VERSCHMITZT
verschmitzt, verschmitzter, am verschmitztesten
DWDS
verschmitzt Part.adj. "in freundlich-lustiger Weise klug, pfiffig, gerissen" (Mitte 16. Jh.), zu frühnhd. verschmitzen "mit Ruten schlagen, beleidigen" (16. Jh.), demnach "durch Schläge klug geworden, gewitzt" (s. auch gerieben). Zugrunde liegt mhd. smitzen "mit Ruten hauen, geißeln, züchtigen, schlagen, beschmieren, beschimpfen, beschädigen", nhd. schmitzen (bis 18. Jh.), das wohl am besten als Intensivum zu mhd. smīʒen "streichen, schmieren, schlagen" aufzufassen ist.
Verschmitzt und verschlagen haben offensichtlich eine ähnliche Wurzel, aber heute einen völlig unterschiedlichen Bedeutungsklang, wo das Erstere Charme und Einverständnis einschließt, wissen wir beim Zweiteren, dass wir übervorteilt, hintergangen und übervorteilt werden sollen. Wie passiert das? Zwei Worte entstehen und irgendwo, irgendwann trennen sich ihre Wege und eines Tages stehen sie sich fremd gegenüber? Spannend.
© Frank Vogelskamp 1998
"Nein, ich habe diese Fensterscheibe nicht kaputt gemacht."
Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm
aus dem Verb hat sich das part. prät. erhalten. die andern Formen sind ungebräuchlich geworden, aber verschmitzt ist ein beliebtes Adjectiv.
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart
1. Schmitzen, verb. reg. act. welches das intensive Diminutivum von schmeißen, schlagen, ist, und mit einem dünnen biegsamen Körper schlagen oder hauen bedeutet, von dem ähnlichen damit verbundenen Schalle. Es kommt nur hin und wieder vor. Im Oberdeutschen sagt man auch hinschmitzen, für hinschmeißen, hinfallen. In dem zusammen gesetzten verschmitzt herrscht eben dieselbe Figur, welche in verschlagen Statt findet, nur daß schmitzen und schlagen hier nicht percutere bedeuten, sondern, wie ähnliche Wörter dieser Art, eigentlich den Begriff der Schlankheit und Schmeidigkeit haben, des Vermögens sich in allen Fällen zu drehen und zu winden, da denn schmitzen in diesem Falle zu dem folgenden gehören würde.
Band 3. Leipzig 1798, S. 1578
Pierer's Universal-Lexikon
Schmitzen, 1) mit einem dünnen u. biegsamen Körper schlagen; 2) abfärben, Schmutz fahren lassen; 3) mit einem dicklich flüssigen Körper bestreichen; 4) so v.w. Färben, bes. Schwarz färben; 5) beim Druck von einer Stelle schmutzig od. gleichsam halb doppelt herauskommen.
Band 15. Altenburg 1862, S. 331
SYNONYME:
listig, lustig, schelmisch, schlau, spitzbübisch, ausgekocht, raffiniert, pfiffig, ausgefuchst, bauernschlau, clever, gewieft, gewitzt, listig, taktisch, durchtrieben, fintenreich, gerissen, geschickt, hinterlistig, listenreich, raffiniert
EMOTICON
;-< = verschmitzt lächeln
oder
SCHMITZ KATZE hat übrigens eine ganz andere Wurzel: Dieser Name entwickelte sich mit der Zeit aus dem Beruf des Schmieds. Mitglieder dieser Arbeiterzunft hatten früher häufig eine oder mehrere Katzen in ihren Werkstätten, um Mäuse und andere ungebetene Gäste zu verjagen. Wenn der Mäusejäger bei der Jagd einmal in die Nähe des Ambosses kam und das Herrchen just in diesem Moment mit voller Kraft auf sein Schmiedegut schlug – dann suchte die erschrockene Katze urplötzlich das Weite. Man könnte auch sagen: Sie geht ab wie des Schmieds Katze – oder eben Schmitz Katze.
http://www.einfachtierisch.de/katzen/das-geht-ab-wie-schmitz-katze-was-steckt-dahinter-id35235/
Carpe Diem!Horaz ... (ړײ)
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