Samstag, 2. Januar 2021

DRUK - DER RAUSCH - ANOTHER ROUND

Ehrlich gesagt würde ich Mads Mikkelsen mit Freuden dabei zusehen, wie er Gebrauchsanweisungen einliest, aber das war hier nicht nötig.

Thomas Vinterberg hat mit Mads Mikkelsen einen Film erträumt. Über Jahre, über Schicksalsschläge, Vinterbergs Tochter starb in der Drehzeit.

Vier Männer mittleren Alters, Lehrer, erschöpft, stumpf, unfroh - es geht ihnen so halbwegs und über verpasste Sehnsüchte zu reden, ist nicht ihre Art. 

Anläßlich eines Geburtstages wirft einer der Freunde die obskure Idee eines dänischen Philosophen in die Runde: dem Menschen fehlt ein alkoholischer Grundanteil im Blut, 0,5 Prozent sind nötig, damit er glücklich, wirklich lebendig sein könnte. 

Ein Experiment wird beschlossen. 

Wenn M. M. den ersten Alkohol trinkt, werden seine Augen feucht. Die Stärke des Alkohols? Das Erwachen der Angst?

Zuerst das Glück, zwei Shots Wodka und der Unterricht vor gelangweilten Studenten verlebendigt sich.

Der Alkoholpegel wird nicht eingehalten, kann nicht eingehalten werden, die Auswüchse sind unvermeidlich und übel.

Einer versackt im Alkoholismus und tötet sich. Die andren beenden das Experiment auf unterschiedliche Art.

SPOILER ALERT! 

Aber dann das eigentliche Wunder, es gibt ein, nur in einem dänischen Film mögliches Happy End. Die letzte Szene, Mads Mikkelsen, dessen Filmfigur seinen besten Freund verloren hat und der, möglicherweise, seine Frau zurückgewinnt, tanzt, er tanzt inmitten einer Menge von jungen Leuten, die gerade ihren Schulabschluss feiern, er tanzt, In der Anerkennung des Moments, in Akzeptanz des Alterns, im Moment. Er lebt.

Bereue nicht, was nicht zu ändern ist, erwarte nicht, was Du nicht lenken kannst, lebe. Lebe jetzt. Genau in diesem einem, nicht wiederholbarem Moment.

https://www.youtube.com/watch?v=-ZAomL6VhR4 



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