Dienstag, 18. September 2018

Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland ist als geltende „Verfassung der Deutschen“ die rechtliche und politische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland -  Wiki spricht.

Unser oberster Verfassungsschützer vertritt in der Bildzeitung bis dato unbewiesene Gerüchte über eine Demonstration, wird entlassen und in einen besserbezahlten Job abgeschoben. Der vermutete Mörder von Chemnitz, der, so heißt es, messerstechend einen deutsch-kubanischen Mitbürger getötet habe soll, wird zunächst freigelassen und benötigt Personenschutz. Pöbeleien, Überfälle, Schlägereien, Gewalt einigt diese Verbrechen. Hass. Aufgestaute Wut. Selbstgerechtigkeit. Verachtung. Hilflosigkeit. Dummheit und blanke Ignoranz.

Skandal!

Ist Angela Merkel der Antichrist. Oder ist es Donald Trump? Oder ist es schon egal?

"Blutdeutsche" und solche die dem nahekommen werden von Menschen mit Asylantrag umgebracht und Deutsche töten Immigranten. In hoher Erregung wird gegen das eine demonstriert, inclusive einiger Hitlergrüße und anderer verschieden interpretierbarer Vorkommnisse, das andere läuft unter ferner liefen. Alltag.

"Die" wollen uns unser Land, unser Auskommen, unsere erarbeiteten, berechtigten Ansprüche, unsere Heimat stehlen. "Die" wollen uns eine fremde, archaische, frauenfeindliche, engstirnige Religion aufzwingen. Wir haben diesen Vogelschiß, der uns von 33 bis 45 unterlaufen ist, reichlich abgebüßt, er wurde sowieso übertrieben, war gar nicht so schlimm und wir konnten nicht anders. Wir hatten zwar Kolonien, aber dafür können wir doch nicht heute noch belangt werden. Oder, simpler, wir haben nichts gegen Ausländer. Letztendlich: wir haben ein Recht auf dieses Land, denn wir sind deutscher, moderner, aufgeklärter, überhaupt anders. 

"In fünf Jahren werden wir alle in einer Moschee beten müssen und dürfen nicht mehr Weihnachten feiern!"

Gegensicht: Sie "die anderen", leben in einer irrealen Welt voll Reichtum und Amoral, verwöhnt, herablassend, feindlich. Warum können wir nicht auch so leben? Ich bin arm, warum? Allah würde vor Wut platzen, wenn er sähe, was hier als normal angesehen wird. Die hassen uns, wir verachten sie. Allah Akbar!

Was ist los? Was ist los? Was ist los?

Ein getöteter Mensch ist tot, nicht mehr lebendig, er hat sein Leben verloren, besser, es wurde ihm entrissen. Der Tod scheint billig heutzutage, wird instrumentiert für jedwedes Interesse, statistisch aufgehübscht oder heruntergespielt, genutzt, mißbraucht, aber nicht ernstgenommen, als das, was er ist, das Ende eines Lebens, eines guten oder eines miesen.

Palästinensische Kinder sterben durch Beschuß, israelische Juden ebenfalls, Syrer fliehen vor der Destruktion des Krieges über ihren Häuptern, halb Afrika sucht nach einem besseren Leben, Polen und Ungarn verweigern sich der EU, der sie so dringend beitreten wollten, England ist schon raus, Italien wackelt, in Myanmar bringen sich Hindus und Buddhisten gegenseitig um, scheinbar haßt jeder jeden. 

Die einen geben ihr ganzes Geld für eine Passage auf einem Schlauchboot übers Mittelmeer her, die anderen kämpfen mit unserem Elektromüll auf hochgiftigen Halden. Viele haben kein Geld und also gar keine Wahl.
Der kleine ertrunken Junge auf dem Photo rührt uns und der 20jährige Flüchtling , der behauptet er sei 15, ist unser Feind.
Arabische Clans beherrschen Teile Berlins und andere Araber werden zerbombt. Arabische Mädchen bekämpfen den Schleierzwang, andere muslimische Mädchen verhüllen sich aus Trotz gegen den Druck der Moderne.

Ich bin überfordert. Zornig und ängstlich. Hilflos. Werde ich demnächst irgendjemanden in die Fresse hauen?

https://www.uno-fluechtlingshilfe.de/fluechtlinge/zahlen-fakten/
Die Zahl der Menschen, die vor Krieg, Konflikten und Verfolgung fliehen, war noch nie so hoch wie heute. Ende 2017 waren 68,5 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht. Im Vergleich dazu waren es ein Jahr zuvor 65,6 Millionen Menschen, vor zehn Jahren 37,5 Millionen Menschen. 

