Zweiunddreissigmal das gleiche Stück in dichter Folge, davor zwei Monate täglich nicht immer leichte Proben. Ein höchst eigenartiges Erlebnis, en suite hatte ich vorher noch nie gespielt, meist Repertoire, ein Stück zwei- oder dreimal im Monat, wenn es fett kam, war ich in acht oder zehn verschiedenen Stücken, hatte also etwa 25 Vorstellungen im Monat. Diesmal sechs Tage die Woche Hase Hase, am Sonntag um 16 Uhr, sonst pünktlich um 20 Uhr. 1000 meist ältere Leute, die, zumindest, in der Menge, beseelt wirkten.
Und du spielst.
Ein Kollege hat Liebeskummer, die Grippe geht um, dein Rücken schmerzt, das Wetter wechselt, die zentrale Rolle wird umbesetzt,
du spielst.
Heute war gut, gestern war besser, du spielst.
Die neue Mama hat ein unsicheres Verhältnis zum Text, du spielst.
Ein Zuschauer lebt während Deines Monologes seinen Bronchialkatarrh aus und Du spielst, anstatt ihn in Deinen Text einzubauen. "Mein Gott, mach, das der Husten dieses Mannes besser wird."
Regie gibt Dir einen gesicherten Raum, du und die Spieler "spielen" Möglichkeiten durch. Die genaueste Möglichkeit wird gesucht und gelegentlich gefunden.
Spielen ist dem Jetzt ausgeliefert. Es ist "live". Du bezahlst in bar. Das ist die Lust und die Leistung.
Kathi, Anna, Nelly, Markus, Raphael, Marek, Pierre, Alexandra, Florian, Philippe, Nathu, Susanne - wir haben es gut gemacht. Zuverlässig und leidenschaftlich, gemeinsam und individuell.
Sonntag, 24. Februar 2019
Sonntag, 17. Februar 2019
Die Schillerklause - ein heimatlicher Ort
Die Schillerklause befindet sich direkt neben dem Schillertheater, gleich links um die erste Ecke, die genaue Adresse lautet Am Schillertheater 10625 Berlin (Schiller-Ecke Schlüterstraße) in Berlin-Charlottenburg und dieser Ort ist ein überaus kostbares Stück Berliner Geschichte - die klassische berlinische Eckkneipe, Heimat derer, die einfach gern einen trinken und derer, die einen Kummer mit sich rumschleppen und derer, die ihre leere Wohnung nicht aushalten, aber auch von denen, die nur ihren Feierabend gemütlich verbringen wollen.
Beim zweiten Besuch weiß jeder Deinen Namen und Dein Getränk, die Preise sind unüblich menschlich (Der reichhaltige Buffetteller kostet knapp über 4 Euro!) und die Bedienung, nein, die Bewirtung ist geradezu atemberaubend persönlich und freundlich.
Die Wirtin arbeitet auch noch als Nachtkrankenschwester, die eine Kellnerin studiert Pädagogik, und alle sind leidenschaftliche Gemütlichmacher. Hier fühlt man sich aufgenommen, gemocht.
Ein einsames Relikt, nahezu alle ähnlichen Orte in Ost-Berlin, die ich kannte, sind verschwunden, der Trichter zum Beispiel, die Absackerkneipe der Ost-Berliner Taxifahrer. Und nicht alles läßt sich durch Ambiente ersetzen. Im Trichter konnte man zu Ostzeiten noch nach Mitternacht ein Schnitzel bekommen, irgendwo in der Oderberger gab es eine Kneipe für harte Trinker, mit einem Balken überm Tresen über den sie ihre Krawatten warfen, um das erste Glas am Morgen trotz Zittern an den Mund führen zu können. In der Möwe versackte jeder, der sich zu Ostzeiten als Künstler empfand, besoffen war ok, aber Sandalen verhinderten den Eintritt. Im Cafe Moskau saßen ddrische Huren und ihre Zuhälter und es gab Zigaretten nach 24 Uhr.
