Sonntag, 17. Februar 2013

Diego Rodríguez de Silva y Velázquez - Die Küchenmagd



Diego Rodríguez de Silva y Velázquez
Die Küchenmagd


   La mulata oder einfach nur Küchenszene wird dieses Bild genannt, oder besser
   diese Bilder. Die hellere Version, mit der 'Jesus in Emmaus Szene' an der Wand
   hinten, hängt in Dublin, die dunklere in Chicago. Es wird heute vermutet, dass beide
   von Velázques gemalt wurden.


1620-22 

   Eine junge Frau, sehr erschöpft, in Gedanken, sie sitzt? Oder steht in gebeugter 
   Haltung.  Den Messinkessel vorne links hat sicherlich sie geputzt. Er strahlt.
   Fast wie ein Lichtverstärker und macht ihre Müdigkeit noch deutlicher.
   Überhaupt, dass Licht so gemalt werden kann!

   
Die Emmausjünger - Lukas 24

   Und siehe, zwei aus ihnen gingen an demselben Tage in einen Flecken, der war 
   von Jerusalem sechzig Feld Wegs weit; des Name heißt Emmaus. Und sie redeten 
   miteinander von allen diesen Geschichten. Und es geschah, da sie so redeten 
   und befragten sich miteinander, nahte sich Jesus zu ihnen und wandelte mit ihnen. 
   Aber ihre Augen wurden gehalten, daß sie ihn nicht kannten. Er sprach aber zu ihnen: 
   Was sind das für Reden, die ihr zwischen euch handelt unterwegs, und seid traurig? 
   Da antwortete einer mit Namen Kleophas und sprach zu ihm: Bist du allein unter den
   Fremdlingen zu Jerusalem, der nicht wisse, was in diesen Tagen darin geschehen ist? 
   Und er sprach zu ihnen: Welches? Sie aber sprachen zu ihm: Das von Jesus von  
   Nazareth, welcher war ein Prophet mächtig von Taten und Worten vor Gott und allem 
   Volk; wie ihn unsre Hohenpriester und Obersten überantwortet haben zur Verdammnis 
   des Todes und gekreuzigt. Wir aber hofften, er sollte Israel erlösen. Und über das alles 
   ist heute der dritte Tag, daß solches geschehen ist. Auch haben uns erschreckt etliche 
   Weiber der Unsern; die sind früh bei dem Grabe gewesen, haben seinen Leib nicht 
   gefunden, kommen und sagen, sie haben ein Gesicht der Engel gesehen, welche sagen, 
   er lebe. Und etliche unter uns gingen hin zum Grabe und fanden's also, wie die Weiber 
   sagten; aber ihn sahen sie nicht. Und er sprach zu ihnen: O ihr Toren und träges 
   Herzens, zu glauben alle dem, was die Propheten geredet haben! Mußte nicht Christus 
   solches leiden und zu seiner Herrlichkeit eingehen? Und fing an von Mose und allen 
   Propheten und legte ihnen alle Schriften aus, die von ihm gesagt waren. Und sie 
   kamen, nahe zum Flecken da sie hineingingen; und er stellte sich, als wollte er weiter 
   gehen. Und sie nötigten ihn und sprachen: Bleibe bei uns; denn es will Abend werden,
   und der Tag hat sich geneigt. Und er ging hinein, bei ihnen zu bleiben. 
   Und es geschah, da er mit ihnen zu Tische saß, nahm er das Brot, dankte, brach's und
   gab's ihnen. Da wurden ihre Augen geöffnet, und sie erkannten ihn. Und er verschwand
   vor ihnen. Und sie sprachen untereinander: Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit
   uns redete auf dem Wege, als er uns die Schrift öffnete? Und sie standen auf zu
   derselben Stunde, kehrten wieder gen Jerusalem und fanden die Elf versammelt und
   die bei ihnen waren, welche sprachen: Der HERR ist wahrhaftig auferstanden und
   Simon erschienen. Und sie erzählten ihnen, was auf dem Wege geschehen war und wie
   er von ihnen erkannt wäre an dem, da er das Brot brach.

   Verrückte Szene. Haben die Jünger so ein schlechtes Gedächtnis, oder hat ihn der 
   Tod so verändert, dass sie ihn nur noch an Gebärden erkennen können?  "Er stellte
   sich, als wollte er weitergehen", also will er erkannt werden! Schon verraten und 
   verkauft, und nun auch nicht mehr wiedererkennbar. Wie traurig.

 

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