ORANGE
GRIMM SAGT:
orange, adj. und n. pomeranzengelb, adjectivische verwendung des vorigen, da das franz. orange auch pomeranzenfarbe bedeutet.
Egon Schiele, Mädchen in Orange 1910
WIKI SAGT:
Orange ist der Farbreiz, der wahrgenommen wird, wenn Licht mit einer spektralen Verteilung ins Auge fällt, bei dem Wellenlängen überwiegend zwischen 575 und 595 nm liegen. Licht mit dieser Eigenschaft kann auch als Körperfarbe remittiert sein.
Die Farbe Orange wurde nach der Zitrusfrucht benannt. Der Zwischenton von Gelb zu Rot ist mithin erst mit allgemeiner Verbreitung der Südfrucht zum
anerkannten Farbnamen geworden. Goethe schreibt an seinen Farbkreis gelbroth und rothgelb und bezeichnet die Wirkung als „edel“. Auch kennt er noch das ältere deutsche Wort für die Farbe Orange: kreß, das sich von der Farbe der Kapuzinerkresse herleitet.
Beim Adjektiv „orange“ werden im Deutschen neben der undeklinierten Form und Umschreibungen wie orangefarben mittlerweile auch die deklinierten akzeptiert. So etwa bei: ein oranger/orangefarbener Hut, eine orange/orangefarbene
Mütze, ein oranges/orangefarbenes Hemd. Umgangssprachlich sind die
gebeugten Formen verbreitet, dies gilt in
der Schriftsprache aber als nicht korrekt.
Mary, Princess Royal and Princess of Orange
Bartholomeus van der Helst, 1652
DAS XV. SONETT
Wartet..., das schmeckt... Schon ists auf der Flucht
.... Wenig Musik nur, ein Stampfen, ein Summen -:
Mädchen, ihr warmen, Mädchen, ihr stummen,
tanzt den Geschmack der erfahrenen Frucht!
Tanzt die Orange. Wer kann sie vergessen,
wie sie, ertrinkend in sich, sich wehrt
wider ihr Süßsein. Ihr habt sie besessen.
Sie hat sich köstlich zu euch bekehrt.
Tanzt die Orange. Die wärmere Landschaft,
werft sie aus euch, dass die reife erstrahle
in Lüften der Heimat! Erglühte, enthüllt
Düfte um Düfte. Schafft die Verwandtschaft
mit der reinen, sich weigernden Schale,
mit dem Saft, der die Glückliche füllt!
Rainer Maria Rilke
ORANGE
Im Straßenverkehr WARNFARBE und Gefahrengutmarkierung
Im BUDDHISMUS - Farbe der Mönchskleidung
Die Farbe des Irischen Protestantismus - Des ORANIER ORDENS
und Des Niederländische Königshauses von ORANIEN
DIE ORANGE, hieß vormals Oranienapfel
"Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn
im dunklen Laub die Goldorangen glühn..." J. W. von GOETHE
Abraham Mignon (1640-1679)
AN EINE ORANGE
Herrliche Frucht,
im Haine
behutsam gereift.
Von Sonne und Südwind
tausendmal überküßt,
gerötet, gegoldet.
Duftend und schwer
ruhst du in meiner Hand.
Wieviel Sonnenküsse,
wieviel Regenschauer,
wieviel Vollmondschein,
welch ein großes warmes Land
halte ich mit Dir,
Vollkommene!
in meiner kleinen
gewölbten Hand.
Francisca Stoecklin
Orangenmarmelade nach Nigel Slater
Für ca. 5 Gläser:
12 Bio- oder unbehandelte Bittere Orangen
2 Bio oder unbehandelte Zitronen
1.25kg unraffinierter Kristallzucker
Material:
kleines, scharfes Messer, ca. 7 Liter Kochtopf, Musselin-Tuch, diverse Schüssel, Moulinette, saubere Schraubgläser, die neben den Deckeln, kurz vor dem
Einfüllen 5 Minuten bei 110°C im Backofen sterilisiert werden, passender
Trichter, Schöpflöffel
Tag 1:
Mit
einem kleinen, besonders scharfen Küchenmesser, das Obst von oben nach
unten vier mal einschneiden, ohne das Fruchtfleisch durch zu stechen, um
die Haut leichter in vier Vierteln entfernen zu können. Je nach
Geschmack und Geschick wird mehr oder weniger vom weißen Teil mit der
Schale entfernt.
Die einzelnen Viertel der Schale in feine Streifen schneiden (oder dickere Streifen, wenn man die Textur „chunky“ mag).
Jede Orange und Zitrone pressen, und
den Saft in einem Krug zur Seite stellen. Zur Information: Ich hatte
hier ca. 0,7 Liter Saft. Alle Orangenwände, Kerne, nicht in Streifen
geschnittene Schalen – also alles was nicht Saft und nicht
Schalenstreifen ist – auch aufbewahren!
Den
Saft bis zu 4 Liter mit kaltem Wasser komplettieren, und in eine
Schüssel mit den Schalenstreifen geben. Den reservierten Orangenmark,
Kerne, usw. in das Stofftuch geben, das Tuch binden und unter den Saft
tauchen. Über Nacht in einem kühlen Ort ziehen lassen.
Tag 2:
Am nächsten Tag, den
Saft und die Schalenstreifen in einem großen Kochtopf geben, und das
gefüllte Tuch unter den Saft legen. Zum Kochen bringen, dann die Hitze
reduzieren, so dass die Flüssigkeit munter weiterköchelt. Dieser Schritt
ist fertig, wenn die Schale total weich und durchscheinend ist. Das
kann zwischen 40 Minuten und gute 1,5 Stunden dauern, je nachdem, wie
dick die Schale geschnitten wurde.
Sobald
die Frucht bereit ist, das Musselintuch entfernen und in eine Schüssel
lassen, bis es kühl genug zu handhaben ist. Den Zucker in den Topf geben
und die Marmelade zu kochen bringen. Jedes Bisschen Saft, das es gibt,
aus dem Beutel herauspressen, und
das Ergebnis (fünf großen Esslöffel) in die Saftmischung gegeben.
Den Schaum abschöpfen, der auf der Oberfläche gebildet wird, sonst wird
die Marmelade wolkig. Zunächst 15 Minuten auf starke „Flamme“ kochen
lassen. Ein Esslöffel der Marmelade auf einen Teller geben und den
Teller ein paar Minuten in den Kühlschrank legen. Wenn sich eine Haut
bildet, ist die Marmelade gekocht, ansonsten alle 10 Minuten prüfen, bis
es soweit ist.
Mit dem Schöpflöffel und den Trichter in die sterilisierten Gläser
geben. Gut verschließen und die Gläser umdrehen, bis die Marmelade
gekühlt ist.