Eine Kneipe ist ein erweitertes Wohnzimmer, ein Zwischenaufenthalt, ein Raum zum Runterkommen, nichts schickes, nichts trendiges. Die Stühle sind mittelbequem, die Luft erinnert vage an Zeiten ungehinderten Zigarettenkonsums, das Personal spricht nicht fließend Denglisch. Es gibt am Alt-Berliner-Buffet Buletten und Bockwurst.
https://mitvergnuegen.com/2017/11-tolle-alte-berliner-kneipen-die-ihr-kennen-solltet
Ob zu einem gepflegten Bier oder diversen anderen
Getränken !? Wir halten eine vielfältige Auswahl für
Sie bereit!
Ob großer oder kleiner Hunger !? Verschiedene Kleinigkeiten
oder unser Kalt-Warmes Buffet bieten sich an!
Ob als Stammgast oder im Vorbeigehen! Ob vor oder nach
dem Theater- oder Opernbesuch! Ob Ballkleid und Smoking
oder in Jeans und Turnschuhen!
Genießen Sie eine angenehme Zeit in ungezwungener
Atmosphäre in unserem gemütlichen Berliner Ambiente!
Gerne dürfen Sie uns auch ansprechen, wenn Sie eine
Feirlichkeit planen!
Beim zweiten Besuch weiß jeder Deinen Namen und Dein Getränk, die Preise sind unüblich menschlich (Der reichhaltige Buffetteller kostet knapp über 4 Euro!) und die Bedienung, nein, die Bewirtung ist geradezu atemberaubend persönlich und freundlich.
Die Wirtin arbeitet auch noch als Nachtkrankenschwester, die eine Kellnerin studiert Pädagogik, und alle sind leidenschaftliche Gemütlichmacher. Hier fühlt man sich aufgenommen, gemocht.
Ein einsames Relikt, nahezu alle ähnlichen Orte in Ost-Berlin, die ich kannte, sind verschwunden, der Trichter zum Beispiel, die Absackerkneipe der Ost-Berliner Taxifahrer. Und nicht alles läßt sich durch Ambiente ersetzen. Im Trichter konnte man zu Ostzeiten noch nach Mitternacht ein Schnitzel bekommen, irgendwo in der Oderberger gab es eine Kneipe für harte Trinker, mit einem Balken überm Tresen über den sie ihre Krawatten warfen, um das erste Glas am Morgen trotz Zittern an den Mund führen zu können. In der Möwe versackte jeder, der sich zu Ostzeiten als Künstler empfand, besoffen war ok, aber Sandalen verhinderten den Eintritt. Im Cafe Moskau saßen ddrische Huren und ihre Zuhälter und es gab Zigaretten nach 24 Uhr.
Eine Kneipe ist ein erweitertes Wohnzimmer, ein Zwischenaufenthalt, ein Raum zum Runterkommen, nichts schickes, nichts trendiges. Die Stühle sind mittelbequem, die Luft erinnert vage an Zeiten ungehinderten Zigarettenkonsums, das Personal spricht nicht fließend Denglisch. Es gibt am Alt-Berliner-Buffet Buletten und Bockwurst.
https://mitvergnuegen.com/2017/11-tolle-alte-berliner-kneipen-die-ihr-kennen-solltet
Ob zu einem gepflegten Bier oder diversen anderen
Getränken !? Wir halten eine vielfältige Auswahl für
Sie bereit!
Ob großer oder kleiner Hunger !? Verschiedene Kleinigkeiten
oder unser Kalt-Warmes Buffet bieten sich an!
Ob als Stammgast oder im Vorbeigehen! Ob vor oder nach
dem Theater- oder Opernbesuch! Ob Ballkleid und Smoking
oder in Jeans und Turnschuhen!
