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Freitag, 11. Februar 2011

Der Giftbaum von William Blake zum Thema Streit

A Poison Tree

I was angry with my friend:
I told my wrath, my wrath did end.
I was angry with my foe:
I told it not, my wrath did grow.
And I water'd it in fears,
Night & morning with my tears;
And I sunned it with my smiles
And with soft deceitful wiles.
And it grew both day and night,
Till it bore an apple bright;
And my foe beheld it shine,

And he knew that it was mine,
And into my garden stole
When the night had veil'd the pole:
In the morning, glad, I see
My foe outstretch'd beneath the tree. 

Der Giftbaum

Ich war zornig auf den Freund;
sagt' es ihm: mein Zorn verblich.
Ich war zornig auf den Feind;
schwieg: mein Zorn vermehrte sich. 

Nächtens, Morgens, furchtverseucht,
hielt ich ihn mit Tränen feucht,
sonnte ihn im Lächeln mein
und mischt' List und Trug darein.


Und er wuchs bei Tag und Nacht,
hat den Apfel mir erbracht,
bis mein Feind, verlockt vom Glanz
(wissend, er gehört mir ganz) 

sich in meinen Garten stahl,
als verhüllt der Sterne Strahl:
Morgens seh ich, mit Vergnügen,
meinen Feind am Giftbaum liegen.  



Ein Giftbaum

Ich war wütend auf den Freund:
schalt ihn und der Zorn verschwand.
Ich war wütend auf den Feind,
schwieg, der Zorn wuchs kurzerhand.

Träufte Nachts viel Furcht darauf,
morgens Tränen noch zuhauf,
wärmte ihn mit Lächeln fein,
gab ihm sanfte Lügen ein.

So wuchs er bei Tag und Nacht,
wuchs zum Apfelbaum voll Pracht.
Und mein Feind sah seinen Glanz,
wusste er gehört mir ganz,

hat nach ihm sich still gereckt,
als die Nacht den Nordstern deckt.
Morgens sah ich mit Vergnügen
den Feind dann unterm Giftbaum liegen.

Das obige Bild heisst Nebukadnezar, dass ist der mit dem Menetekel.

Mittwoch, 9. Februar 2011

Streiten als Fortbewegungsmittel

Gläubige jüdische Männer (Frauen tuen es sicher auch, aber "natürlich" nicht offiziell.) verbringen einen Grossteil ihres Lebens damit, die Thora auszulegen, über jedes Komma, jeden Nebensatz wird gestritten, um zu klarerer Auslegung, genauerem Verständnis zu gelangen. Auslegung in dieser Form wäre für mich ein mögliches Synonym für Streit.
Wir definieren "streiten" fast immer als Gegenüberstellung von Unvereinbarkeiten, Kampf um Schuld- oder Rechtzuweisung oder, im schlimmsten Fall, als Methode den "Gegner" zu besiegen, zu zerstören. Aber wenn wir angstfrei streiten, mit Interesse am Irrtum, mit Offenheit für Zweifel und der Akzeptanz, dass Einigkeit nicht das einzige mögliche Ziel seien kann, dann gibt es doch nichts Schöneres, oder? 
Gefangen in unseren eigenen Köpfen, Herzen, Därmen ist der Andere immer letztendlich ein Mysterium und deshalb, je nach Situation, bedrohlich oder faszinierend oder beides gleichzeitig. (Natürlich oft auch einfach uninteressant.) Wenn wir Nähe wollen... (Ich bin mir bewusst, dass das ein geschundenes, leicht abgenutztes Wort ist, aber ich weiss kein besseres.) Wenn wir Nähe wollen, müssen wir also streiten, kommunizieren, einander auslegen.

Francisco de Goya Die streitenden Brüder

Kommunikation = Mitteilung, Unterredung (seit 16. Jh.); Verständigung, Informationsaustausch (20. Jh.); abgeleitet aus lat. communicatio = Mitteilung. Als liturgischer Begriff der katholischen Kirche bedeutet Kommunikation = „die Kommunion empfangen“. Im 15. Jh. erhält das Verb communicare die Bedeutung etwas gemeinsam, gemeinschaftlich machen, teilnehmen lassen, sich besprechen, teilhaben, Anteil nehmen, zu Rate gehen; treffen, vgl. communis = gemeinschaftlich, öffentlich, gemeinsam, allgemein, gewöhnlich.
Kommunikation in dieser ursprünglichen Bedeutung ist eine Sozialhandlung, in die mehrere Menschen einbezogen sind. Wesentliche Aspekte dieser Sozialhandlung sind zum einen Anregung und Vollzug von Zeichenprozessen und zum anderen Teilhabe, in der etwas als etwas Gemeinsames entsteht . Kommunikation wird häufig als „Austausch“ oder „Übertragung“ von Informationen beschrieben. „Information“ ist in diesem Zusammenhang eine zusammenfassende Bezeichnung für Wissen, Erkenntnis oder Erfahrung. Kommunikation als Sozialhandlung dient der Problemlösung: Durch Kommunikation werden Hindernisse überwunden, die sich allein nicht bewältigen lassen. 

Dienstag, 8. Februar 2011

Stanislaw Jerzy Lec



Nun bist du mit dem Kopf durch die Wand.
Und was wirst du in der Nachbarzelle tun?

Freitag, 10. Dezember 2010

Tom Waits

"It ain't no sin, to take off your skin and dance around in your bones." 

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Counting

The final death toll of the attack upon the World Trade Centre on 30 October 2001 comes to 3478 people.
The Rwandan Genocide was the 1994 mass murder of an estimated 800,000 people.
Every year 15 million children die of hunger.