Samstag, 4. April 2020

Das C-Wort XII - Ein Landei in der Stadt

Mein kleiner Wochenmarkt ist auf drei Stände zusammengeschrumpft und da dachte ich mir: "Geh doch mal zum Kollwitzplatz gucken."


Aus meinem dörflichen Berliner Mitte, wo man jetzt oft minutenlang kein Auto sieht, laufe ich also in den Prenzlauer Berg und erleide einen Schock, Gedränge!
Menschen über Menschen, lauter ökologisch bedachte, auf Nachhaltigkeit achtende, irgendwo links von der Mitte wählende Leute, bei denen das Ding mit der sozialen (physischen) Distanz scheinbar noch nicht angekommen ist. Habt ihr sie noch alle?
Ich habe rasch einen Strauß rote Ranunkeln erworben und bin bin weg, schnell wie der leicht geriatrische Blitz, der ich bin, ab ins Kaufhaus am Alex, wo die Lebensmittlabteilung geöffnet ist, was aber scheinbar keiner weiter weiß und darum können ich und noch zwei Kunden entspannt durch den Riesenladen schlendern. (Geheimtipp!)

Was sonst noch passierte:
Die Türkei behält Beatmunggeräte ein, für die Spanien schon bezahlt hat. Die USA verbietet einer großen Firma den Export von Respiratoren und medizinischem Bedarf nach Kanada und Lateinamerika.

Und dann auch noch:
Alan Posener findet in der Welt, dass "Unorthodox" antisemitische Vorurteile bedient.
https://www.welt.de/kultur/article206965399/Netflix-Serie-Warum-Unorthodox-antisemitische-Klischees-bedient.html?fbclid=IwAR39fVg_LzRKR4nhcc9f1MEcQCDINDqIjuwNlR2IPbrIzb_tqxf2bemVHw4

Finde ich nicht. Die Gemeinschaft der Orthodoxie, von der man einen kleinen Ausschnitt sieht, wirkt sicher exotisch und auch nicht unbedingt einladend, aber so geht es uns doch mit den meisten wirklich anderen Lebenswelten, oder? Und dann sieht man eine Geschichte sehr unterschiedlicher Leute, jüdischer und nichtjüdischer, der ich gern folge. Und es ist eben eine Geschichte und kein ideologisiertes Fallbeispiel.

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