Genießen Sie eine angenehme Zeit in ungezwungener
Atmosphäre in unserem gemütlichen Berliner Ambiente!
Gerne dürfen Sie uns auch ansprechen, wenn Sie eine
Feirlichkeit planen!
Montag, 11. Februar 2019
Big Little Lies - Eine amerikanische Fernseh-Serie
Nicole Kidman, Reese Witherspoon, Shailene Woodley, Alexander Scarsgard, Laura Dern, Zoe Kravitz und und und... spielen mit.
Die Handlung spielt in Kalifornien zwischen zumeist weiblichen Angehörigen der wahrhaft obersten Mittelschicht. Die Figuren sind Archetypen der amerikanischen Serienwelt, ausnahmelos gutaussehend, die meisten wohlhabend oder reich, die Variationen liegen ausschließlich in der Art, mit der sie ihre spezifischen Probleme handhaben.
Klingt das öde? Ja. Ist es aber, erstaunlicherweise, nicht.
Das Thema ist Gewalt, psychische und physische in menschlichen Beziehungen und die Umbenennungen, die Beschönigungen, die wir erfinden, in größter Not, damit solches ertragbar bleibt, bis es dann eben nicht mehr geht.
Eine Frau wird geschlagen, eine betrügt ihren Mann, eine wurde vergewaltigt, eine ist so beschäftigt, dass sie nicht zuhören kann.
Im Vorspann laufen Kinder durchs Bild. Und dann ihre Mütter.
Frau Kidman kann ihr Gesicht wieder bewegen, auch wenn sie immer noch ungemütlich schön ist, selbst nach brutalsten Übergriffen. Frau Witherspoon ist eine glaubwürdige besserwisserische Klatschtante mit besten Absichten und die Kleinbürgerlichkeit in sich, die sie bekämpft, hat Anklänge von Tragik, Frau Woodley ist nicht so perfekt wie ihre Mitspielerinnen und behauptet sich erstaunlicherweise dennoch, Frau Dern ist einfach immer der Hammer. Zoe Kravitz ist nervtötend in der besten vorstellbaren Art. Herr Skarsgard ist ein leidender, brutaler, egozentrischer Dreckskerl, den ich mögen will und nicht mögen darf.
Die Kinder sind der Drehpunkt, sie wissen noch nicht, was aus ihnen werden wird. Aber wir ahnen es leider schon.
Woher kriegen die Amis diese wunderbaren Zwergendarsteller? Woher haben die das Timing, die Entspanntheit.
Ich, die ich das Glück hatte, nie körperlich drangsaliert zu werden, habe doch, wie ihr alle, psychische Mißhandlung erlebt und ausgeteilt. Ja, leider war ich nicht nur Opfer.
Die 7 Folgen haben mich gut erwischt. Ich habe über mich nachgedacht. Das ist doch schon mal was.
Die Handlung spielt in Kalifornien zwischen zumeist weiblichen Angehörigen der wahrhaft obersten Mittelschicht. Die Figuren sind Archetypen der amerikanischen Serienwelt, ausnahmelos gutaussehend, die meisten wohlhabend oder reich, die Variationen liegen ausschließlich in der Art, mit der sie ihre spezifischen Probleme handhaben.
Klingt das öde? Ja. Ist es aber, erstaunlicherweise, nicht.
Das Thema ist Gewalt, psychische und physische in menschlichen Beziehungen und die Umbenennungen, die Beschönigungen, die wir erfinden, in größter Not, damit solches ertragbar bleibt, bis es dann eben nicht mehr geht.
Eine Frau wird geschlagen, eine betrügt ihren Mann, eine wurde vergewaltigt, eine ist so beschäftigt, dass sie nicht zuhören kann.
Im Vorspann laufen Kinder durchs Bild. Und dann ihre Mütter.
