmal war es reiner Selbstschutz, mannoman, was da so herumhängt, und einem die Augen verklebt.




Musée de la Bourguignonne in Dijon
Aber dann! Ein Museum für die Geschichte Burgunds, minutiös nachgebaute Läden aus dem 19. Jahrhundert, rührende Puppen in historischen Kostümen, eine vollständige Kelterei und die Schilder sind handgeschrieben, in Schönschrift - hinreißend!




Himmelbett mit integrierter Wiege

Raus aus der Stadt und über Land. Die Côte-d’Or, Wein, Wein, Wein. Jeder hat einen Weinberg, jeder macht Wein, alle trinken Wein. Es gibt eine Route Grand Cru, und ich stelle mir Reisende vor, die in zunehmender heiterer Trunkenheit, die Degustationen eine nach der anderen probieren und dann in beseelten Schlangenlinien weiter über die Strasse der grossen Weine schaukeln.


Wein und  Ackerwinde

 Romanische Kirche mit glasiertem Ziegeldach nahe Gevrey-Chambertin
mitten in den Weinbergen

Die Schlichtheit ist berückend. Nichts zu viel, nichts zu wenig. Perfekt.






 Savigny-lès-Beaune

Das Château de Savigny, aus dem 14. Jahrhundert, wurde zerstört und im 17. wieder aufgebaut. Es sieht nicht sehr beeindruckend aus, aber der Hausherr ist ein Automobil-, Motorrad-, Löschfahrzeug-, Trecker- und Flugzeug - Narr und hat von jeder Sorte ungefähr hundert herumstehen. Die Autos, alle Marke Arbath übrigens im zweiten Stock eines Nebengebäudes mit Extra-Auto-Aufzug!


 Ein roter Rennkasten

Abarth ist ein Kraftfahrzeughersteller sowie Automobiltuner mit Sitz in Italien und befindet sich seit 1971 im Eigentum der Fiat Group. Alle Wagen sind rot und manche ähneln kaum mehr dem, was wir als Auto kennen, sondern sehen wie um ein Vielfaches vergrößerte angemalte Streichholzkisten aus. Sollen aber viele Rennen gewonnen haben.

 Harley-Davidson!

 Kampfflugzeug mit Heiligen-Statue


Gruppe einander aufrecht haltender Häuser in Beaune

Hôtel-Dieu in Beaune - Ein Krankenhaus




 Die Küche mit Schwanenhals-Wasserhähnen direkt am Herd.

Fiebrigen Patienten müssen die Nonnen mit ihren großen doppelt geschwungenen Hauben wie Engel erschienen sein. Der Krankensaal ist riesig, an beiden Seiten Himmelbetten mit roten Decken, und weisser Bettwäsche, ein Stuhl, ein Tischchen, die Klosterapotheke ist voller geheimnisvoller Kräutertöpfe. Keine Antibiotika, wenig gegen die Schmerzen, aber für diese Zeit, 1443 gegründet, als Hospital für die Armen, ein rarer Ort der Hilfe. Nicolas Rolin der Gründer hatte früh seine Frau verloren, die er sehr geliebt hat, an den Wänden findet man immer wieder Seule (Einzige) und einen Stern in den Stein gekratzt.  

Drachen spuckt Deckbalken


Tomaten

Die Kirche des Sankt Philibert in Tournus






Die Krypta unter der Kirche, hier riecht es nach Zeit, 
der Brunnen ist achtzig Meter tief.



Überall kleine, sehr alte, sehr einfache Kirchen, nur dass im Laufe der Jahrhunderte, je nach Zeitgeschmack die Innendekoration willkürlich verändert wurde. Meist findet sich ein wüstes Durcheinander von Wunderschönem und Geschmacklosigkeiten der übelsten Art. Wie es halt in lang bewohnten Häusern passiert, es sammelt sich was an.

Und dann: Cluny
Die Kirche der Kirchen, die erste Superkirche!

Über 1000 Jahre alt und nahezu vollständig abgetragen und als Steinlieferant für die Anwohner der Stadt verwendet, ahnt man doch noch die irrwitzigen Ausmaße (Das Kirchenschiff war 187 Meter lang!), die diese Benedektiner-Zentral-Kirche, Mutterhaus für 1200 Klöster und circa 20 000 Mönche, einmal gehabt hat. Solche Macht, solche Darstellung von Macht. Brachial. Massiv. Zu groß.