 Trotz noch so hoher Zäune werden die Menschen weiter versuchen, zu fliehen und ihr Leben zu riskieren." Der Grenzzaun zum spanischen Melilla als Hindernis für Flüchtlinge in die EU. 
Foto: kna-bild

19 Kommentare:

  1. Schöner Auswurf aus der Meinungsblase, die beide haben... die besorgten Wutbürger, die besorgten Gutbürger. Und alle wollen nur, was sie für das Beste halten.
    Und das schlimmste sind immer jene, die doch nur das Beste wollen - ihrer Meinung nach.
    Aber alle sind sich einig, dass es um diese Welt nicht zum besten steht. Deshalb die Besorgnis, deshalb der Fanatismus für die eigenen Ideale... welche auch immer es sein mögen.

    Es ist anstregend, wie sehr Menschen ihren Gefühlswelten folgen und sie mit Wahrheit und Fakten verwechseln. Und sich in ihren Meinungsblasen bestätigen lassen, von Meinungsgleichen... statt auszubrechen und nach Fakten zu fragen.
    Hast Du nicht irgendwann mal in diesem Blog ein Loblied über die Aufklärung geschrieben? Den Ausgang aus der selbstverschuldeten Abhängigkeit?
    Wie wäre es mit einem Ausgang aus der selbstverschuldeten Besorgnis?

    https://www.watson.ch/wissen/history/754590137-20-grafiken-fuer-alle-die-glauben-dass-die-welt-immer-schlechter-wird

    Es würde allen helfen, wenn sie aufhören würden mit ihren Befindlichkeiten in den sozialen Medienblasen zu kuscheln und Fakten anschauen.

    Dann können wir nämlich weitermachen damit die Welt zum besseren zu verändern... sie hat’s weiter nötig.
    Aber sie braucht keine Besorgnisaussaat aus Gefühlsüberschwung... sie braucht einen klaren Kopf.

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  2. "Die Zahl der Menschen, die vor Krieg, Konflikten und Verfolgung fliehen, war noch nie so hoch wie heute.".

    Gewagte Behauptung.
    Zwischen 1939 und 1950 fand eine Flüchtlingsbewegung statt, die etwa 25 bis 30 Millionen Menschen erfasste, die größte Vökerbewegung der Neuzeit - Weltbevölkerung 1945: 2,31 Mrd.
    Weltbevölkerung 2017: 7,55 Mrd.

    Ich könnte also auch sagen, es gab noch nie so viele Menschen auf der Welt, die nicht fliehen müssen.

    Sollten es weniger sein, die flüchten müssen? Definitiv!
    Ist Krieg in Ordnung solange es kein Weltkrieg ist? No way!

    Aber dieser reißerische Umgang mit Absolutismen, die nicht haltbar sind, hilft niemandem und radikalisiert alle.

    "Werde ich demnächst irgendjemanden in die Fresse hauen?"
    Weiß ich nicht... macht's die Lage besser?



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  3. Die UNO sagt: "Die Zahl der Menschen, die vor Krieg, Konflikten und Verfolgung fliehen, war noch nie so hoch wie heute. Ende 2017 waren 68,5 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht. Im Vergleich dazu waren es ein Jahr zuvor 65,6 Millionen Menschen, vor zehn Jahren 37,5 Millionen Menschen. In Deutschland nahm die Zahl der Asylsuchenden im Vergleich zu 2016 hingegen deutlich ab. 85 Prozent der Flüchtlinge lebt in Entwicklungsländern." Nicht relativ zur Weltbevölkerung vielleicht, aber als absolute Zahl. "Aber die Welt braucht keine Besorgnisaussaat aus Gefühlsüberschwung" - Ich brauchte diesen Ausbruch aber und habe ihn mir erlaubt.

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  4. Gefühlte Fakten enden in Wut. Auf allen Seiten.

    Wo ist der Sinn von Fakten, wenn man sie nicht in Bezug setzt?

    1950 betrug der Durchschnittslohn umgerechnet 125 Euro. Also sind HarziV-Empfänger Spitzenverdiener?
    Fakten brauchen einen Bezug, wenn man objektiv ermessen will, ob sich eine Situation verbessert oder verschlechtert. Und Objektivität wäre auf allen Seiten ganz nützlich.
    3 Millionen Flüchtlinge mehr seit 2017 also. Okay.
    82 Millionen Menschen mehr auf diesem Planeten seit 2017.
    Der Anteil der Menschen, die fliehen müssen, ist gesunken.