Frau Kidman kann ihr Gesicht wieder bewegen, auch wenn sie immer noch ungemütlich schön ist, selbst nach brutalsten Übergriffen. Frau Witherspoon ist eine glaubwürdige besserwisserische Klatschtante mit besten Absichten und die Kleinbürgerlichkeit in sich, die sie bekämpft, hat Anklänge von Tragik, Frau Woodley ist nicht so perfekt wie ihre Mitspielerinnen und behauptet sich erstaunlicherweise dennoch, Frau Dern ist einfach immer der Hammer. Zoe Kravitz ist nervtötend in der besten vorstellbaren Art. Herr Skarsgard ist ein leidender, brutaler, egozentrischer Dreckskerl, den ich mögen will und nicht mögen darf.
Die Kinder sind der Drehpunkt, sie wissen noch nicht, was aus ihnen werden wird. Aber wir ahnen es leider schon.
Woher kriegen die Amis diese wunderbaren Zwergendarsteller? Woher haben die das Timing, die Entspanntheit.
Ich, die ich das Glück hatte, nie körperlich drangsaliert zu werden, habe doch, wie ihr alle, psychische Mißhandlung erlebt und ausgeteilt. Ja, leider war ich nicht nur Opfer.
Die 7 Folgen haben mich gut erwischt. Ich habe über mich nachgedacht. Das ist doch schon mal was.
Freitag, 8. Februar 2019
Die Unbeschwertheit des Spiels
19 Vorstellungen "Hase Hase" gespielt und 13 kommen noch.
Eine spannende Erfahrung für mich erstmalig ensuite, also nahezu ununterbrochen hintereinander zu spielen, jeden Abend dieselbe Inszenierung desselben Stücks und doch ist jeder Abend verzückend anders.
Die Truppe ist gut miteinander, schwächelt einer, schwächeln alle, und wenn wir fliegen, heben wir gemeinsam ab.
Die Leute im Saal, jeden Abend zwischen 800 und 1000 tun das ihre. Sie sind primär auf Spaß aus oder hören genau hin, mal zurückhaltender, mal überbordend enthusiastisch, alt, jung, alles durcheinander, aber immer miteinander.
19 Vorstellungen mit zwischen 770 und 1027 Zuschauern, also circa
17 000 Menschen haben uns zugesehen - ein schöner Irrsinn.
Da ich erst nach der Pause richtig losspielen darf, gucke ich vorher viel zu, spüre den Atem, die immer leicht unterschiedliche Geschwindigkeit, groove mich ein, und langweile mich nicht, wirklich nicht. Guten Spielern zuzugucken, wie sie variieren, ausprobieren, in unsichere Gewässer geraten und doch immer auf wundersame Weise das erprobte/geprobte Festland wieder erreichen, ist mir ein Vergnügen.
Und es ist wirklich ganz anders als Repertoire zu spielen, denn da liegen 2, 3, 4 Wochen zwischen den einzelnen Vorstellungen und ein Teil des Hirns ist mit Erinnern, Wiederherstellen beschäftigt, aber wenn du wochenlang allabendlich dieselbe Geschichte spielst, wirst du freier im Kopf, wagemutiger, frecher.
Heute war Frau Dupperi in ihrem Gespräch mit Gott etwas betrunkener, gestern dagegen hatte ihre Altmädchenhaftigkeit mehr Gewicht.
Jeder Abend ist eine kleine Abenteuerreise, eine neue Betonung ist auszuprobieren, eine andere Pause. Der Körper hat auch seine eigenen Interessen, der Rücken spinnt, also tanzt er anders, einmal bin ich müder, ein anderes Mal energiegeladen und hüpfend.
Wird man sich einer Pointe zu sicher, gelingt sie nicht, überhaupt ist Erfüllung von Anweisungen oder die selbstgewisse Rückversicherung auf einmal Gelungenes der Tod des Spiels.
Jeder Abend kann schiefgehen, dass macht es so aufregend.
