Lisette, Selbstporträt
Die Kamera ist ein Instrument der Entdeckung. Wir photographieren nicht nur was wir kennen, sondern auch das was wir nicht kennen."
"The camera is an instrument
of detection. We photograph not only what we know, but also what we don’t know" Lisette
Model
Lisette Model geboren am 10.11.1901 in Wien als Elise Amelie Felicie Stern, 1903 änderte die Familie den Nachnamen in Seybert; gestorben am 30.3.1983 in New York, war Fotografin.
Sie studierte in Wien Gesang und Harmonielehre und Kontrapunkt, letztere bei Arnold Schönberg, den sie später als einen ihrer formendsten Lehrer beschrieb. 1930 gab sie, aus nicht bekannten Gründen, die Beschäftigung mit Musik auf und begann zu photographieren.
Coney Island N.Y. Badende, liegend 1939/40 © Lisette Model
In Nizza lernte sie ihren Ehemann Evsa Model, einen Maler, kennen mit dem sie 1938 dann in die USA emigrierte. 1944 wurden ihr Bruder und ihre Schwägerin von
Frankreich in ein deutschen Konzentrations- lager gebracht. Ihre Mutter starb in
Nizza.
New York, Reflektionen, 1939-45 © Lisette Model
Über ihre erste Zeit in New York schrieb sie:
"Anderthalb Jahre lang habe ich nicht photographiert. Ich war blind, weil alles so anders war."
"For a year and a half I took no pictures. I was blind because it was all too
different." Lisette Model
East Side New York City, Kleine Frau in Turnschuhen eine Tüte tragend, 1939-45 © Lisette Model
"Ich bin oft gefragt worden, was ich durch meine Photographien beweisen will. Die Antwort ist, ich will nichts beweisen. Sie beweisen mir, und ich bin die die lernt."
"I have often been asked what I wanted to prove
by my photographs. The answer is, I don’t want to prove anything. They
prove to me, and I am the one who gets the lesson." Lisette Model
Zwei Sänger im Sammy's in der Bowery, New York 1940/44 © Lisette Model
Modenschau Hotel Pierre New York 1940-46 © Lisette Model
Belmont Park, Rennbahn 1956, Fetter Mann © Lisette Model
Diane Arbus war von 1955 bis 57 eine Schülerin Models und wurde von ihr ermuntert, die kommerzielle Photographie zu Gunsten der künstlerischen aufzugeben.
New York, Reflektionen - einfach Klasse. Licht und Schatten als Antreiber, Zerhacker, Vervielfältiger, Vereinsamer.
AntwortenLöschenDie Einzelmenschen - aufgespürt, beobachtet, scharf, aber auch mit Empathie. Ich erwische mich, dass ich neugierig auf diese Fotos gucke, aber ich weiß, dass mein Blick auf diese Menschen abwehrender ist, kälter, wenn sie mir real begegnen.