Nur so zwischendurch, weil es so schön ist.
10
maggie and milly and molly and may
went down to the beach (to play one day)
and maggie discovered a shell that sang
so sweetly she couldn't remember her troubles, and
milly befriended a stranded star
whose rays five languid fingers were;
and molly was chased by a horrible thing
which raced sideways while blowing bubbles: and
may came home with a smooth round stone
as small as a world and as large as alone.
For whatever we lose (like a you or a me)
it's always ourselves we find in the sea
Sonntag, 6. Februar 2011
Samstag, 5. Februar 2011
Theater ist langweilig
Theater ist langweilig. Nicht immer, aber immer öfter. Blöder Witz, ich weiss!
Aber warum bin ich im Kino so sehr viel toleranter, harmloser, anspruchsloser? Sicher sehe ich nicht oft wirklich großartige Filme, aber ein banaler, halbwegs gut gespielter, oder sogar ein idiotischer mit schicken Effekten, erzeugt doch nicht dieses Gefühl körperlicher Qual, das so viele Theaterabende in mir auslösen.
Ein bißchen Unterhaltung im Kino, ein, zwei gute Witze oder Tricks und ich bin ein entspannt konsumierender Zuschauer. Nicht unbedingt unkritisch, aber gelassen und eher entgegenkommend.
Dagegen im Theater! Ich werde unruhig. Die Beine zucken. Die Atmung wird unregelmäßig. Plötzliche Attacken von überwältigender Müdigkeit setzen ein. Manchmal kann ich nicht mal hingucken. Und ich weiß, dass es unfair und zickig ist. Aber mein Körper macht was er will oder muss!
Ist es, weil Theater einen anderen Anspruch hat, haben sollte? Wieso? Wenn es mich gut unterhält, sollte ich doch froh sein. Aber auch an der Unterhaltung mangelt es doch oft. (Schade, dass man in der deutschen Sprache 'unterhalten' durch das Wortteil "unter" immer mit niedrig assoziiert. Entertainment ist leichter, einladender, 'enter' wie eintreten, mitmachen, dabeisein.)
Ist es, weil ich zu viel Theater sehe, das was ich selber mache und das der anderen? Werde ich überkritisch, überfüttert und dekadent?
Ist es, dass ich doch zum konservativen, reaktionären Dinosaurier geworden bin und nur verpasst habe, auszusterben?
Ist es, weil eigentlich momentan keiner so recht weiss, warum der ganze Aufwand? Mit wem 'unterhalten' wir uns über was?
Da ist das schlechte Gewissen, weil wir ja immerhin noch subventioniert werden, "denkt nur an die ganzen Krankenhäuser und Schulen, die das Geld auch nötig hätten". Da ist die tiefe Sehnsucht, die Gier nach Spiel. Aber auch die Angst, die Zeit, die notwendige Veränderung zu verpassen. Und aber auch die Trendgeilheit, aufgepeitscht von einem Feuilleton ohne Humor und Theaterliebe.
Theater, wenn es langweilig ist, ist es, wie wenn Du urplötzlich bemerkst, dass dein Liebster häßlich ist oder dumm. Wie sehr traurig!
Und doch gehe ich immer wieder. Wie ein Junkie kann ich nicht aufhören. Und es gibt sie ja die wunderbaren Ausnahmen, die Überraschungen, den Moment wo ein Spieler etwas tut mit dem ich nicht rechne, wo ich mich erwischt fühle, wo einer viel schlauer ist als ich und wahrhafter, als ich es zu seien wage. Aber die vielen Abende dazwischen! Wo ich förmlich mein Leben in Dali-Uhren Weise zerfliessen sehe. Zwei Stunden, die mir das Gefühl von 20 geben. Hoffentlich, hoffentlich tue ich das nicht anderen an!