Ich habe wirklich nicht erwartet, das mir SPIELEN, nach einer so langen Zeit der Abstinenz, so sehr viel Spaß machen würde. Ein altmodisches Adjektiv trifft es am genauesten, es ist GEIL.
nnn
Eine spannende Erfahrung für mich erstmalig ensuite, also nahezu ununterbrochen hintereinander zu spielen, jeden Abend dieselbe Inszenierung desselben Stücks und doch ist jeder Abend verzückend anders.
Die Truppe ist gut miteinander, schwächelt einer, schwächeln alle, und wenn wir fliegen, heben wir gemeinsam ab.
Die Leute im Saal, jeden Abend zwischen 800 und 1000 tun das ihre. Sie sind primär auf Spaß aus oder hören genau hin, mal zurückhaltender, mal überbordend enthusiastisch, alt, jung, alles durcheinander, aber immer miteinander.
19 Vorstellungen mit zwischen 770 und 1027 Zuschauern, also circa
17 000 Menschen haben uns zugesehen - ein schöner Irrsinn.
Da ich erst nach der Pause richtig losspielen darf, gucke ich vorher viel zu, spüre den Atem, die immer leicht unterschiedliche Geschwindigkeit, groove mich ein, und langweile mich nicht, wirklich nicht. Guten Spielern zuzugucken, wie sie variieren, ausprobieren, in unsichere Gewässer geraten und doch immer auf wundersame Weise das erprobte/geprobte Festland wieder erreichen, ist mir ein Vergnügen.
Und es ist wirklich ganz anders als Repertoire zu spielen, denn da liegen 2, 3, 4 Wochen zwischen den einzelnen Vorstellungen und ein Teil des Hirns ist mit Erinnern, Wiederherstellen beschäftigt, aber wenn du wochenlang allabendlich dieselbe Geschichte spielst, wirst du freier im Kopf, wagemutiger, frecher.
Heute war Frau Dupperi in ihrem Gespräch mit Gott etwas betrunkener, gestern dagegen hatte ihre Altmädchenhaftigkeit mehr Gewicht.
Jeder Abend ist eine kleine Abenteuerreise, eine neue Betonung ist auszuprobieren, eine andere Pause. Der Körper hat auch seine eigenen Interessen, der Rücken spinnt, also tanzt er anders, einmal bin ich müder, ein anderes Mal energiegeladen und hüpfend.
Wird man sich einer Pointe zu sicher, gelingt sie nicht, überhaupt ist Erfüllung von Anweisungen oder die selbstgewisse Rückversicherung auf einmal Gelungenes der Tod des Spiels.
Jeder Abend kann schiefgehen, dass macht es so aufregend.
Ich habe wirklich nicht erwartet, das mir SPIELEN, nach einer so langen Zeit der Abstinenz, so sehr viel Spaß machen würde. Ein altmodisches Adjektiv trifft es am genauesten, es ist GEIL.
nnn
Freitag, 1. Februar 2019
Stumme Dialoge
"O what a night!"
Kennt ihr das? Diese Dialoge, die man im Kopf durchprobiert? Die, in denen man beherrscht, klug, schlagfertig wirkt? Man feilt nächtelang an der präzisesten Formulierung, wobei die Repliken des Gegenübers vorhersehbar, unüberzeugend und schwach bleiben.
"Wo kömmt der Witz mir her?"
Aus der Ruhe, der Repetition, der Distanz zur realen, anstrengenden, persönlichen Auseinandersetzung. Allein mit sich im eigenen Kopf, wird man nicht von Emotionen übermannt, verheddert sich nicht in halbgaren Argumenten, und wenn doch, fängt man einfach nochmal von vorne an. Und irgendwann klappt es, man steht als klarer Sieger, als intelligenter, scharfsinniger Mensch der im Recht ist da - nur dass der Opponent davon leider nichts weiß.