    Aber Du musst bei Interpretationsfragen nicht mir glauben. Du kannst in Deiner Medienblase weiterschwimmen und darin Nachrichten-Ping-Pong betreiben, bis Du nicht mehr weißt, ob Du Leute verprügeln wirst... oder Du nutzt Deine Zeit besser, schaltest Deinen Kopf ein und hörst Dir die Meinung von jemandem an, der klüger ist und positiver.

    Mangels Facebook meine Wahl, wenn ich Menschen und ihre Auswirkungen empörend finde - enjoy...

    https://www.youtube.com/watch?v=ZWE8HUjYf8Q

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  5. "oder Du nutzt Deine Zeit besser, schaltest Deinen Kopf ein und hörst Dir die Meinung von jemandem an, der klüger ist und positiver." - wenn ich je einen Papst brauchen sollte, werde ich mich an Dich wende. Welch Hochmut.

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  6. Präsident Obama hat sich nie öffentlich gefragt, ob er andere schlägt.
    Das ist klüger.
    Und wenn Du Dir seine Rede und das Q&A angesehen hast, dann weißt Du auch, dass er positiver denkt als Du in Deinem "Ausbruch".

    Die ganze Emotionalität, die jeder meint sich erlauben zu dürfen... wohin führt sie denn? Sie verhärtet die Fronten, sie führt in die Lagerbildung, sie radikalisiert sich. Glaubst Du moralische Ansichten rechtfertigen das?
    Funfact - die andere Seite findet sich auch moralisch.
    Wenn jeder nur noch mit seiner Fangruppe spricht schaukelt sich was hoch.
    Und der Dialog bleibt auf der Strecke. Empörungsbäder bieten keine Lösungen.
    Ich höre Präsident Obama gerne zu. Ich sehe seine Reden wie Episoden meiner Lieblings-TV-Shows. Naja, sie sind schon gehaltvoller... aber mit hohem Unterhaltungswert.
    Hast Du seine Rede vor zwei Wochen gesehen? Ganz?
    https://www.youtube.com/watch?v=sHAkDTlv8fA

    Das ist für Trump genauso wahr wie für die AfD.
    Das gilt für Charlottesville wie für Chemnitz.

    Ja, wir können alle unsere Zeit damit verschwenden wütend zu sein und uns ehrenwert versichern wie wütend wir sind. Und je wütender die einen werden, desto wütender werden die anderen... guter Plan.
    Du willst Antworten? Er gibt viele. Und sie sind besser.
    Das kannst Du jetzt wieder Predigt nennen.
    Über andere Meinungen zu diskutieren, ohne sie zu reduzieren, vielleicht sogar ohne Einigung, aber zuhörend... wird einem das auf Facebook nicht beigebracht.
    Jep, das war sarkastisch, den Ausbrecher brauchte ich jetzt.

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  7. Fuck you und Deine Überlegenheit in jedweder Situation. Lass Dich ein oder Halt's Maul.

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  8. Genau das meinte ich mit Dialogfähigkeit.

    Aber ich bin sicher, Du erwartest sie von anderen.

    Mit welchem Recht? Und wenn das jeder so macht, dann entsteht genau das, was Du beklagst. Du praktizierst, was Du anprangern willst.
    Und wenn schon die "Guten", die "Anti-Wutbürger" keine Scheu haben verbal zu eskalieren, sich zu hinterfragen, zu diskutieren... was dann?

    Wird dann irgendwas besser? Machst Du gerade irgendwas besser als jene, die Du kritisierst?
    Ich glaube, die Antwort kann man hier lesen... eigentlich nicht.

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  9. Kommentar zu mir selber.
    Nun bin ich 60 Jahre alt geworden und habe immer noch nicht gelernt, mich nicht provozieren zu lassen. Verflixt. Jemand will mich beleidigen und anstatt Würde zu bewahren, gerate ich in hiflose Wut und eine Wortwahl tief unter der Gürtellinie. Vielleicht klappt es mit Siebzig. Tut mir leid. Leben ist üben.

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  10. "Jemand will mich beleidigen..."

    Woher nimmst Du das? Ist das die Überschrift, mit der Du andersmeinende Kommentare liest?

    Du hast im Beitrag geschrieben, Du seist wütend. Und scheinbar wurdest Du dann noch ein bisschen wütender. Wut wird durch Ausbrüche nicht kleiner. Wut wird durch Verstand kleiner.
    Ich versuche sie mit Verstand zu schreiben.
    Versuch' Du sie bitte nur mit dem Verstand zu lesen... Gefühle können inhaltlich sehr unnützlich sein.