Chas Addams
Freitag, 4. Februar 2011
The Ballad of Frankie Lee & Judas Priest
Mein erstes Freilicht - Konzert, mein Schwager hatte mir die Karte besorgt, 1990, in Treptow auf einer verschlammten Wiese, Bob Dylan ist noch nicht da, eine Vorgruppe spielt, welche bloss, und ich kriege Platzangst. Was für eine schmähliche Niederlage, noch bevor der Held meiner jungen Jahre erscheint, habe ich das Gedränge verlassen, gehe mit bildlich eingeklemmtem Schwanz nach Hause und höre zum .... Male die Platte. Ich bin einfach nicht cool.
Well, Frankie Lee and Judas Priest,
They were the best of friends.
So when Frankie Lee needed money one day,
Judas quickly pulled out a roll of tens
And placed them on a footstool
Just above the plotted plain,
Sayin’, "Take your pick, Frankie boy,
My loss will be your gain."
Well, Frankie Lee, he sat right down
And put his fingers to his chin,
But with the cold eyes of Judas on him,
His head began to spin.
"Would ya please not stare at me like that," he said,
"It’s just my foolish pride,
But sometimes a man must be alone
And this is no place to hide."
Well, Judas, he just winked and said,
"All right, I’ll leave you here,
But you’d better hurry up and choose
Which of those bills you want,
Before they all disappear."
"I’m gonna start my pickin’ right now,
Just tell me where you’ll be."
Judas pointed down the road
And said, "Eternity!"
"Eternity? " said Frankie Lee,
With a voice as cold as ice.
"That’s right," said Judas Priest, "eternity,
Though you might call it ’paradise.’"
"I don’t call it anything,"
Said Frankie Lee with a smile.
"All right," said Judas Priest,
"I’ll see you after a while."
Well, Frankie Lee, he sat back down,
Feelin’ low and mean,
When just then a passing stranger
Burst upon the scene,
Saying, "Are you Frankie Lee, the gambler,
Whose father is deceased?
Well, if you are,
There’s a fellow callin’ you down the road
And they say his name is Priest."
"Oh, yes, he is my friend,"
Said Frankie Lee in fright,
"I do recall him very well,
In fact, he just left my sight."
"Yes, that’s the one," said the stranger,
As quiet as a mouse,
"Well, my message is, he’s down the road,
Stranded in a house."
Well, Frankie Lee, he panicked,
He dropped ev’rything and ran
Until he came up to the spot
Where Judas Priest did stand.
"What kind of house is this," he said,
"Where I have come to roam? "
"It’s not a house," said Judas Priest,
"It’s not a house . . . it’s a home."
Well, Frankie Lee, he trembled,
He soon lost all control
Over ev’rything which he had made
While the mission bells did toll.
He just stood there staring
At that big house as bright as any sun,
With four and twenty windows
And a woman’s face in ev’ry one.
Well, up the stairs ran Frankie Lee
With a soulful, bounding leap,
And, foaming at the mouth,
He began to make his midnight creep.
For sixteen nights and days he raved,
But on the seventeenth he burst
Into the arms of Judas Priest,
Which is where he died of thirst.
No one tried to say a thing
When they took him out in jest,
Except, of course, the little neighbor boy
Who carried him to rest.
And he just walked along, alone,
With his guilt so well concealed,
And muttered underneath his breath,
"Nothing is revealed."
Well, the moral of the story,
The moral of this song,
Is simply that one should never be
Where one does not belong.
So when you see your neighbor carryin’ somethin’,
Help him with his load,
And don’t go mistaking paradise
For that home across the road.
Bob Dylan
Kubrick - Vierter Teil - Finale
Full Metal Jacket 1987. Ein Kriegsfilm, 30 Jahre nach Wege zum Ruhm. 2 Jahre nach Ende des Vietnamkrieges.