"Cry Baby"
Wenn ich in Wut gerate, was, zum Glück, nicht oft vorkommt, fängt meine Unterlippe ohne mein Zutun an zu zittern und mir steigen Tränen in die Augen. Ich hasse das. Es läßt mich schwach erscheinen, wenn ich Stärke zeigen sollte. Ich fühle mich wie The Incredible Hulk, und sehe aus wie Rotkäppchen, wenn der Wolf sein Maul aufreißt.
"On a clear day you can see forever"
Meine Lieblingsschwester hat mich früher manchmal "Harmonieschnittchen" genannt, weil ich oft versucht habe, notwendige Auseinandersetzungen zu vermeiden, zu vermitteln, Kompromisse auszuhandeln . Ich habe mir das in einem langwierigen Prozess abtrainiert, weil ich mitlerweile denke, dass Klarheit letztlich gut tut. Klarheit meint nicht leichtfertige Aggression, nicht respektloses Runtermachen, sondern ehrliche, bemühte Aufrichtigkeit.
"I'm a dreamer"
Aber im alltäglichen Umgang fällt mir das manchmal immer noch schwer. Noch immer schockiert mich wirklich schlechtes Benehmen so sehr, dass mir "die Worte fehlen". Fassungslos verschlägt es mir die Sprache. Und dann ist es zu spät für eine Antwort und der stumme, nutzlose Kopfdialog geht los.
"Neverending story"
Und nun bin ich schon ziemlich alt und führe noch immer Gespräche in meinem Kopf, die nie das Licht der Welt erblicken.
Kennt ihr das? Diese Dialoge, die man im Kopf durchprobiert? Die, in denen man beherrscht, klug, schlagfertig wirkt? Man feilt nächtelang an der präzisesten Formulierung, wobei die Repliken des Gegenübers vorhersehbar, unüberzeugend und schwach bleiben.
"Wo kömmt der Witz mir her?"
Aus der Ruhe, der Repetition, der Distanz zur realen, anstrengenden, persönlichen Auseinandersetzung. Allein mit sich im eigenen Kopf, wird man nicht von Emotionen übermannt, verheddert sich nicht in halbgaren Argumenten, und wenn doch, fängt man einfach nochmal von vorne an. Und irgendwann klappt es, man steht als klarer Sieger, als intelligenter, scharfsinniger Mensch der im Recht ist da - nur dass der Opponent davon leider nichts weiß.
"Cry Baby"
Wenn ich in Wut gerate, was, zum Glück, nicht oft vorkommt, fängt meine Unterlippe ohne mein Zutun an zu zittern und mir steigen Tränen in die Augen. Ich hasse das. Es läßt mich schwach erscheinen, wenn ich Stärke zeigen sollte. Ich fühle mich wie The Incredible Hulk, und sehe aus wie Rotkäppchen, wenn der Wolf sein Maul aufreißt.
"On a clear day you can see forever"
Meine Lieblingsschwester hat mich früher manchmal "Harmonieschnittchen" genannt, weil ich oft versucht habe, notwendige Auseinandersetzungen zu vermeiden, zu vermitteln, Kompromisse auszuhandeln . Ich habe mir das in einem langwierigen Prozess abtrainiert, weil ich mitlerweile denke, dass Klarheit letztlich gut tut. Klarheit meint nicht leichtfertige Aggression, nicht respektloses Runtermachen, sondern ehrliche, bemühte Aufrichtigkeit.
"I'm a dreamer"
Aber im alltäglichen Umgang fällt mir das manchmal immer noch schwer. Noch immer schockiert mich wirklich schlechtes Benehmen so sehr, dass mir "die Worte fehlen". Fassungslos verschlägt es mir die Sprache. Und dann ist es zu spät für eine Antwort und der stumme, nutzlose Kopfdialog geht los.
"Neverending story"
Und nun bin ich schon ziemlich alt und führe noch immer Gespräche in meinem Kopf, die nie das Licht der Welt erblicken.
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