Diego Rodríguez de Silva y Velázquez
Die Küchenmagd
La mulata oder einfach nur Küchenszene wird dieses Bild genannt, oder besser
diese Bilder. Die hellere Version, mit der 'Jesus in Emmaus Szene' an der Wand
hinten, hängt in Dublin, die dunklere in Chicago. Es wird heute vermutet, dass beide
von Velázques gemalt wurden.
1620-22
Eine junge Frau, sehr erschöpft, in Gedanken, sie sitzt? Oder steht in gebeugter
Haltung. Den Messinkessel vorne links hat sicherlich sie geputzt. Er strahlt.
Fast wie ein Lichtverstärker und macht ihre Müdigkeit noch deutlicher.
Überhaupt, dass Licht so gemalt werden kann!
Die Emmausjünger - Lukas 24
Und siehe, zwei aus ihnen gingen an demselben Tage in einen Flecken, der war
von Jerusalem sechzig Feld Wegs weit; des Name heißt Emmaus. Und sie redeten
miteinander von allen diesen Geschichten. Und es geschah, da sie so redeten
und befragten sich miteinander, nahte sich Jesus zu ihnen und wandelte mit ihnen.
Aber ihre Augen wurden gehalten, daß sie ihn nicht kannten. Er sprach aber zu ihnen:
Was sind das für Reden, die ihr zwischen euch handelt unterwegs, und seid traurig?
Da antwortete einer mit Namen Kleophas und sprach zu ihm: Bist du allein unter den
Fremdlingen zu Jerusalem, der nicht wisse, was in diesen Tagen darin geschehen ist?
Und er sprach zu ihnen: Welches? Sie aber sprachen zu ihm: Das von Jesus von
Nazareth, welcher war ein Prophet mächtig von Taten und Worten vor Gott und allem
Volk; wie ihn unsre Hohenpriester und Obersten überantwortet haben zur Verdammnis
des Todes und gekreuzigt. Wir aber hofften, er sollte Israel erlösen. Und über das alles
ist heute der dritte Tag, daß solches geschehen ist. Auch haben uns erschreckt etliche
Weiber der Unsern; die sind früh bei dem Grabe gewesen, haben seinen Leib nicht
gefunden, kommen und sagen, sie haben ein Gesicht der Engel gesehen, welche sagen,
er lebe. Und etliche unter uns gingen hin zum Grabe und fanden's also, wie die Weiber
sagten; aber ihn sahen sie nicht. Und er sprach zu ihnen: O ihr Toren und träges
Herzens, zu glauben alle dem, was die Propheten geredet haben! Mußte nicht Christus
solches leiden und zu seiner Herrlichkeit eingehen? Und fing an von Mose und allen
Propheten und legte ihnen alle Schriften aus, die von ihm gesagt waren. Und sie
kamen, nahe zum Flecken da sie hineingingen; und er stellte sich, als wollte er weiter
gehen. Und sie nötigten ihn und sprachen: Bleibe bei uns; denn es will Abend werden,
und der Tag hat sich geneigt. Und er ging hinein, bei ihnen zu bleiben.
Und es geschah, da er mit ihnen zu Tische saß, nahm er das Brot, dankte, brach's und
gab's ihnen. Da wurden ihre Augen geöffnet, und sie erkannten ihn. Und er verschwand
vor ihnen. Und sie sprachen untereinander: Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit
uns redete auf dem Wege, als er uns die Schrift öffnete? Und sie standen auf zu
derselben Stunde, kehrten wieder gen Jerusalem und fanden die Elf versammelt und
die bei ihnen waren, welche sprachen: Der HERR ist wahrhaftig auferstanden und
Simon erschienen. Und sie erzählten ihnen, was auf dem Wege geschehen war und wie
er von ihnen erkannt wäre an dem, da er das Brot brach.
Verrückte Szene. Haben die Jünger so ein schlechtes Gedächtnis, oder hat ihn der
Tod so verändert, dass sie ihn nur noch an Gebärden erkennen können? "Er stellte
sich, als wollte er weitergehen", also will er erkannt werden! Schon verraten und
verkauft, und nun auch nicht mehr wiedererkennbar. Wie traurig.
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