Könnt ihr euch noch erinnern welchen Schock, die Nachricht über das Massaker auslöste? Wobei es ja, weiss Gott, nicht das erste oder ein in seiner Grauenhaftigkeit besonders herausstechendes Massaker war, aber die Form der Nachrichten - Berichterstattung begann sich zu verändern, wurde akuter, direkter im Ton, bildreicher, scheinbar wahrer. So ein Scheiß! (Am Wassergraben Dokumentarfilm - DDR, 1978, Farbe, 16 min. Heynowski & Scheumann und The My Lai Tapes BBC4 http://www.bbc.co.uk/worldservice/documentaries/2008/04/080327_mylai_partone.shtml)
R. Lee Ermy as Gunnery Sergeant Hartman, war wirklich Drill Instruktor in Vietnam und hatte sich für die Rolle mit einem Video beworben, auf dem er einen Schwall Beschimpfungen herausbrüllte während Leute hinter der Kamera ihn mit Orangen und Tennisbällen bewarfen. Er brüllte ohne eine Reaktion auf die Wurfgeschosse zu zeigen, volle 15 Minuten in die Kamera und bekam den Part.
Eigentlich sind es zwei Filme, der über das Trainingscamp bis zum Tod von Gomer Pyle und der völlig anders strukturierte über die Geschehnisse während der Tet Offensive 1968. Der erste Teil fast klassisch hintereinander als gebundene noch sehr persönliche Geschichte, der zweite sprunghaft, hektisch, rhythmisch uneben - wie Krieg? Vincent D'onofrio spielt mitlerweile einen nervenden nervösen Detektiv in einer der tausenden Law and Order Serien, hier, noch sehr jung, circa 25, ist er ein riesiger dicklicher Teddybär, der sich unter Druck und Mobbing in ein Monster verwandelt, wie es sie in diesen Horror Filme gibt, wo harmloses Spielzeug nächtens mit spitzen Zähnen und ausgefahrenen Krallen auf schlafende Kinder losgeht.
Er und das Gesicht des vietnamesischen Scharfschützen, wenn man es, nach langer Zeit in der man nur seine Schüsse gesehen und gehört hat, endlich sieht und es ist dann das Gesicht einer zierlichen Vietnamesin, sehr zart und schön und schon fast tot.
Ich fand die zweite Hälfte zu absichtsvoll, zu schlau, um mich wirklich zu erwischen. Aber es war der letzte Kubrick von Kubrick, für mich. Denn danach folgte:
Eyes Wide Shut 1990 nach der Traumnovelle von Arthur Schnitzler. Ich hatte mich auf den Film gefreut, trotz der Tom Cruise Besetzung! Und dann? Habe ich mich gelangweilt! Unerotisch, hölzern gespielt, altersgeil, öde, was fällt mir noch ein? Prüde und lächerlich. Rade Sherbedgia als der Besitzer des Kostümvereihs ist ganz gut. Aber: Frau Kidman in Unterwäsche, durchgestylt bis in das möglicherweise existierende Geschlechtsteil (und ich verwende dieses unsinnliche Wort mit Absicht!), Tom Cruise und keine Action nirgendwo, was soll er tun, spielen, wie geht das, keine Ahnung, irgendwie gucken und nix falsch machen. SCHRECKLICH! SCHADE! SCHADE!
Guckt euch das an! Sex ohne Sex. Nackt aus Plastik. Dekadenz frisch angerichtet.
Und dann post mortem, Kubrick starb übrigens direkt nach der Endfertigung von Eyes Wide Shut, A.I., Artificial Intelligence oder auch der Film aus dem ich türenschlagend raus bin, als dann auch noch die Aliens aussahen als wären sie aus Bonbonmasse gefertigt. Kubrick hatte das Projekt 1995 an Spielberg übergeben, das Wort hat hier nicht ohne Grund eine Doppelbedeutung. Was für ein Schmalz. Niedlich. Anrührend. Süüüüüüüß!
Stanley Kubrick.
Clockwork Orange mit 17 gesehen ohne ein Wort zu verstehen, hat sicher einen großen Anteil an meiner, durch tausende enttäuschende und schlichtweg miese Filme, nicht zu tötenden Filmverliebtheit. Ich danke ihm dafür. Und für "We'll Meet Again" während Slim Pickens auf der Bombe gen Apocalypse reitet. Und für Kirk Douglas Gesicht, wenn er weiss, dass sie alle sterben werden, und den sinnlosen Angriff noch 5 Minuten herauszögert.