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  11. Ich halte nichts davon, Wut gegen den Verstand auszuspielen. Es ist ein bißchen so, wie Wutbürger gegen Wutbürger auszuspielen. Das erste Mal, daß ich persönlich von Wutbürgern hörte, war zur Zeit des bürgerlichen Widerstands gegen Stuttgart 21. Als dann die Teilnehmer von Pegida-Demonstrationen als Wutbürger bezeichnet wurden, empfand ich das als diskriminierend: diskriminierend den Bürgern in Stuttgart gegenüber.

    Wie kann man Haß mit Wut gleichsetzen?
    Das fragte ich mich damals und das frage ich mich noch heute.

    Echte, gute, befreiende Wut kann einem die Augen öffnen. Und den Verstand wieder in Funktion bringen. Denn manchmal schläft er ein, unser Verstand. Oder er wird eingeschläfert.

    Wenn etwas blind macht, dann ist es Haß.

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  12. Ich finde an Wut nichts befreiend. Wut macht eng. Sie ist ein sehr dominantes und sichtverengendes Gefühl. Und ein selbstverletzendes.
    Meiner persönlichen Erfahrung nach ist der Verstand am besten geeignet sie zu beschränken. Weil er nach ihren Wurzeln fragen kann. Nach dem tatsächlichen, nicht nach dem gefühlten.
    Wir leben in einer (social media) Welt mit zunehmend gefühlten Fakten.
    Und die verschieben oder befördern Gefühle. Erzeugen Grundlagen, die es nicht gibt.
    Nehmen Sie Johannas Beitrag. Ich spreche ihr nicht ab, dass er in einem Gefühlswust verfasst wurde. Und das vermittelt er und regt zu weiteren an. Ich bin nicht bei Facebook, aber ich denke, es ist vollgestopft mit solchen op-ed's. Die bieten nur leider weder Lösung noch Besserung.
    Eher im Gegenteil.
    Sie emotionalisieren weiter. Wo ist der Sinn von solchen Ausbrüchen?

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  13. Ich bin gewiß kein Apologet von Ressentiments oder von shitstorms. Ich möchte nur eine Korrektur zu einer Perspektive einbringen, die mir zu einseitig ist. Es bringt nichts, Verstand und Gefühl in einen Gegensatz zueinander zu bringen. Gefühle sind das, was Kant Anschauungen nennt. Und von ihm stammt ebenfalls der Hinweis, daß Verstand (Begriffe) ohne Anschauungen blind sind und Anschaungen ohne Verstand (Begriffe) leer sind. Das Wort Fakten kommt hier nicht vor.

    Fakten sind eine seltsame Sache. Allein schon das Wort ist problematisch. Das 'factum' ist das Gemachte. Es entspricht dem Wort 'Tat-Sache'. Es geht also nicht einfach um 'Sachen' oder 'Sachverhalte', sondern um das, was wir aus ihnen 'machen'.

    Passender für das, was Sie meinen, wäre das Wort 'Datum', das Gegebene. Das was sich uns gibt, ist anders als das Gemachte, von uns unbeeinflußt, reine passive Beobachtung. Aber um darüber reden zu können, müssen wir wieder etwas daraus 'machen', d.h. es interpretieren. Und das geht nun mal nicht ohne Gefühl. Verstand und Gefühl gehören zusammen.

    Noch einmal: es gibt eine befreiende Wut. Es gibt eine Wut, die den Verstand befreit.

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    1. Es ist natürlich umgekehrt: Der Verstand ohne Gefühle ist leer, die Gefühle ohne Verstand sind blind.

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  14. Fakten sind also Sachen, die man getan/gemacht hat - okay. Aber selbst bei menschengemachten Fakten, die gewissermaßen einen Schaffungsprozess durch den Menschen beinhalten, liegt dieser in der Vergangenheit.
    Vergangenheit ist feststehend, unveränderlich.
    Man kann zurückblicken und sie ansehen.
    Gefühle sind permanent veränderlich.

