Sonntag, 23. Januar 2011

Noch ein malender Dichter - Hermann Hesse




Ich bin 18 Jahre alt, 1976, "Du musst 'Steppenwolf' lesen, unbedingt. Ich habe es gehasst, da erklärt mir einer mitten im Roman, was er meint und fürchtet in einem Traktat, schrecklich. "Glasperlenspiel" kopfiger Wulst. Aber dann viel später: "Unterm Rad" und vor allem "Narziss und Goldmund", das letztere in einem kleinen weissen Buch, ich glaube von Suhrkamp, mit zarten Aquarellen von Hesse selbst. Italienische (Schweizer) Landschaften, viele Bäume, Berge und hingestrichen mit Nonchalance und Unangestrengtheit.
Hesse zum Steppenwolf: „[…] es ist die Geschichte eines Menschen, welcher komischerweise darunter leidet, dass er zur Hälfte ein Mensch, zur Hälfte ein Wolf ist. Die eine Hälfte will fressen, saufen, morden und dergleichen einfache Dinge, die andere will denken, Mozart hören und so weiter, dadurch entstehen Störungen, und es geht dem Mann nicht gut, bis er entdeckt, dass es zwei Auswege aus seiner Lage gibt, entweder sich aufzuhängen oder aber, sich zum Humor zu bekehren“ (aus einem Brief an Georg Reinhardt, 18. August 1925).

2 Kommentare:

  1. Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
    Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
    Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
    Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
    Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
    Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
    Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
    In andre, neue Bindungen zu geben.
    Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
    Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
    - aus STUFEN*****
    ***** Hermann Hesse, wieder so ein grandioser Poet, bei dem sich die Geister scheiden: Schwulst, Kitsch oder Poesie? Ihm ist nicht alles gelungen, so manche Stufe hatte er verfehlt, wie er selbst eingestand, aber wem ist das nicht passiert? Man betrachte nur Goethes Tasso.

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  2. nun gilt ja hermann hesse nicht unbedingt als maler, er ist eher ein zeichner.

    narziß und goldmund
    steppenwolf -

    eine versuchte erklärung der welt für uns weltfremde kinder im osten deutschlands -
    es war natürlich auch immer ein wenig in, ihn gelesen zu haben -
    das lesen hatte natürlich auch vorteille, mann fand freunde und gleichgesinnte.

    zu erwähnen wäre natürlich noch siddhartha.

    bei seinen zeichnungen muß mann natürlich sein umfeld und lebenswerk beachten -
    er war sicherlich dichter.
    zeichnen war freizeit und entspannung -
    andere kochen suppen oder laufen durch den wald.

    ohne siddhartha wären die beatles nie nach indien gegangen und ohne hesse hätte es vielleicht nie die hippie-generation gegeben -
    selbst eine band hat sich nach steppenwolf benannt.

    ko

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