Und für William Karels Mockumentary: Kubrick, Nixon und der Mann im Mond, in der scheinbar bewiesen wird, dass die Mondlandung nie stattgefunden hat und von Kubrick im Auftrag der US Regierung unter strenger Geheimhaltung mit Regierungsmitarbeitern als Schauspielern inszeniert und gedreht wurde.
Donnerstag, 3. Februar 2011
Kubrick - Dritter Teil
Clockwork Orange 1971 basiert auf Anthony Burgess' Roman, der sich wirklich gut liest, mit dem russisierten Englisch (mloko = Milch, droogs = Freunde, anstatt Dinglisch hier Renglisch) und einer Menge Cockney Reimen. Ich habe einen Freund, der in London Taxi fährt und Cockney ist. Ich verstehe nicht viel davon, zumal es sich ja auch ständig verändert, aber, wenn er es beschreibt, klingt es wie eine hochkomplizierte Geheimsprache konstruiert aus Gleichklängen, Reimen und Verdrehungen, die ursprünglich erfunden wurde, um zu verhindern, dass die Bullen verstanden, was gesagt wurde und dann bekam es einen gruppenprägenden Charakter. Faszinierend!
So wie der Film. ich habe ihn zuerst in Italienischer Synchronisation gesehen, so etwa 1975 und weiss noch, dass ich regelrecht körperlich auf die Gewalt, nicht nur die gezeigte, auch die gedachte, reagiert habe. Schockierend, abstossend und anziehend, ekelhaft und irgendwie doch nicht. Es war dann mein erstes eigenes Video, mitgebracht aus dem Westen, in Englisch und ich habe viele Freunde in den Genuss meiner ersten Versuche der Live-Synchronisation gebracht. 13 Mal! Habe ihn seit mindestens 20 Jahren nicht wieder angesehen, aber "Singing in the rain" hat sich nie wieder so unbeschwert angehört wie vordem und ganze Bildsequenzen sind noch direkt abrufbar in meinem Gehirn. Die grausige Phallusfigur, die Alex (Malcolm McDowell!!!!!) während des Vortanzes zur Vergewaltigung immer wieder in diese ruckartigen Schwingungen versetzt.
Die Augen von Alex, wenn sie aufgehalten werden, um ihm unter Abspielen von Beethoven und dem erzwungenen Ansehen von brutalen Dokumentarszenen von seiner Aggression zu "heilen". Wie er von seinen ehemaligen Freunden zusammengeschlagen wird, wenn er Gewaltlosigkeit predigt. Boa, überhaupt das Szenenbild und die Kostüme! Die falschen Wimpern an einem Auge, der Bowler, die Hosenträger, die damals noch nicht üblichen Springertiefel, Boa! Ich habe gelesen, dass Burgess das Ergebnis nicht mochte, weil er meinte es fehle ihm die erlösende Moralität am Ende und ich habe auch von anderen gehört, dass der Film auf sie gewaltliebend wirkte. Ich fand das damals nicht. Muss ich wohl mal wieder angucken.
William Makepeace Thackeray schrieb "Das Glück des Barry Lyndon" im 19. Jahrhundert, Kubrick drehte seinen Film Barry Lyndon 1975 und drehte viele Szenen ohne künstliches Licht, Kerzen und/oder Tageslicht. Ich erinnere wunderbare reiche Bilder, samtenes Licht, üppige Kostüme und riesige Perücken. Mehr nicht, tut mir leid. Marisa Berenson war sehr schön, das ist die, die auch in Cabaret mitspielt, nicht?
REDRUM!
