Ein Gang aus der gentrifizierten Mitte ins reichlich gemischte und deutlich ärmere Berlin. Wenn man die Friedrichstrasse hinunter bis zur Chausseestrasse läuft, dann weiter auf der Müllerstrasse, den Dorotheenstädtischen Friedhof passiert, schnell das betonstrotzende BND-Areal hinter sich läßt, bei Bayer vorbeischlendert, immer tiefer in den Wedding hinein und schließlich links in die Seestrasse einbiegt, findet man nach zwanzig Metern neben einem Chinarestaurant einen kleinen chinesischen Schnellimbiß mit ungewöhnlich hohem Anteil von chinesischen Gästen. Das "Ambiente" ist, gelinde gesagt, nicht ansprechend.
Hier serviert man Hunanküche und aber auch Fischstäbchen mit Pommes.
Haltet euch bitte an die rot gebundene Karte von originalen Hunan-Speisen inclusive reizender Druckfehler. Das Fleisch ist nicht zäh, die Sauce schmeckt und Schweinebeine sind auch im Angebot.
Achtung: viele Gäste, die europäisch aussehen, bekommen die langweilige Standardkarte, alle anderen die chinesische Karte, die rote enthält die guten Gerichte, die schwarze ist für Liebhaber von germano-chinesischem Pamps und Fischstäbchen. Wir haben die gute Karte bekommen, warum auch immer.
Pak Choi, krosses Hühnchen und die besten Auberginen, die ich je gegessen habe. (Einzige Ausnahme sind die gebratenen meines Schwagers.) Nächstes Mal werde ich den Schweinebauch - Maos Fünfstreifenfleisch oder die Rindernieren, die scharfen Garnelen oder das Rindfleisch im Topf versuchen.
Wer scharfes Essen nicht mag, sollte vorsichtig sein. Wer Knoblauch nicht mag, sollte wegbleiben.
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