Tollpatsch, Trampel, Klutz
Vor vielen Jahren hat meine Schwester bei einem Restaurantbesuch eine winzige Perle in einer Auster gefunden.
Als ich sie bat, mir die kleine weiße Kugel mal näher ansehen zu dürfen, gab sie mir diese nur zögerlich, weil ich in meiner Familie, und nicht nur dort, als ungeschickt verschrien bin. Ich bettelte weiter. Sie ließ sich erweichen, ich griff zu, knickte gleichzeitig mit dem Fuß um, ließ die Perle fallen und, jetzt kommts, geriet mit den Fingern in die Perlenkette an ihrem Hals, die sofort zerriß, was zur Folge hatte, dass nun ein Regen von 100 Perlen, der eben gefundenen, folgte.
Trampeltier
Den Finger habe ich mir gebrochen, als ich im Knopfloch meines Maxi-Mantels hängenblieb und zeitgleich mir selber auf den Saum trat.
Verstauchungen, kleinere Verbrennungen, Kopfbeulen, Splitter, zerbrochene Gläser, verlorene Brillen pflastern meinen Weg. Und das alles vielleicht nur, weil meine sonst herzallerliebste Tante Gerda, überzeugt war, dass Linkshänder kriminell gefährdet sind und mich, mit sanfter Gewalt zum Benutzen der rechten Hand, umerzogen hat.
Sonst wäre ich möglicherweise heute Jongleur.
Sehr geehrtes Trampeltier,
heute endlich schrieb ich dir,
hätte dir schon lang geschrieben,
konnte kein Papier mehr kriegen.
Bleistift hat die Spitz verloren,
Füller ist mir zugefroren.
Dies schrieb dir, welch ein Knüller,
deine Freundin mit dem Füller.
Zur Bedeutung des Wortes links: http://www.reinhardt-verlag.de/pdf/leseprobe01646.pdf
Holder Engel, süßer Bengel,
furchtbar liebes Trampeltier.
Du hast Augen wie Sardellen,
alle Ochsen gleichen Dir.
Zusatzstrophe von "Dunkel war's der Mond schien helle"
Klutz: clumsy person (from Yiddish קלאָץ klots 'wooden beam', cf. German Klotz)
Klutz in Yiddish means a block as in a block of wood. Hence, a klutz's clumsiness is likened to the action of a person with a block of wood for a head.
Tollpatsch (maskulin: der Tollpatsch) ist ein Lehnwort aus dem Ungarischen, Hungarismus, und umgangssprachliche Bezeichnung für einen ungeschickten Menschen.
Das Wort wurde im 17. Jahrhundert entlehnt aus ungarisch talpas „füßig, breitfüßig“, zu talp „Sohle“ und bezeichnete im 17. und 18. Jahrhundert in den Formen Tobatz, Tolpatsch, Talpatsch, Dolpatsch, Dalpatsch (mit Plural -en: die Tolpatschen) zunächst, wie auch im Französischen talpache, einen ungarischen Fußsoldaten, einer gängigen Erklärung zufolge speziell darum, weil ungarische Infanteristen statt festen Schuhwerks breite mit Schnüren befestigte Sohlen getragen haben sollen. Im Österreichischen wurde das Wort dann zur Spottbezeichnung für einen Soldaten ungarischer oder slawischer Herkunft, der eine unverständliche Sprache spricht.
Durch volksetymologische Umdeutung, die das Wort mit ähnlich klingendem toll („verrückt“), Tölpel („ungeschickter, dummer Mensch“) oder Talp („Tölpel“) und patschen („schwerfällig oder laut auftreten“, aber auch „laut zuschlagen, ohrfeigen, mit der Peitsche knallen“, „schwatzen“) assoziierte, wurde das Wort in seiner Bedeutung verallgemeinernd erweitert zu der heute üblichen Bezeichnung für einen Menschen, der sich ungeschickt oder tölpelhaft verhält. In Verbindung damit wurde auch die ursprüngliche Pluralform Tolpatschen durch die heute richtige Schreibweise Tollpatsche abgelöst.
Die schon im 18. Jahrhundert gelegentlich, etwa bei Gleim auftretende Schreibvariante mit doppeltem „l“ (Tollpatsch), die nach der alten Rechtschreibung nicht zulässig gewesen ist, wurde durch die Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996 zur einzig zulässigen Schreibweise.
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