"Heeeere's Johnny!" Selbst wenn man kein oder wenig Englisch spricht, sollte man sich diesen Film im Original anschauen, die hohe kränkliche Stimme von Shelley Duvall, und Nicholson. Er ist einfach der Weltmeister, der König, der Kaiser, ... der grandioseste Spieler von Wahnsinn den es je gab. Von seinen Anfängen bei Roger Corman, zum Beispiel die irre Szene, wo ein junger Jack zum Zahnarzt kommt, um sich alle Zähne ziehen zu lassen und dann immer orgiastischer wird, je größer der Schmerz wird. Masochismus als Horror-Komödie, herrlich, bis zu den Hexen von Eastwick als der Farce zum Thema Teufel.
Obwohl: Kubrick soll ein zauberhafter Vater gewesen sein, aber in diesem Film sind es gerade die Kinder, der kleine Junge auf dem Dreirad und de schrecklichen Zwillinge, die mich mehr als der axtschwingende Jack haben vor Schrecken zusammenzucken lassen.
Jetzt folgen noch Full Metal Jacket, und leider Eyes Wide Shut und A.I.
Mittwoch, 2. Februar 2011
Mitteilung
Kann im Augenblick nicht kommentieren, funktioniert einfach nicht. Oh die Untiefen des digitalen Lebens!
Sonntag, 30. Januar 2011
Stanley Kubrick - Zweiter Teil
2001 (1968) Ich muss gestehen, eigentlich mag ich den Film nicht sehr. Sicher der Anfang mit 'Also Sprach Zarathustra' unter der Affenhorden Szene ist phantastisch, aber eine ganze Strecke lang finde ich ihn ziemlich angestrengt bösartig und dann wieder bedeutungsschwanger, bis dann am Ende so eine fremdartige Kühle entsteht, da wird es wieder schön. Auch das es im Weltraum still ist, habe ich gemocht. Und den "Soundtrack" von Ligeti.
Der Computer heist übrigens HAL, weil...? IBM und jeweils ein Buchstabe drunter im Alphabet! Arthur C. Clarke hat die Vorlage geliefert und auch am Drehbuch mitgeschrieben - "Childhoods End" ist ein anderer interessanter Roman von ihm.
Als Kubrick nach der Bedeutung von 2001 gefragt wurde, hat er geantwortet: "They are the areas I prefer not to discuss, because they are highly subjective and will differ from viewer to viewer. In this sense, the film becomes anything the viewer sees in it. If the film stirs the emotions and penetrates the subconscious of the viewer, if it stimulates, however inchoately, his mythological and religious yearnings and impulses, then it has succeeded."
"Es gibt Bereiche die ich lieber nicht diskutieren möchte, weil sie hochsubjektiv sind und sich von Zuschauer zu Zuschauer unterscheiden werden. In diesem Sinn wird der Film alles, was der Zuschauer in ihm sehen will. Wenn der Film Gefühle anrührt und in das Unterbewusstsein des Zuschauers eindringt, wenn er, wenn auch unvollkommen, seine mythologischen und religiösen Sehnsüchte und Impulse stimuliert, dann hist der Film gelungen."
Und man darf sicher behaupten, dass dieser Film einen enormen Einfluss auf die nächste Generation Filmemacher gehabt hat. Und trotzdem, eigentlich mag ich ihn nicht.
Merkwürdig, wie wenig gute Science-Fiction Geschichten im Augenblick veröffentlicht werden. Unglaubliche Mengen Phantasy, meist Herr der Ringe oder Lord Dunsany oder H.P. Lovecraft Ableger und viel Kriegerisches, wo nur die Namen der Waffen noch futuristisch klingen, aber ganz selten Visionäres. Asimov, Clarke, Robert Heinlein, Frank Herbert, die frühen Star Trek Episoden von Gene Roddenberry, Bladerunner und und und. Es ist als ob wir so von der Gegenwart überwältigt werden, dass wir keinen Raum für Zukunftsträume haben. Ende der Utopien = Ende des Science Fiction? Stimmt natürlich nicht ganz, Alastair Reynolds und Peter F. Hamilton schreiben ganz erstaunliche Welten. Und die Engländer , bzw. die BBC produzieren immerhin Doctor Who und Torchwood. Aber wenn jemand einen tollen Tip hat, her damit! Ich merke gerade, dass ich bei Sci-Fi sehr amerikanisch geprägt bin. Lem, Strugatzki sind doch nicht zu unterschlagen.