    Über Gefühle allein kann ich nicht argumentieren. Jeder besteht einfach darauf sie zu haben, basta. Das Problem entsteht durch jene, die darauf bestehen sie haben OBWOHL Fakten zeigen, dass sie sich irren.
    Johannas Beitrag suggeriert die Welt als Ort von Unverständnis, Gewalt, Krise und daraus leitet sie Zorn, Wut, Hilflosigkeit und die Möglichkeit auf eigene Ausbrüche ab... mögliches "Fresse hauen" inklusive.
    In den Videos, die sie vielleicht immer noch nicht gesehen hat, schlägt Obama ein einfaches Gedankenexperiment vor. Stellen Sie sich vor Sie könnten eine Zeit wählen, in der Sie geboren werden.
    Sie können sich nicht aussuchen in welchem Land, ob als Frau oder Mann, ob sie hetero- oder homosexuell sind oder welchen Glauben Sie haben.
    Welche Zeit würden Sie wählen um die größten Chancen auf ein glückliches Leben zu haben?
    Tipp: Sie sollten heute wählen. :)

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  15. Tatsächlich möchte ich in jeder anderen vergangenen Zeit leben als der heutigen, wenn ich nur die Wahl habe als was. Letztlich kommt es immer darauf an, wer oder was man ist. Eine meiner Favoritinnen ist übrigens die Steinzeit.

    Mich zu fragen, wo ich lieber leben möchte, ist ein Witz, denn ich bin ein Anachronist, und ich fühle mich gerade in der Jetztzeit am wenigstens zuhause.

    Frau Schalls Wut ist mir auch deshalb sympathisch, weil ich auch gelegentlich in mir den Wunsch aufwallen fühle, bestimmten Mitbürgern in die Fresse zu hauen. Da das aber keinem von beidem, weder ihm noch mir, guttun würde, lasse ich das. Tatsächlich ist mein momentaner Gefühlszustand Resignation. "Empört euch!", hat uns ein gewisser Stephane Hessel zugerufen. Auch das ist Wut: Empörung. Aber da ich mich um meinen Blutdruck sorge, wähle ich lieber die Melancholie, die übrigens auch Kants erste Wahl gewesen ist, wenn es um moralische Dinge ging.

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    1. Ich habe natürlich als Mann geantwortet. Wenn ich eine Frau wäre, würde ich auch die heutige Zeit wählen. Oder eben die Steinzeit. Da sollen die Frauen ja auch was zu sagen gehabt haben.

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  16. Ich antworte die Steinzeit betreffend mit einem abgewandelten Peter Ustinov-Zitat:
    "Ich hätte damals nur ungern Zahnschmerzen gehabt." :)

    Und die Lebenserwartung war damals auch nicht so doll.

    Wenn man schon die Welt an sich betrachtet, global, von Trump bis Merkel, von Israel bis Berlin, dann kann die persönliche Perspektive nicht das Zentrum bilden.
    Dann muss man eine globale Perspektive anlegen, die eben alle Menschen einschließt... nicht umgekehrt.
    Wut, Empörung... das liest sich fein. Und dann? Alle sind wütend über irgendwas, alle sind empört... was dann? Worte sind keine Taten. Worte sind leicht.
    Rund 40% aller Empörten gehen nicht wählen. Darüber sollte man mal reden. Melancholie ist auch nicht hilfreicher. Sie bedauert das gewesene, aber ändert nicht das kommende.
    Tat - sachen. Sachen tun.
    Ja, und absolut gleicher Meinung, tunlichst keine Fressen einschlagen. Gewalt bringt immer nur sich selbst zur Welt.
    Ermutigung ist sinnvoller als Empörung.

    Schlagzeilen werden durch negative Meldungen bestimmt. Schlagzeilen erfassen niemals das positive eines Tages, sondern seine schlechtesten Seiten. Der Information halber wichtig, aber als Maßstab ungeeignet. Und wenn man damit dann bei Facebook Empörungspingpong damit spielt dominieren sie die eigene Perspektive und Gefühlswelt.
    Und dann kommen solche Beitragsausbrüche dabei 'raus, weil man sie nötig hatte.
    Und Selbstbefragungen, ob die unheilvolle Welt einen demnächst so weit zerbricht, dass man Leute verprügelt.
    Das ist höchst begrenzt sinnvoll.

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  17. Die Zähne waren in der Steinzeit bestens. Sie sind häufig das Einzige, was von unseren Vorfahren damals übriggeblieben ist. Erst mit der Seßhaftigkeit wurden die Zähne schlechter, weil die Nahrung einseitiger wurde und zuckerhaltiger.

    Aber es kommt nicht auf die Zähne oder die Lebenserwartung an. Es ist vielmehr so, was die Tat-Sachen betrifft, daß damals vielmehr Sachen getan wurden. Und zwar selbst getan. Das Selber-Tun ist es, was uns seit dem Neolithikum immer mehr abhanden gekommen ist. Heute wird nur noch getwittert. Twitter-Sachen also, keine Tat-Sachen.

    Ein gelebtes Leben zähle ich nicht nach Jahren.

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