Sonntag, 30. Januar 2011

Stanley Kubrick - Zweiter Teil


2001 (1968) Ich muss gestehen, eigentlich mag ich den Film nicht sehr. Sicher der Anfang mit 'Also Sprach Zarathustra' unter der Affenhorden Szene ist phantastisch, aber eine ganze Strecke lang finde ich ihn ziemlich angestrengt bösartig und dann wieder bedeutungsschwanger, bis dann am Ende so eine fremdartige Kühle entsteht, da wird es wieder schön. Auch das es im Weltraum still ist, habe ich gemocht. Und den "Soundtrack" von Ligeti. 
Der Computer heist übrigens HAL, weil...? IBM und jeweils ein Buchstabe drunter im Alphabet! Arthur C. Clarke hat die Vorlage geliefert und auch am Drehbuch mitgeschrieben - "Childhoods End" ist ein anderer interessanter Roman von ihm. 
Als Kubrick nach der Bedeutung von 2001 gefragt wurde, hat er geantwortet: "They are the areas I prefer not to discuss, because they are highly subjective and will differ from viewer to viewer. In this sense, the film becomes anything the viewer sees in it. If the film stirs the emotions and penetrates the subconscious  of the viewer, if it stimulates, however inchoately, his mythological and religious yearnings and impulses, then it has succeeded."
"Es gibt Bereiche die ich lieber nicht diskutieren möchte, weil sie hochsubjektiv sind und sich von Zuschauer zu Zuschauer unterscheiden werden. In diesem Sinn wird der Film alles, was der Zuschauer in ihm sehen will. Wenn der Film Gefühle anrührt und in das Unterbewusstsein des Zuschauers eindringt, wenn er, wenn auch unvollkommen, seine mythologischen und religiösen Sehnsüchte und Impulse stimuliert, dann hist der Film gelungen." 
Und man darf sicher behaupten, dass dieser Film einen enormen Einfluss auf die nächste Generation Filmemacher gehabt hat. Und trotzdem, eigentlich mag ich ihn nicht. 

Merkwürdig, wie wenig gute Science-Fiction Geschichten im Augenblick veröffentlicht werden. Unglaubliche Mengen Phantasy, meist Herr der Ringe oder Lord Dunsany oder H.P. Lovecraft Ableger und viel Kriegerisches, wo nur die Namen der Waffen noch futuristisch klingen, aber ganz selten Visionäres. Asimov, Clarke, Robert Heinlein, Frank Herbert, die frühen Star Trek Episoden von Gene Roddenberry, Bladerunner und und und. Es ist als ob wir so von der Gegenwart überwältigt werden, dass wir keinen Raum für Zukunftsträume haben. Ende der Utopien = Ende des Science Fiction? Stimmt natürlich nicht ganz, Alastair Reynolds und Peter F. Hamilton schreiben ganz erstaunliche Welten. Und die Engländer , bzw. die BBC produzieren immerhin Doctor Who und Torchwood. Aber wenn jemand einen tollen Tip hat, her damit! Ich merke gerade, dass ich bei Sci-Fi sehr amerikanisch geprägt bin. Lem, Strugatzki sind doch nicht zu unterschlagen.



Morgen: Clockwork Orange, Barry Lyndon und The Shining.


10 Kommentare:

  1. Olaf Brühl schrieb auf facebook.
    Olaf wrote: "Ja, und ausdrücklich als Antwort auf ODYSSEE 2001 drehte Tarkowski SOLARIS. - Na, wo sollen die Visionen auch herkommen, in einer medialen Weltzeit mit (angeblich) so wenig Hoffnung, Zukunftskonzepten und Utopie?"

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  2. Die neue Generation Comicautoren lesen wäre mein tip, natürlich mit den dazugehörigen Bildern. Neil Gaiman, Frank Miller (ok, der ist schon älter) Garth ennis, und natürlich die japaner, die seit jahrzehnten nichts weiter tun, als zukunftswelten zu entwerfen. Als einstig wäre hier AKIRA oder BATTLE ANGEL ALITA zu empfehlen. Ich teile die Vorliebe für die angelsächsische Sience Fiction: mehr Humor, mehr Gespür für Design und vor allem viel öfter auch mal ein echt mieser Bug der schlicht und einfach pulverisiert werden muß....ciau axel
    P:S: ich liebe 2001 eigentlich sehr aber ich schlafe immer, immer ein

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  3. Ich mag Comics nicht. Ich will Buchstaben und Bilder in meinem Kopf. Altmodisch.
    Mit dem Einschlafen, das verstehe ich. Ist mir sogar bei Solaris passiert. Oh, oh.

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  4. nur zur info:
    gute comics sind hauptsächlich (sehr wenige) buchstaben und bilder, die immer zu zwischenbildern im kopf aufrufen. (Akira)

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  5. wie wär es denn, liebe johanna schall, mit dietmar daths abschaffung der arten?:
    http://bit.ly/feZ4pG

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  6. und was hat herr daths mit der
    liebe oder nicht-liebe zu comic zu tun?

    haben sie das hör-spiel angehört?

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  7. das hörspiel ist mit der warmen stimme von herrn s. groth -
    kann man sich runterladen bei:

    http://www.br-online.de/bayern2/hoerspiel-und-medienkunst/

    so mann lust und zeit hat zum zuhören

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  8. lesen sie doch nochmal den letzten absatz von johanna schalls beitrag, liebes anonym.

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  9. also solaris hab ich neulich nochmal so ein bißchen gesehen und da muß ich gestehen... ich mußte immer mal wieder richtig lachen un d ehrlich gesagt meistens an den ernsthaftesten stellen. geht mir bei seinen realistischeren bzw narrativeren früheren filmen nicht so. da schaudere ich und heule. ist wahrscheinlich so ein alterskonservatives ding. zu comics: sei nicht so störrisch probiers mal. es ist eigentlich film in all seinen arten und kann die fantasie sehr befriedigen und bereichern. zumal wirklich geniale autoren und zeichner unterwegs sind. kubrick übrigens war fanatische storyboardfreak. kannste glauben.,

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  10. Auch wenn ich weiß dass es ein absolutes Meisterwerk der Filmkunst seien soll, habe ich bis zum heutigen Tag keinen wirklichen Zugang zum Film gefunden. Ich finde ihn nur anstrengend, aber das mag auch eine sehr persönliche Wahrnehmung sein.

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