Morgen: Clockwork Orange, Barry Lyndon und The Shining.
Samstag, 29. Januar 2011
29. 1. 1964 Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben wird in den USA uraufgeführt.
Stanley Kubrick 1928 - 1999
Fear and Desire1953
Der Tiger von New York oder The Killer's Kiss 1955
Die Rechnung ging nicht auf oder The Killing 1956
Wege Zum Ruhm oder Paths of Glory 1957, einen schwarz-weiss Film mit Kirk Douglas habe ich gesehen, kurz nachdem ich nun gerade auch noch "Im Westen nichts Neues" gelesen hatte.
The boast of heraldry, the pomp of power,
And all that beauty, all that wealth e'er gave,
Awaits alike th' inevitable hour:-
The paths of glory lead but to the grave.
And all that beauty, all that wealth e'er gave,
Awaits alike th' inevitable hour:-
The paths of glory lead but to the grave.
Der Wappen Prahlerei, der Pomp der Macht,
Was je der Reichtum und was Schönheit gab,
Sinkt unerlöslich hin in eine Nacht:
Der Pfad der Ehre führet nur ins Grab.
Was je der Reichtum und was Schönheit gab,
Sinkt unerlöslich hin in eine Nacht:
Der Pfad der Ehre führet nur ins Grab.
(Thomas Gray aus Elegy Written in a Country Churchyard)
Ein toller Film, sehr sparsam gespielt, sehr genau und sehr traurig. Eigentlich kein Schwarz-Weiss, sondern ein Grau-Film.
Wenn man, wie ich Kubrick mit "Clockwork Orange" kennengelernt hat, ist man verblüfft, wie sehr er mit dem Genre auch die Bildsprache und selbst den Spielstil der Darsteller wechselt. Er hat nicht einfach eine "Handschrift, einen Begriff, den ich im Zusammenhang mit Theater und Film mit grossem Misstrauen betrachte, sondern er sucht und findet die stilistischen Mittel, die der Geschichte die größtmögliche Schubkraft ermöglichen. Und wenn man am Beginn des Filmes vermutet, man sei in einen der üblichen Kriegsfilme geraten, wahrscheinlich einen älteren (wegen dem Schwarz-Weiss) und dann erlebt, wie Kubrick den Krieg an einem Einzelfall seziert, ihn all seiner Großartigkeit entledigt und doch die Geschichte eines heldenhaften Verhaltens erzählt, dann hat er einen an der Kehle und läßt nicht los bis zum Schluss.
In Frankreich sah man in dem Film, der auf der französischen Seite des 1. Weltkrieges spielt, einen Angriff auf die Ehre des französischen Militärs, weshalb der Film dort bis 1975 nicht gezeigt wurde. Der Film war nie offiziell verboten; allerdings hatte kein Verleiher je versucht, ihn durch die Zensur zu bringen.
Kirk Douglas hat dann Stanley Kubrick dazu überredet die Regie von Spartakus 1960 zu übernehmen,
nachdem der ursprüngliche Regisseur kurz nach Drehbeginn gefeuert worden war. Das Ergebnis war immens erfolgreich (4 Oscars, einen Golden Globe etc.), führte aber auch zu Kubrick's Entscheidung, nie wieder einen Film zu drehen, bei dem er nicht die völlige Kontrolle über den gesamten Herstellungsprozess in seinen Händen hielt.
nachdem der ursprüngliche Regisseur kurz nach Drehbeginn gefeuert worden war. Das Ergebnis war immens erfolgreich (4 Oscars, einen Golden Globe etc.), führte aber auch zu Kubrick's Entscheidung, nie wieder einen Film zu drehen, bei dem er nicht die völlige Kontrolle über den gesamten Herstellungsprozess in seinen Händen hielt.
Aufsehen erregte auch die Wahl des Drehbuchautors. Kirk Douglas verpflichtete Dalton Trumbo, der in den 1950er Jahren während der McCarthy-Ära als einer der Holywood Ten auf der Schwarzen Liste des HUAC (House Committee on Un-American Activities) stand.
Kubrick zieht nach England und dreht Lolita in enger Zusammenarbeit mit dem Roman- und Drehbuchschreiber Wladimir Nabokov , wieder in Schwarz-Weiss und doch stilistisch ganz eigen.
In der Rolle des Mr. Quilty: Peter Sellers, schon hier in einigen Verkleidungen.
Kubrick bietet Sellers vier Rollen in seinem nächsten Film, Dr. Seltsam oder wie ich lernte die Bombe zu lieben 1964 (Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb und wiederum die Frage nach den Absichten deutscher Titel, der Titel ist eh lang, warum dann nicht vollständig? ) Sellers akzeptiert drei der vier Rollen. Tja, was gibt es zu diesem Film zu sagen, außer das jedermann, der ihn noch nicht oder nur ein-oder zweimal gesehen hat, sich bitte möglichst schnell in Richtung der nächstliegenden Videothek begeben möge, um ihn zu entleihen und anzusehen und dann können wir weiter reden. Die Pink Panther Filme sind wunderbar, aber was Sellers hier bietet ist Genie in Freiheit.
Es gibt übrigens, habe ich mal gelesen, das psychologische Phänomen des "anarchistischen Beines oder Arms", wobei das jeweilige Körperteil sich, ohne oder gegen den Willen des Körperbesitzers verhält.
Zweiter Teil folgt morgen.
Freitag, 28. Januar 2011
Paolo Ucello - Der Heilige Georg tötet den Drachen
Paolo Ucello 1397 - 1475 Florenz
http://www.worldlingo.com/ma/enwiki/de/Paolo_UccelloDer verrückte Paolo, wie ihn seine Zeitgenossen nannten, gilt als Vater der perspektivischen Malerei und war besessen von der Geometrie, die sich in den Formen verbirgt. Seine Frau erzählte, dass er unzählige Nächte in seinem Atelier verbrachte und versuchte "die verschwindenden Punkte der Perspektive" festzuhalten. Wenn sie dann versuchte ihn ins Bett zu locken, rief er : "Oh, was für ein wunderschönes Ding ist die Perspektive!"
Vasari schreibt über Paolo Ucello: Einsam, exzentrisch, melancholisch und arm; malt die Felder blau, die Städte rot, die Gebäude in verschiedenen, seiner Fantasie entsprechenden Schattierungen.
Donnerstag, 27. Januar 2011
Theater ist abergläubig
Immer wieder erschrecke ich junge Schauspieler, indem ich sie unerwarteterweise anranze, wenn sie ihre Stullen, Karotten oder Schokoriegel mal eben so schnell auf der Bühne verspeisen wollen. Sie dürfen nicht pfeifen (außer in 'ner Szene) und Gott verhüte, sie setzen ihren privaten Hut nicht ab, bevor sie die Bretter betreten, ich erweitere das einfach auch auf Mützen. Dass die historischen Gründe für diese Regeln, wie Gaslampen, Theaterratten, etc. schon längst nicht mehr existieren, ist mir egal (Obwohl: Theaterratten? Naja, ein paar habe ich doch getroffen.).
Ich liebe Aberglauben im Theater, all die eigenartigen Rituale, die den eigentlichen Bühnnvorgang umgeben. Um Gottes Willen nicht für ein toi toi toi bedanken, bei dem man natürlich unbedingt über die linke Schulter spucken muss. (Vor meiner ersten kanadische Premiere führte mein inniges Spucken über jugendliche kanadische Schultern zu einiger Verwirrung und dann dazu, dass mir zwei eifrige Schauspielstudenten mitten auf die Brille spuckten.) Generalproben müssen möglichst wackelig ablaufen, sonst wird die Premiere eh nix. Und applaudiert darf zur GP auch nicht werden. Ach ja: wehe mir wünscht jemand viel Glück vor der Vorstellung.
Dazu kommen noch die unzähligen, unerklärbaren Idiosynkrasien (Ein schönes Wort, nicht?), die ein Spieler mehr oder weniger heimlich mit sich herumschleppt. Ich zum Beispiel MUSS vor dem Auftritt circa 5 Kilometer hin- und herlaufen. (Im Garderobengang im Parterre des Deutschen Theaters gibt es so etwas wie eine kleine Laufrinne, die ich persönlich in 15 Jahren Vorauftrittsmärschen dort eingewandert habe.) Bestimmte Vorstellungen brauchen einfach bestimmte Unterwäsche oder den immer gleichen nicht sehr guten Witz des Spielpartners vor dem Auftritt.
Warum das alles? Warum belaste ich die Hirne und das Gewissen unschuldiger junger Spieler mit all diesem Nonsens? Weil es Spass macht! Weil Rituale strukturieren. Weil Zaubertricks, Magie und Unalltäglichkeit einen Raum erschaffen, der besonders ist. Ja, man könnte sagen, ich glaube, all dieses wirre Zeug hilft der Konzentration auf das Eigentliche, das Spiel.
Natürlich sind nicht alle meiner Meinung, siehe folgendes Link.
http://www.flohimohr.de/aberglaube-im-theater/
Ich halte dagegen mit Paulus, dem alten Mistkerl, 1. Korintherbrief 4/10:
"Wir sind alle Narren um Christi willen."
Man muss nur Christ mit Theater auswechseln.
Ich liebe Aberglauben im Theater, all die eigenartigen Rituale, die den eigentlichen Bühnnvorgang umgeben. Um Gottes Willen nicht für ein toi toi toi bedanken, bei dem man natürlich unbedingt über die linke Schulter spucken muss. (Vor meiner ersten kanadische Premiere führte mein inniges Spucken über jugendliche kanadische Schultern zu einiger Verwirrung und dann dazu, dass mir zwei eifrige Schauspielstudenten mitten auf die Brille spuckten.) Generalproben müssen möglichst wackelig ablaufen, sonst wird die Premiere eh nix. Und applaudiert darf zur GP auch nicht werden. Ach ja: wehe mir wünscht jemand viel Glück vor der Vorstellung.
Dazu kommen noch die unzähligen, unerklärbaren Idiosynkrasien (Ein schönes Wort, nicht?), die ein Spieler mehr oder weniger heimlich mit sich herumschleppt. Ich zum Beispiel MUSS vor dem Auftritt circa 5 Kilometer hin- und herlaufen. (Im Garderobengang im Parterre des Deutschen Theaters gibt es so etwas wie eine kleine Laufrinne, die ich persönlich in 15 Jahren Vorauftrittsmärschen dort eingewandert habe.) Bestimmte Vorstellungen brauchen einfach bestimmte Unterwäsche oder den immer gleichen nicht sehr guten Witz des Spielpartners vor dem Auftritt.
Warum das alles? Warum belaste ich die Hirne und das Gewissen unschuldiger junger Spieler mit all diesem Nonsens? Weil es Spass macht! Weil Rituale strukturieren. Weil Zaubertricks, Magie und Unalltäglichkeit einen Raum erschaffen, der besonders ist. Ja, man könnte sagen, ich glaube, all dieses wirre Zeug hilft der Konzentration auf das Eigentliche, das Spiel.
Natürlich sind nicht alle meiner Meinung, siehe folgendes Link.
http://www.flohimohr.de/aberglaube-im-theater/
Ich halte dagegen mit Paulus, dem alten Mistkerl, 1. Korintherbrief 4/10:
"Wir sind alle Narren um Christi willen."
Man muss nur Christ mit Theater auswechseln.
Wir sind Narren um Christi willen(1. Korintherbrief 4, 10)
Das Pauluswort
Wir sind Narren um Christi willen(1. Korintherbrief 4, 10)
Das Pauluswort
Wir sind Narren um Christi willen(1. Korintherbrief 4, 10)
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